Fiepen bei Aufregung...es hört einfach nicht auf!
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Hallo liebe Leute, ich habe ein "Problem" mit meinem Rüden, was mich des Öfteren an den Rande der Verzweiflung treibt...
Mein Rüde Koda (ca. 1,5 Jahre alt, kastriert, Rasse unbekannt, seit ca. 6 Monaten bei mir) fiept und fiept und fiept, wenn er wegen irgendetwas aufgeregt ist. Und da er generell sehr zur Hektik und Unruhe neigt, ist das ziemlich häufig der Fall, außer natürlich wenn er schläft. Ich habe ihn mit 10 Monaten aus dem Tierschutz übernommen und er zeigte damals schon dieses Verhalten, aber wie das so ist: Gesehen, verliebt und geglaubt das Problem sicher mit Geduld und Konsequenz bald in den Griff zu bekommen. So langsam bin ich aber mit meinem Latein am Ende...
Mögliche Situationen, in denen er fiept: bei Hundebegegnungen (also schon wenn er einen Hund von weiten sieht und er dann nicht hin darf), wenn ich beim Spazieren gehen mal irgendwo stehen bleibe, wenn ich ihm zu langsam laufe, wenn wir lange unterwegs waren und er müde wird (dann quengelt er wie ein Kleinkind), wenn ich zuhause im Bad verschwinde, wenn Besuch kommt, wenn ich ihn in sein Körbchen schicke, beim Tierarzt im Wartezimmer usw. Diese Liste könnte ich gefühlt noch unendlich weiterführen. Komischerweise ist es allerdings nie ein Problem, wenn ich mich mit ihm in irgendein Cafe oder Restaurant setzte, da ist immer Ruhe und er entspannt. Wenigstens etwas...
Am Anfang habe ich das Fiepen konsequent ignoriert, was allerdings überhaupt keine Besserung brauchte, eher im Gegenteil. Es spornt ihn nur noch mehr an, noch mehr aufzudrehen und er hält das leider auch mehrere Stunden durch. Von einer Hundetrainerin habe ich nun den Ratschlag bekommen, das Fiepen nicht zu ignorieren sondern sofort zu unterbinden. Leider ist es in den genannten Situationen allerdings so, dass ich kaum zu ihm durchdringen kann und er sich mit jedem Versuch, ihn ruhig zu bekommen nur noch mehr aufregt und reinsteigert.
Da dieses Verhalten natürlich einerseits extrem nervig ist und es vor allem in der Öffentlichkeit sehr unangenehm ist (wenn der Hund zb mal wieder an der Ampel fiept als würde man ihm ein Messer in den Bauch rammen) möchte ich gerne daran arbeiten. Außerdem scheint mein Hund ja ständig unter Stress zu stehen, den ich ihm gerne nehmen würde, damit es für uns beide entspannter wird.
Nun zu meiner Frage: Hat jemand von euch zufällig auch so ein Exemplar zu hause und hat das irgendwie in den Griff bekommen können? Wenn ja, alleine oder mithilfe eines Hundetrainers? Ich bin für jeden Ansatz äußerst dankbar, da dieses ständige Fiepen wirklich extrem an die Nerven geht. Ich würde ihn allerdings nie deshalb abgeben, dafür liebe ich ihn viel zu sehr. Aber ich möchte auf jeden Fall an dieser Sache arbeiten, da ich es mir sehr wünschen würde, eines Tages einen entspannten und nicht mehr so hektischen Hund zu haben.
LG,
Nici + Fiepweltmeister Koda
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Außerdem scheint mein Hund ja ständig unter Stress zu stehen, den ich ihm gerne nehmen würde, damit es für uns beide entspannter wird.
Das halte ich für eine tolle Idee. Die Trainerin, die das "unterbinden" wollte, würde ich in die Wüste schicken, sie macht euch nur noch mehr Stress als ihr eh schon habt.
Schreib doch mal seinen Tagesablauf auf, Schlafstunden, Trainingsmethoden... Das hilft bestimmt schon mal denen weiter, die sich auskennen. (Ich selbst gehöre zwar nicht dazu, aber ich weiß, dass es hier welche mit Extremfiepern gibt, mir fallen nur die Namen gerade nicht ein.) -
Mit der Zeit (Monate-Jahre) fiept Lotte weniger. Am schlimmsten ist es bei ihr mit tollen Gerüchen in der Nähe, Würstchenstand etc. Bei anderen Hunden finde ich es nicht schlimm, ist ja nett.
Ampel haben wir durch Alternativverhalten in den Griff bekommen. Das Drückding für Fußgänger als Pfotentarget. Den Befehl gebe ich abhängig von der Ampelschaltung so, dass sie sich selbst belohnt (circa 80℅ der Ampeln hier schalten sowieso um) Je nach Anbringung ist das bei manchen Ampel leicht, bei anderen sauschwer. -
Ein gewöhnlicher Tag sieht in der Regel folgendermaßen aus:
Morgen gg. 8:30 die erste Gassi-Runde, etwa 45 min, danach spielen wir etwas, es gibt Futter und danach legt er sich meistens von alleine hin und schläft.
Gegen Mittag gehen wir entweder ca. 1 Stunde spazieren und ich gehe danach auf Arbeit, er bleibt dann etwa 4 Stunden alleine, das klappt ohne Probleme. An 2 Tagen die Woche bringe ich ihn über den Nachmittag allerdings in eine Huta, damit er Hundekontakt hat und sich ordentlich auspowern kann. Da ist er dann auch meistens so 4-5 Stunden und geht da meiner Ansicht nach auch sehr gerne hin, kaum sind wir da bin ich abgemeldet ^^ Nur das abholen ist jedes Mal wieder ne kleine Katastrophe, da er sich aufführt wie eine Furie wenn er mich sieht. Er will dann halt sofort zu mir, es wird aber immer noch abgewartet bis er sich einigermaßen beruhigt, und das passt ihm immer gar nicht.
Wenn er nicht in der Huta war gehen wir nach der Arbeit gg 18:00 nochmal ne große Runde spazieren bzw. auch oft Fahrrad fahren, dann gibt es Abendfutter und er schläft dann. Gg 23:00 geht es dann zum pieseln nochmal kurz die Straße lang.
Ansonsten machen wir über den Tag verteilt auf Kopfarbeit in Form von Grundkommandos wiederholen, neue Kommandos lernen, Futter verstecken, Kong, Intelligenzspielzeug etc. An den WE sind wir oft bei meinen Eltern, die ein Haus mit groß Garten haben, da kann er dann auch immer ordentlich toben. Also alles in allem denke ich dass ich ihn entsprechend auslaste, sicher mal einen Tag mehr, einen weniger.
Ich habe allerdings oft das Gefühl, dass die aufregenden Tage vom fiepen her die schlimmsten sind. Bestes Beispiel heute: wir sind gerade auf Usedom im Urlaub und hatten heute ein recht strammes Programm. Waren eigentlich den ganzen Tag mit 2 Hunden unterwegs, waren laaaaange am
Strand spazieren, durch Städte getingelt etc. Wir haben natürlich oft Pausen gemacht und irgendwo gesessen, da er es draußen aber nach wie vor nicht schafft, sich zu entspannen, hatte er davon nicht viel. Sonst schläft er meistens über die Mittagszeit, das ging heute nicht. Er würde dann gg Nachmittag schon sehr quengelig und als wir dann abends zum Essen gegangen sind wurde es ganz schlimm, an der Leine beim laufen nur gefiepe in den höchsten Tönen. Normalerweise läuft er sehr gut an der Leine, vorhin hat er mich durch die
Gegend gezogen. Im Restaurant dann wieder Ruhe. Daher habe ich bei ihm oft den Eindruck, dass es nicht zu wenig Auslastung ist, sondern eher manchmal zu viel. Bzw. zeigt sich das fiepen auch, wenn etwas nicht nach seiner Nase läuft, er kann also Frust auch nicht wirklich aushalten.Das fiepen bei anderen Hunden finde ich leider gerade problematisch, da er es zum einen zB auch beim Tierarzt macht im Wartezimmer wenn er nicht zu den anderen kann und das auch 2 Stunden durchzieht, und zum anderen habe ich auch oft das Gefühl dass sein Gehabe andere Hunde, besonders andere Rüden, auf den Spaziergängen provoziert. Er hat auch grundsätzlich eig keine Hemmschwelle bei anderen Hunden, er ist auch in der Huta super stürmisch und bekommt daher oft Ansagen von anderen Hunden, die er ne selten ernst nimmt. Er ist ein ziemlicher Rüpel, aber das ist ein anderes Thema.
Was die Trainerin angeht: Koda hat denke ich 2 Arten vom fiepen. Das Aufmerksamkeitsfiepen wird weiterhin konsequent ignoriert, da hört er dann iwann auch von alleine auf. Aber in das fiepen vor Aufregung steigert er sich halt jedes Mal richtig rein, wo ich den Gedanken es nicht soweit kommen zu lassen nicht verkehrt finde, ich weiß halt nur nicht wie...
Bissel lang geworden der Text, tut mir leid
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Kannst du ihn beim Fiepen aus der Aufregung heraus (es ist ja wohl ein Ventil, soweit ich das verstehe) umlenken mittels Tricks oder Kommandos? Oder fiept er dabei dann auch noch weiter?
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Eben, es ist ein Ventil und die Ursache wird Überforderung sein, wie du ja auch selbst schon festgestellt hast. Also muss die Ursache abgestellt werden, nicht das Ventil zudrehen. Wenn dir das Fiepen im Wartezimmer peinlich ist, dann kannst du auch draußen warten.
Wie lange schläft er jetzt pro Tag, das kann ich da nicht rauslesen.
Vier Stunden auspowern in der Huta finde ich zu viel, die würde ich streichen, wenn er doch gut alleine bleiben kann. -
Bei dem Programm würde ich auch fiepen. Krass, was der alles machen muss.
Die Huta würde ich ersatzlos streichen und da Gassi kürzen. Morgens eine halbe Stunde ohne Beschäftigung, dann entweder mittags eine dreiviertel Stunde oder abends. Zuhause und auch beim Gassi keine Beschäftigung, kein “auspowern“.
Das würde ich erst mal zwei bis drei Monate so machen und dann gucken wie der Stand der Dinge ist.
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Bei dem Programm würde ich auch fiepen. Krass, was der alles machen muss.
Die Huta würde ich ersatzlos streichen und da Gassi kürzen. Morgens eine halbe Stunde ohne Beschäftigung, dann entweder mittags eine dreiviertel Stunde oder abends. Zuhause und auch beim Gassi keine Beschäftigung, kein “auspowern“.
Das würde ich erst mal zwei bis drei Monate so machen und dann gucken wie der Stand der Dinge ist.
Meine Meinung.
Wir haben auch einen sehr stressanfälligen Dauerfieper und das Programm, was du, Nici, da deinem Hund zumutest, also, da wäre unserer auch vollkommen durch den Wind. Bei uns hat geholfen: Stress drastisch reduzieren&Ruhezeiten erhöhen.
Wir gehen morgens nur kurz raus zum pieseln, mittags 30-45 Minuten nur Spazierengehen ("herumtrödeln"), den Hund nur schnüffeln lassen, abends nur kurz pieseln. Kein ständiges Entertainmentprogramm, was der Hund bei dir alles soll und muss und das täglich, weil Hund muss ja komplett fertig am Ende des Tages sein, uff..
LG
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Mein Gedanke:
Ich würde die Huta streichen, und lieber mit bekannten und vor allem ruhigen Hunden spazierengehen, ohne große Aufregung.
Außerdem würde ich schauen, ob ihm gleichförmige Bewegung gut tut, z.B. Joggen oder eine halbe Stunde am Fahrrad laufen, schön gleichmässig im Trab (Tempo anpassen und ggf an der Leine gehen lassen, damit er nicht ins Flitzen kommt). Das hilft beim Stressabbau, so wie Joggen bei uns Menschen ja auch.
Je nach Fitness halt auftrainieren.In Haus und Garten würde ich wenig bis kein Programm anbieten und nicht "auspowern". Tobt der alleine durch den Garten?
Natürlich soll der auch mal rumrennen dürfen, aber halt nicht stundenlang. Bällchen oder so würde ich weglassen.Alternativverhalten finden an Stellen, wo sich das Verhalten schon ritualisiert hat (Ampel) finde ich gut, würde aber generell mit dem gestressten Hund zunächst mal eher auf reizarme Umgebung setzen und nicht unbedingt einen Stadtbummel machen.
Ruhe im Haus und genug Schlaf tagsüber bekommt er? Das wird ja oft unterschätzt - 18 Stunden Schlaf/Dösen pro Tag sind nicht ungewöhnlich für Hunde, auch für aktive (gerade für die, die draussen Vollgas geben!).
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Bei dem Programm würde ich auch fiepen. Krass, was der alles machen muss.
Das dachte ich auch sofort. Uff.
Habe auch einen recht stressanfälligen Hund. Die würde mir die Wände hochgehen. Ich denke auch, dass es das Beste wäre, das Programm mal drastisch runterzufahren. Kann sein, dass es dann erstmal schlechter wird. Bitte dann durchhalten. Es wird besser.Für die Zukunft und wegen dem Stichwort gleichförmige Bewegung:
Bei stressanfälligen Hunden finde ich Longieren ganz toll. Die gleichmäßigen Trabrunden ohne großartige Außenreize gepaart mit ruhiger Kopfarbeit waren sehr wohltuend für meine Hündin. Ich bekam sie mit 6 Monaten und der Hund war ein Bündel an Unruhe. Das Longieren hat ihr sehr sehr gut getan und ist zudem bindungfördernd. -
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