Hallo, ich bin 7 Monate - und alleine bleiben will/kann/mag ich nicht!

  • Hallo in die Runde - und vor allem an die Schwarmintelligenz:

    ICH BRAUCHE MAL EUREN RAT!
    :hilfe:


    Also zu uns, also dem Hund und dem "Problemmenschen":
    Ich habe seit 5 Monaten einen Vizsla Rüden bei mir wohnen. Er ist mittlerweile 7,5 Monate alt und das Zusammenleben klappt immer besser.
    Man muss dazu sagen, dass die Welpenzeit absolut kein Zuckerschlecken war und ich froh bin, dass diese sehr anstrengende Zeit vorbei ist. :pfeif:
    Auch wenn er als Welpe natürlich zuckersüß war. :herzen1: Das hat auch vieles erträglicher gemacht...
    Sitz, Platz, Dummyarbeit, Warten und das Höflichkeitseinmaleins für Hunde kennt er bereits. Ich habe früh viel mit ihm gemacht und auch sehr an
    einer gesunden Bindung zwischen dem Hund und mit "gearbeitet" (mittlerweile beschleicht mich das Gefühl, dass die aber nicht so super ist).
    Er kennt verschiedene Menschen und Tiere. Er liebt Bahn und Auto fahren. Und den Trubel in Bussen nimmt er absolut gelassen. Im Café liegt er unterm
    Tisch und döst. Also eigentlich ein Traumhund - der es liiiiiiiiiiebt zu kuscheln. :cuinlove:


    ABER (!!!) das alleine sein klappt gar nicht. Und das ist für mich ein riesiges Problem!
    Ich bin zwar Studentin, die ihre Abschlussarbeit schreibt und nebenberuflich von zuhause am PC arbeitet, aber es gibt natürlich
    immer Erledigungen (Arzttermine, Friseur,..) und Verabredungen (Kino, Café,..), wo man den Hund nicht mitnehmen kann oder will.
    Gerade jetzt im Winter muss er zuhause bleiben, wenn ich mit Freunden auf den Weihnachtsmarkt gehen möchte. Derzeit löse ich es so,
    dass er bei meinen wenigen Veranstaltungen an der Uni in eine Hundepension zur Tagesbetreuung geht, bei meinen Freunden ist oder
    mal 1-2 Tage beim Züchter verbringt - aber das kann nicht die Lösung sein! Insbesondere, da sich an meinem Leben ja auch etwas ändern kann.

    Nun zum Status Quo:

    Er kann ca. 10 Minuten allein sein
    , dann beginnt er das fiepen und jaulen. Das steigert sich hoch (ab ca. 25. Minute) bis zum
    lauten Heulen und schrillen Bellen. Ich muss dazu sagen, dass ich nicht SOFORT mit dem alleine bleiben angefangen habe (deswegen "Problemmensch"),
    sondern erst mit dem 4.-5. Monat. Ab da aber täglich und dann s

    • wortlos raus
    • erst ein paar Minuten, dann auch mal kurz zum Supermarkt nebenan (10 Minuten),...
    • wenn er leise war, wortlos wieder rein und erstmal ignoriert.

    Aber es stagniert. Wir können die Zeit nicht steigern. Und von Entspannung, im Sinne von "ich lege mich hin in die Box und döse" ganz zu schweigen.
    Auf den Videos ist zu sehen, dass er vor der Tür steht und lauscht, ob ich zurückkomme. Dann läuft er auf und ab. Und wartet wieder vor der Tür.


    Ich würde gerne mal hören, was eure Erfahrung ist im Bezug aufs Alleine bleiben.
    Natürlich hätte ich früher anfangen sollten mit dem Alleine bleiben, hab ich nun aber nicht. Ich ärger mich auch total.


    Also, ich brauche dringend Tipps! :hilfe: :hilfe:


    DANKE!!

  • Wie sieht es denn im Alltag bei Euch aus? Geht er immer hinter Dir her, wenn Du den Raum verlässt, oder ins Bad gehst oder sonst was?


    Wenn ja, würde ich das schnellsmöglich abstellen. Denn dann hättest Du einen Kontroletti, der der Meinung ist, dass er auf Dich aufpassen muss.


    Zeige ihm, dass Du alleine gehen kannst, dass er nicht auf Dich aufpassen muss, dass er nichts regeln muss. Schick ihn in sein Körbchen (notfalls anleinen - nur bei Deiner Anwesenheit) und gehe Deinen Weg. Dein Hund muss lernen, dass Du keinen Kontrolletti brauchst, dann klappt es auch mit dem Alleine-Sein.

  • Hallo,


    du hast extrem viel mit einem sehr jungen Hund gemacht. Das würde eventuell erklären, warum er als Welpe so anstrengend war. Der hat vermutlich Ruhe nicht gelernt und braucht Dauberbespaßung.


    Außerdem hast du aus meiner Sicht zu schnell die Phase des Alleinbleibens gesteigert.
    Kann er denn alleine in einem Raum bleiben, wenn du den Raum verlässt und die Tür hinter dir schließt?


    Ich würde noch einmal von Null beginnen und das Alleinbleiben nach diese Lektüre aufbauen:


  • Habe ich das richtig verstanden, dass er 10 Minuten alleine bleiben kann, in der Zeit aber auch nicht unruhig ist (kein an der Türe horchen)?


    Ich würde noch mal von vorne beginnen. Zurück kommen bevor er anfängt auf - und abzulaufen. Wenn er rum läuft und an der Tür lauscht ist er meiner Ansicht nach alles andere als entspannt ; )
    Vermutlich hast du falsch eingeschätzt wie lange er alleine bleiben kann. Er sollte ruhig rumliegen - wenn er zum rumlaufen und horchen anfängt hat er eben schon Stress und es kann nur mehr schlimmer werden. Ich würde mal testen wie lange er denn nun ruhig bleiben kann. Ein paar Minuten vielleicht? Und von da aus das Alleine bleiben neu aufbauen.
    Aber ganz kleinschrittig.


    Und guck doch mal in den "Lonley Barkers" Thread.


    Liebe Grüße
    Sabine

  • Bei der Rasse scheinbar ein häufiges Problem.


    Ich würde auch drauf tippen, dass der Hund direkt von Anfang an zu viel im Fokus war und deutlich zu viel gemacht wurde und ja scheinbar auch kein Bedarf am alleine bleiben müssen bestand.


    Am einfachsten übt es sich halt von klein auf, jetzt in dem Alter ist es einfach auch noch mal schwieriger, weil der Hund vorpubertär/pubertär ist und gewisse Unsicherheitsphasen noch mal hin zu kommen können.


    Alleine bleiben lernt sich nicht linear, man steigert also nicht einfach von Minute zu Minute usw.


    Wichtig wäre vorher vielleicht noch mal Grundsätzliches zu klären.


    Wie sieht die Frusttoleranz insgesamt aus? Wer bestimmt Nähe und Distanz (kannst du z.B. im Haus deinen Hund auch mal weg schicken, wenn er gerade was von dir will und akzeptiert er das), kannst du ihn räumlich kurzzeitig einschränken (also ihm sagen, wo er sich wann aufhalten soll) oder kann der Hund sich im Haus immer frei aufhalte, wo er will.


    Unter Umständen müsste man da erst mal ansetzen, dass der Hund akzeptieren lernt, dass du nicht immer verfügbar ist, auch wenn du da bist und dass du ihn kurzzeitig auch mal begrenzen kannst, indem du ihm einen Platz zuweist, auf dem er sich aufzuhalten hat.


    Ansetzen würde ich unter anderem, dem Hund eine Komfortzone einzurichten und ihm beizubringen, dort ab und an mal hingeschickt zu werden. Auch oder gerade wenn jemand da ist.
    Wenn das akzeptiert wird und der Hund wirklich entspannen kann, kannst du damit anfangen, dich räumlich zu entfernen (mal außer Sicht gehen).


    Wenn das kein Problem ist, dann kommt erst das eigentlich sich aus dem Haus entfernen.


    Aufbauen würde ich auch immer alles über Rituale, die nur dann passieren, wenn er mal alleine bleiben soll. Damit bekommt der Hund einen roten Faden an die Hand und etwas Verlässlichkeit. Das kann z.B. sein, dass du ihn in seine Komfortzone schickst, er einen Kong zum Auslecken oder was anderes zu knabbern bekommt, du das Radio anmachst usw.


    Trainieren würde ich dann immer sehr variabel, was die Zeit angeht. Also natürlich klein anfangen, aber nicht linear die Zeiten steigern. Mal 1 Minute, mal 5 Minuten, mal wieder nur 2 Minuten, dann 10 Minuten usw. Der Hund soll nicht unbedingt ein Schema erkennen oder eine Erwartungshaltung entwickeln, sondern einfach nur lernen, dass du IMMER wieder kommst.


    Und das ganze möglichst ruhig und cool nebeher und nicht zu sehr gestellt.


    Vor dem Training den Hund nicht aufpushen und erst raus gehen, wenn der Hund wirklich entspannt ist und nicht noch vom Spaziergang oder so auf 180. Sonst startet man in einem zu hohen Erregungslevel, was die Sache noch schwieriger gestaltet.


    Ich weiß nicht, warum, aber von den Vizslas kenne ich diese Problematik sehr häufig. Scheinbar haben die besonders Probleme mit dem Alleinebleiben, weil vielleicht sehr menschenbezogen, sensibel - keine Ahnung.


    Üb einfach weiter, vielleicht noch ein bisschen strukturierter und es kann auch wirklich sein, dass man erst mal ZUHAUSE etwas verändern muss, damit man überhaupt weiter kommt. Denn wenn du sehr viel verfügbar und ansprechbar für den Hund bist, er eine gewisse Erwartung an dich hat, dann müsste man erst mal da ran gehen.

  • Hallo und danke euch!

    Wie sieht es denn im Alltag bei Euch aus? Geht er immer hinter Dir her, wenn Du den Raum verlässt, oder ins Bad gehst oder sonst was?

    JA, das Problem haben wir seit Welpenzeit. Ganz klassisch: Am Anfang war es der Folgetrieb und niedlich. Aber dann glitt es halt ab in einen leichten Zwang á la Mr. "Kontrollo". Nun bin ich umgezogen und wohne in einer kleinen Wohnung: Mini-Küche, Bad und ein Wohn-/Schlafraum. Das erschwert Dinge etwas. Aber er hat nun eine Box (aus Stoff), in die ich ihn schicke und er dort liegen bleiben muss. Die Box ist zu einer Seite offen (nicht zu!) und auf den anderen mit einer Decke zugedeckt, sodass er nicht sehen kann, wenn ich in der Küche stehe etc. Das üben wir seit einiger Zeit sehr stark. Bad war schon immer Tabu für ihn. Und es wird langsam besser mit dem Hinterherlaufen, aber man merkt, dass er das schon ein wenig internalisiert hat. Kopf ist immer oben, wenn ich aufstehe oder mich bewege...



    ABER er mosert, wenn er da länger drin liegen muss. Wie jetzt gerade zum Beispiel! Ich sitze das einfach aus. Irgendwann wird er schon noch merken, dass er solange drin liegen bleiben muss bis ich das Auflösungszeichen gebe.



    du hast extrem viel mit einem sehr jungen Hund gemacht. Das würde eventuell erklären, warum er als Welpe so anstrengend war. Der hat vermutlich Ruhe nicht gelernt und braucht Dauberbespaßung.

    Ja, die Erkenntnis ist mittlerweile auch eingegangen. :mute: Seit 2-3 Monaten mache ich nur noch sehr wenig. Sprich Minimal-bespaßung: ein langer Spaziergang bzw. Aufenthalt draußen (45-60 Minuten) und dann nur noch kurze Pipirunden. Dadurch ist er seeeehr viel ruhiger und schläft fast 20 Stunden am Tag (so wie es auch sein soll).





    Habe ich das richtig verstanden, dass er 10 Minuten alleine bleiben kann, in der Zeit aber auch nicht unruhig ist (kein an der Türe horchen)?

    Nein, dann sind wir eher bei 10 Sekunden? :/




    Was haltet ihr von einer Metallbox anstelle einer Stoffbox - sprich: ich mach die Tür zu, während ich mich durch die Wohnung bewege. Denn die Stoffbox ist mittlerweile etwas zu klein und ich muss eh eine neue bestellen. Ich weiß, dass viele Hunde die große Box dann als sichere Höhle empfinden. Was meint ihr?

  • Ich würde ihm das Alleine-Sein versüßen und zwar in der Form, dass es nur - wenn Du ihn in die Box schickst - einen ganz speziellen Kauknochen gibt, den er nur dann und nur dort benagen darf. Löst Du das Kommando Box wieder auf, muss Dein Hund den Knochen abgeben/tauschen. Das heißt, er bekommt nur den speziellen Kauknochen, wenn er in die Box muss oder bleiben soll.

  • sondern erst mit dem 4.-5. Monat.

    Find ich ok, habe ich auch so gemacht.



    Hm, diese Theorie des "wortlos raus" und Hund beim reinkommen "ignorieren" find ich überhaupt nicht hilfreich. Wenn du einen so jungen Hund alleine lässt (egal wie lange) hat er Panik, er weiß ja überhaupt nicht, ob du wieder kommst. In freier Wildbahn wäre das sein Todesurteil.


    Ja, DU weißt, dass du in fünf Minuten wieder da bist, dein Junghund aber nicht, natürlich macht er einen Aufstand. Die häufigsten Fehler beim Thema alleine lassen werden gemacht, weil es der Halter zu schnell und zu lange anfängt.


    Bei einem Welpen fange ich in den ersten Wochen an, Zimmertüren kurz zu und wieder aufzumachen. Klappt das für eine längere Zeit (zB. Duschen) problemlos, gehe ich kurz vor die Tür und komme nach ein paar Sekunden wieder rein. Ich habe bei allen Hunden ein Leckerchen-Ritual eingeführt, d.h. wenn ich gegangen bin gabs nen Pansen zum Knabbern. Die Zeit hab ich dann zum rein und rausgehen genutzt und alles nur ganz langsam gesteigert.


    Der Hund muss lernen darauf zu vertrauen, dass du wieder kommst, nur dann kann er alleine in der Wohnung entspannen.


    Und wenn ich nach Hause komme, wird mein Hund begrüßt, ich gehe nicht wortlos rein. Mein Hund freut sich mich zu sehen, ich freue mich auch, also warum soll man das nicht zeigen dürfen. Alles ruhig, alles in Maßen und ohne rumgespringe.


    An deiner Stelle würde ich ebenfalls noch einmal ganz von vorne anfangen. Behutsam und kleinschrittig.

  • Die Box ist zu einer Seite offen (nicht zu!) und auf den anderen mit einer Decke zugedeckt, sodass er nicht sehen kann,

    Wieso soll er dich nicht sehen wenn du in der Küche bist ? :???: Er soll doch lernen, das er einen Ruheplatz hat, und dort bleiben soll auch wenn du dich in der Wohnung bewegst.
    Und wie hast du ihn an die Box gewöhnt gehabt?
    @gorgeous2000 hat finde ich einen sehr guten Ansatz für euch geschrieben. ;)

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