Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!
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Hallo ihr Lieben,
hiermit nehme ich das Zepter in die Hand und eröffne einen Thread für unsere Hibbelhunde
Er möge uns allen Trost spenden in schwierigen Zeiten, Anregungen bieten und unser aller Horizont erweitern!Viel Spaß und ich freue mich auf einen regen Austausch!
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Hi
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Super Idee, da sind wir dabei!
Hier ist alles beim alten, wir haben tolle Tage und katastrophale Tage, und kein erkennbares Muster...Schilddrüsenwerte wurden gerade gecheckt, sind zwar alle niedrig aber im Referenzbereich, für unsere TA ist das Thema damit durch und ich weiß auch nicht weiter.
Aber: Willi reagiert mittlerweile auf unser Entspannungssignal, immerhin, hab ich gar nicht mit gerechnet
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Oh, Max hibbelt da auch mal mit... immer wieder, wenn auch längst nicht mehr so schlimm wie vor ein paar Monaten noch.
Wir machen viel mit Umlenken und Belohnen, Z&B und teils auch Pendeln. Nimmt viel Aufregung raus.Aber die erste Aufregung ist echt schwer zu knacken, auch weil er manchmal von 0 auf 100 kommt in 1 Sekunde (zum Glück nicht immer, meistens sehe ich es schon vorher). Vorallem morgens beim ersten Gassi kann er sich wirklich schwer beherrschen, und ich bin da auch nicht konsequent, weil ich immer denk, er muss halt dringend
Obwohl er die 5 Minuten sicher noch aushalten könnte...Und halt Hundesichtungen. Davon haben wir hier nicht viele, daher umso aufregender, wenn dann mal einer zu sehen ist.
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Ich bin mal dabei.
Jordi kann in machen Situationen richtig gut zur ruhe kommen und man könnte denken, dass er eine reine Schlaftablette ist, aber in einigen Situationen ist er sehr sehr hibbelig!
Begrüßungen mit bekannten Menschen und Hunden ist schon fast gefährlich, weil er dann einfach total durchdreht . Sein bester Hundefreund hat immer schon Angst, wenn er Jordi sieht, obwohl sich eigetlich beide freuen, aber die Begrüßung ist einfach sooo übertrieben. Neue Gassistrecken sind nicht einfach, insbesondere, wenn eine andere Person dabei ist.
Er kann in der Bahn oder im Restaurant(generell in geschlossenen Räumen) gut zur Ruhe kommen, allerdings packt er dann seine Wachleidenschaft aus.
Aber draußen ist es nicht leicht. Auf einer Bank zu sitzen ohne musikalische Begleitung (fiebsen) ist nicht drin. Aus Stress werden dann Stöcker GEFRESSEN.
Wir bleiben dran! Jordi hat definitiv ein problem mit Frust umzugehen.
Was ist bei euch die Ursache? was meint ihr? -
Soo, dann bin ich hier auch dabei :)
Ich erzähle erst kurz mal unsere "Geschichte"... Achtung könnte lang werden, da es ein langer und mühsamer Weg bis hierher war
Milla kam zu uns mit 12 Wochen. Sie ist eine Kleinpudelhündin. Schon als Welpe war sie ein Berserker. Sie hat die anderen Welpen gemobbt. Sie war auch mit unserer großen Labbihündin sehr extrem. Da ist sie mit 5m Anlauf volle Karacho in unsere Bäri reingedonnert, während die geschlafen hat. Sie war nie typisch welpig (gut vor 12 Wochen habe ich sie nicht kennengelernt), sondern von Anfang an war sie mega trittsicher, wendig, pfiffig, und richtig auf Zack. Immer immer schnell. Sie hat schon wenige Zeit nach ihrem Einzug Beute klar verteidigt. Gegen meinen Freund und gegen unsere große Labbihündin. Sie hat schon extrem auf Bewegungsreize reagiert. Sie war anderen Welpen immer zu viel, hat die immer gejagt und gescheucht, auch ungehemmt reingebissen. Welpenspiel war mit ihr unmöglich, als die Rottweilerwelpenbesitzer sich gegenseitig gewarnt haben, als ich mit meinem 3kg Welpi aufn Platz kam, habe ich entschieden das abzubrechen und bin nicht mehr dort hin gegangen. Milla hat auch von Anfang an immer auf alles extrem reagiert. Sie konnte das erste halbe Jahr keine Sekunde alleine bleiben, die ersten Tage hat sie schon gekreischt, wie unter Qualen, wenn sie nur mit meinem Freund und unserem ersten Hund in einem Raum alleine bleiben sollte. Sie hat ganz ganz wenig geschlafen. Von sich aus hätte sie wohl nie, ich habe das dann auch viel falsch gemacht, dass ich dann doch mehr gemacht habe, als ursprünglich gewollt, da ich fand, dass sie dann besser zur Ruhe kam. Aber ich denke heute einfach, dass sie dann doch zu erschöpft war.
Ich habe von Anfang an viele Impulskontrollübungen gemacht. Anbindeübungen. Entspannungsdecke.
Das Schöne an ihrer pfiffigen, fixen Art war, dass sie die ganze Junghundezeit einen TOP gehorsam hatte. Sie war immer da, sie hat auf jeden ersten Mucks von mir reagiert, immer mit Vollspeed. Ich wurde vielfach drauf angesprochen, ob ich mein Geheimrezept für den tollen Rückruf beschreiben könnte.
Milla hatte also von Anfang an ein sehr schlechtes Nervenkostüm, hat immer bei allem überreagiert. Erst handeln, dann denken. Als sie selbstständiger wurde, fingen auch die Probleme an. Sie war immer im Vollspeed unterwegs, "zu weit weg" gab es für sie nicht. Konnte man 300m weit sehen, hätte sie das ausgenutzt, hätte ich nicht alle 50m gerufen. Sie hat extremen Jagdtrieb entwickelt. Das ging zeitweise so weit, dass sie Regentropfen gejagt hat. Wellen. Pfützen. Regenwürmer. Sie hat Zwangsneurosen entwickelt, das sah dann so aus, dass sie exzessiv sich gepflegt hat. An sich geknabbert hat, manchmal so, dass sie gequiekt hat. Sie hat dann zusätzlich extrem gegraben in ihrem Korb. Also kein nesteln, sondern richtig mit Hochgeschwindigkeit um ihr Leben gegraben. Hat dabei dann mit rieeeeesigen rotschimmernden Pupillen vor sich hin gebellt, hoch und hysterisch. Schwanz gejagt hat sie. Also alles mögliche.
Ich habe natürlich dann je mehr sich die Probleme gehäuft haben, immer mehr gemerkt, dass ich was tun muss. Das habe ich auch. Ich habe viel Entspannungsübungen mit ihr gemacht. Ich habe Impulskontrolle gefördert. Ich habe Tagebuch geführt. Ich habe Auslöser aufgeschrieben und durchgewälzt. Bei ihr das größte Problem waren immer freie Flächen ohne Begrenzung, da meint sie sie muss überallhin. Hohe Geschwindigkeit beim Gassi. Wildgerüche.
Irgendwann habe ich dann komplett das Gassi umgestellt. Da bin ich teils zufällig drauf gekommen, teils durch Tipps und Ideen von Hundehaltern ausm Internet.
Ich habe gemerkt, dass ich sie jeden Tag in meine Vorlesungen mit 100en Studenten nehmen kann und dass sie obercool bleibt. Bin dann eine Zeit mit ihr nur noch im Wohngebiet gassi gegangen. Immer an der 10m Schleppleine. Auf den Radius habe ich auch bestanden. Durch einen Tipp habe ich dann auch unser Gassitempo rapide verändert. Weniger Länge, weniger Strecke, weniger Tempo. War was Anstrengendes, bin ich umgekehrt. Gleiche Gassirunden. Angepasste Gassirunden, wildarm, wenig freie Flächen.Durch ein Seminar habe ich dann angefangen unsere Gassistrecken zu strukturieren. Also Spielzeit, Bummelzeit, Futterzeit etc. Ich habe viel Antijagdtraining gemacht. Habe dann auch mit Berührungen beim Gassi gearbeitet. Runterfahrritualen, wenn was war. etc.
Bei Beschäftigung mit vielen Pausen, Ruhezonen, Ruheritual, Ruhedecke.Durch all das konnte ich sehr sehr viel erreichen. In aller Regel hatten wir das Zwangsverhalten im Griff. Aber immer mit sehr großen Einschränkungen für mich. Nur ein Programmpunkt am Tag. IMMER konsequent nix überreizen. Wenn was anderes war, fiel Gassi aus etc. Irgendwann konnte ich sehr sicher sagen, wann es zu viel war und wann nicht.
Was mich dann aber nicht zufrieden gestellt hat war, dass ich das Gefühl hatte, dass das Maß immer kleiner wurde, das wir ausschöpfen konnten. Also ich hatte das Gefühl, dass ich immer noch mehr schonen muss, um abendliches Austicken zu vermeiden.
Hatte dann gerade einen Termin bei einer Verhaltenstierärztin ausgemacht, was ich hiermit jedem nur dringend ans Herz legen kann, der hier mit dem Istzustand des Hundes TROTZ ausgiebigem Training nicht zufrieden ist. Die wissen wirklich wovon sie reden. Ich habe davor mehrere Anläufe gemacht durch Selbstrecherche von wegen Organe, Schilddrüse etc. Hab es auch notgedrungen untersuchen lassen, wurde aber nirgends ernst genommen. Klar, beim TA hat Milla ja immer schön kleine Brötchen gebacken. Mir wurde sogar eher unterstellt, dass mir nicht klar war, dass Pudel agil sind. Da ich aber mehrere von Millas Geschwistern und Halbgeschwistern kannte, hatte ich immer den direkten Vergleich, dass sie eben DOCH anders war.
Lange Rede kurzer Sinn: sehr spontan haben wir eine Futterumstellung gemacht, weil unser Hundefutter nicht ankam. Meine Mutter hat also für die Hunde gekocht, ganz easy, nach Gefühl, wie bei ihr "daheim" in Kroatien.
Nach etwa 10 Tagen oder 2 Wochen passierte dann das Unglaubliche: Wir hatten einen überlastenden Tag und abends passierte einfach nichts. Milla hat sich in Ruhe gelassen, ist in ihren Korb gegangen und hat geschlafen. Erst dachte ich, dass sie krank sei. Dank Tagebuch konnte ich sehen, dass sich nix geändert hat. Klar. Außer Futter.Habe mich dann erinnert an das Buch "die Neuropsychologie des Hundes". Da ist ein Kapitel drin über mögliche Zusammenhänge von Serotonin, Tryptophan, Thyroxin, Kohlenhydrate.
Nunja seither wird Milla so bekocht und es hat sich ncoh mal eine Menge getan. Am Anfang war der Effekt schon fast gruslig.
Sie wurde plötzlich bedacht im Kopf. Sie konnte tatsächlich mal von sich aus abwarten, bevor sie reagiert hat. Sie hat am Waldrand was gesehen und hat halt mal doch gewartet. Sie hat weniger Schlafbedürfnis gehabt. Sie ist beim Gassi plötzlich in normalem Tempo unterwegs gewesen. Wenn sie gerannt ist, dann ist sie locker gerannt, nie gerast wie eine Irre. Sie jagt nicht mehr, außer es ist schon ein krasser Reiz auf Sicht da. Sie ist umgänglicher mit Hunden geworden. Sie verkraftet außergewöhnliche Situationen, wie Urlaub besser. Ich kann spontan in fremdem Gebiet gassi gehen. Auch im offenen Feld. Ohne dass sie gleich durchknallt. Beim Training konnte sie plötzlich gelassen suchen, ohne dass sie sofort hochgespult ist, wenn sie nen Dummy nicht sofort gefunden hat. Also auf sehr vielen Ebenen konnte man da noch mal richtig tolle weitere Fortschritte sehen.
Joa. Das ist so unsere Geschichte.
Aktuell bin ich einfach froh endlich den Hund zu haben, den ich immer wollte. Unser Alltag ist vieeeel entspannter geworden. Ich kann auch mal in der Dämmerung gassi gehen, ohne dass ich Angst haben muss, dass sie jede Sekunde weg sein könnte. Wir sind flexibler geworden. Ich bin weniger angespannt, da ich nicht immer alles auf die Goldwaage legen muss.
Achja, ihr Gehorsam ist DEUTLICHST schlechter geworden, weil sie einfach bummeliger ist. Ich rufe dann halt auch mal 2-3 mal. Und GENIEßE es <3
Neulich hat sie ne Rehherde gejagt, n ganzes Stück, die waren überraschend in der Mittagszeit aufm Feld und mein Freund hat "vergessen zu pfeifen" (ggrrr). Aber sie hat von sich aus nach einigen hundert Metern umgedreht, obwohl sie noch gut an ihnen dran war. Früher undenkbar. Und ich konnte es locker nehmen, weil es die absolute Ausnahme war.
Hachja, das kleine Goldstückerl...
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Ach ich will ncoh schnell was zufügen:
Ja, dennoch bleibt Milla ein nicht besonders wesensfester Hund. Und nach wie vor achte ich genau drauf nicht zu übertreiben. Denn ich merke ihr immer noch an, wenn was zu viel ist etc.Nur die Grenzen sind nun weiter. Und es ist alles einfach was leichter geworden.
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Hier schließe ich mich mal an.
Das Möpschen ist unsicher und hibbelt deswegen teilweise rum, der größere Hibbelkopf ist allerdings Kalle, wenn es um Spielzeug geht. Er ist da echt der typische Ballsuchtisheltie und er peitscht sich da leider noch hoch, wenn er spielen will oder ich mit Febe Zerrspiele veranstalte.
Beide Hunde bekommen hier L-Tryptophan und L-Theanin ins Futter, eigentlich war nur Febe wegen ihres "Draußenverhaltens" geplant, aber weil es ihr so gut tut bekommt es der Kalle jetzt auch.
Seit gestern haben wir einen Aromadiffuser und wir fangen jetzt mit konditionierter Entspannung über Duft an, ein Entspannungswort haben wir schon.Wir fangen nächste Woche (oder so, muss mal schauen wann ich hier den Schnüffelteppich fertig bekomme) mit Sprinkles an, das soll auch gut sein um Hunde herunterzufahren.
Sprinkles(TM) – Ein einfaches, aber sehr effektives Konzept! Teil 2 – terrificPAWSAnsonsten stellen wir Febe noch ein Verhaltenstierärztin vor und lassen ihr dabei einen Futterplan erstellen, manchmal scheint ihr rumhibbeln von Schmerzen zu rühren, sie bekommt noch eine Trainingswoche im Februar und hat eine Physiotherapie. Sie ist leider auch sehr krank, weswegen das Hibbeln wohl von vielen schlechten Erfahrungen in ihrer Jugend und den Schmerzen resultiert.
Was ich ansonsten noch ganz wichtig finde ist, dass man auch mal an sich als Halter denkt..ich habe mich teilweise so fertig gemacht, weil Febe so aufgedreht hat und nicht mehr ansprechbar war, ich versuche mir da wirklich Druck rauszunehmen. Seit zwei Wochen achte ich da gezielt drauf, auch bedacht auf den Gedanken, dass ich nicht viel dafür kann, und ich habe das Gefühl, dass sie sich besser führt. Hunde merken ja doch sehr stark, wie man zu der Situation steht und wie man sich fühlt.
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@granatapfelk
Hast du die L tryptophan Gabe mit einem TA entschieden? -
Das zur möglichen Genese der Hibbeligkeit:
https://pbs.twimg.com/media/BG7vV5LCcAAZ0C5.png
hatte mal ein Kollege geschickt, könnte manchmal auf unsere Hündin zutreffen
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Nein, ich habe Ute Blaschke-Berthold die Probleme geschildert, sie hat Maxxicalm empfohlen, aber das kann Febe nicht fressen (enthält Schwein). Ich habe dann zusammen mit unserer Hundetrainerin entschieden, dass wir das ausprobieren, kann ja keine sonderlichen Schäden produzieren.
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