Warum immer Hunde vom Züchter?

  • Ich würde immer wieder und ausschließlich Hunde aus dem Tierschutz nehmen.
    Ganz ehrlich, mit Bazi hatte ich den 6er im Lotto. Er macht alles mit, ist entspannt und lernfähig.
    Natürlich kann das anders laufen, aber ich hab definitiv das Glück, mir die Hunde vor Ort anzuschauen durch meine Aktivität in einer Organisation.
    Theoretisch könnte ich 1 Woche runter fliegen, mir einen Hund "aussuchen" und schauen, wie er sich so macht (Ortschaft, Auto fahren, Restaurant, usw.)
    Aber diesen Vorteil hat natürlich nicht jeder.


    Mac und Romana kamen zu uns, ohne dass wir sie vorher kannten. Ja, es war anstrengend. Ja, es war nervenaufreibend. Aber JEDER Hund hat Macken (so wie wir Menschen auch, niemand ist perfekt), es sind nicht zwangsläufig die gleichen, aber so ist das halt. Der eine mehr und der andere weniger.
    Ich will keinen Hund, der ankommt und sofort alles kann. Diese "Aufgabe" ist toll für uns. Würde ich mich nicht immer so schnell an die Tiere binden, wären wir sicher auch eine Pflegestelle =)

  • Das kommt natürlich immer drauf an was für einen Hund man sich ins Haus holt. ;)
    Meine erste Hündin war schon ein bisschen was älter, war ruhig und ausgeglichen(vom Charakter her). Wie jeder Erst-Hundehalter habe ich zahlreiche Anfänger Fehler gemacht, aber bei ihr konnte ich damit nix verkorksen, sie war gefestigt und der perfekte Mitlaufhund wie wir uns ihn damals gewünscht hatten. Sie forderte nichts ein, war aber trotzdem egal bei was mit einer riesen Freude dabei, sei es etwas Fun Agility, als Reitbegleithund, in der Stadt was auch immer. Sie jagte nicht, sie bellte nie, war stubenrein, sie verstand sich mit jedem Mensch und Tier mehr als gut ohne aufdringlich zu sein. Kurz: sie war der perfekte Anfänger Hund (für mich) und ich konnte mit ihr auf wunderbare Weise in die HH-Welt eintauchen. Über alle Fehler hat sie hinweg gesehen, meine Unwissenheit niemals ausgenutzt. Hätte ich damals einen Welpen geholt, würde der mir heute noch zu schaffen machen und auf der Nase rumtanzen...da bin ich mir sicher.
    Liam war 1 Jahr alt als wir ihn holten und auch er war easy, er war bereits auf PS gewesen, kannte demnach das Leben in einer Familie. Als er einzog, haben wir uns wieder bewusst gegen einen Welpen entschieden. Liams einzige Baustelle ist seine Hundeverliebtheit und der perfekte Rückruf, was an mir liegt weil ich das nicht konsequent aufgebaut habe. Er kann trotzdem offline laufen, versteht sich ebenfalls mit jedem ohne dass ich da viel rumdoktorn musste.
    Mit Luca zog jetzt der erste Direkt Import bei uns ein, wir waren auf alles eingestellt...er ist quasi wie ein Welpe, muss alles erst lernen egal ob Stubenreinheit, dass man nicht alles fressen sollte, dass nicht jeder Mensch einen streicheln will usw.
    Trotzdem ist er ein unkompliziertes Kerlen, ohne Deprivationsschäden, versteht sich mit allen Hunden, wirklich größere Baustellen hat er nicht.
    Der Welpe (wenn es klappt) wird also für mich die größte Herausforderung und Gesuldsprobe von allen bisherigen Hunden. Aber ich bin gewappnet und Welpen sind ja auch nur Hunde...es ist ja auch schön, wenn man alles selbst erziehen kann, nur muss ich dann Fehler selbst ausbügeln, aber damit kann ich mittlerweile leben. :pfeif:

  • Mir bedeuten Beipackzettel nichts.


    Ich schließe auch für mich komplett aus, jemals einen Hund vom Züchter zu nehmen.
    Sollten irgendwann alle TH und TSe leer sein - wird es der Tag sein, an dem ich keine Hunde mehr halte.
    Unwahrscheinlich und utopisch, dass er kommt. Leider.


    Ich stelle keine großen Ansprüche an Hunde.
    Ich möchte nur, dass sie keinen Schaden nehmen wenn ich sie in mein Leben bringe und daher müssen Kleinigkeiten passen.


    Ich habe bisher alle meine Hunde im TS gefunden.
    Der letzte kam als TS-Welpe - wobei ich generell eh nichts für Welpen übrig habe.
    Es ergab sich halt nur so.

  • Der Welpe (wenn es klappt) wird also für mich die größte Herausforderung und Gesuldsprobe von allen bisherigen Hunden. Aber ich bin gewappnet und Welpen sind ja auch nur Hunde...es ist ja auch schön, wenn man alles selbst erziehen kann, nur muss ich dann Fehler selbst ausbügeln, aber damit kann ich mittlerweile leben. :pfeif:


    Abwarten, ich empfinde Ares bis jetzt nicht als größere Herausforderung, als es Mia damals war. Und wir nähern uns ja auch so langsam dem Alter, das Mia hatte, als sie bei uns einzog.


    Das einzige, was ich bisschen schwierig finde, ist das 'aufteilen'. Eigentlich will der erwachsene Hund ja ne größere Runde laufen, das kann der Welpe ja aber noch nicht.
    Aber das ist ja was, was zunehmend besser wird. =)

  • Und bei den Anzeigen von Privat scheint sich was getan zu haben, denn selbst der einfachste Mischlingswurf kostet jetzt mindestens 500€

    Die sind ja nicht blöd. Billigwelpen stehen in der Kritik, also macht man sie teurer. Problem gelöst!


    Ich fand alle Welpen einfacher zu erziehen, zu haben, mit ihnen zu arbeiten wie alle erwachsenen Hunde die erst im Erwachsenen alter zu mir kamen. Und das mit abstand.


    Und das ist es letztendlich: Sowohl die Menschen als auch die Motivationen sind unterschiedlich.
    Probleme können auf beiden Seiten auftreten, oder auch nicht!


    Man kann allenfalls für sich selbst herausfinden, was der richtige Weg ist, aber nicht für andere. Deshalb tue ich mich auch mit Marulas Argumentation etwas schwer, auch wenn ich verstehe, was sie meint. Aber ich könnte auch sagen: "Wer noch nie einen Hund wie Alma hatte, weiß gar nicht, wie schön es mit einem Hund sein kann", aber das ist natürlich Quark.
    Obwohl ich bei manchen Hunden, die ich zu vermitteln helfe und die oft seit Jahren im Tierheim sitzen, denke: Wenn die Leute nur wüssten, was für Schätze das sind, dann würden sie sich um sie schlagen!
    Aber natürlich weiß ich, dass die Menschen unterschiedlich sind und andere eben andere Vorlieben haben.


    Nicht umsonst kann man bei dem Spruch "Einmal Rasse xy, immer Rasse xy" fast jede beliebige Rasse oder das schwammige "Tierschutzhund" einsetzen.

  • @Fusselnase


    Nochmal:
    Ich hab mich wirklich, wirklich, wirklich nicht auf die olle Streitfrage Züchter/TS oder Welpe/erwachsener Hund bezogen, sondern auf das Anfangsthema "Hund aus guter Zucht, mit gutem Start"/"Hund aus planloser Zucht und schlechter Aufzucht".
    Die meisten Leute denken eben "Labrador ist Labrador, Malinois ist Malinois, Westi ist Westi, Ridgeback ist Ridgeback" und "Der Hund ist, was der Besitzer drauß macht!"


    Und dann haben sie nen scheuen, unsicheren Labrador, nen hypernervösen Malinois der jeden tackert der die Finger nicht schnell genug in Sicherheit hat, nen gegen alles allergischen oder ständig von Ohrenentzündungen geplagten West Highland White Terrier (Ridgebacks aus schlechter Zucht vereinen das dann als Krönung alles in sich, die sind dann scheu, aggro UND allergisch... xD ).


    Natürlich haben die den Hund lieb, vielleicht sagen sie sogar "Einmal Rasse X, immer Rasse X". Aber ich glaube für die wäre es eine ganz schöne Offenbarung, wenn sie dieselbe Rasse nochmal aus ordentlicher Herkunft, mit rassetypischem Wesen und (soweit man das mit Screeinguntersuchungen gewährleisten kann) in gesund bekommen würden.


    Denn Labrador ist eben nicht gleich Labrador und ein Hund ist nicht immer nur das, was der Besitzer drauß macht, sondern auch das, was ihm in die Wiege gelegt wird.

  • Ich hab mich wirklich, wirklich, wirklich nicht auf die olle Streitfrage Züchter/TS oder Welpe/erwachsener Hund bezogen, sondern auf das Anfangsthema "Hund aus guter Zucht, mit gutem Start"/"Hund aus planloser Zucht und schlechter Aufzucht".

    OK! :smile:

  • Aber ich glaube für die wäre es eine ganz schöne Offenbarung, wenn sie dieselbe Rasse nochmal aus ordentlicher Herkunft, mit rassetypischem Wesen und (soweit man das mit Screeinguntersuchungen gewährleisten kann) in gesund bekommen würden.



    Denn Labrador ist eben nicht gleich Labrador und ein Hund ist nicht immer nur das, was der Besitzer drauß macht, sondern auch das, was ihm in die Wiege gelegt wird.

    Das spricht mir aus der Seele. Leider kann man nur einmal liken... :bindafür: :bindafür:

  • Als meine Familie sich entschloss einen Hund auf zu nehmen gab es ein paar wenige Kriterien:
    kein Welpe, Hündin, max. kniehoch, Stehohren :pfeif: .
    Ich war mir bewusst das ein Tierschutzhund so einige Baustellen haben kann. Um Geld ging es nicht.
    Der Hund kam dann aus Spanien. Die Tierheime in der Umgebung gaben keine Hunde an Berufstätige ohne hocheingezäunten Garten ab und schon gar keine die unter 60 cm waren.
    Wir bekamen ein richtiges Überraschungspaket, panisch ängstlich und nicht stubenrein. Es war eine Aufgabe die wir meisterten. Durch diese Hündin kam ich zum Auslandstierschutz, der damals noch ganz in den Anfängen war. Internet gab es auch noch nicht.
    Hund zwei kam drei Jahre später aus dem gleichen Tierheim und Hund drei, auch ein Spanier, von einer Pflegestelle. Sie waren alle toll, aber für Hundeanfänger eine Aufgabe.
    Mein jetziger Hund ist vom Züchter. Ich hatte genaue Vorstellungen und Ziele. 5 Jahre habe ich recherchiert und nun seit 3 Jahren meinen Traumhund. Auch meine Tochter hat einen Hund vom Züchter. Sie hat sportliche Ambitionen und würde aus diesem Grund wieder einen guten Züchter suchen.
    Es muss letztendlich jeder selbst wissen was er macht und ob seine Tierliebe, seine Geduld und seine Nerven ausreichen für eine eventuelle Katastrophe aus dem Tierschutz. Ich habe jedenfalls erst einmal die Nase voll von Hunden mit viel Jagdtrieb. Was später mal kommt weiß ich nicht. Wahrscheinlich läuft mir irgendwann wieder ein Wegwerfartikel über den Weg.
    Leuten bei dem ersten Hund zu einem vom Züchter zu raten finde ich völlig ok, gerade wenn sie genau wissen was sie wollen und was nicht.
    Leider machen sich aber viel zu wenig Gedanken. Es zählt bei vielen die Optik und das Geld.
    Auch ist manch Tierschutzhund schnell wieder abgegeben, denn helfen wollen ist auch so eine Sache.


    LG Terrortöle

  • Ich glaube die Diskussion ist auch etwas vom Weg abgekommen.
    Hier ging es im Ausgangspost ja nicht um "Züchterhund oder Tierschutzhund", sondern um "Züchterhund oder Vermehrerhund".
    Ich denke es gibt immer gute Gründe für den einzelnen warum gerade Tierschutz oder Züchter. Für den Vermehrer irgendwie nicht. Das, was einem da meist an Argumenten für den papierlosen Hund unterbreitet wird, lässt oft ganz stark vermuten, dass der Betreffende nicht oder nur unzureichend informiert ist und/oder irgendwelche bösen Züchterklischees im Hinterkopf hat.
    Es kommen dann immer Argumente wie "Ich brauche keine Papiere. Ich liebe meinen Hund auch ohne". Glaube ich sogar völlig uneingeschränkt. Auf der sicheren Seite ist man mit Papieren aber trotzdem, was allerdings die Leute, die ihrer Meinung nach keine brauchen überhaupt nicht wissen. Der Zweck von Papieren erschließt sich ihnen nicht. Sie sehen nur, dass die Hunde scheinbar mehr kosten. Da tut es in ihren Augen ein papierloser Hund genauso... :ka:

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