Nervöses Verhalten - "Zwangsmarkieren" auf dem Spaziergang


  • Die Rute hängt entspannt nach unten, er hechelt nicht, ist ansprechbar. Am
    Geschirr ist die Rute immer oben, der Hund ist hektisch und nervös.


    Ja er kann auch ohne Leine laufen, Rückruf klappt.


    Die Unterscheidung mache ich schon seit Jahren, früher wurde am Halsband mit Stehenblieben, Richtungswechsel und Co. geübt, aber er war immer angespannt und nur auf das Leckerchen fixiert (siehe obriger Beitrag)


    Mittlerweile reicht ein strenges "back" und er sortiert sich wieder hinten ein.


    Ach ja, das hatte ich noch vergessen: wie reagiert er denn auf andere Hunde?

    Am Geschirr möchte er gerne seinen Frust an den anderen Hunden ablassen, er macht sich nichts aus anderen Hunden, entweder er möchte sie mobben, oder er ignoriert sie.



    Positiv trainieren hat ja nicht unbedingt nur was mit Leckerchen zu tun. Markerwort, ggf. Clickern kann man ja auch machen. Die DSH - Hündin die wir vor der jetzigen hatten, ist bei Leckerchen auch immer in eine große Erwartungshaltung gefallen und war gestresst und ich genervt. Mit Markerwort und ohne Leckerchen lief es entspannter.


    Ich lehne aversive Methoden nicht per se ab. Aber wenn der Hund nur gedeckelt halbwegs entspannen kann, dann finde ich das schon bedenklich. Mir persönlich gefiele es nicht, wenn der Hund immer nur an der Leine hinter mir ginge. Ich finde es auch für die Psyche eines Hundes wichtig, wenn er sich ohne Leine (so denn möglich, also kein Jäger, zuverlässig abrufbar) bewegen kann und darf.


    Was bei Stress gut funktionieren (kann), ist gleichmäßige Bewegung am Fahrrad oder beim joggen.

    Wie würdest du sowas ohne Leckerchen trainieren?
    Er darf auch ohne Leine laufen, das nervöse Verhalten ist aber immer das Gleiche.


    Wir gehen jeden Tag spazieren, er darf jeden Tag frei laufen, wie sollte ich ihn anders daran gewöhnen?


    Wie meinst du das mit dem bei mir bleiben?
    Wenn ich möchte, dass er bei mir bleibt, dann klebt er an mir, wenn er laufen darf, dann schnüffelt er sich fest, im "vorbei gehen" geht bei ihm leider nichts.


    Beschäftigt wird er auf dem Spaziergang oder zu Hause mit kleinen Tricks oder UO, HP gehen wir nicht.

  • Und klar hat der Hund Stress (welches er durch das Markieren zeigt) daher frage ich hier ja um Tipps, WIE ich diesen Stress weg bekomme.

    Das klang im Eingangsbeitrag anders:

    Ich habe den Eindruck, dass er so nervös ist, da er das Gefühl hat, er muss alles markieren, gestern habe ich ihn nur schnüffeln lassen und ihn bei jedem Markierversuch kommentarlos weggezogen,

    Deshalb habe ich darauf hingewiesen, dass das in beide Richtungen funktioniert.


    Da du das Wort deckeln so extrem gern benutzt, sollte dir doch eigentlich klar sein, wo es herkommt, oder?

  • Nach nun 7 Jahren ist das Tierchen endlich leinenführig geworden

    Sobald ich ihn vom Halsband an das Geschirr umleine (oder ableine) und er schnüffeln darf, ist er wie ausgewechselt.

    da ist er anfangs auch am Halsband aufgeregt. Bleiben wir irgendwo stehen, wird er frustriert und beginnt zu jammern.

    Ich habe den Eindruck, dass er so nervös ist, da er das Gefühl hat, er muss alles markieren

    Ich habe mal ein paar Sachen rauszitiert.


    Ich glaube


    - das dein Hund vor allem geistig nicht ausgelastet ist
    - er arbeiten will und ihm Gassi und Garten nicht reicht
    - er dadurch nervös wird und du ihm die Sicherheit nicht gibst, die er braucht
    - er nicht gelernt hat, Frustration auszuhalten


    Du hast 7 Jahre gebraucht, um ihn leinenführig zu bekommen. Das ist für einen DSH aus LZ eine wirklich sehr lange Zeit...dein Hund dreht am Rad, weil er zu viel Energie hat und gerade die Gerüche in neuen Gebieten ihn vermutlich völlig überfordern. Das Dauermarkieren würde für mich unter Stressabbau fallen.


    Wenn du deinem Hund einen Gefallen tun willst, mach mit ihm Fährte oder Mantrailing oder was ihm Spass macht, damit er mal die ganze angestaute Energie los wird. Dazu würde ich mit ihm clickern. Das ist bei solchen Hunden eine wunderbare Übungsmöglichkeit, gerade wenn man mehrere Baustellen hat. Man bringt da eine sehr schöne Ruhe ins Training. Und dein Hund muss Ruhe lernen, damit er nicht in Dauerstress verfällt.

  • Dabei darf er weder schnüffeln noch markieren, überholt er mich, wird er gedeckelt. Dadurch, dass es hier eine feste Regel gibt, läuft er entspannt mit.


    Seit er gedeckelt wird, hat er klare Regeln und ist entspannt, richtiges Verhalten wird natürlich belohnt.

    Ich möchte jetzt auf keinen Fall über das Deckeln an sich diskutieren, aber ich kann mir vorstellen, dass dein Hund kein bisschen entspannter ist, sondern den Stress, den er hat, dann "nur" unterdrückt.


    Du hast einen Vielseitigkeitshund aus einer Leistungszucht, der mit Sicherheit nicht dumm ist, aber ich finde seinen Tagesablauf und seine Beschäftigung eher mager.
    Natürlich solltest du keinen Beschäftigungs-Junkie aus ihm machen, damit erreichst du ggf. nur das Gegenteil.
    Vorschläge hast du bereits erhalten.
    Gerade mit sinnvoller Beschäftigung kannst du an der Impulskontrolle arbeiten.


    ?
  • Darf er auch einmal ungestört schnüffeln, also ohne dass er gestört wird? Vielleicht stresst ihm die Korrektur im Freilauf auch? Ich finde ein Hund darf ruhig auch mal in Ruhe der Geruchswelt hingeben, ohne dass er gestört wird. Damit er nicht abhaut würde ich einfach mit einer Schleppleine arbeiten.


    Dann würde ich die Frustationstoleranz arbeiten (wie schon gesagt wurde)


    Außerdem würde ich auf eine geistige Auslastung im Bereich Nasenarbeit gehen. Ich finde dass beruhigt die Hunde und lastet sie in dem Bereich gut aus. Ich habe auch einen Hund der schnell in seiner Geruchswelt einsinkt. Ich verstecke den Ball und er muss suchen. Dadurch ist er auch ansprechbarer. Ich denke das braucht er auch. Du kannst Fährte ausprobieren oder Zos. Es gibt da sicher auch noch mehr.

  • Hmmm....Nach 7 Jahren erst mal Leinenführig :???: Wie hast du das die Jahre denn gemacht beim Laufen gehen?
    Du hattest geschrieben mit Leckerli, stehen bleiben und Co, was alles nicht gefruchtet hatte. Aber trotz allem sind 7 Jahre eine lange Zeit. Und wenn du die Jahre immer soweit positiv gearbeitet hast, nun aus Verzweiflung nehme ich an, das mit Deckeln hin bekommen hast, ist der Hund ja auch plötzlich unter enormen Druck geraten mMn.
    Und klar geht ein Hund nach dem Deckeln erst einmal bei Fuß, das anfangs in einer Meidehaltung. Irgendwann geht er dann auch entspannter hinter dir bzw klebt dir am Fuss, aber der Dampf bzw Druck bleibt und muss dann anders abgebaut werden.
    Ich denke du hast schon allzuviel herumgedoktert, und mit der letzteren Maßnahme ihm irgendwie das Körnchen vom Rest aufgesetzt. Der muss ja gaga werden, sorry.
    Klickern passt nicht bei jedem Hund, gerade wenn Hunde dann so eine grosse Erwartungshaltung zeigen, würde ich in dem Fall nicht machen.
    Hier wurde vieles gemacht aber ich denke, du warst jeweils zu früh gefrustet. Ich denke auch das er eine falsche Verknüpfung mit Geschirr gemacht hat. Denn Geschirr soll ja nicht gleich ziehen bedeuten, Schlepp genauso wenig. :???:
    Wie deckelst du denn den Hund wenn er vor will?
    Habt ihr sonst noch Baustellen oder ist das mit dem Markieren die einzige?
    Läuft er total gehetzt rum, schnüffelt und markiert ständig, oder schnüffelt er vermehrt und markiert ab und an? Markiert er auch so extrem in fremden Gebieten? Oder nur bei euren alltäglichen gewohnten Runden?
    Wieso hat er nicht mal ne Aufgabe ab und an? Und wieso soll er bei dir am Fluss kleben im alltäglichen Laufen gehen? :???:

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