Warum verdienen Tierärzte so wenig???
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Sacco: Leider zahlen viele Patienten Besitzer einfach nicht und eine normale Praxis kann nicht einfach ein Inkassounternehmen beauftragen.
Deshalb muss man in den meisten Praxen mittlerweile ja auch direkt nach der Behandlung bezahlen.
In England sind die Bedingungen anders: Da gibt es ein verbreitetes Versicherungssystem und die meisten Tiere sind versichert, hier in Deutschland sind das im Kleintierbereich immer noch wenige.
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Aber sich darauf einstellen, dass man nach 6 Jahren Studium unter Umständen 600 Euro verdienen soll???
Man kann natürlich auch das Risiko der Selbständigkeit eingehen, mehrere zehntausend Euro investieren und vollständig eigenverantwortlich und somit auch in die eigene Tasche arbeiten. Geht auch. Aber kaum einer möchte noch dieses Risiko eingehen. Angestellt ist irgendwie kuscheliger und außerdem braucht man dafür eigenes Fachwissen
Natürlich verstehe ich deine Argumentation und 600 Euro sind ein Witz, keine Frage, aber auch wie gesagt nicht der Regelfall.
Aber "Tierarzt werden" ist halt so ein Klein-Mädchen-Traum, der mit der Realität doch nur wenig zu tun hat. Jemand, der einen Absolventen in seiner Praxis oder Klinik einstellt, trägt auch immer die Verantwortung und muss erst mal jede Menge Zeit, Geld und Geduld in diesen Mitarbeiter investieren, bevor dieser ihm überhaupt eine Entlastung ist.
An Stelle eines Absolventen würde ich mich fragen: Bringt mir dieser Job lerntechnisch so viel, dass ich davon für den nächsten profitieren kann? Habe ich die Chance viel und gut zu lernen? Stimmen Kompetenz und Qualität? Wenn ich das alles mit "ja" beantworten könnte, würde ich den Job machen.
Wenn ich schnell Geld verdienen wollen müsste, würde ich meine Berufswahl anders treffen.
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Schließen sich deshalb so viele Praxen der AniCura an um besser klar zu kommen ?
Ich finde den Bericht von Rückert echt gut
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An Stelle eines Absolventen würde ich mich fragen: Bringt mir dieser Job lerntechnisch so viel, dass ich davon für den nächsten profitieren kann? Habe ich die Chance viel und gut zu lernen? Stimmen Kompetenz und Qualität? Wenn ich das alles mit "ja" beantworten könnte, würde ich den Job machen.
Trotzdem muss er ja auch davon leben können.....
Der Artikel mit von oben ist ja wirklich krass. 600 Euro? Wie soll man davon leben? Dafür, dass es ein recht hartes Studium ist, ist es doch frustrierend für die Leute. Immerhin haben die auch ne Menge Verantwortung und Stress.
Unsere Pferdetierärztin ist ne Frau. Heutzutage ist es nicht mehr so, dass die Männer die Großtiere machen müssen.
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Was hast du stattdessen gemacht und glaubst du, dass diese Alternative für alle offen stände?
Ich habe mir überlegt, ob es zwingend (Kleintier)praxis sein muss. Nachdem ich eine Zeit in der Klinik verbracht habe, habe ich mich dagegen entschieden.
Wenn es so gewesen wäre, dass es dauerhaft der Bereich sein MUSS, wäre ich definitiv dafür umgezogen.
Ich war dann erst im akademischen Bereich und bin jetzt in der Industrie tätig. Ich bin auf Kongressen, schule niedergelassene Tierärzte und bin daher sehr, sehr viel unterwegs, dafür aber auch sehr frei.Das steht natürlich jedem offen, aber (es ist ein Klischee, aber ich höre es einfach sehr oft von anderen Tierärztinnen), viele Frauen wollen so etwas nicht machen, da sie neben der praktischen Arbeit auch gerne täglichen Kontakt mit Kollegen haben wollen und außerdem nicht gerne alleine unterwegs sind, bzw. "im eigenen Bett schlafen wollen". Ich habe oft 4 Übernachtungen pro Woche und bin sehr viel im Auto/Zug/manchmal auch Flugzeug.
Ich bin sehr froh mit dem Bereich in dem ich arbeite und mir liegen die Rahmenbedingungen absolut. Ich kann aber auch verstehen, dass das z.B. mit kleinen Kindern und Familie nichts ist (oder sehr schwer umzusetzen wäre). Viele Kollegen, die ich kenne, sind daher männliche Tierärzte.
EDIT: Und es hat natürlich bei meiner konkreten Stelle eher was mit Biochemie, Pathologie usw. zu tun, als mit Kontakt mit tierischen Patienten, die sehe ich zwar in den Wartezimmern der Praxen und Kliniken jeden Tag, aber nur im Vorbeilaufen. Muss für einen auch ok sein, wenn man evt. mal romantische Mädchenträume hatte
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Laurentide: und den Mut eine eigene Praxis aufzumachen (bzw. bestimmt auch den passenden familiären Rückhalt), haben dann oft männliche Tierärzte.
Ich habe mal eine Statistik aus einem Steuerberaterbranchenhandbuch über Einkommen von Tierärzten nach Geschlecht aufgeschlüsselt gesehen und die leitenden Positionen (Praxisinhaber) waren meist Männer, natürlich auch mit höherem Gehalt.
Hoffe, dass sich das langsam mal ändert, kenne auch einige positive weibliche Gegenbeispiele mit selbst aufgemachten Praxen
das ist aber überall so. Belege da gerade ein interessantes Seminar in der Hochschule. Selbst in Berufs zweigen mit 80+% Frauenanteil sind die FührungsPositionen von Männern besetzt....
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Hier im Norden sind fast alle reinen Pferde-Praxen fest in Frauen-Hand, Kliniken mal außen vor gelassen,
Die Praxen wo Männer die Inhaber sind, sind meist Gemischtpraxen mit relativ großem Anteil an landwirtschaftlichen Nutztieren.Reine Pferdepraxen fallen mir spontan 5 hier in Reichweite ein, davon sind bei 4 Frauen Inhaber, eine ist in Männerhand.
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Man kann natürlich auch das Risiko der Selbständigkeit eingehen, mehrere zehntausend Euro investieren und vollständig eigenverantwortlich und somit auch in die eigene Tasche arbeiten. Geht auch. Aber kaum einer möchte noch dieses Risiko eingehen. Angestellt ist irgendwie kuscheliger und außerdem braucht man dafür eigenes Fachwissen
Definitiv - und (leider?!) sind das meist Männer, das sind bisher einfach die harten Fakten soweit ich weiß. Bei teils > 85 % Frauenanteil in den Semestern fällt es dann schon irgendwie auf, wenn in bestimmten Bereichen dann doch immer noch größtenteils männliche Tierärzte unterwegs sind (ich meine nicht Großtier, sondern leitende Positionen)
, aber das wird sich ja bald ändern, es gibt ja schon viele Beispiele in denen es nicht mehr so ist.
Sehe ich auch so, wer das Risiko eingeht hat auch ein Recht auf die Lorbeeren, aber es gibt viele Stellen/Arbeitssituationen, die einfach nicht gehen, und für die sich dann doch immer jemand findet. Hat das alles miteinander zu tun? Eine wirklich schwierige Frage! (ich weiß die Antwort echt nicht
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Ein guter Bekannter von mir ist Innhaber einer Pferdeklinik.
Die meisten anderen die ich kenne, sind tatsächlich wirklich von Frauen geführt.
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