Mangelnde soziale Kompetenz

  • Bei mir gehen alle Alarmglocken an, wenn MEIN Hund so agiert oder wenn ein anderer sich uns so nähert.


    Ich unterbinde das sofort, meine Hunde haben gelernt zu stehen und sich abzuwenden in solchen Situationen, bis auf den reaktiven, deshalb ist es immer brisant und meide solche Begegnungen wie der Teufel das Weihwasser.


    Im Verlauf meines Hundehalterlebens, bin ich von grottenschlecht und "ich verstehe gar nicht was das abgeht" zum heutigen Stand gekommen, wo ich schon ganz zufrieden bin und dennoch mir ja grad erst , dank Corinnas nicht enden wollenden fachlich genialen Erklärungen , klargeworden, was genau der Unterschied ist, zwischen jagdlicher Motivation und anderer.


    Ich laufe grad durch die Gegend und sehe jetzt noch mal mehr Dinge sehe, Genial.

  • Ja, genau. So wie ich Hundebegegnungen mit meinem letzten Hund gemacht habe (ausweichen), funktioniert es leider nicht. Aumerksamkeit auf mich lenken, mit Leckerli vor die Nase, Bogen laufen... klappt nur auf dem Hundeplatz.

    Auf diese Art lernt der Hund auch keine korrekte Kontaktaufnahme. Du übst: "Schau nicht hin! Schau bloß nicht hin!" Logisch - auf dem Hundeplatz ist es eine altbekannte Situation, da kann der Hund auch mal nicht hinschauen. Wie man sich andere Hunde vernünftig anschaut, lernt er aber nicht.
    Und, wenn dann draußen fremde Hunde kommen, schaut er hin. Er kennt die ja nicht. Es wäre ja auch zu blöd nicht hinzuschauen.


    Stell Dir vor, Du bist unterwegs, triffst Freunde. Da kannst Du direkt nach dem Begrüßen auch entspannt während der Unterhaltung ohne hinzuschauen einen Schuh binden, in der Tasche nach was wühlen und so ...
    Aber nu kommt Dir ein unsicherer Mensch entegegen (die meisten Hunde sind nämlich sehr unsicher, weil sie das auch nicht gut können). Der begrüßt Dich grob mit Handschlag, erzählt Dir gleich was, bewegt sich dabei hin und her, rückt Dir vielleicht auf die Pelle. Oder aber derjenige grüßt Dich nur ganz verhalten, ängstlich, huscht an Dir vorbei.


    Solche Leute willst Du doch im Auge behalten oder nicht? Nu stell Dir vor, da steht einer neben Dir und sagt dauernd, dass Du da nicht hingucken darfst. Das wird ja dann noch gruseliger!


    Ich treffe immer wieder auf Hunde, die sich tiefergelegt nähern. Mit geducktem Kopf und glotzend. Wie sind die einzuschätzen? Ist das Jagdverhalten light? In der Regel sind sie ja verträglich. Ist das trotzdem etwas, das sie sich aus einer Unsicherheit heraus angewöhnt haben?

    Habe ich eigentlich schon beantwortet in den vorigen Beiträgen.

  • Mir geht es mehr um die Zeit vor der Kontaktaufnahme, also das Sichten. So wie es jetzt ist, habe ich fast gar keine Chance, einem Kontakt auszuweichen, falls es notwendig wäre. Denn sobald Junior einen herannahenden Hund erblickt, setzt er sich auf seinen Sessel - meist mitten im Weg-, wartet und kuckt, während ich versuche ihn in Bewegung zu bekommen oder hinter mich zu bringen. Schauen soll er ja. Das ist mir wichtig und ich finde es auch eine gute Eigenschaft, wenn er sich in Ruhe hinsetzt und sich das Ganze anschaut. Denn er soll ja seine Umwelt und Artgenossen lernen einzuschätzen. Nur Glotzen soll er nicht. Mir wäre es recht, wenn er ab und zu mal wegschaut (deshalb das Winken mit den Leckerli vor der Nase) oder wir zwei Meter in den Acker ausweichen könnten. Dann kann man sich mit dem anderen Hundehalter auch absprechen, ob man die Hunde zusammen lässt. Mein alter Hund durfte und sollte beim Bogenlaufen auch immer schauen. Das hat ihn sicherer und ruhiger werden lassen (auf Kontakt legte er keinen Wert)


    Ich werde auf jeden Fall mal versuchen herauszufinden, bei welchen Hunden er sich duckt bzw auflauert. Zum ersten Mal machte er das nämlich bei einem heranschleichenden Rüden.


    Wie lernt denn ein Hund vernünftig zu schauen?

  • Wie lernt denn ein Hund vernünftig zu schauen?

    ich denke nicht, daß man das fixieren und anpirschen isoliert betrachten kann vom sonstigen Umgang und Training mit Hund.
    Außerdem findet dennoch Kommunikation statt zwischen fixiertem und fixierenden Hund. Ich vermeide derzeit Wege, in denen er frontal Hunden begegnet oder wo es Engstellen gäbe.
    Ich trainiere 'aussenherum', also Blickkontakt, Zeigen und Benennen, bessere Ansprechbarkeit in verschiedenen Situationen, die Möglichkeit für ihn, Hunde zu treffen.
    Wenn ich mit ihm Spazierengehe wo viel Ausweichmöglichkeiten sind, weite Sicht und Hunde, dann nähert er sich in den meisten Fällen positiv (immer freilaufend), also nicht pirschend.


    Es wird keine pauschale Lösung geben, aber ich möchte bei meinem Hund auch seine Wege unterstützen, die er selbst kennt und anwendet, um Hundebegegnungen positiv zu meistern.

  • Mir geht es mehr um die Zeit vor der Kontaktaufnahme, also das Sichten. So wie es jetzt ist, habe ich fast gar keine Chance, einem Kontakt auszuweichen, falls es notwendig wäre. Denn sobald Junior einen herannahenden Hund erblickt, setzt er sich auf seinen Sessel - meist mitten im Weg-, wartet und kuckt, während ich versuche ihn in Bewegung zu bekommen oder hinter mich zu bringen.
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    Wie lernt denn ein Hund vernünftig zu schauen?

    Dein Hund hat die Situation unter Kontrolle gebracht und du tanzt um ihn rum.


    Wenn du das nicht änderst, dann wird sich das einfach steigern.
    Der Hund kann ja schauen, er schaut vollkommen hundetypisch "vernünftig".


    Deine Aufgabe (so wie ich dich verstehe, dass du es haben willst) ist, ihm eine andere Verhaltensweise anzutrainierren, als die, die er natürlicher weise zeigt, bzw. du möchtest, dass er aufsteht, wenn er sitzt. (oft wollen Hundehalter, ja genau das Gegenteil...Spässle)


    Du kannst auf viele Arten trainieren. Ich würde das sitzen bestärken als Anzeige und trainieren, dass Hund dann kurz MIR die Aufmerksamkeit schenkt.
    Zur Not, muss man eben andere Gassiestrecken gehen wochenlang, wenn das dort nicht zu üben ist.


    Solange du dein Verhalten nicht änderst, wird der Hund das nicht lernen.
    Da kannst du mit 10 Paar Wiener Würstchen um ihn rumspringen, dein Hund hat eine GANZ KLARE Vorstellung, von dem was er tud. Du (noch) nicht.

  • Mir geht es mehr um die Zeit vor der Kontaktaufnahme, also das Sichten. So wie es jetzt ist, habe ich fast gar keine Chance, einem Kontakt auszuweichen, falls es notwendig wäre. Denn sobald Junior einen herannahenden Hund erblickt, setzt er sich auf seinen Sessel - meist mitten im Weg-, wartet und kuckt, während ich versuche ihn in Bewegung zu bekommen oder hinter mich zu bringen. Schauen soll er ja. Das ist mir wichtig und ich finde es auch eine gute Eigenschaft, wenn er sich in Ruhe hinsetzt und sich das Ganze anschaut. Denn er soll ja seine Umwelt und Artgenossen lernen einzuschätzen. Nur Glotzen soll er nicht. Mir wäre es recht, wenn er ab und zu mal wegschaut (deshalb das Winken mit den Leckerli vor der Nase) oder wir zwei Meter in den Acker ausweichen könnten. Dann kann man sich mit dem anderen Hundehalter auch absprechen, ob man die Hunde zusammen lässt. Mein alter Hund durfte und sollte beim Bogenlaufen auch immer schauen. Das hat ihn sicherer und ruhiger werden lassen (auf Kontakt legte er keinen Wert)


    Ich werde auf jeden Fall mal versuchen herauszufinden, bei welchen Hunden er sich duckt bzw auflauert. Zum ersten Mal machte er das nämlich bei einem heranschleichenden Rüden.


    Wie lernt denn ein Hund vernünftig zu schauen?

    Bei dem was du beschreibst geht es aber doch erstmal um gescheite Leinenführigkeit.
    Dein Hund lässt sich nicht führen sondern entscheidet, wie er die Situation löst.

  • Der Hund kann ja schauen, er schaut vollkommen hundetypisch "vernünftig".

    WIe gesagt, das hinsetzen (nicht hinlegen), ruhig verhalten und schauen finde ich, macht er wirklich toll. Das bietet er von sich aus an. So lernte er Pferde kennen, Radfahrer, laute Maschinen usw.
    Nur das Anglotzen von Artgenossen ist problematisch (unvernünftig) und verunsichert manche Hunde und den ein oder anderen Hund provoziert das auch. Mein alter Hund hätte da entweder einen riesigen Bogen gemacht oder fürchterlich gemotzt. Deshalb finde ich das Blick abwenden können sehr wichtig.


    Und weil es hier ja eigentlich um das Hinlegen geht: Die ultimative Provokation ist natürlich das Auflauern. Zum Glück "jagt" er seit zwei Tagen erstaunlicherweise nicht. :bindafür:

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