Hund bei Depressionen?

  • sorry leute, aber natürlich ist es ok, in mehreren foren die gleiche frage zu stellen. wieso denn auch nicht?
    und wieso ist die TE denn jetzt verpflichtet, sofort hier zu schreiben, was sie im anderen forum geschrieben hat?
    macht mal halblang, das hier ist immer noch ein forum.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Hund bei Depressionen?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Klar ist es in Ordnung, nur wenn man schon den Plan quasi beschlossen hat, dass man sich erstmal im TH als Gassigänger anmeldet und schon von allein einsieht, dass Geld durchaus ein Problem darstellen könnte und nicht zuletzt auch da schon dazu geraten wurde einen Plan B oder C parat zu haben, frage ich mich, was man da noch mehr raten soll.
      Die Meinung ging dazu, sich erstmal behandeln zu lassen und dann einen Hund zu holen.


      Was erhofft man sich dann für Antworten? "Ja klar, ein Hund tut sooo gut und ihr könnt viel kuscheln und du lernst Leute kennen und er bringt dich viel raus und bringt dich dazu mehr zu machen." Ja. Das ist doch nur eine Seite der Medaille.


      Ich kann da nur berichten, was ich so für Erfahrungen gemacht habe: ich bin ehrenamtlich mit meinem Hund in einer Einrichtung für psychisch kranke Menschen (Depressionen, Borderliner und auch noch größeres). Die Leute, die da wohnen, haben es fast geschafft. Sie sind medikamentös eingestellt, werden sozial betreut und arbeiten auch wieder.
      Trotzdem ist da untersagt Haustiere anzuschaffen. Die Betreuer haben die Erfahrung gemacht, dass es einfach nie klappt. Die Medikamente können dösig machen, manchmal müssen Leute zurück in die Klinik, außerdem gehört einfach sehr viel Zeit am Tag dem Anliegen gesund zu werden. Und da ist gar kein Platz für noch mehr Arbeit mit Tieren, zumal die auch echt teuer werden können und man für die Kosten aufkommen muss.
      Deswegen wurde ja meine Orga gefragt, ob wir sie regelmäßig besuchen kommen. 2 von 4 Leuten schaffen es trotz baldigem Therapieende nicht regelmäßig zu den Zeiten zu erscheinen.


      Einige Freunde von mir haben auch Depressionen, teilweise posttraumatische. Das angeschaffte Pferd wurde nach einem Jahr wieder verkauft, der Bolonka war völlig verwahrlost und verfilzt, die Katze hat alles vollgekackt. Eine Züchterin hat auch einen Boston Terrier an eine leicht depressive Frau abgegeben und auch nach wenigen Monaten zurückgeholt.


      Tiere können einem viel geben. Aber sie haben auch selbst Bedürfnisse und gerade Hunde sind nun wirklich unglaublich einnehmende Haustiere. Es wird oft berichtet von den Fällen, wo es so schön klappt, was ist mit den Fällen, wo es nicht klappt? Im DF finden die sich sicherlich nicht, denn hier schreiben nur Leute, die hundebegeistert sind und die selbst einen Hund haben und alles für sie tun würden.


      Was soll denn da für ein Hund passen? Der sensible Hund, der zwar leichter zu erziehen ist, aber jede Stimmungsschwankung mitmacht und einfach nicht sicher wird?
      Oder der selbstbewusste Hund, der gut allein ohne Frauchen die Dinge auf seine Art klärt? Oder der erzogene Senior, der vielleicht selbst nicht mehr kann und so viel Pflege erfordert, dass selbst ganz normale gesunde Leute an ihre Grenzen kommen?


      Aus Erfahrung möchte ich deswegen davon abraten einen eigenen Hund zu holen. Ich stimme zu, dass es besser wäre sich einen TH Hund zum Gassi zu nehmen, gelegentlich auf andere aufzupassen oder auch solche kostenlose Dienste wie Besuchshunde-Orgas zu kontaktieren oder einfach mal bei Facebook in die örtliche Gruppe schreiben, dass man gern mal mit Gassi kommen möchte.
      Erstmal steht die Depression im Vordergrund. Es geht darum gesund zu werden.

    • Das ist aus der Ferne nicht zu beurteilen. Je nachdem, wie schwer die Depression ausfällt, kann ein Hund eine Hilfe sein oder eine zusätzliche Belastung.
      Generell sollt man sich niemals ein Tier in sein Leben holen, wenn man sich davon "Heilung" verspricht. Damit überfrachtet man das Tier völlig unnötig, denn der Schlüssel liegt bei einem selbst und der geeigneten Therapie.

    • Ich les jetzt mal net alles durch, muß arbeiten.... Aber was man oft nicht bedenkt: die Stimmung des Besitzers überträgt sich oft auf den Hund, so daß es dem Hund dann auch nicht mehr wirklich gut geht, wenn der Halter -ich sag mal- nen "Durchhänger" hat. Und wenn Du den falschen Hund hast, erwischst Du vielleicht ein kleines A..loch-Exemplar, dann nutzt der Hund das eben schlichtweg aus, wenns Dir mal net gut geht, und macht, was er will - was sicherlich zum Wohlbefinden beider Seiten nicht beitragen wird. Wer gerade mit sich selbst überfordert ist, hat keinen Bock auf ne Prügelei unter Hunden, oder den Hund ne Stunde suchen zu gehen, weil die Mistkröte gerade meint, net zurückkommen zu müssen.


      Generell bin ich immer ein bisserl zwiegespalten - einerseits bin ich überzeugt, daß ein Hund dazu beitragen kann, daß ein (kranker wie auch gesunder!) Mensch sich besser fühlt, daß er mehr rausgeht und unter Leute geht, vielleicht lernt, (wieder) Verantwortung tragen zu können u.v.m. sonst gäbe es keine Therapiehunde. Aber andererseits denke ich, mit genau dieser Verantwortung kann man auch zu viel Fordern vom Hund (wie natürlich auch von sich selbst): der ist immerhin ein eigenständiges Lebewesen - der ist nunmal nicht dazu geboren, einen Menschen zu therapieren, sondern der Mensch hat die Verantwortung für seinen Hund. Ist sicherlich auch eine Sache der persönlichen Lage, wie schwer die Erkrankung ist, ganz klar! Ich würde mich in so einem Falle vielleicht auf einen Kompromiß einigen: die Familie kauft sich den Hund, der Erkrankte trägt nach Gesundheitszustand die Verantwortung und nimmt möglichst so viele Aufgaben wahr, sodaß es wie ein eigener Hund ist - aber der Rest unterstützt, und ist letztlich fürs Wohlergehen des Hundes mit verantwortlich. Und dabei dann eben auch ein passende Rasse auswählen - keinen Einmannhund, keinen, der besondere Arbeitsaufwände aufm Hundeplatz erfordert, einen, der auch mal mit kleineren Gassirunden zufrieden ist, wenns dem Halter schlecht geht, und ne Runde Kuscheln für als guten Ersatz akzeptiert etc..


      Ich denke halt immer, wer so wenig in der Lage ist, psychisch auf sich selbst aufzupassen und zu achten, daß er eine Therapie benötigt (also mit seinem Leben, so wie es in dem Moment ist, ohne Hilfe nur schwer zurechtkommt) - wie soll der dann auf ein weiteres Lebenwesen verantwortlich und dauerhaft achten können, auch wenns diesem mal schlecht geht, und Dinge passieren, die auch Gesunde aus der Bahn werfen können (Krankheit des Hundes, Unfälle, Pubertätsgezicke u.v.m. - gerade zu letzterem Thema gibts ja hier im Forum geügend Threads....). Diese könnten in einer schlechten Phase unter Umständen sogar dazu beitragen, sich schlecht oder überfordert zu fühlen, kann ich mir vorstellen.


      Ich kenne mich mit Depressionen nicht weiter aus (gottseidank *hust... Ich glaub, Du bräuchtest sie auch net, wenn Du wählen könntest :-) also bitte nicht mißverstehen!), aber ich denke, da können halt auch mal die schlechten Phasen länger und mal kürzer, mal schwächer und mal stärker ausfallen - ob man das aber irgendwie beeinflussen kann, sodaß man sich einigermaßen regelmäßig um das Lebewesen Hund kümmern kann, das weiß ich nicht. Und wie geschrieben: das ist sicherlich auch ganz individuell; was Du auf der ersten Seite schriebst (so weit hab ich gelesen), liest sich jetzt nämlich nicht unbedingt so, als wärst Du komplett aus der Bahn geworfen... Das hier sind deswegen also nur ganz allgemein gehaltene Gedanken.


      Achja - zur Finanzierung: wenn ich mir nen Hund anschaffen würde (und sicher bist Du Dir inzwischen darüber klar, daß die Anschaffungskosten da nur marginal ins Gewicht fallen), dann nur so, daß ich sicher sein könnte, auch mal ne größere OP zu zahlen, nicht vorm Hundeplatz kehrt machen müßte aus finanziellen Gründen, oder auf die Tafel angewiesen bin mit Tierfutterspenden - sprich, nur, wenn ich ein regelmäßiges Einkommen habe, und nicht von Andren (oder Krankengeld) abhängig wäre. Aber das ist immer auch so n persönliches Ding - ich selbst HASSE es, wenn ich abhängig bin von Andren, und die Vorstellung, einen Hund einschläfern lassen zu müssen, weil ich mir ne dringend notwendige OP nicht leisten könnte, oder dann im blödesten Falle nen OP-bedürftigen (also kranken!) Hund weggeben zu müssen - da dreht sich mir im gesunden Zustand schon der Magen rum. Wenn sowas aber mitten in eine schwerere Depressions-Phase fiele - was macht das mit der Seele des Kranken in dem Moment? Da würde ich also extrem gut vorsorgen. Aber das ist ja alles machbar (man muß halt nur dran denken vorher und das mit einplanen), und kein grundsätzlicher Hinderungsgrund.


      So - soweit meine Ideen dazu. Vielleicht helfen sie Dir ein bissel bei der Entscheidungsfindung! Und ich drücke Dir die Daumen, daß Du die Depressionen möglichst gut in den Griff bekommst mit Deiner Therapie! :-)

    • Unabhängig davon, ob Depression + Hund in deinem speziellen Fall funktioniert oder nicht, wäre DAS für mich ein No-Go. Ein Tier abzugeben, damit ein anderes einziehen kann, finde ich nicht ok.......

      Den Punkt möchte ich auch nochmal hervorheben - also, andere Tiere dafür wegzugeben, das geht in meinen Augen gar nicht! Und genau dieser Punkt zeigt eigentlich, wie weit es mit Deiner Verantwortung für ein anderes Lebewesen aussieht, schennyag......... Sorry, wenn ich das so hart sage.

    • Ich kann aus eigenen Erfahrungen sagen, ich würde dringend zu einer Therapie raten, bevor ich mich für ei Lebewesen entscheide!
      Wenn ich in einer schlechten Phase bin, rettet mich der Hund nicht aus dieser (das kann man nur selbst) sondern man zieht ihn mit runter, im schlimmsten Fall vernachlässigt man den Hund, weil man schlicht und ergreifend nicht die Kraft dafür hat!
      Gassigänger is sicher die bessere Lösung, man weiß ja wie es einem am jeweiligen Tag geht, auch wenn es umschlagen kann
      Alles Gute

    • Ich kann da nur berichten, was ich so für Erfahrungen gemacht habe: ich bin ehrenamtlich mit meinem Hund in einer Einrichtung für psychisch kranke Menschen (Depressionen, Borderliner und auch noch größeres). Die Leute, die da wohnen, haben es fast geschafft. Sie sind medikamentös eingestellt, werden sozial betreut und arbeiten auch wieder.


      Ich nehme an, du gehst zu einem Wohnheim? Ich möchte gerne wissen, was die Leute geschafft haben? Sie können ja nicht alleine leben und sind noch auf intensive Pflege/Hilfe angewiesen. Sie haben vielleicht die erste Hürde geschafft. Und außerdem siehst du da wahrscheinlich nur die schwierigen Fälle.


      Trotzdem ist da untersagt Haustiere anzuschaffen. Die Betreuer haben die Erfahrung gemacht, dass es einfach nie klappt. Die Medikamente können dösig machen, manchmal müssen Leute zurück in die Klinik, außerdem gehört einfach sehr viel Zeit am Tag dem Anliegen gesund zu werden. Und da ist gar kein Platz für noch mehr Arbeit mit Tieren, zumal die auch echt teuer werden können und man für die Kosten aufkommen muss.
      Deswegen wurde ja meine Orga gefragt, ob wir sie regelmäßig besuchen kommen. 2 von 4 Leuten schaffen es trotz baldigem Therapieende nicht regelmäßig zu den Zeiten zu erscheinen.


      Auch hier wieder, das sind mit ziemlicher Sicherheit die schweren Fälle. Wobei ich mich frage, ob es sinnvoll ist, die Therapie bei den Leuten zu beenden, wenn die es nicht schaffen, regelmäßig zur Therapie zu erscheinen.


      Einige Freunde von mir haben auch Depressionen, teilweise posttraumatische. Das angeschaffte Pferd wurde nach einem Jahr wieder verkauft, der Bolonka war völlig verwahrlost und verfilzt, die Katze hat alles vollgekackt. Eine Züchterin hat auch einen Boston Terrier an eine leicht depressive Frau abgegeben und auch nach wenigen Monaten zurückgeholt.

      Was ist eine posttraumatische Depression? Oder meinst du die Depression ist die Komorbide Störung?



      Im DF finden die sich sicherlich nicht, denn hier schreiben nur Leute, die hundebegeistert sind und die selbst einen Hund haben und alles für sie tun würden.


      Das ist unabhängig von dem Vorhandensein einer Diagnose.



      Erstmal steht die Depression im Vordergrund. Es geht darum gesund zu werden.


      Das würde ich auch sagen, es wurde der Entschluss gefasst, sein Wohlbefinden zu steigern. Daher würde ich der TE raten, auf sich zu konzentrieren und sich als Person am Wichtigsten zu nehmen.
      Die Unterscheidung zwischen Gesund und Krank wird heute nicht mehr in dieser Form getroffen, zwischen Gesund und Krank gibt es ein Spektrum.



      Ich denke halt immer, wer so wenig in der Lage ist, psychisch auf sich selbst aufzupassen und zu achten, daß er eine Therapie benötigt (also mit seinem Leben, so wie es in dem Moment ist, ohne Hilfe nur schwer zurechtkommt) - wie soll der dann auf ein weiteres Lebenwesen verantwortlich und dauerhaft achten können, auch wenns diesem mal schlecht geht, und Dinge passieren, die auch Gesunde aus der Bahn werfen können (Krankheit des Hundes, Unfälle, Pubertätsgezicke u.v.m. - gerade zu letzterem Thema gibts ja hier im Forum geügend Threads....). Diese könnten in einer schlechten Phase unter Umständen sogar dazu beitragen, sich schlecht oder überfordert zu fühlen, kann ich mir vorstellen.


      Wenn man meint, dass Therapie gleich bedeutet, man kommt mit seinem Leben ohne Hilfe nur schwer zurecht, dann ja.

    • Einstein: warum sonst geht man in Therapie? Um die nette Therapeutin zum Kaffee einzuladen sicher net :-) Aber vielleicht hab ich da ja dank zum Glück mangelnder Erfahrung ne falsche Sicht - dann klär mich bitte auf? Ich geh mal von mir aus, und ich würde dann auf Therapie wollen, wenn ich Probleme habe, die mich so sehr belasten in meinem Leben, daß ich sie selbst nicht lösen kann. Gehe ja auch net zum Arzt, wenn ich pumperlgesund bin :-)

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