Hund bei Depressionen?

  • Einstein: warum sonst geht man in Therapie? Um die nette Therapeutin zum Kaffee einzuladen sicher net :-) Aber vielleicht hab ich da ja dank zum Glück mangelnder Erfahrung ne falsche Sicht - dann klär mich bitte auf? Ich geh mal von mir aus, und ich würde dann auf Therapie wollen, wenn ich Probleme habe, die mich so sehr belasten in meinem Leben, daß ich sie selbst nicht lösen kann. Gehe ja auch net zum Arzt, wenn ich pumperlgesund bin :-)

    In deinem Post hört es sich so an, als ob Menschen die zur Therapie gehen, nicht um andere Lebewesen kümmern können. Das stimmt ja nicht.
    Stellen wir uns vor, eine Person hat eine Zahnarztphobie, die kann sich auch um Kinder, Job, Freunde und Tiere kümmern. Das Problem hindert sie ja nicht daran, nur wenn sie zum Zahnarzt muss, bekommt sie Panikattacken.
    Oder auch Personen mit depressiven Störungen, die machen das manchmal auch alles, nur damit sie die Dinge erledigen können, braucht es sehr viel Kraft. Die wollen nicht aber können. Das erzeugt auch Leidensdruck.
    Wenn du eine Verkühlung hast, gehst du zum Arzt, damit es dir besser geht. Du kannst aber zur Arbeit gehen, mit den Hunden spazieren gehen, etc. aber alles ist mit Schmerzen und Unbehagen verbunden.
    Verstehst du was ich meine?
    Es gibt Leute die gehen mit einer Verkühlung früher zum Arzt und manche warten, bis es wirklich nicht mehr geht.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Hund bei Depressionen?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Danke für die Erklärung, Einstein!


      Wenn das doch aber (zumindest zeitweise, wenns einem grad wieder schlecht geht) so viel Kraft kostet - ist man dann tatsächlich in der Lage, sich noch mehr Verantwortung in Form eines Lebewesens aufzubürden? Das hört sich für mich trotzdem nicht sinnvoll an. Es geht ja nicht um einen Gegenstand, sondern für ein Lebewesen muß man durchgehend immer da sein können, auch und gerade, wenn es diesem gerade schlecht geht - da kann man sich dann schwer auf eine Depression zurückziehen, weil Hund zumindest das nicht verstehen kann. Und der muß ja trotzdem mal raus wegen Pipi, oder möchte betreut oder gar betüddelt werden, wenn er erkrankt ist.


      Ok - Zahnarztphobie is natürlich was Andres, klar - aber hier gings ja um Depressionen, und die sind halt (was ich gelesen habe, wie gesagt, hab selbst keine Erfahrungen) ziemlich unberechenbar, man kann relativ schnell wieder in ein Loch fallen, auch wenns einem gerade gut geht, wenn man mit irgendwas überfordert ist. Man kann damit einfach nicht längerfristig garantieren, immer da zu sein für das andere Lebewesen. Und wenn man eine Depression hat, wäre es da nicht sinnvoller, sich erstmal damit zu beschäftigen, daß man wieder fit (oder zumindest stabil in dem Sinne, daß man seinem Job regelmäßig nachgehen kann, ein anderer Punkt waren in diesem Fall ja die Finanzen) wird, bevor man die Verantwortung für Andre auf sich nimmt?


      Deswegen sag ich ja: es kann klappen, wenn echt die ganze Familie dahinter steht, sich mit zu kümmern - aber dann frag ich mich, was passiert, wenn die nicht mehr wollen. Irgendwo gabs hier neulich nen Thread von jemandem, der sich spontan mit der Familie komplett zerstritten hat, und daher von heute auf morgen niemanden mehr hatte zum Gassigehen, während er/sie arbeiten mußte. Sowas mein ich damit. Wenn einen sowas in einer eh schon schwierigen Phase trifft, und man nicht wirklich stabil ist,
      könnte das den Zustand der Person in dem Moment massiv verschlechtern. Und damit ist ihm ja nicht wirklich geholfen. ;-)


      PS: ich bin eher die Sorte, die erst zum Doc geht, wenn sie den Kopp echt unterm Arm trägt *gg Ansonsten gilt hier: was von alleine kam, geht auch wieder von alleine... Bislang hat´s geklappt :-)

    • Sorry DieBoss, aber du hast keine Ahnung, was Depressionen alles sind und auslösen können! Deshalb kannst du das auch nur schwer beurteilen! Ich konnte es auch nicht, bis ich in die Lage kam! Es laufen da draußen so viele Menschen rum, bei denen man nie annehmen würd, dass sie depressiv sind. Und jeder Betroffene geht auch anders damit um. Das bedeutet aber nicht, dass man sich nicht um andere kümmern kann
      Depressionen haben sehr viele Facetten! Wenn man jedoch dadurch arbeitsunfähig wird, sollte man das mit einem Therapeuten genau durchleuchten, ob man in der Lage is, so eine große Verantwortung zu übernehmen

    • für mich ist die ts nicht in der Lage einen eigenen hund zu haben.
      Depressionen hin, oder her, aber wer ernsthaft überlegt 4 Tiere gegen ein anderes einzutauschen, nur weil einem das eine gerade mehr zusagt, hat nicht das nötige verantwortungsbewustsein.


      Und ich finde es von denen, die ihr zu einem hund raten, ebenfalls unverantwortlich.



      Ich finde, das der ein oder andere durchaus vernünftige Vorschläge gemacht hat um diese Problematik (ebenfalls die der Schwere der Depression) umgehen

    • Es laufen da draußen so viele Menschen rum, bei denen man nie annehmen würd, dass sie depressiv sind. Und jeder Betroffene geht auch anders damit um. Das bedeutet aber nicht, dass man sich nicht um andere kümmern kann
      Depressionen haben sehr viele Facetten! Wenn man jedoch dadurch arbeitsunfähig wird, sollte man das mit einem Therapeuten genau durchleuchten, ob man in der Lage is, so eine große Verantwortung zu übernehmen

      Jemand, der an so einer schweren Depression leidet, dass er arbeitsunfähig ist, hat sein Leben nicht mehr im Griff. In dieser fortgeschrittenen Phase der Depression merkt man es den Leuten sehr wohl an und die laufen dann auch nicht mehr draußen rum.
      Wer morgens nicht aufstehen und zur Arbeit gehen kann, um für das eigene Leben eine Existenzgrundlage zu schaffen, kann keine Verantwortung für ein anderes Leben tragen.
      Wie sagt man so schön: Wer andere stützen will, muss alleine stehen können.
      Für mich steht und fällt die Thematik also nicht damit, was irgendein Therapeut (möglicherweise mit viel Fachwissen, aber keinen Bezug zu Tieren) meint, sondern ob sich der Partner mit dem Gedanken anfreunden kann, im Notfall die Rolle des Haupthundehalters anzunehmen.

    • Sorry DieBoss, aber du hast keine Ahnung, was Depressionen alles sind und auslösen können! Deshalb kannst du das auch nur schwer beurteilen! Ich konnte es auch nicht, bis ich in die Lage kam! Es laufen da draußen so viele Menschen rum, bei denen man nie annehmen würd, dass sie depressiv sind. Und jeder Betroffene geht auch anders damit um. Das bedeutet aber nicht, dass man sich nicht um andere kümmern kann
      Depressionen haben sehr viele Facetten! Wenn man jedoch dadurch arbeitsunfähig wird, sollte man das mit einem Therapeuten genau durchleuchten, ob man in der Lage is, so eine große Verantwortung zu übernehmen

      Zum esten Fettgedruckten: das hab ich ja schon geschrieben - ich hab damit keine Erfahrungen. :-)


      Zum zweiten Fettgedruckten: das ist doch genau das, was ich sage.... Ich hatte doch überall dazugeschrieben, je nach Schwere der Erkrankung, und daß das mit Sicherheit individuell unterschiedlich ist.

    • @BieBoss: In der Situation, in der die TE steckt, würde ich auch von einem Hund abraten, aber nicht, weil ich glaube, dass sie den Hund vernachlässigen könnte, sondern weil sie sich einfach mal so gut es geht auf sich konzentrieren soll.
      Bei dem anderen kommt es auch auf die Schwere der Depression an und ob diese überhaupt rezidivierenden ist. Es gibt auch Menschen, die haben eine depressive Episode und dann nie mehr.
      Bei einer leichten Depression können fast alle Handlungen weiter fortgesetzt werden, das bedeutet, Hund und Kinder sind versorgt, aber die Hobbys oder die Freunde werden vernachlässigt. Außerdem ist ein wichtiger Schritt der Therapie, sich selbst und die Störung zu kennen. Die Menschen wissen dann wie sie sich helfen können und wann wieder so eine Episode anfängt, damit sie vielleicht nicht mehr ins so ein tiefes Loch fallen. Die brauchen dann auch nicht die Hilfe von der Familie. Sicher manchmal funktioniert das nicht, aber auf der anderen Seite kann auch ein Mensch der keine Depression hat, garantieren, immer für seinen Hund da zu sein.


      @Geckolina: Also ich traue dem Fachpersonal mehr zu die Situation der TE zu beurteilen, als irgendwelche Leute aus einem Forum, die nicht mal die TE kennen, geschweige denn die Diagnose. Und der Zustand wird ja hoffentlich nicht dauerhaft anhalten. Das wäre ja wirklich jede Therapie sinnlos.

    • @Einstein51: Ich möchte an den Einstiegs-Post der TE erinnern, in dem es u.a. hieß:

      ich wünsche mir schon lange ein Hund. Und fast genauso lange habe ich auch meine Depressionen.

      Und ebenso:

      Aktuell bin ich krank geschrieben und kann hoffentlich mal bald meine Therapie anfangen.

      Aus diesen Aussagen schlussfolgere ich, dass das folgende Zitat von dir die Situation der TE nicht korrekt wahrzunehmen scheint:

      Bei dem anderen kommt es auch auf die Schwere der Depression an und ob diese überhaupt rezidivierenden ist. Es gibt auch Menschen, die haben eine depressive Episode und dann nie mehr.
      Bei einer leichten Depression können fast alle Handlungen weiter fortgesetzt werden,...

      Aufgrund von "leichten Depressionen" wird man nicht krankgeschrieben, ist somit auch nicht arbeitsunfähig und bekommt keine Therapie bezahlt.
      MMn hat sich @BieBoss sehr gut in die Situation hineingedacht und die kritischen Worte sind berechtigt.

    • Ehrlich gesagt ist Hund eine Bereicherung des Alltags und keine Problemlösung von eigenen Unzulänglichkeiten und Schwächen...meine bescheidene Meinung.

      Depression = eigene Unzulänglichkeiten und Schwächen? :mute:


      Wow, dass nenne ich mal eine professionelle Erläuterung eines Krankheitsbildes mit der man jede Menge Menschen eine vor den Latz knallt.


      Und bevor ich mich weiter über solche geistigen Ergüsse aufrege, gehe ich die "630 AFD Fragen an die Öffentlich - Rechtlichen" weiterlesen. |)
      Da kann ich wenigstens über die geistige Diarrhoe lachen.

    • Es ging mir eigentlich dabei generell nur um Depression und Hund, die Frage der TE hatte ich schon beantwortet.


      Ich wage es dennoch nicht, den Schwierigkeitsgrad der Depression einzuschätzen. Ich denke bei der Krankschreibung kommt es auf den Arzt an, der einen krank schreibt und auf den Arbeitgeber, der das dann akzeptiert.
      Und ja, die TE hat offenbar schon länger mit dem Problem zu kämpfen. Eventuell waren die Episoden früher leichter (daher nicht behandelt) und jetzt schwerer (wenn es so ist). Und nur weil sie jetzt eine schwere Phase durchmacht, muss es nicht bedeuten, dass es in Zukunft auch so sein wird.
      Daher sagte ich ja, Therapie, Teilzeitjob und dann darüber entscheiden.


      @Ziggy: Vorurteile wird es leider immer geben. Da braucht man sich nicht wundern, wenn oft Hilfe von Therapeuten, Psychologen und Ärzten nicht angenommen wird.

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