Wie "durchleuchtet" man eine Tierschutzorga richtig?
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Als eine Kollegin von mir ihren Hund aus Spanien übernommen hat, ist sie mit dem Hund zur TÄ ihres Vertrauens gegangen und hat den Hund dort vorgestellt.Der Hund war laut Orga L-frei.
Die TÄ hat empfohlen, einige Wochen zu warten und dann nachzutesten.
Bingo!Es wird meines Wissens aber immer empfohlen, dass man den Hund 6-12 Monate später und dann auch weiterhin regelmäßig alle Jahre testen lassen sollte.
So ein Test zeigt ja immer nur den aktuellen Zustand an. Es kann sogar vorkommen, dass der Hund im Ausland negativ getestet wurde und hier in Deutschland ( neue Umgebung und Stress können Auslöser sein) ein Schub stattfindet, wenn ich das richtig verstanden habe. Genauso wie ein Hund im Ausland positiv getestet worden sein kann und hier dann plötzlich negativ.
Ganz abgesehen davon, dass man Hunde unter einem Jahr in der Regel ohnehin nicht testet.Deswegen frage ich mich, ob es zwingend notwendig und wirklich sinnvoll ist, den Hund um Ausland zu testen.
Hier wurde ja angemerkt, dass der Test im Ausland wichtig wäre, weil man dann bei Bedarf behandeln kann.
Nur ist es doch oft so, dass die Hunde eh erst vor Ausreise getestet werden.
Der Zeitraum in dem sie dann noch behandelt werden ist also recht kurz, wenn es in den nächsten 1-2 Monaten nach Deutschland geht.
Warum also nicht gleich hier testen? -
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"Im Ausland" ist in diesem Fall vermutlich Europa, und da werden die gleichen pharmazeutischen Produkte (=Schnelltests)wie in Deutschland benutzt.
Ich zitiere mal von vivalahund.de
ZitatWie kann die Leishmaniose diagnostiziert werden, und wie zuverlässig sind die Tests?
Bei klinisch an Leishmaniose erkrankten Hunden gelingt der Nachweis von Leishmanien überwiegend schnell und zuverlässig. Diese Hunde haben in der Regel hohe Konzentrationen an spezifischen Antikörpern, die mittels serologischer Testverfahren (IFAT, ELISA, aber auch KBR, IHA, Latex-Aggluinationstest) sicher bestimmt werden können. Der direkte Erregernachweis ist mikroskopisch in Knochenmark- und Lymphknotenausstrichen, ja sogar in Abstrichen von Hautveränderungen und der Bindehäute (Konjunktiven) der Augen möglich. Wenn Leishmanien in solchen Präparaten vorhanden sind, dann kann man sie eindeutig feststellen. Allerdings sind höchstens in circa 60 Prozent der positiven Hunde tatsächlich Erreger in solchen Ausstrichen vorhanden. Daher sind Antikörperbestimmungen und PCR-Untersuchungen als sichere Nachweismethoden und für die Verlaufskontrolle bei klinisch erkrankten Hunden weiterhin zu empfehlen.
Schwieriger gestaltet sich der Nachweis einer Infektion bei infizierten, aber klinisch unauffälligen Hunden. Solche Tiere zeigen im Test manchmal nur niedrige oder grenzwertige Antikörperkonzentrationen an, die nach Ablauf von circa drei bis sechs Monaten noch einmal bestimmt werden sollten. Anschließend können die gemessenen Werte verglichen werden. Hier ist das beauftragte Labor gefordert und muss kompetente Hilfestellung bei der Interpretation der Ergebnisse leisten. Speziell für diese unklaren, klinisch unauffälligen und dennoch verdächtigen Hunde sollte zur Absicherung eine Untersuchung mittels PCR („Polymerasekettenreaktion“) durchgeführt werden, mit deren Hilfe noch Spuren von genetischem Material nachgewiesen werden können. Als Untersuchungsmaterial ist Knochenmark (Hauptsitz der Leishmanien) zu empfehlen. Anderes Untersuchungsmaterial, vor allem Blut, kann leicht falsch negative Ergebnisse liefern, denn Leishmanien sind Gewebeparasiten, die sich nur kurzfristig im Blut aufhalten. Aber auch mit der PCR gibt es keine hundertprozentige Sicherheit. Bei einem negativen Testergebnis und gleichzeitig verdächtigen Symptomen sollten die PCR und/oder die serologischen Untersuchungen nach etwa drei bis sechs Monaten wiederholt werden.Dh außer in richtig heftigen Fällen ist ein falsches Testergebnis nur aufgrund von Blutuntersuchung eh recht häufig.
Es gibt außerdem noch sogenannte Schnelltests, die in der Quelle nicht angegeben werden. Die haben auch keine 100%ige Trefferquote, es gibt also falschpositiv und falschnegativ getestete Hunde. Und Tierheime werden natürlich zu Schnelltests greifen, da die günstiger sind als Labore.
Das hat aber nichts mit "Im Ausland" zu tun.Tierärzte überall in Europa studieren mehrere Jahre, Labore werden ebenfalls nach den gleichen Standards geführt und Pharmaunternehmen sind international, du kannst dir sicher sein, das die Tierärztliche Versorgung zB in Barcelona oder Mailand oder Athen besser ist, als etwa in Hintepusemuckel.
Und wenn ich Fragen bzgl Mittelmeerkrankehiten habe. dann wende ich mich vertrauensvoll an die Tierärzte, die "mein" Tierheim in Spanien betreuen, mit Sicherheit NICHT an deutsche Ärzte, die schlicht nicht die Erfahrung mit dem Thema haben -
Deswegen frage ich mich, ob es zwingend notwendig und wirklich sinnvoll ist, den Hund um Ausland zu testen.
Hier wurde ja angemerkt, dass der Test im Ausland wichtig wäre, weil man dann bei Bedarf behandeln kann.
Nur ist es doch oft so, dass die Hunde eh erst vor Ausreise getestet werden.
Der Zeitraum in dem sie dann noch behandelt werden ist also recht kurz, wenn es in den nächsten 1-2 Monaten nach Deutschland geht.
Warum also nicht gleich hier testen?Genau das ist der Punkt. Darum ist es mir gleich ob der Hund im Herkunftsland bereits getestet wurde oder nicht. Für mich hat dieser Test nix zu bedeuten. Da die Hunde sogar in weniger als 1-2 Monaten reisefertig gemacht werden, finde ich das völlig sinnlos.
(Ausnahme wie gesagt bei den wirklich schon sehr kranken Tieren, die man dann nicht ihne weiteres reisen lassen sollte.)
Aber auf die 2 Wochen kommt es dann auch nicht mehr an...ich als Käufer muss mich so oderso darauf einstellen, dass mein Hund diese Krankheiten haben kann, da bringt mir so ein Test nix, weil hier mal geschrieben wurde, man möchte ja gerne schon bei Übernahme wissen ob der Hund LM+ ist...
Deswegen alle Hunde auf eine PS zu bringen ist genauso sinnlos und unmöglich.
Wer das Risiko nicht eingehen will/kann soll es mit Direkt Importen sein lassen und im Inland kaufen, ob nun Hunde von einer PS oder einem TH. -
Wer von euch mit einem Auslandshund hat dem denn schon mal Knochenmark entnehmen lassen, um das zu testen?
Lt. dem Zitat ist nicht mal das wirklich sicher, eine Blutuntersuchung noch weniger.
Ich kannte bislang nur das Inselprofil. -
Mein Hund wurde in Spanien per Blutbild getestet als sie etwa ein Jahr alt war. Seither sind sich alle Tierärzte mit mir einig, das der Hund topfit ist und es sinnlos wäre, da nach irgendwelchen Krankheiten zu suchen, sie ist inzwischen 11 und wir haben einen großen Teil ihres Lebens in Risiko-Gebieten gelebt. :)
Bei "uns" wurde eigentlich jeder Hund relativ direkt getestet, nachdem er im Tierheim ankam, nicht erst vor Abreise in's Ausland.
Später gab es in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Nachkontrollen, und bei "Bedarf" (also wenn ein Hund schlecht aussah).
Tatsächlich ist es so, das wir die Erstbehandlung vermutlich routinierter und deutlich günstiger machen konnten, als das dann in Deutschland der Fall gewesen wäre.Damit sind wir auch bei meinem ganz persönlichem Kriterium für Tieschutzorgas, die Hunde nach Deutschland importieren:
Ich will wissen, mit wem sie vor Ort zusammen arbeiten, wie die Tierheime dort geführt werden und aussehen. Eine Orga, bei der nur "in Spanien" als Ortsangabe für den Hund steht mag gute Arbeit leisten, ich habe aber gute und schlechte Heime in Spanien gesehen und möchte gerne entscheiden, woher mein Hund kommt.Ich finde es auch nicht schlimm, wenn die "Import-Orga" nur süße, fluffige, kleinbleibende Welpen importiert: Dafür ist der Absatzmarkt nunmal groß, und sie können so 20 Hunde vermitteln, statt einen 12-jährigen angst-aggressiven-Schäferhund mit HD und Leishmaniose.
Im Zweifel können sie so ein Tierheim "vor Ort" deutlich besser unterstützen, als wenn sie besagten Schäferhund importieren und dauerhaft eine Pflegestelle besetzen.Wenn die Orga "vor Ort" nur süße, fluffige, kleinbleibende Welpen hat, dann würden sich bei mir Alarmglocken einschalten,
Wenn die "Import-Orga" Tiere aus Tötung etc "rettet", würde ich persönlich (!) da keinen Hund nehmen.
Mal ganz davon ab: Man kommt für ca 20 Euro zB nach Barcelona. Wenn ich also im Internet einen Hund in der Gegend entdecke, warum fliege ich dann nicht einfach runter, mache mir ein schönes Wochenende in Katalonien und schaue mir den Hund und die Gegebenheiten vor Ort persönlich an?
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Als ich in der einer großen Tierklinik fragte, ob ein Test nicht sinnvoll sei - da sagte man mir - eigentlich nicht.
Denn - sie wurde im Winter geboren und auch wenn man erhöhte Werte sähe, würde das noch lange nicht heißen, dass es ausbricht - und sie wirke ganz fidel - und behandeln könne man eh nur bei Ausbruch.Tjo, hat mich auch ein wenig gewundert, dass das da so gesehen wurde - aber nuja.
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Das ganze ist ja ein Antikörpertest, sprich man erkennt ob ein Hund mit dem Erreger in Kontakt gekommen ist und Antikörper bildet. Das bedeutet das ein positiver Hund nicht erkrankt sein muss, aber auch das ein negativer Hund gerade einen aktuten Leishmaniose Schub haben kann - das ist selten aber möglich. Darum ist ein großes Blutbild wichtig.
Trotzdem ist ein Test im Ursprungsland schon wichtig. Unsere Hunde werden in der Regel einige Tage vor Ausreise das erste Mal oder neu getestet, das verringert schon mal das Risiko. Natürlich gibt es nie eine Garantie. Aber ist bekannt das ein Hund Leishmaniose hat ist einiges bei der Vermittlung in sein neues Zuhause zu beachten. Er braucht eine stressfreie Umgebung, keine Kleinkinder in der Familie und die Leute müssen die Entscheidungsfreiheit haben - die Kosten können ja auch nicht unerheblich sein, deshalb muss man ehrlich sein. Es ist im Interesse des Hundes wichtig, meine Meinung.
Klärt eine Orga ordentlich auf und testet erst in Deutschland ist das jetzt nicht unseriös. Aber um den Hund den besten Start zu ermöglichen und ein dauerhaftes Zuhause ist der Test vorab wichtig.
Diesen Knochenmarktest haben schon mal Adoptanten von mir gemacht, aber sorry diese Kosten kann kein Verein tragen, das waren mehrere 100 Euro
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Wenn die "Import-Orga" Tiere aus Tötung etc "rettet", würde ich persönlich (!) da keinen Hund nehmen.
Warum? (interessiert mich wirklich, ist also eine ernst gemeinte Frage, ich kenne nämlich aus Griechenland die Problematik mit den Tötungsstationen wie in Spanien (und Osteuropa auch?) nicht.
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Zur Startfrage:
Ich bin ja jetzt aktuell nicht der klassische TS Käufer (irgendwann mal vielleicht aber jetzt habe ich einfach zu genaue Vorstellungen. Und wenn ich z.b. nen jungen Sheltie will dann will ich auch den und nicht xy an Hund). Ich verlasse mich bei der Wahl auf mein Bauchgefühl.
Ich kennen zwei TH persönlich und eins davon war für mich von Anfang an raus. Die Haltung der Hunde widerstrebt mir und ich finde es wirklich merkwürdig, dass ein komplettes TH voller Hunde keine 2 Strassen von meinem Arbeitsplatz entfernt ist, ich dort seit 2 1/2 Jahren "draußen" arbeite und noch nie auch nur einen einzigen Hund ausserhalb der Ausläufe gesehen habe. Da sagt mein Bauchgefühl nein danke.
Also blieb nur ein TH. Da passt für mich alles. -
Warum? (interessiert mich wirklich, ist also eine ernst gemeinte Frage, ich kenne nämlich aus Griechenland die Problematik mit den Tötungsstationen wie in Spanien (und Osteuropa auch?) nicht.
Wie gesagt, das ist meine persönliche Ansicht, keine Wertung:
Ich kenne gut arbeitende spanische Orgas, die vor Ort Hunde aus miesen Situationen heraus holen, oder einfach Hunde von Gemeinden bekommen.
Vor Ort wird dann der Hund eingeschätzt, grundsätzlich gesundheitlich gecheckt, es wird mit ihnen gearbeitet und die Orgas betreiben vor Ort Tierschutz, indem sie auf verschiedene Weise tätig sind.Diese Vereine leisten unglaubliches und sind darauf angewiesen, das sie Hunde in's Ausland vermitteln, damit sie neue aufnehmen können. Auch wenn zunehmend viele Hunde vor Ort vermittelt werden, reicht das noch lange nicht aus.
Außerdem arbeiten sie mit den Hunden, kümmern sich um sie, etc.
Einen Hund aus so einem Heim "rette" ich nicht, wenn ich ihn aus dem Tierheim "erlöse", sondern ich mache Platz im Heim, damit die Leute vor Ort wieder Kapazitäten haben, sich um neue Tiere zu kümmern.Mir persönlich gefällt das besser, als einen Hund aus einem gruseligen Tötungstierheim zu nehmen, meinst mit der einzigen Info, wann der vermeintliche Tötungstermin ist.
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