Was tun mit bissigem Hund?

  • Hallo!


    Ich (bzw. meine Familie) habe ein Problem: Meine Eltern haben zwei Cocker-Spaniel (beides Rüden), der eine ist 21 Monate, der andere 17 Monate alt. Der Größere wurde zu erst angeschafft (mit ca. 6 Monaten) und war ein eigentlich sehr liebes Tier. Der Zweite kam nicht viel später dazu. Der Größere reagierte einerseits etwas abweisend auf den neuen Spielgefährten, klaute ihm gerne das Essen, jagte ihn auch mal durch die Gegend (aber immer spielerisch), zeigte halt gerne, dass er der Boss ist. Dann spielten die beiden aber auch wieder ganz normal und schmusten auch miteinander rum. In den letzten Wochen wird der Größere aber immer aggressiver, schmeißt sich auf den Kleineren mit viel mehr Wucht und knurrt ihn auch öfters an. Außerdem schmeißt er sich viel mehr an meinen Vater ran und knurrt auch hin und wieder meine Mutter an, obwohl sie am Anfang Bezugsperson Nummer 1 war. Gestern spitzte sich das Ganze leider zu: Der Größere wollte sich mal wieder auf den verängstigten Kleinen werfen. Daraufhin zog meine Mutter ihn am Halsband von ihm weg. Der Größere biss daraufhin meine Mutter tief in die Hand und zwar nicht einfach als Schreckreaktion, sondern sie meint mit voller Absicht. Meine Eltern wissen jetzt nicht so recht, was sie mit dem Hund machen sollen, da sie davon ausgehen, dass er sowohl auf den kleinen Hund eifersüchtig ist, aber jetzt auch auf meine Mutter, weil er meinen Vater "für sich will". Alle drum herum sagen, dass sie das Tier so schnell wie möglich los werden soll, der Arzt gestern in der Notaufnahme meinte auch, dass die Art der Verletzung darauf schließen läßt, dass der Hund verletzen wollte und sieht ihn als Gefahr. Meine Eltern sind da natürlich hin- und hergerissen, einerseits befürchten sie auch, dass das Tier jetzt Blut geleckt haben könnte, andererseits haben sie ihn natürlich auch sehr lieb gewonnen und würden ihn gerne behalten. Was würdet ihr tun? Nichts weiter unternehmen und hoffen, dass sich das wieder von selbst gibt? Ins Tierheim geben? Oder sogar einschläfern lassen?


    Viele Grüße
    Sebastian

  • Sucht euch einen erfahrenen Hundetrainer der mit euch zusammen euren Problemen auf den Grund geht und euch hilft sie zu therapieren.

  • Ihr solltet ganz schnell mit Euren Hunden in die Hundeschule gehen und etwas über Hunde lernen.


    Für mich sieht das im Augenblick so aus, als wären die Hunde ohne jede Kenntnis der Rasseeigenschaften als solcher und ohne jeden Hundeverstand angeschafft worden, weil sie niedlich und knuffig aussehen.


    Der ältere Hund lässt den Chef raushängen und Ihr begegnet dem nicht entsprechend.
    Der Hund ist nicht aggressiv, der Hund ist einfach nur der Boss.


    Den Hund mit Abgabe oder Einschläferung für Eure Fehler bezahlen lassen zu wollen, geht ja wohl garnicht.


    Zu den tiefgeistigen Ergüssen des Arztes verkneife ich mir lieber jeden Kommentar.


    Erzähl erstmal mehr über Euren Umgang mit den Hunden.

  • Wenn ich davon ausgehe, dass der aggressivere auch der erste war, dann wird es wohl so sein, dass er von Euch/Deinen Eltern nicht als der Ranghöhere angesehen wurde! Bei der Anschaffung eines zweiten Hundes ist das, neben Mehrarbeit/Aufwand, das Mindeste, was ich sonst noch so zu beachen habe! Hündisch gesehen ist die Verhaltensweise völlig eindeutig, nur wir Menschen verschließen die Augen davor und "stempeln" den Ranghöheren mit dem Prädkat agressiv! Das ist nicht fair! Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, sucht Euch eine kompetente Hilfe in Form eines Hundetrainers, der aber auch wirklich kompetent sein sollte, und lasst die "guten" Ratschläge des Arztes aussen vor! In diesem Sinne viel Erfolg mit hoffentlich glücklichem Ende!

  • Ein Schnellschuss und "ohne jeden Hundeverstand" war die Anschaffung nicht, ist keineswegs das erste Tier und auch nicht der erste Hund. Und es ist auch keineswegs so, dass meine Eltern ihn in der Vergangenheit haben machen lassen, als Boss spielte er sich ja nur hin und wieder dem Kleineren gegenüber auf, wobei der das auch nicht immer akzeptiert hat, sondern ihm dann auch wieder im Gegenzug das Fressen oder das Spielzeug geklaut hat. Das Profil "Menschen, die sich Tiere als süsses Spielzeug anschaffen" passt hier also nicht. ;)


    Im Endeffekt hat halt mit sowas keiner gerechnet und man ist jetzt mit der Situation auch entsprechend überfordert. Und die Aussage des Arztes kann ich schon nachvollziehen, im Endeffekt hat meine Mutter Glück gehabt, dass es nur eine Fleischwunde ist, bei der nichts zurückbleiben wird. Das hätte auch anders aussehen können.


    Natürlich ist die "Weggabe" (auf welche Art auch immer) die einfachste Lösung und man sollte erstmal einen Tierpsychologen oder ähnliches aufsuchen. Bloß wie schafft der das dann aus der Welt?

  • Ganz schnell professionelle Hilfe!!!
    Dieser Hund stellt weder eine Gefahr da, noch ist er aggressiv, er wird jediglich falsch gehandhabt.
    Was nun alles falsch gemacht wird kann man von hier aus nicht beurteilen aber ich fürchte da gibt es eine Menge.


    Schon allein das trennen der Hunde ist ein Fehlverhalten, aber auch, dass sie überhaupt so aneinandergeraten sind zeigt, dass schon eine ganze Menge falsch gelaufen ist.
    Ein Hund der beim Trennen von seinem "Kampfpartner" beisst ist nicht gleich gefährlich. Klar war es dann seine Absicht, Hunde haben halt keine Hände um den andern fortzutreiben, sondern müssen ihre Zähne benutzen.
    Auch mein Hund hat einmal gebissen, als er von einem Hund getrennt wurde mit dem er aneinandergeraten war. In so einer Situation hätten 9 von 10 Hunden so gehandelt.
    Den Rat des Arztes könnt ihr ganz vergessen, der ist vielleicht super, wenn es um die medizinische Versorgung der Hunde geht, aber mit Hundeverhalten kennt er sich wahrscheinlich kein bisschen aus.


    Viel Erfolg


    PS Es gibt keinen Grund den Hund abzugeben, es wäre auch schade die beiden zu trennen :dagegen:

  • generell ist zu sagen: sollten die hunde aneinander geraten geht nicht dazwischen! die hunde müssen den rang unter sich ausmachen. je mehr ihr eingreift desto weniger haben sie die chance die fronten zu klären, ergo kommt es zu noch mehr auseinandersetzungen.


    dann schließe ich mich den vorrednern an, holt euch hilfe vor ort!

    Zitat

    Bloß wie schafft der das dann aus der Welt?

    indem er euch aufzeigt, wie ihr richtig mit den hunden umgeht!


    und zu dem "arzt" fällt mir auch nichts mehr ein...

  • Zitat

    Natürlich ist die "Weggabe" (auf welche Art auch immer) die einfachste Lösung und man sollte erstmal einen Tierpsychologen oder ähnliches aufsuchen. Bloß wie schafft der das dann aus der Welt?


    Der "Tierpsychologe"- besser Ihr fragt einen ganz normalen Hundetrainer, schafft überhaupt nichts aus der Welt. Er kann nur Eure Situation bzw. Euer Verhalten beurteilen, versuchen Euch das Hundeverhalten zu erklären und mit Euch arbeiten.


    Kein Hund lernt in der Hundeschule bestimmte Verhaltensweisen oder Unterlassungen. In der Hundeschule lernt "Mensch" seinem Hund mitzuteilen, wann welches Verhalten erwünscht oder unerwünscht ist. Und natürlich auch sich selbst richtig zu verhalten.


    Das Verhalten Deiner Mutter z.B. war grundfalsch. Man langt nicht einfach hin und zerrt am Halsband. Ich habe selbst ein par sehr dekorative Narben durch solche Dummheiten. :wink:

  • Zitat

    Was würdet ihr tun? Nichts weiter unternehmen und hoffen, dass sich das wieder von selbst gibt? Ins Tierheim geben? Oder sogar einschläfern lassen?


    Na, Gott sei Dank gibt es zwischen "nichts unternehmen" und "Tierheim" oder "Einschläfern" ja noch andere Möglichkeiten.


    Tierheim setzt voraus, dass mit dem Hund gearbeitet werden kann. Dann können deine Eltern das ebensogut selbst machen. Mit Hilfe eines Profis.


    Einschläfern kommt nur in Frage, wenn wirklich nichts mehr zu machen ist und das halte ich erst mal für unwahrscheinlich.


    Also sollten deine Eltern - wie schon mehrfach vorgeschlagen - Hilfe bei einem professionellem Trainer suchen. Bitte Reverenzen erfragen. Viele machen mehr kaputt, als sie helfen.


    Die Aussage des Arztes würd ich mal vergessen. Unwahrscheinlich, dass der von Medizin und von Hunden gleich viel Ahnung hat.


    Liebe Grüße
    Christine

  • Wie findet man denn am besten jemand Gutes in dem Bereich? In die Gelben Seiten schaun wirds ja nicht so bringen. ;)
    Und leider auch die leidige Frage: Mit was für Kosten muss man hier so rechnen?

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