Welpenschule ja oder nein??

  • Zum eingreifen: ein Hundetrainer kann besser die Hunde lesen als ein normaler Hundehalter, eben weil es deren job ist, wenn nicht schlechter trainer.
    Auch reagieren die meisten Hundehalter aus Angst um ihre Hunde über und sehen normale situationen schon kritisch.


    und wenn es wirklich ernst ist wissen sie auch besser wie man trennt oder dazwischen geht.
    99% reissen einfach weg oder fassen dazwischen und gefährden sich selber.

    ich finde es viel wichtiger, wie der Hund die Situation empfindet als wie sie objektiv betrachtet sein kann...
    Habe mit meiner ersten Hündin jahrelang Probleme gehabt, dass sie manchmal in unvorhergesehenen Situationen Panik gekriegt hat, weil ich mich
    am Anfang mit "da muss sie halt durch" belabern ließ!
    Die zweite Hündin, Angsthase-Findelkind entwickelte sich zu einem selbstsicheren Hund, weil ich von vornherein gezeigt habe, dass sie von mir immer Hilfe bekommt,
    wenn sie sie meint zu brauchen!


    In schlechten Welpenstunden wird ein Grundstein für einen zukünftigen Problemhund gelegt: entweder lernt er, dass man alles mit Gewalt lösen kann oder flüchten muss,
    da von den eigenen Menschen keine Unterstützung zu erwarten ist..


    Man braucht kein Fachmann zu sein, um zu erkennen, wenn ein Tier Anzeichen von Angst und Unwohlsein zeigt!
    Etwas Frust ist ja normal, aber wenn es für das Tier sichtlich und dauerhaft unangenehm ist, würde ich es unterbinden.
    Ich bezahle auch keine Dienstleistung um unzufrieden daneben zu stehen und zuzusehen, wie mein Hund drangsaliert wird!
    Deswegen entweder eine vernünftige Wellenstunde oder lieber gar keine!


    Liebe Grüße
    Milena

  • Alle Kommunikationszeichen und die kombinationen daraus kennt 100%ig kein
    normaler Hundehalter.
    Angst oder Unsicherheit ist zb mehr als schwanz einziehen u.ä.
    Und die Kommunikation ist auch Rasse spezifisch, kurzhaar, langhaar, stehohr, hängeohr, ... all dies kann kein normaler Hundehalter.
    Das lesen von Hunden. vor allem von fremden Hunden, ist das was die Hundeschule leisten muss.


    Wenn der Hundehalter alles für den Hund regelt wird der Hund abhängig vom besitzer und unselbständig, weil er eben nicht Situationen soverän selber lösen kann.


    diese hunde kenne ich leider zu genüge.


    Wie Kinder, die müssen ja auch lernen Konflikte selber zu lösen und nicht die Eltern lösen sie.


    Eine Hundeschule und Welpengruppe ist hauptsächlich dafür da sozialverhalten und sozialkompetenz zu lernen, geführt durch die trainer.

  • Mein Hund hat gelernt:
    du bist der Kleinste, der Schwächste und bist immer im A....


    2 HS mit je 2 Versuchen. Die Aufarbeitung zum recht normalen Hund war das Schwerste im Leben unseres Hundes.


    Hunde die ausgeglichen waren und den Kleinen nicht bedrängt haben, die wir beim tgl Ausgang trafen, waren der richtige Weg.

  • Ich kenne meinen Hund am besten, kein Mensch kann die hundesprache immer zu 100% richtig deuten, auch kein hundetrainer. Ich gehe dazwischen bzw. will in einer hundeschule auch vom Trainer lernen wann und wie ich dazwischen gehe.
    In eine welpengruppe gehen meine Hunde nicht, da sie aber eh in einer intakten hundegruppe leben, ich weiß wie ich wann und warum dazwischen gehe, passt das so.


    Lieber keine welpengruppen, als schlechte welpengruppen. Und wenn mir ein Trainer verbietet, dass ich meinen eigenen Welpen beschütze, ihn aus einer Situation nehme, die mir schlicht nicht geheuer ist, dann bin ich da sofort weg.


    Mein Hund, meine Regeln, meine Entscheidungen.


    Lg


  • Vielleicht hat mich die sehr selbstbewusste Haltung des sogenannten Trainers (der übrigens ausser rauchen und schauen nichts gemacht hat)

    Nur mal so: Rauchen auf einem Hundeplatz ist ein NOGO.


    Da gehe ich, wenn das passiert. Aber das kenne ich auch so nicht. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz.
    Ein Trainer hat keine Fluppe in der Hand, wenn er arbeitet.

  • Etwas habe ich bei der Welpenschule gelernt: Wir sind aufgefordert worden uns hinzuhocken und dem Hund zwischen unseren Beinen eine Zuflucht zu bieten.
    Die Trainer, auch immer mindestens 2 oder 3 bei ca 10 Hunden +/-, haben den Haltern, die unsicher waren, mehr Hilfestellung gegeben, ihnen viel erklärt und geholfen, deren Hunde aus brenzligen Situationen zu nehmen. Sei es, dass der Hund ein Mobber war oder ein Mobbingopfer.


    Da war zum Beispiel ein Angstwelpe mit absolut auffälligem Verhalten, den Haltern haben die sehr gut helfen können und haben sehr beratend zu Seite gestanden und Tipps für den weiteren Verlauf gegeben.


    Auch gab es ein kleines Separe. Da konnte man mit Hund auch mal ganz aus der Situation raus.


    Aber über den Strich war es eh NIE. Die Stunde war so aufgebaut:


    Alle erstmal ankommen, dann im Kreis stehen, Hund an der Leine (ist ja für viele Hunde schon mal viel), dann ein ganz nette welpengerechte Übung, zum Beispiel was erschnüffeln, Abrufübung...irgendwass...einmal mussten die Hunde Rutschen, das fand ich bescheuert, ach so, es gab Wackelbretter, also quasi Welpengerätetraining, usw. dann eine kleine Einheit T Touch, da haben die Hunde entspannt und wir ganz relaxt die Hunde getoucht.


    Und dann eine Abschluss Spielrunde. Am Ende nochmal "Stuhlkreis " (ohne Stuhl :-) ) und tschüss bis nächstes mal.


    Ganz nett, locker, und einfach schön. Ich habe dort viel gelernt.


    5 Euro pro Stunde.

  • Ich finde Kontakt zu anderen Hunden wichtig - sowohl erwachsene als auch Gleichaltrige.


    Ich habe mich vorher immer genau erkundigt, wie die Welpenstunde abläuft. Entscheidend ist für mich, dass ich ausdrücklich darauf bestehe, meinen Hund zu schützen und andere zu blocken, wenn er bei mir ist.
    Damit der Hund lernt, wenn er unsicher wird, hinter mich zu gehen. Dort herrscht Ruhe, egal welche Absichten der andere hat. Bei mir ist Pause.


    Außerdem ist es wichtig, die Hunde altersgemäss, nach Größe und nach Spielverhalten passend zusammenzustecken und nicht alle auf einem Haufen.


    Sind diese Dinge gegeben, finde ich das Spiel mit Gleichaltrigen (wenn der Hund daran Interesse hat) sehr schön und wichtig.


    Und das führt nicht unbedingt zu Erziehungsproblemen. Natürlich hat ein junger Hund Interesse an Artgenossen - ob das weniger wird, wenn man Kontakte vermeidet, würde ich mal bezweifeln. Ob und welche Probleme es gibt, hängt viel eher davon ab, wie man sich bei Hundesichtung verhält, wie man mit Frust umgeht, und was für einen Typ Hund man hat.

  • Wenn solche Gruppen nicht statisch auf einem Platz stattfinden würden, wäre das alles weniger problematisch ... Meiner Erfahrung nach sind (Schlender)Spaziergänge viel besser geeignet. Dadurch entzerrren sich die Situationen immer wieder, denn dabei wird gleich geübt, dass man seinen Mensch ja auch nicht komplett aus den Augen verlieren soll. Wenn man da immer mal vorbeigucken möchte (weil es sich lohnt), lernt der Zwerg gleich, auch in Anwesenheit von Artgenossen mal an Herrchen oder Frauchen zu denken und mögliche Konflikte lösen sich quasi schon vorher auf. Natürlich muss man auch hier ab und an eingreifen, aber das alles deutlich entspannter als das Hundeplatz-Nu-haut-euch-mal-schön-auf-die-Fresse-Rumgestehe.


    Ansonsten bin ich ganz bei denen, die sagen: Für das Erlernen des Sozialverhaltens sind regelmäßige Kontakte jenseits der Hundeschule mit Hunde, die das Sprechen schon können, der richtige Weg. Dabei bedarf es keines Spiels. Hunde plaudern die ganze Zeit miteinander, auch, wenn sie scheinbar unbeteiligt nebeneinander herlaufen.

  • Ich habe mir lang überlegt ob ich mit meinem Welpen in eine Spielgruppe gehe. Bei uns im Verein gab es damals eine Welpengruppe, aber die habe ich mir zum Glück vorher angeschaut. Da liefen, mangels Welpen, alle durcheinander. Es waren eher größere Hunde und bis zum Alter von einem halben Jahr. Es war wirklich mehr Rauferei und Gemobbe als Spiel.
    Also habe ich mich entschieden es nicht zu machen. Klar musste ich mir anhören das es gerade für einen Schäferhund wichtig wäre wegen den Sozialkontakten.
    Ich habe die Kleine dann mit zum Agilitytraining genommen. Sie durfte schauen und mit den Großen Kontakt aufnehmen. Nach dem Training laufen bei uns dann alle auf dem Platz herum. Ich habe den Zwerg dazu gesetzt und war wirklich erstaunt das sofort die kleineren Hunde angefangen haben mit ihr zu spielen. Die Großen hielten Abstand und zeigten ihr ganz schnell was geht und was nicht. Da sie beim Züchter nicht isoliert aufgewachsen ist, sondern dort alle Hunde Kontakt zu den Welpen hatten wusste sie ganz schnell bei wem sie besser kleine Brötchen backt. Sie hat sich dort toll entwickelt, auch ohne gleichalte Spielkameraden. Die trafen wir bei unseren Spaziergängen. Dabei habe ich immer darauf geachtet das es auch passt.
    Es gab damals sehr viele kleine Welpen hier, aber z.B. ein Spiel mit einem Chi- oder Jacky-Welpen habe ich nicht zugelassen. Meine wog mit 10 Wochen gute 8 kg, war ziemlich grobmotorisch und hatte fiese kleine Zähne die sie gerne mal einsetzte um andere fest zu halten.
    Selbst unser Border Jungspund hatte davon Macken.
    Sie hat sich zu einem sehr sozialen Hund entwickelt und kann heute auch mit kleinen Hunden wunderbar umgehen wenn sie denn mit einem größeren Kontakt aufnehmen wollen.
    Ganz toll waren die Kinder der anderen Hundebesitzer die oft beim Training dabei waren. Das war mit die beste Voraussetzung einen Hund zu bekommen der mit kleinen Zweibeinern umgehen kann. Es ist egal ob Kinder rennen, schreien oder Ball spielen. Mein Hund bleibt gelassen, klaut denen kein Essen, sieht es locker wenn am Fell gerupft wird oder sie mal unverhofft angefasst wird.


    LG Terrortöle

  • Euch lieben nochmals vielen Dank:)
    Ich schäme mich ja schon fast, diese Welpenschule überhaupt in Betracht gezogen zu haben.....
    Das was Ihr hier teilweise alle beschreibt, scheinen wirklich richtige Welpenschule nicht zu sein. Ich muss ja ehrlich gestehen, dadurch, daß ich ja vorher nie in einer anderen war, dachte ich, Sie wären alle immer so wie die, in der wir waren.
    Und mein Mann war schon echt ein wenig angesäuert, weil ich die ganze Zeit so fassungslos und kritisch mit dem Leiter (Trainer nenne ich das mal nicht) diskutiert habe...
    Ausserdem waren ja zwei unserer Töchter dabei, 4 und 11 Jahre, denn ich dachte, dass wäre sicher was für sie, ausserdem sollten Sie sich auch direkt mit einbezogen fühlen. Bevor ich wusste wie es da abläuft, dachte ich wirklich noch, das könnte ja was für die ganze Familie sein....
    Ihr könnt Euch sicher verstellen, wie es endete, beide Kinder standen weinend auf dem Platz weil unser Atos ja die ganze Zeit knurrende und rammelnde Hunde auf sich hatte, die alle viel größer und älter waren....
    Mensch, ich ärgere mich so dermaßen nicht direkt mit wehenden Fahnen den Ort verlassen zu haben.... irgendwie ein Brett vor dem Kopf....
    Ich mache mich dann mal auf die Suche nach einer guten Welpenschule, oder ich lasse es lieber ganz, denn nach Euren Erfahrungen dann lieber keine, statt einer schlechten Welpenschule!
    Nochmals herzlichen Dank für Eure Hilfe, eine tolle Gemeinschaft hier:)

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