Welpenschule ja oder nein??

Ich war mit keinen meiner Hunden in der Welpenstunde!

Die Welpenspielstunde wo wir hier haben, enden sowieso alle in einer unkontrollierten Katastrophe. Und wenn es keine vernünftige ist, tut man dem Hund ganz und gar keinen gefallen.

Zitat von Beautifulbeeny

Fast hätte ich mir da wohl was aufquatschen lassen, obwohl ich besser direkt auf mein Gefühl gehört hätte...

Das eigene Bauchgefühl ist meist richtig

Ich würde auf diese Welpenspielstunde auch verzichten, dann lieber schöne Kontakte zu erwachsenen Hunden.

Meine Hündin ist die einzigste meiner Hunde die in einer Welpenspielstunde war. Sie hat dort gelernt das Angriff die beste Verteidigung ist, bevor man überrannt wird. Wobei es auch sehr gute Spielstunden gibt, kleine Gruppen mit ca- 4 Hunde die zusammen passen. Wenn das nicht gegeben ist würde ich nicht hingehen.

Gerade für einen Labrador würde ich mir auf jeden Fall erwachsene Hunde suchen.

Genau diese Art Hund, die immer lustig und fröhlich erscheint und dem man Stress einfach nicht ansieht (weil er in Konflikten meistens mit "flirt/fiddle about" reagiert, was dann wieder als Spiel angesehen wird), leidet oftmals sehr, weil die Halter denken, dass der immer nur spielen will und andere Hunde toll findet usw. und merken nicht, dass er vor laute Not einfach gar nicht anderes geht und weiter hochdreht. Dabei werden viele Anzeichen schlichtweg nicht gesehen oder übergangen.

Und körperbetont mit Mensch und Hund umgehen, rempeln und Distanz zu anderen nicht wahr zu nehmen oder einzuhalten können die meistens eh schon, da wäre es wichtig, dass nicht durch wilde Balgereien mit anderen Hunden noch zu fördern, sondern genau das Gegenteil muss der Welpe lernen. Sich angemessen und adäquat der Umwelt/Menschen/Hunden gegenüber zu benehmen und da helfen souverände Althunde sehr gut.

Gerade der "aggressionslose Famlienlabrador" wird genau durch solche Veranstaltungen zu dem, was nachher echt Probleme macht - weil er einfach keine Chance hatte, zu lernen, detaillierter und feiner zu kommunizieren. Und die Feinheiten lernt Welpe nicht von Welpe, sondern von seinen Menschen und vor allem von erwachsenen Hunden.

Also es kommt immer darauf an, wie die Hundeschule ist. In unserer wurden zB große Welpen und kleine Welpen getrennt. Damit beispielsweise ein Chihuahua Welpe nicht von einem Schäferhund Welpen umgerannt wird. Es wurde darauf geachtet, dass kein Hund zu lange "unten" lag im Spiel, dann wurde der "obere" Welpe liebevoll ein paar Meter weggebracht und abgelenkt.
Jedoch kann ich sagen, dass es für die Sozialisierung und für den Umgang mit anderen Hunden sehr hilfreich war. Mehr aber nicht. Erziehungsmethoden gabs dann in der Junghundschule, diese haben wir aber nicht gebraucht
Also mein Fazit: Fürs Erlernen der Körpersprache anderer Welpen und Kennenlernen anderer Rassen, wars eine super Sache. Das wars aber auch schon ^^

Welpengruppen dieser Art gibt es leider noch viel zu viele. Die meisten Welpentrainer haben jedoch gar keine Ahnung davon was da eigentlich passiert. Welpen MÜSSEN solche Erfahrungen nicht machen. Schon gar nicht mit anderen Welpen. Gerade Retrieverrassen werden da schnell zum Mobbingopfer und Hütehundrassen sehr schnell zum Mobber.
Such dir ein paar wenige Hunde, die ein tolles Verhalten zeigen und triff dich regelmäßig mit denen. Da darf auch ruhig mal ein souveräner Hund dabei sein, der nicht spielt. Auch das wird ein junger Hund dann schnell lernen.
In der Regel ist es bei Hunden so, dass sie ein paar wenige Kumpel haben mit denen sie regelmäßig spielen. Andere Hunde sind dann irgendwann eher uninteressant.

Mit meinem nächsten Hund werde ich keine direkte Welpengruppe besuchen. Ich werde aber immer mal wieder bewusst zu unserem Hundeplatz fahren um während der Übungsstunden am Rand etwas unter Ablenkung zu arbeiten. Für mich aber kein Problem, da ich ja selbst Trainerin auf unserem Platz (für Agility und Rally Obedience) bin.

Das klingt überhaupt nicht gut, da solltest Du nicht mehr hingehen.

In unserer Hundeschule werden erstmal die Hunde in zwei, bei Bedarf auch in drei Gruppen nach Größe und Temperament unterteilt. Dann wird immer gesagt, dass man seinem Hund Schutz bieten soll, wenn es ihm zu viel wird, manchmal macht das auch die Trainerin. Das ist superwichtig, damit man da keine Ängste schürt. Unsere Trainerin predigt auch immer wieder, dass es bei Hunden verschiedener Größen und Dominanz kein "das machen die unter sich aus" geben sollte. Gerade Welpen brauchen hier Hilfe von ihrem Menschen.

Meine Hündin war anfangs sehr ängstlich, sie hat erstmal nach allen anderen Welpen geschnappt und sich bei mir verkrochen. Aber nachdem sie dann zwei, drei Stunden mit anderen ängstlichen Welpen zusammen war, ist sie total aufgetaut. Bei ihr hat die Welpenschule wirklich einen großen Teil zur Sozialisierung beigetragen. Ich habe mich aber vorher schon informiert, was eine gute Welpenstunde leisten sollte.

Bei der zweiten Welpenschule, der erste Tag dort.

Trainer: niemand geht dazwischen, nur ich!

Tja, dem hab ich dann mal was gehustet.

Jeder hat eine zweite Chance verdient, also dort noch ein weiterer Versuch.

Ein Teilnehmer fragte, wie lange die Welpenstunde dauert.

Trainer: niemand verlässt den Platz, bevor wir fertig sind.

Mein Mann und ich sahen uns an, ich griff mir unseren Krümel und wir sind entschwunden.

Da waren wir mit der Welpenstunde und mit Hundeschule auch durch. War mir auch zu brutal mit den Junghunden.