Wie "durchleuchtet" man eine Tierschutzorga richtig?
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So, nach den ganzen Züchter feat. Tierschutzthemen der letzten Zeit kam man zumindest auf einen Nenner:
Überall gibt es schwarze Schafe.
Man muss bei Züchter wie Tierschutz genau hinsehen.Soviel zur Theorie, doch wie sieht das in der Praxis aus?
Während ich bei einem Züchter relativ viele öffentliche Infos einsehen kann (Gesundheitszeugnisse, Ahnentafeln) ist das beim Tierschutz doch eher weniger möglich.
Dazu die Masse an unabhängig voneinander arbeitenden Orgas (oder gibt es einen Dachverband, der die Orgas irgendwie anleitet) macht es nicht leicht den Überblick zu bewahren.Früher bzw. nach meinem persönlichem Empfinden wären Tierschutzorgas mit zuckerdurchdrängten Texten (gerne noch aus der Hundeperspektive) raus.
Allerdings wird genau so ein Text eher die breite Masse ansprechen und da ich selbst mit Texten arbeite weiß ich auch, dass es ein schweres Thema ist. Nicht jeder kann einen aussagefähigen Text hinbekommen, der nicht zu sachlich ist, trotzdem present im Kopf bleibt und nicht zu süß wirkt. Andererseits reicht ein guter Texter und auch ne Geldwäscherorga würde wie der Samariter auf Erden wirken (überspitzt gesagt).
Also könnte man durch so ein Verfahren eine in ihrer Arbeit sehr gute Orga rausfiltern. Wie man sich verkauft sagt nicht immer was über "das Produkt".Was die Sache aber noch komplizierter macht: Negatives wird gerne unter den Teppich gekehrt. Grad die Orgas, die gut mit ihrem Handel verdienen scheinen gute Anwälte zu haben.
Durch eine Freundin auf FB hab ich von einer Orga "Dessen Name nicht genannt werden darf." einige Berichte gelesen, da kam einem wirklich was hoch. Nach Aussen ist diese Orga wirklich seriös. Leute aus meinem Bekanntenkreis denen ich wirklich viel Sachverstand zutraue teilen da auch mal Aufrufe. Aber öffentlich was sagen ist da schwer, denn wie gesagt: Deren Anwälte sind da wohl recht auf zack
Andererseits weiß man dann auch wieder nicht, ob die Orga nicht wirklich seriös ist und einige Leute da nur gegen Arbeiten. Ist ja ein hartumkämpftes Pflaster, der Auslandstierschutz.Wie also findet man eine gut arbeitende Orga?
Gibt es seriöse Anlaufstellen, die einen mit Infos versorgen (eine schwarze Liste gibt es ja sicher irgendwo)?
Welche Punkte sind zu beachten und vor allem, wo muss man suchen? -
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"Meine" Organisationen sind deutsche Orgas, wo ich viele Menschen persönlich kenne, die sich um die Tiere kümmern.
Da kann ich mitgehen, da weiss ich, wo das Geld hinkommt, was hintersteckt.
Alle anderen Tierschutzorgas meide ich wie der Teufel das Weihwasser.
Einzig dem örtlichen Tierheim habe ich schon Tiere abgekauft
und würde das auch nochmal tun.Das heisst auch, dass in meiner "privaten" Liste von Orgas welche dazukommen können, ich kenne ja beileibe nur 1% von 100.
Aber was ich andererseits schon kennengelernt habe an Orgas, sei es durchs TV oder privat, ist für mich nicht einen Cent wert, sondern nur dazu geeignet Narzisten eine Bühne zu geben, die in ihrem Leben nichts erreicht haben (ein Glück für die Menschheit, Pech für die Tiere)
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Sehr interessantes Thema.
Danke fürs eröffnen.Viele kann man bestimmt schon über die üblichen kriterien rausschmeißen.
Interessiert die wo der Hund hinkommt? Durchleuchten sie mich wenigstens ein bisschen?
Wird offen über Probleme gesprochen? Oder sind alle Hunde süß und missverstanden?
Und welche hunde führen sie so? Nen guten Durchschnitt oder nur junge Hunde? Vielleicht noch mit ner leichten Behinderung?
Das Problem sehe ich, das wahrscheinlich alle erstmal seriös wirken bis es Probleme gibt.
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Wir haben unseren Hund aus einem Tierschutzverein in Österreich, wohnen ja auch da. Ich kenne auch viele Leute, die aus diesem Tierheim einen Hund aufgenommen haben. Bei "schwierigeren" Hunden gibt es wohl auch Vor- und Nachkontrollen, wir durften Rex ohne irgendwelche Kontrollen gleich mitnehmen.
Ich sah ehrlich gesagt keinen Grund, da großartig zu "durchleuchten", da ich mir vor Ort ein Bild machen konnte. Auch Homepage mit Vermittlungstieren sowie die Facebook-Seite habe ich mir vorher kurz angeguckt. Und mWn wird von den Mitarbeitern auch Wert auf einen positiven und gewaltfreien Umgang mit den Hunden gelegt.
Bei einer Orga, die Auslandshunde vermittelt, wäre ich bestimmt vorsichtiger und würde genauer hingucken. Wichtig wäre mir, dass Hunde nur nach Österreich gebracht werden, wenn es dort bereits einen vorübergehenden Platz (Pflegestelle) für sie gibt und die Beschreibungen der Hunde auf der Vermittlungsseite einen realistischen Eindruck machen. Lauter "unkomplizierte Anfängerhunde" würden mich stutzig machen.
Naja, und dass der Verein transparant arbeitet, wäre mir auch wichtig, sowie ein guter persönlicher Kontakt. -
Grundsätzlich ist das sicher eher schwierig.
Zum einen kann man erst mal schauen, ob ein Verein die nötige Erlaubnis nach §11 besitzt. Das wäre zumindest erst mal das erste Indiz dafür, dass der Verein Tiere legal nach Deutschland bringen darf.
Dann kann man sich den Internetauftritt dieses Verein anschauen, zum einen, wie er aufgestellt ist (Vermittler, Pflegestellen), was für Projekte in welchem Land wie und wo betreut werden (zum Beispiel auch die wichtige Aufklärungsarbeit vor Ort), sind weitere Infos auf der Seite einsehbar wie z.B. in Bezug auf Mittelmeerkrankheiten, der Ablauf einer Vermittlung, Berichte von Tierschützern vor Ort, Berichte von Pflegestellen, wie läuft ein Transport ab usw.
Weitere Fragen kann man sicher auch persönlich stellen und wenn der Verein da eher abblockt, kann man sich ja seine Gedanken machen. Auch die Vermittler der einzelnen Hunde sollten sich Zeit für Interessenten nehmen, erklären, erzählen, aufklären, beraten, aber auch mal von einem Hund abraten und dann sieht man ja auch, welche Kriterien für eine Vermittlung angelegt werden. Mir wäre es z.B. immer wichtig, dass PRO Individuum entschieden wird und nicht allgemeine Kriterien angelegt werden. Dazu gehört z.B. dass man nicht dringend jeden HSH mitten in die Stadt aufs Sofa vermitteln möchte, sondern auch genau um die Ansprüche einer Rasse Bescheid weiß und entsprechend das neue Zuhause aussucht. Gerade ein bisschen Rassekunde, was die zu vermittelnden Hunde angeht, wäre sinnvoll. Gerade auch wenn es z.B. um diverse Jagdhundrassen geht. Da ist es einfach wichtig, ehrlich zu sein, denn nicht jeder Hund, der mal gejagt hat und dann aussortiert wurde, freut sich, wenn er nur noch mit der Flexileine um den Block geführt wird. Es geht also auch darum, den Ansprüchen eines jeden Hundes gerecht zu werden und das bestmögliche Zuhause zu suchen. Vermittlungsphrasen wie "vom Jäger aussortiert, weil der Hund nicht jagen kann/will sagen noch lange nichts über den jeweiligen Jagdtrieb aus.
Kritisch wird es auch, wenn Kuvasz oder Maremmanos als Retriever-Mixe gehandelt werden o.ä.Schauen kann man noch bei möglichen Kooperationspartnern (andere Vereine), bei Bewertungen für diesen Verein, den Vermittlungstexten der Tiere (steht da z.B. mit drin, ob die Tiere auf MMK getestet wurden oder vor Ausreise getestet werden.
Von einigen Vereinen kenne ich es, dass keine Unterlagen zu diesen Untersuchungen gemacht oder mitgegeben werden.
Für mich ist das z.B. ein Muss, ebenso, wie dass die Tiere vor Ort schon so gut medizinisch versorgt werden, dass sie in einem bestmöglichen Zustand hier ankommen und nicht der neue Hundehalter direkt Kosten für OPs, die vorausschaubar hätten sein müssen (z.B. Zahnsanierung) hat, die er nicht mit einplanen konnte, weil vorher niemand drauf geschaut hat. Also Ehrlichkeit wäre da oberstes Gebot.Es sollte immer Qualität vor Quantität stehen.
Ein Verein ist wie eine Firma und dazu gehört auch ein gewisses Finanzmanagement. Man muss als Verein also schauen, wie viel Hunde man in die Vermittlung nehmen kann, wie viele alte, wie viele Kranke, wie viele gut vermittelbare usw. Es bringt nichts, wenn man sich nur der Ärmsten der Armen annimmt, aber nicht genug Geld da ist, diese bestmöglich vor Ort zu versorgen. Die gut vermittelbaren Hunde wie Welpen/Junghunde/gesunde Hunde tragen oft auch die Kosten für die kostenintensiveren Hunde mit.
Wenn ich also ein kleiner Verein bin mit wenig Geld, dann kann ich vielleicht auch nur ein paar Hunde in die Vermittlung aufnehmen, bei denen ich gewährleisten kann, die Kosten vor Ort auch mittragen zu können.
Transparenz ist also ganz wichtig und da ist man als Verein natürlich auch auf die Kooperationspartner vor Ort angewiesen, dass da offen gesprochen wird.
Von außen her ist es wahrscheinlich schwierig zu sehen, welcher Verein da seriös arbeitet und welcher nicht. Gerade als Hundeanfänger muss ich mich ja darauf verlassen, was von Vereinsseite gesagt wird. Sinn macht es, sich vorab vielleicht von jemanden beraten zu lassen, der ein bisschen im Thema ist. Viele Hundetrainer sind ja z.B. auch im Tierschutz aktiv und könnten einem sagen, worauf man schauen soll oder schauen sich eine Vereinsseite mit an.
Oder man fragt nach Empfehlungen von anderen Hundehaltern, Tierärzten oder oder. Sich da vorher schlau zu machen, hilft beim Hundekauf, egal woher, ja immer. Es gibt ja genug Leute, die viel Erfahrung haben mit dieser Thematik.
Aus meiner Erfahrung macht es jedenfalls immer mehr Sinn, sich erst eine Orga zu suchen und dann den Hund. Wenn ich nämlich nach einem Hund im Internet suche und mich verknalle, bin ich nicht mehr offen und sachlich, was den Verein angeht, weil ich ja diesen einen Hund haben will.
Wenn man aber erst einen Verein findet und sich dann beraten lässt und genau sagt, was man sucht, was man bietet - dann kann der Verein einem entsprechende Hunde empfehlen und von anderen vielleicht auch abraten. Das gehört zu einer guten Tierschutzarbeit auch dazu, dass man mögliche Interessenten manchmal auch vor sich selbst schützt. Anfängern würde man vielleicht immer eher Hunde empfehlen, die schon in Deutschland auf einer PS sind, wo man sie sich ansehen kann und die PS einem ganz viel erzählen kann.
Grundsätzlich glaube ich also, wer viel fragt, sich viele Gedanken macht, sich etwas in die Thematik einarbeitet - und da ist es egal, ob Züchterhund oder Tierschutzhund - der ist klar im Vorteil, auch nicht auf jemanden rein zu fallen, der einfach nur Hunde verkaufen will.
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gutes Thema, aber ich glaube, schwer zu beantworten, vor allem, wenn es nur über das Internet geht.
Für mich sind alle Orgas, die rumsülzen, mit blinkenden Herzen oder "diese Hunde sind in xy Tagen tot", raus.
Für mich sind auch die Orgas raus, die Massen an TschHunden anbieten oder bei Südenkrankheiten dann schreiben: Wird in Deutschland getestet.
Ein Tierheim der Umgebung kann noch so gut geführt sein von der Pflege her, und in der Vermittlung dann dennoch unter aller Kanone. Hier gibts allerdings ein kleines Tierheim, das ständig ums Überleben kämpft, die in meinen Augen seriös vermitteln: Man füllt einen Fragebogen aus und dann meldet sich die Dame, die die Tiere vermittelt. Der Mensch ist wichtig. Dann geht man mit der Dame und dem Hund zusammen Probegassi und das Tier wird einem dann gebracht, wenn man es nimmt. -
Aber der Test auf Mittelmeerkrankheiten macht doch im Ursprungsland kaum Sinn? Noch am Flughafen kann ein negativ getesteter Hund infiziert werden durch einen Stich. Ich finde, Hunde aus dem Süden (als Beispiel) müssen eine Zeit lang auf einer Pflegestelle gewohnt haben, bis sie vermittelt werden. Unter anderem deshalb, weil bestimmte Krankheiten erst nach einer Weile definitiv diagnostiziert werden können.
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Vergessen: Haltungsbögen, Schutzverträge, Vor- und evtl. auch Nachkontrollen sind auf jeden Fall ein Muss.
Ebenso sollte der Verein vor. während und nach der Vermittlung sich auch noch als Ansprechpartner sehen und im Zweifel auch die Möglichkeit haben, Rückläufer wieder unterzubringen.
Für mich persönlich käme auch nur ein Verein in Frage, der mit (möglichst kompetenten, erfahrenen) Pflegestellen arbeitet. Für einige Hunde, die man im Ausland nicht gut einschätzen kann oder ob die es wenig Infos gibt, macht es immer Sinn, diese erst mal auf PS zu setzen, um überhaupt erst mal eine Einschätzbarkeit und eine detaillierte Beschreibung zu erhalten. Das macht die Vermittlung für mögliche Interessenten einfacher.
Reine Mitleidsvermittlungen sind meistens zum Scheitern verurteilt, weil die Erwartungen der Leute nicht mit den Ansprüchen der Hunde zusammen passt.
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Aber der Test auf Mittelmeerkrankheiten macht doch im Ursprungsland kaum Sinn?
Doch, weil man dann z.B. weiß, wenn ein Hund positiv ist und sich darauf einstellen oder sich u.U. entscheiden kann, diesen Hund nicht zu nehmen (auch wenn sich das jetzt grausam anhört).
@gorgeous2000
Super-Beitrag!
Edit: Super-Beiträge!L. G.
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Wenn die Hunde länger in einer Sammelstelle/Tierheim im Ausland sind, macht ein wirksamer Schutz gegen Ektoparasiten inklusive Sandmücken natürlich Sinn. Dann können sie sich nicht infizieren.
Das ist aber sicher auch ein Kostenpunkt, aber definitiv empfehlenswert!
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