Hilda kommt ganz schlecht zur Ruhe
-
-
Hallo ihr Lieben,
Wir haben im September eine mittlerweile ca. 8 Monate alte Hündin aus Weißrussland adoptiert. Sie ist ein Mischling, doch dass irgendwie ein Jagdhund mit drin steckt, wurde uns gesagt. Hilda hat ein kleines Handicap. Sie hat einen krummen Fuß, der war wohl mal gebrochen. Sie humpelt etwas, aber stören tut sie das selber nicht. Anfang November hatten wir dann endlich einen Termin in der Tierklinik. Dort wurde uns geraten, den Fuß operieren zu lassen, damit sie keine Probleme mit den Gelenken bekommt. Allerdings wurde uns auch ein Bewegungsverbot ausgesprochen. Wir sollen die Gassirunden auf 20Min beschränken und nicht toben lassen, nicht springen, nicht rennen, keine Treppen etc, da die Tierärztin befürchtet, das Ellenbogengelenk könnte jetzt noch Schaden nehmen. Der OP-Termin ist nächste Woche.
Das war der Hintergrund, nun zu meinem Problem. Hilda kommt in der Wohnung ganz schlecht zur Ruhe. Ich weiß nicht so recht, wie ich damit umgehen soll, woher es kommt etc.
Es ist so, dass wir versuchen vier mal mit ihr raus zu gehen. Wir dehnen die 20 Minuten etwas, indem wir draußen Suchspiele spielen, Tricks abfragen etc. Wenn wir nach Hause kommen gibt es dann auch nochmal ein Suchspiel, oder wir arbeiten an den Tricks. Dann schicke ich sie auf ihre Decke, damit sie etwas zur Ruhe kommt. Nach dem Gassi schläft sie dann auch schnell ein. Allerdings nicht länger als eine Stunde. Womit wir bei ca. 3 Stunden sind, die sie am Tag wirklich problemlos und freiwillig auf ihrer Decke liegt und döst oder schläft.
Dann wacht sie meistens auf und fängt an zu quengeln. Sie fängt leise an zu fiepen, dann irgendwann bellen, sie schmeißt ihre Kausachen/ Spielsachen (v.a. Kong und Geweih) laut auf die Erde oder macht sonst irgendeinen Blödsinn um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Am Anfang habe ich versucht, das Bellen einfach zu ignorieren. Aber sie würde anscheinend immer weiter bellen, hat 20 Min durchgebellt und das wollte ich den Nachbarn nicht antun. Die nächste Strategie war es, sie zu ignorieren und das Zimmer zu verlassen, Tür zu, einige Momente warten und dann wieder kommentarlos zurück ins Zimmer. Das hatte allerdings nur mäßigen Erfolg. Sie hört direkt auf zu bellen, wenn ich aufstehe und fängt direkt wieder an, sobald ich mich wieder gesetzt habe. Ich habe das Gefühl, dass sie das Spielchen irgendwie durchschaut hat und mich einfach durch die Gegend scheucht. Wenn sie sich beruhigt hat, kuscheln und spielen wir auch. Ich versuche sie immer zu loben, wenn sie sich grade ruhig verhält, was sie aber manchmal wieder aufgeregt macht.
Auch das alleine bleiben ist wieder zum Problem geworden. Ende Oktober konnte sie schon locker 4-5h alleine bleiben. Aber in den letzten Wochen hat sie angefangen Dinge kaputt zu machen, wenn wir weg waren und dann letzte Woche, wir waren im Kino, hat sie wohl zwei Stunden geweint.
Ich bin geneigt es auf die körperliche Unausgeglichenheit zu schieben, die sie seit Anfang November hat, da wir das Problem davor nicht hatten.
Ich kann aber nicht ausschließen, dass ich mich zu sehr bemühe, das Defizit auszugleichen und selber sehr unentspannt bin.
Wie seht ihr das? Kann ich irgendwas tun um ihr zu helfen? Sollte ich sie noch mehr/anders beschäftigen, oder sollte ich weniger tun, sie noch häufiger auf die Decke schicken und sie zur Ruhe "zwingen"?Vielen Dank schonmal für euren Rat :)
LG Hanna -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Schwierig. Also ich würde das Krach machen und fiepen ignorieren - machst du ja - und wenn sie das dann zum Bellen steigert, würde ich das mit einem Aus unterbinden.
Ich schätze mal, das funktioniert bei euch nicht?Meine Hündin überdreht auch leicht - auch, wenn ich in der Wohnung mit ihr Tricks mache um sie auszulasten. Sie wurde anfangs massiert, wenn sie sich nicht mehr beruhigen konnte (kannst es auch als intensives Kraulen verstehen). Das hat gut funktioniert.
Liebe Grüße
Sabine -
Mit einem Nein habe ich es beim Bellen noch nicht versucht. Ich dachte, damit widme ich ihr ja Aufmerksamkeit. Aber beim Sachen umher Werfen habe ich es schon versucht. Für ein paar Minuten klappt es. Dann wirft sie wieder und dann nehme ich das Spielzeug weg.
Ich werde es mal beim ausprobieren.Massieren habe ich auch schon versucht. Klappt auch nur manchmal. Sie kaut auf meinen Fingern herum und versteht jede Bewegung als Spielaufforderung.
-
Ich kann aber nicht ausschließen, dass ich mich zu sehr bemühe
Wir dehnen die 20 Minuten etwas, indem wir draußen Suchspiele spielen, Tricks abfragen etc. Wenn wir nach Hause kommen gibt es dann auch nochmal ein Suchspiel, oder wir arbeiten an den Tricks.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass du "dich zu sehr um sie bemühst".
In der Wohnung würde ich sie gar nicht beschäftigen, draußen auch nur mäßig.Sie fängt leise an zu fiepen, dann irgendwann bellen, sie schmeißt ihre Kausachen/ Spielsachen (v.a. Kong und Geweih) laut auf die Erde oder macht sonst irgendeinen Blödsinn um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Kau - und Spielsachen würde ich nicht zur freien Verfügung stellen.
Sie hört direkt auf zu bellen, wenn ich aufstehe und fängt direkt wieder an, sobald ich mich wieder gesetzt habe. Ich habe das Gefühl, dass sie das Spielchen irgendwie durchschaut hat und mich einfach durch die Gegend scheucht.
Das glaube ich auch, das nennt sich Verhaltenskette.
Ich versuche sie immer zu loben, wenn sie sich grade ruhig verhält, was sie aber manchmal wieder aufgeregt macht.
Wenn sie ruhig ist, nicht loben.
LG Themis
-
Ich finde viermal 20 Minuten Gassi plus dann noch zusätzlich Suchspiele und Tricks abfragen schon sehr viel Programm für einen gerademal 8 Monate alten Hund.
Ich würde es mir die nächsten Wochen mal ganz langweilig mit ihr machen und schauen, ob es besser wird.
-
-
Also meint ihr, ich muss das "fehlende Gassi" nicht ersetzen? Sie war auf jeden Fall schon mehr gewöhnt. Auf der Pflegestelle bis zu einer Stunde, bei uns ca. 45 Minuten (die lange Runde).
Ich werde es jetzt mal mit Langeweile versuchen.
Kauzeug und Spielsachen stehen bei uns nicht zur freien Verfügung. Sie bekommt es Stundenweise.
Soll ich das nun alles streichen?
Ich bin grade etwas überfordert damit einzuschätzen, wie viel zu viel ist und wie wenig zu wenig ist. Bei den anderen Hunden kam das alles so intuitiv. Die haben von selbst den halben Tag gepennt und konnten sich selbst auspowern, wie sie es mögen. Jetzt habe ich halt das Gefühl, dass ich ihr das Gassi und die Sozialkontakte weggenommen habe und es irgendwie kompensieren muss, dabei ist die Intuition wohl verloren gegangen. -
Hört sich in der Tat nach zu viel Beschäftigung an. Es könnte auch sein, dass die Schmerzen hat, weil die Belastung zu hoch ist. Fast eineinhalb Stunden Belastung auf einem Bein, das geschont werden soll, finde ich schon happig. Zumal das für einen gesunden Hund in dem Alter mit der Vorgeschichte ebenfalls zu viel wäre.
Wenn Dein Hund dann in der Wohnung noch dauernd das Bein belastet, weil er gelernt hat, dass Menschen ganz furchtbar viel Beschäftigung benötigen, dann wird das wohl auch eine Rolle spielen.Ich weiß ja nicht, was operiert wird, aber bei den meisten OPs dieser Art, ist das Schonen und ein sehr langsamer Aufbau maßgeblich für den langfristigen Erfolg. (Es gibt welche, da darf der Hund nur in der Box sitzen und zum Machen an der Leine in den Garten.)
Informiere Dich da noch mal genau. Ich glaube, Deine Vorstellungen von Schonen entsprechen nicht dem, was der Tierarzt meint. -
Die Tierärztin hat gesagt, wir sollen lieber 6x am Tag 20 Minuten gehen, also unsere Gassirunden runterbrechen. Wir können allerdings nicht alle 2,5h Gassi gehen, weshalb wir nur 3-4 mal gehen.
Schmerzen hat sie nicht (laut Tierärztin und das ist auch meine Einschätzung). Es soll wirklich nur verhindert werden, dass durch die Fehlhaltung etwas im Ellenbogengelenk (glaube dieser Knochenfortsatz) kaputt geht. Der Knochen ist schon ausgewachsen. Deswegen kein Springen, Rennen und Toben, da hier schneller mal falsch belastet wird. Mein Plan war also, das Springen und Toben durch Suchen und Tricks zu ersetzen. Das werde ich jetzt mal reduzieren und schauen, wie sie das findet.
Betroffen sind und operiert werden Elle und Speiche im unteren Bereich, kurz von dem "Handgelenk".
Natürlich wird das nach der OP nochmal ganz anders sein. Sie bekommt einen Fixateur und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie danach überhaupt mehr als ein paar Schritte laufen kann. Aber da limitiert sie sich hoffentlich selber. Zur Zeit denkt sie ja, sie wäre vollkommen gesund und versteht gar nicht, warum sie nicht rennen und mit den anderen Hunden spielen darf.Bevor wir in der Tierklinik waren, hatten wir ja eigentlich auch grünes Licht. Da hieß es (von einem anderen Tierarzt), wir sollen sie behandeln wie einen ganz normalen Hund, es muss nicht operiert werden, nur im Alter kann es früher als üblich zu Problemen mit den Gelenken kommen.
-
Ich denke du hast zu sehr ein schlechtes Gewissen, wenn sie Ruhe halten soll. Du denkst, ihren Bedürfnissen nicht nachzukommen. Ein Hund lernt jedoch sehr schnell, und kann auch dich lesen.
Nach dem Gassi drin noch Tricks zu machen würde ich nie tun. Nach dem Gassi Ruhe. Zur Not an ihren Platz anleinen. Manchmal muss man die Hunde zur Ruhe zwingen. Auf ihren Platz sollte sie ruhen können, sprich ihr wird dort weder Aufmerksamkeit geschenkt weder sonst noch was.
Struktur und Rituale fördern ebenso das runterfahren unter anderen.
Bedeutet du kannst ihr z.b. Zu gewissen Zeit einen Kauknochen geben, nimmt sie diesen nur zum auffordern, würde ich den wieder weg nehmen. Ein fester Platz ist sehr wichtig. Damit kann sie auch lernen, egal was drumherum passiert, sie kann entspannen. Am Anfang würde ich das Fiepen auch unterbinden. Sie muss lernen, Ruhe zu halten und das musst auch du denk ich erstmal lernen.
Zum Streicheln hol sie vom Platz, macht ein Ritual daraus. Zum Gassi ebenso. Wenn Tricks, dann separat unabhängig vom Gassi. Dann wieder auf ihren Platz. Ich denke das würde euch wirklich weiterhelfen.
Ihr habt denk ich keinen Garten oder? -
Schmerzen hat sie nicht (laut Tierärztin und das ist auch meine Einschätzung). Es soll wirklich nur verhindert werden, dass durch die Fehlhaltung etwas im Ellenbogengelenk (glaube dieser Knochenfortsatz) kaputt geht.
Wenn Dein Hund in Fehlhaltung läuft, hat er Schmerzen. Das bedeutet nämlich, dass er eine Entlastung der betroffenen Stelle haben möchte.
So oder so: Ich finde, Dein Hund hat viel zu wenig Ruhe für das Alter und ist überbeschäftigt. Vermutlich ist sie jetzt schon ein Junkie, deshalb kann sie nicht mehr allein bleiben (ihr seid der Schlüssel zum Stoff, wenn ihr weg seid ist das eine Gefahr, wann der nächste "Schuss" zu kriegen ist) und Dein Hund hat Dir gegenüber ständig den Gedankengang, dass Beschäftigung erfolgen muss. Du bist zum Stressfaktor und zum Schlüssel für den Stoff geworden.
Ich würde die paar Tage bis zur OP nutzen und einen eiskalten Entzug machen, sonst musst Du den machen, wenn Dein Hund sich nicht bewegen darf. Und glaub mal nicht, dass ein Junkie eine Idee davon hat wie belastbar sein Körper ist!
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!