Hündin bellt aggressiv Familienmitglieder an

  • Hallo zusammen,


    Vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen, ich wäre sehr dankbar für ein paar Ideen.
    Folgende Situation bereitet mir echtes Kopfzerbrechen:
    Ich habe eine ca. 5 jährige Hündin, die seit 4 Jahren bei uns ist und seit September eine ca. 1,5 jährige Hündin. Die jüngere ist ungefähr 5 kg schwer und 25 cm hoch, also nicht besonders raumgreifend.
    Ich wohne in einem Zweifamilienhaus mit meinen Eltern, die bisher die ältere Hündin bei sich hatten, wenn ich arbeiten war. Zunächst hatten sie beide bei sich, seit die kleine da ist.
    Allerdings hat vor ein paar Wochen die kleine das erste Mal aggressiv gegenüber meinem Vater reagiert. Ich saß mit beiden Hunden in der Wohnung meiner Eltern auf dem Sofa und er kam auf uns zu und hatte so den Arm erhoben, als würde er etwas auf uns schmeißen. Daraufhin bellte die kleine heftig los und schneller als ich reagieren konnte, hatte sie ihn hinten ins Bein gezwickt. Er hat es noch recht gelassen genommen und wir haben seitdem sehr daran gearbeitet, dass sie ihn positiv verbindet, da die Pflegestelle auch berichtete, dass sie vor Männern in Panik gerät.
    Allerdings hat sie nun gestern meine Mutter ebenso heftig angebellt, bevor mehr passieren konnte, habe ich sie gestoppt und in ein anderes Zimmer gebracht.
    Heute saßen wir in meiner Küche gemeinsam beim essen, zuerst war sie sehr freundlich und hat sich gerne streicheln lassen, dann hat sie aber plötzlich angefangen, zu bellen und ich hatte wirklich sorge, dass sie wieder einen der beiden so heftig anbellt.
    Mich hat sie noch nie angebellt, hört auf alles, was ich ihr sage sofort und ist bei mir wirklich eine Seele von Hund.
    Aber ich bin sehr ratlos, wie das mit meinen Eltern weiter gehen soll, beide, insbesondere meine Mutter ist jetzt schon so angespannt und in Angst, dass sie am liebsten die Hunde gar nicht in ihrer Nähe haben möchte. Das macht mich sehr traurig und auch mutlos.


    Zuerst habe ich wirklich gedacht, es wäre Angst, vor allem gegenüber Männern. Aber langsam weiß ich das nicht mehr so sicher.
    Ich möchte auf keinen Fall irgendeine Form von Gewalt anwenden, das ist auch mein Problem hier mit allen erreichbaren Hundeschulen, dass die sich keineswegs davon distanzieren. Sonst hätte ich mir einfach vor Ort Hilfe geholt, aber da gibt es keine Option.


    Hat jemand eine Idee, wie ich in dem Moment, in dem die kleine losbellt und quasi nach vorne schießt, reagieren soll? Und wie kann dieses Verhalten generell geändert werden?


    Vielen Dank schonmal und leicht verzweifelte Grüße.

  • @muecke
    Ja, das würde ich ja auch gerne wissen, aber ich weiß nicht ü, wie ich das herausfinden kann :( :


    Mein Gefühl sagt, dass es Angst und Unsicherheit sind, die bei ihr nicht zu Rückzug führen, sondern zu einem nach vorne Breschen, um vielleicht einem möglichen Angriff zuvor zu kommen. Aber das ist eben nur mein Gefühl, ich weiß nicht, wie ich verlässlich ihre Motivation für dieses anbellen herausfinden kann :( :

  • Ich denke, das passiert aus Unsicherheit heraus, weil sie die Situation nicht einschätzen kann.


    Ich empfehle immer sehr gerne eine dünne Hausleine (Schnur am Geschirr befestigen und der Hund zieht sie nach). Wenn dann eine bedrohliche Situation kommt, nimmst Du -rechtzeitig- die Hausleine auf und bringst den Hund auf seinen Platz. Dort sollte er Ruhe finden!

  • @Grinsekatze1 danke! Das ist eine gute Idee mit der dünnen Hausleine. Das müsste auch mit einem Spagat oder so möglich sein, hoffe ich, weil so etwas wie Schleppleine sie noch höchst verunsichert. Werde ich ausprobieren! Meinst du, es ist besser, sie auf ihren Platz in einem anderen Raum zu bringen oder auch in dem Raum, in dem wir gerade sind? Sie hat in jedem Zimmer einen Platz.
    Und wenn ich doch mal zu spät reagiere, wie würdest du mir empfehlen, dass ich das ganze unterbreche?


    @flying-paws das würde ich sehr gern, aber es gibt hier niemanden. Es gibt einen Gebrauchshundeverein, bei dem sind die Hunde in Boxen gesperrt, während die Besitzer Bier trinken, dann gibt es eine Hundeschule, in der ich mit der großen war, die hat sich erstmal mit voller Wucht auf ihren eigenen Hund geworfen, weil sie ihn nicht im Griff hatte und schlug das als praktikable erziehungsmethode vor und eine dritte arbeitet nur mit Leinenzug und Schlägen auf die Schnauze. Das sind alles Dinge, die ich auf keinen Fall anwenden möchte und meine Hunde dem auch nicht aussetzen will. Ich wäre heilfroh, wenn es hier einen guten Trainer in der Nähe gebe, ich würde sofort Hilfe in Anspruch nehmen. Ich hab eine gefunden, die über Skype Hilfe anbietet, aber da bin ich mir nicht so sicher, ob das nicht eher Geld mancherei ist? Ich weiß es nicht :???:

  • Meinst du, es ist besser, sie auf ihren Platz in einem anderen Raum zu bringen oder auch in dem Raum, in dem wir gerade sind? Sie hat in jedem Zimmer einen Platz.
    Und wenn ich doch mal zu spät reagiere, wie würdest du mir empfehlen, dass ich das ganze unterbreche?

    Ausschließen würde ich sie nicht. Sie soll lernen dass das Körbchen ein sicherer Ort ist und sie dort niemand stört. Veraussetzung ist natürlich, dass das Körbchen in einer geschützten Ecke steht und nicht jeder an dem Hund vorbei laufen muss. Der Hund muss dann aber wirklich ungestört bleiben können.


    Zu spät reagieren ist schlechtes Timing und sollte nicht passieren. Keiner ist unfehlbar, deshalb Verhalten ignorieren, Leine aufnehmen und den Hund stillschweigend in sein Körbchen bringen, Kommando "Bleib".


    Wenn die Familie kommt, würde ich den Hund gar nicht frei laufen lassen, sondern ihm das Körbchen vertraut machen und da soll er bleiben. Notfalls dort anleinen (aber nur, wenn ihr anwesend seid)

  • Ich hab eine gefunden, die über Skype Hilfe anbietet, aber da bin ich mir nicht so sicher, ob das nicht eher Geld mancherei ist? Ich weiß es nicht

    Cumcane?

  • Egal aus welchem Grund der Hund das macht, ich denke, du musst das einfach managen. So in den blauen Dunst rein, könnte man vermuten, dass es sich um eine Ressourcenaggression in Bezug auf soziale Nähe handeln könnte.


    Du müsstest einfach mehr managen. Gib ihr vor, wo sie zu sein hat, wie sie sich verhalten soll usw.


    Je mehr Regeln und Achten auf Details, im Ansatz abbrechen oder, noch besser, erwünschtes Verhalten so häufig wie möglich belohnen, desto sicherer wird der Hund und kann sich an dem Regelwerk orientieren und muss dann sich gar nicht erst selbst helfen.


    Viele, gerade Kleinhunde, sind einfach auch schnell überfordert. Wenn sie da frei rum wuselt, keiner achtet drauf, sie wird unreflektiert gestreichelt, führt schnell auch zu solchen Handlungen.


    Also mach eine dünne Hausleine dran, die immer dran bleibt und wenn du zu Besuch bei deinen Eltern ist oder Besuch zu dir kommt, gib ihr vor, wo sie sich aufzuhalten und wie sie sich zu benehmen hat.


    Management ist hier das A und O, es gibt einfach Hunde, bei denen man auf Details achten muss und die man nicht einfach si machen lassen kann, wie sie möchten.


    Biete ihr einen Rückzugsort an (Körbchen, Decke oder Box), wo sie auf Kommando hin geht, da bleibt und wo sie dann auch in Ruhe gelassen wird.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!