Hund humpelt nach dem Aufstehen - wie diagnostisch vorgehen?

  • Hallo zusammen,
    seit ein paar Wochen humpelt mein Hund die ersten paar Schritte, wenn sie länger gelegen hat. Vorne links, scheint das Karpalgelenk zu sein.
    Sie ist 7 Jahre alt, schlank und sehr agil.


    Das Ganze fing an einem Abend an, nachdem wir eine mittellange Wanderung von 5 Stunden gemacht haben und sie anschließend noch kurz mit dem Nachbarhund getobt hat. Erst dachte ich also, sie hat sich vertreten, ist blöd angerempelt worden oder sowas.


    Als es nach ein paar Tagen nicht besser war, war ich beim Tierarzt. Hatte ein Video dabei, das das Problem zeigt - es tritt ja nur nach dem Aufstehen auf.
    Der hat beim Abtasten und Bewegen nichts festgestellten können und erstmal eine Woche Metacam und Leinenknast verordnet. Wenn das nicht helfen würde, sollte ich wiederkommen. Dann könnte man mal röntgen, aber das würde er nicht als erstes machen. Schmerzmittel und Ruhe haben in der Woche natürlich geholfen und der Hund war symptomfrei.


    Ich habe sie sicherheitshalber noch eine weitere Woche lang ein bisschen geschont und konnte feststellen, dass die Symptome nur dann auftreten, wenn wir länger als eine Dreiviertelstunde spazieren waren oder etwas "Wilderes" gemacht haben: Rückruf, Dummies suchen, Mantrailing - sie macht halt immer alles mit Vollgas... Sie ist draußen bester Dinge und läuft problemlos, geschmeidig und gern. Und wenn sie danach ein Weilchen gepennt hat, humpelt sie wieder. Aber eine Dreiviertelstunde spaßfreies Gassi ist echt zu wenig für sie, das ist also keine Dauerlösung.



    Da ist also was nicht in Ordnung und ich frage mich, wie man jetzt am Besten rausfindet, was es ist und es nach Möglichkeit beheben kann.
    - Erstmal zum Tierarzt und röntgen lassen? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es was ist, was man auf Röntgenbildern sehen kann?
    - Gibt es sonst noch was Sinnvolles zu überprüfen?
    - Oder erstmal zum Physiotherapeuten und den Bewegungsapparat "manuell" durchchecken lassen?


    Ich kann mir nach einiger Recherche verschiedene Diagnosen vorstellen. Die Probleme, die ein Physiotherapeut wieder in den Griff kriegt, wären mir natürlich die liebsten (weil harmlosesten). Trotzdem tendiere ich dazu, erstmal röntgen zu lassen. Wenn man da was sieht, hat man einen Ansatzpunkt. Wenn man da nichts sieht, kann man neu überlegen. Andererseits - röntgen ist ja beim Hund auch nicht so einfach gemacht und die Bilder sind wohl auch nicht immer aussagekräftig. Also doch erst zum Physiotherapeuten und hören, was der meint? Kann ein gescheiter Physiotherapeut sozusagen selber eine Diagnose stellen? Oder behandelt der nur bereits diagnostizierte Krankheitsbilder und würde ohnehin mindestens Röntgenbilder sehen wollen? Ich habe da keine Erfahrungen...


    Das schwierige an der Entscheidung ist: So richtig schlimm sind die Symptome nicht. Also gibt's wahrscheinlich auch keine weithin sichtbare Ursache. Aber der Hund hat Schmerzen, wenn auch scheinbar immer nur ein paar Augenblicke lang. Und ich will nicht, dass das Problem durch unterlassene frühzeitige Behandlung schlimmer wird. Wie also am Besten vorgehen?

  • konnte feststellen, dass die Symptome nur dann auftreten, wenn wir länger als eine Dreiviertelstunde spazieren waren oder etwas "Wilderes" gemacht haben: Rückruf, Dummies suchen, Mantrailing - sie macht halt immer alles mit Vollgas...

    Gut möglich, dass das das Problem ist.


    Ein gedehntes Band, eine gestauchte Gelenkkapsel, eine gezerrte Sehne.... braucht einfach Ruhe und Zeit!


    Klar, wenn der Hund in Aktion ist, dann ist er voller Freude und Adrenalin, da merkt er nicht, wenn es etwas weh tut.


    Wenn er dann ruhiger wird, umso mehr.

  • Ich hoffe ja auch, dass es etwas ist, das mit Ruhe und Schonung von alleine heilt.


    Aber ich hätte schon gern eine ordentliche Diagnose, damit ich nicht einfach mit den Schultern zucke, wochenlang abwarte und eine vielleicht notwendige Behandlung zu lange rauszögere.


    Je nachdem, was es ist, verschärft sich das Problem unbehandelt ja womöglich auch...

  • Ich würde eher einen Chiropraktiker draufschauen lassen.
    Da das Metacam geholfen hat, sind auf jeden Fall Schmerzen oder entzündliche Prozesse beteiligt.
    Ob man da beim Röntgen etwas erkennen kann. :ka:


    Die TÄ haben oft diagnostisch einen "Tunnelblick", weil sie therapeutisch nur auf schmalen Geleisen laufen.

  • Danke, frolleinvomamt!
    Ich dachte erst, "Du bist lustig, wo finde ich denn einen Chiropraktiker für Hunde?" Und dann habe ich mal gegoogelt und ein paar Kilometer von hier gibt es tatsächlich eine Tierärztin mit chiropraktischer Zusatzausbildung. Die klingt für mich seriös und vernünftig und wird dann mein Ziel sein!

  • ohja das kenne ich gut, nach dem aufstehen am humpeln und nach ein paar schritten weg. ein tag da ein tag weg und immer wieder mal nach dem aufstehen am humpeln.


    ich hab reagiert wie du erst mal kucken, kann sich vertreten haben, kann sich gezerrt haben...., wurde nicht besser also tierarzt. schmerzmitel wird wieder. wurde nicht wieder, wurde schlimmer. ab zum röntgen, keine arthrose , oder sonstige geschichten, keine hd und die wirbelsäule auch ok.


    nein das knie ist es nicht, es kann der fuß sein, nee doch das knie, physiotherapie is der fuß , im ganzen 3 mal geröngt und dann kam ein älterer tierarzt macht einmal manuell den Schubladentest kreuzband gerissen , toll heute geht es in den op.


    ich kann dir aus meiner erfahrung nur raten geh zum tierarzt und lass richtig nachsehen.


    lg

  • - Oder erstmal zum Physiotherapeuten und den Bewegungsapparat "manuell" durchchecken lassen?

    Wenn Du da einen echt guten hast, wäre das mein nächster Gang. Wenn der was findet, was geröngt werden muss, dann sagt der Dir das auch!

    Die Probleme, die ein Physiotherapeut wieder in den Griff kriegt, wären mir natürlich die liebsten (weil harmlosesten).

    Naja ... harmlos. Joo. Aber nicht selten sehr langwierig. ;)

  • Atti hatte eine Lahmheit, unsere TÄ wusste nicht mehr weiter, denn diese Lahmheit war nicht kontinuierlich vorhanden, nur, wenn Hund aufstand. Wir fuhren dann zu einer Tierchirurgin nach Aachen, die Atti untersuchte und die Verdachtsdiagnose Bicepsssehnenentzündung stellte. Atti wurde gespritzt, geschont, alles war gut, doch die Lahmheit kam wieder.
    Wir kontaktierten eine Tierphysiotherapeutin, die Atti dann untersuchte und heraus fand, dass er Wirbelblockaden hatte. Eine in der HWS und eine andere in der BWS. Diese Blockaden wurden gelöst und damit das Problem auch

  • Statt x Leute zu involvieren, würde ich den Tierarzt seinen diagnostischen Prozess zu Ende bringen lassen. Ein vernünftiger Tierarzt ist diagnostisch viel breiter aufgestellt als ein Knochenbrecher.

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