Hund bei Depressionen?
- schennyag
- Geschlossen
-
-
Zum fett markierten Satz - das ist eben das tückische an Depressionen. Sichere Aussagen über das eigene Verhalten/den eigenen psychischen Zustand in der Zukunft sind nicht möglich. Jeder (!) Mensch kann aufgrund einer depressiven Erkrankung in die Lage kommen, dass auch solche alltäglichen Dinge wie die Pflege und Haltung eines Hundes nicht mehr einfach so von der Hand gehen. Bei Menschen, die bereits an einer depressiven Störung leiden, ist das Risiko jedoch um ein Vielfaches höher. Darum habe ich so ein wenig meine Probleme mit der Aussage "nicht alle in einen Topf werfen". Selbstverständlich gibt es die unterschiedlichsten Ausprägungen von Depressionen, es gibt in der Psychotherapie keinen Katalog mit Dingen, die ein Betroffener bspw. bei einer mittelgradigen Episode kann oder nicht kann. Darum schrieb ich ja auch in meinem ersten Post, dass es letztlich immer eine Einzelfallentscheidung sein muss. Aber psychische Erkrankungen sind eben auch einfach sehr unvorhersehbar, meist bleibt es auch nicht bei einer Episode. Umso wichtiger ist es daher, dass sich der Patient während der Therapie ganz auf sich fokussieren kann und da ist potenzielle Unterstützung bei der Tierbetreuung durch Familie/Freunde, falls notwendig, einfach etwas sehr hilfreiches und wertvolles.
Ansonsten, mal ganz generell - die Wirksamkeit von verschiedenen Therapieverfahren und Medikamenten bei Depressionen ist gut belegt. Depressive Störungen, auch schwere, sind behandel- und oftmals auch heilbar. Daher sollte sich wirklich niemand mit einer solchen Einschränkung, die eine psychische Erkrankung nun mal darstellt, abfinden müssen, ohne alles versucht zu haben, erst recht kein junger Mensch, der noch sein ganzes Leben vor sich hat. Der Wunsch, etwas zu verändern, ist jedoch zwingende Voraussetzung für das Gelingen einer therapeutischen Behandlung.Das fett markierte ist genau das, was ich auch sage und was ich als wichtig empfinde. Und auf nichts Anderes wollte ich hinweisen, dass man eben nicht pauschalisieren sollte, sondern jeden Einzelfall gesondert betrachten muss.
Im Fall der TE finde ich nicht die Krankheit 'schlimm', sondern die Einstellung zu einem Lebewesen, das man in sein Leben geholt hat. Einfach das Schweinchen gegen einen Hund austauschen spricht für mich nun nicht unbedingt dafür, dass Tierhaltung hier ein guter Gedanke ist, weil ich es als verantwortungslos empfinde. Das hat aber mit ihrer Krankheit nichts zu tun.
Du hast absolut recht, mit dem, was du sagst. Allerdings trifft das doch letztendlich auf uns alle zu, auch die, die nicht an einer psychischen Erkrankung leiden.
JEDER sollte potenzielle Unterstützung bei der Tierbetreuung haben, falls notwendig. Jeder kann mal krank werden, sich den Fuss brechen, im Krankenhaus liegen müssen etc. Das ist nun nichts, wozu man depressiv sein muss.Deshalb - ja, es ist wichtig, dass man Menschen mit einer Erkrankung (UND auch die 'Gesunden', die ja auch krank werden können) auf so etwas hinweist. Aber daraus zu schliessen, dass Menschen mit Depressionen keine Tiere halten sollten, finde ich ziemlich daneben und fast ein wenig unverschämt. (Anmerkung: Das kam nicht von dir, sondern von einem anderen User)
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Und was soll das jetzt heißen.
Man kann aus unterschiedlichsten Gründen, nicht in der Lage sein einen eigenen Hund zu halten.Ja! Verallgemeinern kann man aber keinen Grund! Es ist immer eine Einzelfallentscheidung.
-
Du sagst also, eine dauerhaft vorliegende Erkrankung bestimmt in keinster Weise das Leben von Betroffenen?
Nö, sage ich nicht. Habe ich auch nirgends geschrieben.
Mit deinem Schizophrenievergleich wird es jetzt allerdings ziemlich wild.
Wie bereits Seiten zuvor mehrfach aufgeführt wurde, lassen sich nicht einmal Personen mit den unterschiedlichsten Ausprägungen depressiver Störungen miteinander vergleichen, wie willst du dann eine Depression mit einer bewusstseinseinschränkenden Psychose (die auch nicht bei jedem Mensch gleich verheerend auftritt) vergleichen?
Ich denke hier sind sich alle einig, dass psychisch schwerst Kranke durchaus sehr eingeschränkt leben müssen und womöglich auch keine volle Verantwortung für ein Tier übernehmen sollten/können.
Aber es geht hier im Thread um Depressionen und selbst schwere Depressionen müssen kein Dauerthema sein, was Betroffene lebenslang einschränkt. Zumal, ich sage es noch einmal, jeder für sich selbst entscheiden muss, welche Einschränkungen er mit seiner Lebensqualität vereinbaren kann.
Wer sagt denn, dass jemand, der von Sozialhilfe leben muss, zwingend unglücklich und furchtbar eingeschränkt sein muss? Aus deiner Sicht und derer, die eine andere Wahl haben, ist das sicher ganz fürchterlich, aber man kann sich, wenn man eben keine andere Wahl hat, das Leben auch im kleinen Rahmen schön machen und das sagt dann auch nichts darüber aus ob ich dazu in der Lage bin Verantwortung für ein anderes Lebewesen zu übernehmen, oder nicht.Das Jobcenter ist im Übrigen auch nicht immer nur böse und sanktioniert sofort, wenn nicht alles so läuft, wie es das haben will. Gerade bei psychischen Erkrankungen wächst auch in den Ämtern zunehmend das Verständnis, sodass selbst bei nachgereichten Attesten oder mehrmaligen telefonischen Aufforderungen nicht sofort wie wild das Geld gekürzt wird. Dass eine helfende Person bei akut-schweren Depressionen gerade bei Behördenangelegenheiten von Vorteil ist, ist natürlich richtig. Ebenso, dass es auch immer die negativen Fälle gibt, in denen psychisch Kranke mit einem Mal auf der Straße stehen. Das ist aber nicht die Regel und auch nicht der Optimalfall.
-
Nein bin ich nicht. Lies doch einfach das, was ich schreibe, ohne etwas hinein zu interpretieren.Ich rede von dauerhaft. Und wenn für dich dauerhafte Fremdbestimmung keine Rolle spielt, dann ist das doch in Ordnung. Für mich ist ein wichtiger Bestandteil MEINES Lebens, dass ich entscheide, was ich tue. Wird mir das genommmen, finde ICH, ich verliere die Kontrolle. Wenn das bei dir anders ist, ist das doch in Ordnung.
Ich war nur 6 Wochen arbeitslos und empfand es als sehr schlimm, was von Seiten der Agentur abgegangen ist und ich beneide wirklich niemanden, der von dem Laden abhängig ist.
Herzlichen Glückwunsch, du gehörst hiermit zu den empathielosesten Menschen, die ich kenne :) Weitere Diskussionen machen wohl keinen Sinn.
-
@Geckolina und an deinen Antworten sehe ich einfach das du absolut keinen Plan hast, aber munter so einen Stuss von dir gibst
Was hat die Agentur für Arbeit damit zu tun? Wie bereits erwähnt ist es Sozialhilfe oder aber Erwerbsunfähigkeitsrente für viele die Anlaufstelle.
Unfassbar was du hier von dir lässt und dir einbildest... und ja es wurde schon gesagt: arrogant trifft es sehr gut. Meist sind Menschen wie du aber solche die es im Leben nicht einfach haben...
-
-
Mal gucken, ob die TE überhaupt noch schreibt oder ob sie genauso wie im anderen Forum nicht mehr antwortet.
Ich glaub im Falle der TE ist man sich einig, dass man vor Beginn einer Therapie kein Tier anschaffen sollte und außerdem die Abschaffung mehrerer Tiere zugunsten eines neueren Tieres nicht in Ordnung ist. Außerdem gibt es in Berlin genug Möglichkeiten, um mit Hunden in Kontakt zu kommen, zB durchs riesige Berliner Tierheim, im Hundewald, auf Auslauffächen und dergleichen.
Ich stelle mal die Theorie auf, dass das nicht ist, was man eigentlich hören wollte.Der Rest gehört hier wohl nicht rein und ist zu individuell, um in einem Hundeforum besprochen zu werden.
-
Wann ist man denn komplett selbstbestimmt? Ich als arbeitender Mensch bin es nicht, bin bezüglich Lebensunterhalt abhängig von einem Verein und von Behörden. Ich kann nicht selbständig entscheiden, wann ich aufstehe, wann ich zur Arbeit gehe und nichtmal wann ich Urlaub nehme. Sicher kann ich mich entscheiden, nicht mehr zur Arbeit zu gehen, aber woher kommt dann das Geld?
Natürlich können wir es jetzt auf die philosophische Sicht probieren. Aber: Können wir uns darauf einigen, dass ich selbstbestimmter bin, wenn ich nicht von irgendwem/irgendetwas abhängig bin, der bestimmt, wann ich wo bin und was ich tue? Unabhängig sein finde ich wichtig und natürlich sind wir nicht frei von gesellschaftlichen Zwängen, vielleicht haben wir nicht einmal einen freien Willen.... aber jemand, der frei von körperlichen, psychischen, sozialen Problemen ist, der hat einfach mehr Freiheit und ist selbstbestimmter. Warum ist denn Altwerden für viele von uns ein Problem? Die Menschen haben Angst, ihre Unabhängigkeit zu verlieren, weil das eben schlimm ist, plötzlich nicht mehr Herr der Lage zu sein. Hier wird grad so getan, als würde eine schwere psychische Erkrankung das Leben nicht beeinflussen und das finde ich viel ignoranter und schlimmer, als zu sagen "Ja, es gibt Einschränkungen. Nein, man hat es nicht mehr so im Griff .Nein, es ist nicht immer alles so einfach und ja, man braucht mehr Hilfe als andere.
-
Da eine sachliche, themenbezogene Diskussion nicht möglich zu sein scheint und es Nettiquette-Verstöße samt Meldungen hagelt, wird dann auch dieser Thread geschlossen.
LG, Chris
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!