Wie "durchleuchtet" man eine Tierschutzorga richtig?

  • Aber der Test auf Mittelmeerkrankheiten macht doch im Ursprungsland kaum Sinn? Noch am Flughafen kann ein negativ getesteter Hund infiziert werden durch einen Stich. Ich finde, Hunde aus dem Süden (als Beispiel) müssen eine Zeit lang auf einer Pflegestelle gewohnt haben, bis sie vermittelt werden. Unter anderem deshalb, weil bestimmte Krankheiten erst nach einer Weile definitiv diagnostiziert werden können.

    Doch, ich finde, es macht Sinn. Denn wenn der Hund schon vor Ort positiv getestet wird, möchte ich das als zukünftiger Halter dann ja auch wissen. Denn die Entscheidung, bewusst z.B. einen Leishmaniose-Hund aufzunehmen, soll schon gut überlegt sein.
    Und wenn andere Krankheiten wie Babesiose, Ehrlichiose usw. schon auftreten, können sie vor Ort noch behandelt werden. Auch Leish kann dann schon anbehandelt werden.


    Klar, theoretisch kann es natürlich sein, dass der Hund sich nach dem Test auch noch ansteckt bzw. ist die Inkubationszeit bei Leish z.B. auch sehr lang (7 Jahre). Das muss man sich bewusst machen, dass da immer noch was kommen kann. Gerade Stress (Umzug in ein neues Land) könnte solche Krankheiten triggern.


    Nachtesten sollte man mindestens einmal, wenn der Hund schon ca. 6 Monate in Deutschland ist.


    Aus meiner Sicht macht es aber keinen Sinn, Hunde solange auf PS zu lassen, denn ein völlig 100%iges Testergebnis bekommt man auch nach 6 Monaten nicht.


    Deswegen ist es umso wichtiger, dass ein Verein auf diese Krankheiten hinweist, aufklärt und im Falle eine Falles, auch mit Rat und Tat und Erfahrung zur Seite steht und vielleicht sogar mit entsprechenden deutschen Tierärzten (Parasitologen) in Kontakt steht und an diese weiter weiterleiten kann, wenn etwas unklar ist oder entsprechend spezielle Hilfe angesagt ist.

  • Nach dem richtigen Hund schauen, eine Mail schreiben oder anrufen und schauen ob man ein gutes Gefühl hat.


    - der Verein hat den § 11 und seinen Vereinssitz in Deutschland


    - darauf achten das im Gespräch auch Probleme angesprochen werden. Nicht jeder Hund ist süß und lieb und die Anfangszeit wird schwer sein usw.


    - Aufklärung über Mittelmeerkrankheiten. Der erwachsene Hund wird im Ursprungsland getestet und es wird darauf hingewiesen das der Hund in Deutschland nachgetestet werden muss


    - es gibt Pflegestellen in Deutschland


    - es gibt Vorkontrollen und persönliche Gespräche


    - Infomaterial zur Sicherheit des Hundes


    - alles andere ist persönliches Empfinden und Sympathie.

  • Gute Frage...ich kann das gar nicht pauschal beantworten, ich habe für mich gewisse Kriterien, die erfüllt sein sollten und dann gehört bei mir auch immer ne große Portion Bauchgefühl dazu.
    Was mir wichtig ist, sind folgende Punkte:

    • Verein vermittelt nicht kopflos alle Hunde ins Ausland
    • Verein leistet Aufklärungsarbeit vor Ort, führt Kastrationsprojekte durch und versucht das Problem so gut es geht bei der Wurzel zu packen
    • Die einzelnen Tiere werden realistisch beschrieben und dargestellt, nicht alle Hunde sind unkomplizierte Familienhunde, sprich es gibt mitunter gewisse Kriterien wie keine Kinder, Einzelhund, nur zu einem vorhandenen Hund, Hundeschule ist von Nöten, ein Garten ist Grundvoraussetzung usw.
    • Der Vermittlungstext ist nicht immer derselbe, keine auf die Tränendrüsedrück Texte, in 12 Tagen ist der Hund tot sowieso nicht, herzerweichende Bilder wo der Hund dramatisch in Szene gesetzt wird ebenso wenig.
    • Generell Bilder und ggf Videos finde ich wichtig, ebenso wie konkrete Ansprechpersonen für das jeweilige Tier, mit denen ich mich bei Interesse in Verbindung setze. Daraufhin die Gespräche, wie wird mir der Hund beschrieben, wieviel Zeit nimmt man sich für meine Anliegen, werden meine Sorgen und Fragen ernstgenommen und so gut wie möglich beantwortet.
    • Ein Verein, der keine Vorkontrollen macht ist für mich auch raus. Interessieren sich die Leute dafür wo der jeweilige Hund hinkommt, wie läuft das persönliche Gespräch ab..(bei uns immer ein nettes Kaffeekränzchen wie unter Freundinnen) oder strenge Kontrolleure u.U. mit Zettel und Stift durchs Haus laufend und eine Checkliste abarbeitend.
    • Welche Informationen finde ich auf der HP? Werden nur bestimmte Hunde vorgestellt (besonders süß und klein) oder ist alles dabei von Welpe bis Senior, von ängstlich bis problemlos, von "gesund" über gehandicapt bis schwer krank, von einfachen Mischlingen über Jagdhunde bis zu HSH. Bei unserem Verein gibt es bei den jeweiligen Mischlingen immer direkt eine Rassebeschreibung dazu, sprich bei den Maremmanos und Segugios usw gibt es gleich einen Link, der darauf hinweist, dass das nicht Jedermanshunde sind und schon gar keine zu groß geratenen Goldies etc. :roll: Wird man über die typischen Krankheiten informiert, im Süden die MMK, wird auf ein Test im Ankunftsland bestanden, der auch nach einem halben Jahr nochmal kontrolliert werden sollte, wie man einen Hund die ersten Tage/Wochen richtig sichert usw.
    • Was ich nett finde, ist wenn man zum Verein ein Gesicht bekommt, sprich die Mitglieder vorgestellt werden, ist aber kein muss.
    • Tiere werden nur auf End oder Pflegestellen ins Ausland vermittelt.
    • Was ich auch schön finde ist eine Rubrik mit den vermittelten Tieren, da kann man Erfahrungen lesen und man sieht auch inwieweit der Verein sich noch nach einer Vermittlung für seine Schützlinge interessiert.

    Das wären jetzt so die Hauptpunkte, die mir auf Anhieb einfallen. :smile:

  • @Wasser Ok, das ist auf jeden Fall ein Vorteil, wenn man mit den Leuten näher zu tun hat. Hast du die Leute vorher gekannt oder erst durch die Tierschutzarbeit? Dann wäre ja interessant zu wissen, wie du da vorgegangen bist und wie du die gefunden hast.


    Vielen Dank schonmal für eure Meinungen und Erfahrungen.
    Also kann man sagen, bis auf den §11 gibt es eigentlich kaum etwas "handfestes" und der Rest ist sehr viel Bauchgefühl und Vertrauen?


    Gibt es, insbesondere was Krankheiten angeht, auch wichtiges im Osten zu beachten? Seid sicher zwei Jahren sind hier die Hunde eher aus Rumänien, Polen oder Russland. Aus dem Süden immer weniger.


    Nicht das man mich hier falsch versteht, ich bin absolut nicht gegen Tierschutz und suche ein Haar in der Suppe ;)
    Wenn der Thread unsicheren Leuten hilft sich doch mit dem Thema näher auseinander zu setzen, hat er auf jeden Fall seinen Zweck erfüllt.

  • @Helemaus
    Boah, ich habe gerade mehrfach Deinen letzten Beitrag gelesen, weil ich den "zweiten Satz" gesucht habe, der passen könnte. :lol:
    Du meinst den zweiten Satz in einem Gespräch mit HH - oder?
    Hach, was bin ich heute wieder für ein "Blitzmerker"! :headbash:
    L. G.

  • Ok, vermutlich war der Satz auch irreführend xD


    Ja, viele Unterhaltungen fangen an, dass man mich auf die Mischung meines Kurzen anspricht. Entweder mit "Oh, kommt der auch aus Land einfügen?" oder mit "Was ist denn da alles drin? Meiner ist ja auch ein Mix aus Land einfügen."
    Sehr oft sieht man es den Hunden auch wirklich an und wenn man irgendwann mal auf die Herkunft kommt lag man eigentlich mit der ungefähren Länderrichtung gar nicht so falsch.
    Gibt halt einige Landschläge die sich phänotypisch recht ähnlich sehen.

  • Gibt es, insbesondere was Krankheiten angeht, auch wichtiges im Osten zu beachten?

    Man kann die Krankheiten nicht pauschal auf eine Region festnageln. Auch im Osten sind die MMK präsent. Ansonsten fiele mir da jetzt noch das Sticker Sarkom ein...

  • Japp, das Sticker Sarkom ist besonders bei Hunden aus Osteuropa verbreitet.
    Einige Orgas und sehr viele Besitzer von Hunden aus diesen Ländern haben davon noch nie gehört.

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