Schlafen in geschlossener Box

  • Aaaaaalso. Ich versuche es mal für unseren Fall.
    Djego ist ein netter, grundsätzlich gutmütiger Hund, dem zwei Dinge heilig sind. Sein Platz auf dem Sofa und sein Platz in der Box. Mit dem Neuling konnte er aber erstmal so gar nicht umgehen.
    Malik ist aufdringlich. Einmal hat er probiert, sich mit in Djegos Box zu quetschen. Dafür gabs ne ordentliche Ansage.
    Malik ist aber unbelehrbar. Der hätte es auch wieder probiert.
    Und wenn Djego böse wird, dann richtig. Hast du gesehen, als er Enno "in der Kur" hatte.
    Ich hätte vor Angst, dass der Zwerg während ich schlafe, sich zu Djego legen will kein Auge zugemacht.
    Und eine Beißerei in der Box, wo ich nicht beikomme, hätte ich echt nicht haben wollen.
    Also jetzt? Getrennte Schlafzimmer? Djego seine geliebte Box wegnehmen (hätte wahrscheinlich trotzdem Ärger gegeben)? Vielleicht hätte ich das Schlafzimmer trennen können. Dann hätts aber nen Bauzaun gebraucht, damit das Ungestüm da nicht drüber kommt.
    Maliks Box ist so groß, dass er sogar aussuchen kann, ob er auf einem weichen Kissen liegen möchte oder auf dem harten Boden. Ist ne Softbox, ein Stück Reißverschluss konnte ich sogar so offen lassen, dass ich den Arm reinhalten konnte. Nach vielleicht zwei Wochen hat sich der Zwerg eingelebt, weiß, dass Nachts Ruhe ist, Djego hat ihn akzeptiert, alles schick. Schlafen tut er trotzdem in seiner Box. Offen.
    (Nacht hieß hier von ca 02.00Uhr - da geh ich ins Bett, und 7.00Uhr - da steht mein Mann auf)

  • Was sind also wirklich gute Gründe eine Box zu Hause stundenlang einzusetzen?

    Ich bin absolut kein Fan vom Einsatz von Boxen aus reiner Bequemlichkeit (z.B. als Universallösung beim Alleinebleiben-Training oder während der Läufigkeiten bei gemischtgeschlechtlicher Haltung), aber ich könnte mir schon eine Situation vorstellen, in denen ein zeitlich begrenzter Box-Einsatz Sinn ergibt. Hier gab's/gibt's doch eine Userin (komm' gerade nicht auf den Namen), deren Hund nach einem Unfall einen komplizierten Bein-/Beckenbruch hatte - während der Heilungsphase, wo jeder falsche Schritt des Hundes, jedes Stolpern, jeder Hopser gefährlich sein könnte, hätte ich definitiv Verständnis dafür, wenn man den Hund nachts in eine Box packt. Das wäre für mich ein Fall von "geringes Platzangebot zur eigenen Sicherheit des Hundes", analog zum Autofahren.


    Aber klar, sowas sind Ausnahmen und Notfälle und sollten es auch bleiben. Geplant, regelmäßig und über längere Zeit hinweg würde mir auch kein Grund einfallen, eine Box zu Hause stundenlang zu schließen.


    (Und weil "dementer Hund" hier schon öfter angesprochen wurde: mein Senior ist ja auch gelegentlich etwas tüddelig, also habe ich mich neulich mal informiert, was man machen kann, falls er "richtig" Demenz bekommt. Fazit: sollte es nötig sein, ihn nachts vor sich selbst zu schützen, gibt's einen richtig geräumigen Welpenauslauf im Zimmer - da kann man die Grundfläche durch das Ergänzen zusätzlicher Elemente groß genug machen, Schlafplätze können vom Hund mehrfach gewechselt werden und man kann trotzdem einen Bereich schaffen, in dem garantiert kein Kabel offen liegt, kein Treppenabsatz zum Herunterpurzeln ist, keine Ecke, in der er 'festsitzen' kann. Ihn in eine geschlossene Box zu tun, würde ich nicht übers Herz bringen - er hat mehr als 60cm Schulterhöhe und schläft gerne riiichtig lang ausgestreckt - der passt schlicht in keine Box, wenn er's wirklich bequem haben soll.)

  • Du sagst also damit gerade selbst:
    Es gab eigentlich überhaupt keinen Grund für eine geschlossene Box.

    Öhm, für dich vielleicht nicht. Für mich schon.

  • Sieht aber so aus, als könne er es selbst entscheiden.

    Natürlich darf er das selbst entscheiden... Aber bitte versteht, dass ich in Anbetracht der Tatsache, dass es ihm oft gar nicht eng genug sein kann, mir nicht so viele Gedanken mache, ob er jetzt ne halbe Stunde zu lang in der Box gewesen ist oder nicht... Sogar dort quetscht er sich ins Eck!

  • Ich kann leider nur aus der Praxis antworten, denn zu den Zeiten, wo er nachts noch mehrfach raus musste, lief er hinterher halt gleich immer wieder in die Box rein. Ganz ohne Druck und Zwang. Irgendwo viel weiter vorne in diesem Thread schrieb ich allerdings auch, dass wir von dieser Methode sofort Abstand genommen hätten, wenn unser Hund damit nicht klargekommen wäre, daher wage ich jetzt mal die Behauptung, dass ihm absolut nichts verweigert worden wäre, wenn er dieses Bedürfnis gehabt hätte. Oder auch zukünftig haben wird, denn ich gehe davon aus, dass es jetzt nicht mehr lange dauert, bis diese für den temporären und nie geplant langfristigen Gebrauch angeschaffte Box ihren Dienst erfüllt hat.

    Dazu kann ich nur ganz klar sagen: Ganz klar gewährt. Sobald der Hund sich nicht wohlfühlt ist die Box keine Option mehr für mich.


    LG


    Franziska mit Till

  • Mit dem Tierschutzgesetz wird versucht, den Tieren ein Minimum ihrer Lebensrechte zu sichern.
    Das TschG verbietet auch nicht die Haltung von Vögeln in Käfigen oder die Haltung von Kleintieren in Käfigen. Deswegen ist diese Haltungsform dennoch nicht richtig.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!