Was tun? Hund des Nachbarn 24/7 im Garten

  • Hallo zusammen,


    ich bin momentan etwas verzweifelt weil ich nicht weiss, was ich machen soll. Es ist so traurig. Das Problem ist unser Nachbar und Vermieter, welcher seinen Kangal-Mix 24/7 im Garten lässt. Er sagt immer, dass er keine Zeit hätte, weswegen er nichtmal Gassi mit ihm geht. Dabei müsste er nur mal 10 Minuten früher aufstehen, zumal er als selbstständiger meist auch schon um 14:00 Uhr oder früher zu Hause ist. Der Hund ist immer alleine im Garten und ist eigentlich nur zum bewachen da, was aus meiner Sicht total blödsinnig ist, da er natürlich jeden, egal ob gut oder böse anbellt und man es mittlerweile auch nicht mehr ernst nehmen kann, weil er einfach den ganzen Tag bellt. Und er sich außerdem auch viel zu sehr über Gesellschaft freut und jeden, zwar bellend, aber sehr freundlich, an seinem Gartentor, empfängt.


    Natürlich habe ich den Besitzer (welcher auch unser Vermieter ist) auch schon angesprochen. Angeblich würde der Hund, wenn er denn mal drinnen ist, was wirklich sehr sehr selten vorkommt, ja immer raus wollen, was allerdings nicht stimmt, da wir ihn auch schon des Öfteren reingeholt haben, wenn er mal wieder im Urlaub war. Das findet er übrigens nicht so gut weil er nicht möchte, dass der Hund sich daran gewöhnt… Letztes Jahr ist er z. B. über Silvester in den Ski-Urlaub gefahren, der Hund blieb natürlich Zuhause, alleine im Garten. Bei Eiseskälte und Knallerei, das fand ich ja schon unglaublich. Die ganze Zeit hat er gebellt und er geweint. Wir haben ihn dann am Silvesterabend gegen 21:00 Uhr reingeholt und so durfte er ein paar Tage neben unserem Bett schlafen. Bis sein Besitzer wohlerholt nach Hause kam und er wieder in den Garten musste. Unser Nachbar/Vermieter/Besitzer des Hundes hat noch eine Hausfrau, die dem Hund, wenn der Besitzer im Urlaub ist (was wirklich sehr oft, auch an den Wochenenden, vorkommt), dann das Futter hinstellt. Aber ansonsten wird sich leider selten bis gar nicht um den Hund gekümmert, ob der Besitzer da ist oder nicht.


    Dabei ist dieser Hund ist extrem kuschelig und liebebedürftig. Ich mein, welches Hund ist es nicht? Wenn er so traurig sein zerfetztes Kuscheltier vor den Zaun trägt, damit endlich mal jemand mit ihm spielt, obwohl er weiss, das es keiner tun wird. Es bricht mir das Herz. Er kann und darf einfach nicht soviel alleine sein. Er liebt sein Herrchen über alles, schließlich ist er sein Rudel. Das tut mir so weh, dieses nach Liebe flehende Wesen zu sehen und zu hören, wie es den ganzen Tag so herzerreissend heult und vor Einsamkeit bellt. Das haben natürlich auch (die wenigen) Nachbarn mitbekommen, weswegen vor einiger Zeit eine Frau immer mit ihm spazieren gegangen ist, die schicksalhafter Weise aber vor einigen Monaten plötzlich verstorben ist. Die anderen Nachbarn haben sich dran gewöhnt bzw. beschweren sich natürlich auch über das Gebelle. Mir tut es einfach weh, den Hund, insbesondere bei dem Dreckswetter, so traurig unter seinem Baum sitzen zu sehen. Gestern und heute hat es extrem gestürmt und ich mache mir Gedanken, dass irgendwelche herumfliegenden Teile oder Äste (wir wohnen quasi mitten im Wald), ihn verletzten könnten.


    Wir wohnen seit genau einem Jahr in der Wohnung und fühlen uns sehr wohl. Auch mit dem Vermieter bzw. Besitzer des Hundes haben wir an sich ein gutes Verhältnis, aber bei dem Thema lässt er nicht mit sich reden. Deswegen bin ich natürlich etwas im Zwiespalt, aber den Hund noch länger so einsam und traurig zu sehen, bricht mir einfach das Herz. Habt ihr vielleicht einen Tipp für mich, wie ich mich verhalten sollte? Ich habe ehrlich gesagt auch etwas Angst vor den Konsequenzen. Wenn er dann den Hund mit rein nimmt, wird er drinnen vielleicht wieder ausgeschlossen und vegetiert alleine im Flur oder so. Er meinte schonmal, dass der so fürchterlich haart... Ich hab einfach so eine Befürchtung. Und das Tierheim ist voll mit großen Hunden, was die Vermittlung sicher nicht einfach machen würde, obwohl er ein sehr sehr hübscher und auch noch recht junger Kerl ist. Abgeben ist für ihn übrigens eigentlich auch keine Option, schließlich soll der Hund das Haus "bewachen".


    Ich danke euch im Voraus für eure Tipps und Ratschläge!

  • @ kettenhaltung: Genau, die ist glücklicherweise verboten. Du kannst dazu (auch anonym) den zuständigen Amtsveterinär informieren. Je nach Gegend kann man das auch per E-Mail machen.

  • Der arme Kerl tut mir unsagbar leid, nein, beide tun mir leid!


    So alleine! :(


    Könnte vielleicht jemand anderes wenigstens mit ihm spazierengehen?


    Ist auch keine wirkliche Lösung, aber wenigstens eine kleine Abwechslung und Zuwendung, bevor er seelisch total verkümmert!


    Mir fällt jetzt spontan keine Lösung für beratungsresistente Besitzer ein. Tut mir leid!

  • Ich denke, Du vermenschlichst das Ganze viel zu sehr!


    Sicher, das ist vielleicht nicht das Optimum für den Hund, aber die Hölle auf Erden ist es ganz sicher nicht!


    Der Hund scheint freundlich und aufgeschlossen zu sein, das wäre er kaum, wenn sich nie jemand um ihn kümmern würde und er so gar keine Zuwendung bekäme.
    Auch ein Spielzeug, mit dem nie jemand mit ihm spielt würde irgendwann uninteressant sein. Es ist also gut möglich, dass er Zuwendung erhält und dass auch mit ihm gespielt / sich mit ihm beschäftigt wird! Du wirst Deinen Nachbarn ja wohl kaum 24/7 beobachten!


    Einen Hund draußen zu halten ist per se nicht verboten und es gibt tatsächlich Hunde, die das Leben draußen einem Leben auf der warmen Fußbodenheizung absolut vor ziehen.


    Einiges scheint Verbesserungswürdig zu sein, bei überwiegender Haltung draußen ist eine isolierte Schutzeinrichtung Pflicht, auf eine Hundehütte solltest Du Deinen Nachbarn also ansprechen (falls nicht schon vorhanden).


    Ich würde meine Hunde nicht so halten wollen, aber ich denke nicht, dass ein Hund grundsätzlich immer unter Draußenhaltung leidet!

  • Aber der Hund hat schon eine Hütte oder einen geschützten Unterschlupf ?


    Ansonsten ist so eine Haltung nicht verboten, es gibt noch genügend Garten-und Zwingerhunde. Die Hündin unserer Nachbar hockt auch fast den ganzen Tag im Zwinger hinterm Haus, darf mal in den Garten und toben oder mal 20 Minuten Gassi, das war es . Natürlich tut mir das leid, aber machen kann man da leider nichts.


    Seid froh das der Kangal so ein netter Vertreter seiner Rasse ist. Ich habe früher Nachbarshund manchmal mit zum Spaziergang genommen, vielleicht könntet ihr das anbieten ?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!