Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Für manche ist das halt ein großer Umstand - ich habe z.B. das Auto eher selten tagsüber, und daher wäre es für mich keine Option, immer weit raus zu fahren. Glaube auch, man bekommt es so hin, nur dauert es vielleicht länger.
    Und man muss umso vorausschauender gehen.


    Trotzdem kann einem auch in der Einsamkeit mal überraschend jemand über den Weg laufen. Ist uns auch schon passiert, mitten im Wald abseits der gängigen Wege.
    Wichtig ist doch auch die Dosierung der Reize, und dass man genug Pausen zum Verarbeiten gibt.

  • Hier mal was von einem meiner Hibbelmodelle:


    Meine Wauzens und die Wolligen

    Wie kann ich mir das anschauen? Muss ich mich da irgendwo freischalten lassen?


    Bei uns gibt es leider nach den wirklich tollen Erfolgen wieder einen (absehbaren) Rückschlag. Ich habs nicht mehr ohne Katzen ausgehalten. Seit Sonntag sind sie da und eigentlich kennt Charly das Zusammenleben mit Katzen. Aber eben nicht mit diesen Katzen in dieser Wohnung. Er steht total unter Strom, will sie am liebsten verjagen und tut mir auch recht Leid. Die Fortschritte sind (vorerst) wieder mal dahin, aber das hatte ich schon erwartet und mich entsprechend darauf eingestellt.
    Vorhin beim Gassi bin ich mit ihm über nen Graben gesprungen, weil ein Hund kam, an dem wir sonst fast problemlos vorbeikommen. Heute hätte es nicht geklappt, keine Chance. Charlys Ansprechbarkeit drinnen und draußen hält sich wieser seeeehr in Grenzen. Kein Wunder, er wirft mir seine "Löffelchen" ja schon zum Frühstück um die Ohren!


    Aber das war auch schon schlimmer und ich bin mir sicher, das kriegen wir auch wieder hin. Ich verlange im Moment "nichts weiter" (ja, ich weiß, das ist ne ganze Menge!) von ihm, außer eben die Katzen nicht zu fressen und sich ruhig zu verhalten. Training gibts gerade keins, nur ausgedehnte Spaziergänge an der Schlepp und das so gut es geht ohne Waldstücke... Nachts schläft Charly bei uns im Schlafzimmer und die Katzen sind in der restlichen Wohnung unterwegs, tagsüber ist er entweder mit meinem Freund auf Arbeit (das haben wir die letzten Monate fleißig geübt und klappt wunderbar) oder nur mit uns oder allein zusammen im Wohnzimmer (auch in diesem Raum kennt er das Alleinebleiben) oder eben kurz zum Essen angeleint bei uns in der Küche, während die Katzen frei in der Wohnung herumlaufen. Heute gabs noch keinen Ausraster und die Katzen sind einfach nur toll. :herzen1:


    Bin gespannt, wie es sich weiter entwickelt. Wenn ich mich mal daran zurück erinnere, wie lange es mit den Hühnern und Co. gedauert hat, dann weiß ich schon, dass ich da noch viiiiiiiel Geduld brauchen werde. Aber die kriegt man mit so einem Hund ja automatisch im Laufe der Zeit :ugly:
    Ich bin jedenfalls total happy, dass ich nach so langer Abstinenz und Suche endlich wieder Samtpfötchen um mich rum habe. Auch wenn es Charly gegenüber nicht ganz fair war, aber ich bin einfach durch und durch ein Katzenmensch, das ging einfach nicht mehr länger ohne. Das sind jetzt auch die ersten Katzen, die ich mir ausgesucht habe, und es ist trotz der Umstände mit Charly wirklich mal total entspannend, endlich mal zwei normale Tiere ohne irgendwelche Macken um mich rum zu haben, auch wenn ich meine eigenwilligen Kratzbürsten vorher trotz allem sehr geliebt habe. xD

  • @wow...: Perdone, deinen ersten Satz hatte ich über dem Zitat einfach nicht gesehen und dann den anschließenden Teil dadurch schräg aufgenommen.

    Zitat

    Hm... und ein bißchen lag es auch an der Uhrzeit, daß ich mich eher kurz fassen wollte :ugly:

    Bei mir ganz ähnlich. :ops:


    Zitat

    Mir ist es generell lieber, wenn schnell zum Thema übergegangen wird, insbesondere, wenn ich nach Tipps frage.

    Aber das hatte sie meines Wissens nicht. Sondern im Gegenteil, nur an zwei Stellen geschrieben, dass sie ihre Erfahrungen gern teilen möchte, so dass auch andere etwas davon haben können.


    Zitat

    einem Groenendael brichst du mit Halti nicht so schnell das Genick. wie auch? auch wenn er rein springen würde, es ist ja kein Chihuahua.

    Ich hab echt kein gutes Gefühl dabei und "nicht so schnell" reicht mir da einfach nicht.
    Wenn ein Halsband schon ein Problem für die Wirbelsäule ist, hat ein Halti doch nochmal eine stärkere (Hebel-)Wirkung, oder nicht?
    Ayuin hat einen Halsumfang von unter 45cm. Das ist im Verhältnis zu seinen sonstigen Maßen sehr schmal und wenn er austickt springt er evtl. auch mit all seiner Kraft in die Leine.


    Zitat

    Kaputtmachen kann man damit schon was, aber keine Schäden in dem Ausmaß.

    Ich hatte (als ich nichts darüber fand) mal in einem anderen Forum, in dem der Einsatz von Haltis positiv besprochen wurde, nach Studien oder so zu Gefahren dieses Hilfsmittels gefragt. Dort antwortete niemand darauf und ich blieb halt sehr skeptisch.
    Ich schau mal ob es hier evtl schon einen Thread dazu gibt und eröffne sonst ggF demnächst solch einen.


    Zitat

    Ein 30-40kg Dobermann ist wahrscheinlich etwas schwerer als ein Appenzeller/Kleiner Münsterländer-Mix und nicht minder agil. Ich bin dagegen nicht besonders schwer . Ich nehme den Hund in Stresssituationen direkt am Geschirr und kann ihn da gut halten.

    Ayu dreht sich dann und mir den Arm um.
    Ihn davon abzuhalten ist nicht nur schwer für mich, sondern auch ganz furchtbar für ihn.
    In einer Umarmung geht es, aber am Geschirr, ohne diese Nähe dabei, erträgt er ein solches Maß an Unfreiheit (wenn er sich wirklich fürchtet) nicht.


    Zitat

    Das ist simple Gegenkonditionierung....

    Das ist mir schon klar. ;)
    Es ging mir um den Einsatz von positivem STRESS und
    meine Frage zielte da auf Literatur bzw. Link Empfehlungen oder auch ggF eigene Erfahrungen (vielleicht eher in einem separaten Thread?).


    Liebe Grüße!

  • Ich habe mal ein Halti ausprobiert. Einfach weil ich da deutlich entspannter hätte sein können, bei dem schweren Hund.


    Es lief eigentlich auch gut, Verletzungsgefahr war bei mir eigentlich bei 0 (wie setzt ihr die denn ein??).


    Mir war es aber einfach zu viel Zeug in der Hand, was den ‚ich kann meinen 50 Kilo Hund leichter kontrollieren‘ wieder aufgehoben hat. Hat auch funktioniert. Super fände ich es, wenn man einen Hund hat, den man an der Hauptleine an sich befestigen kann. Das ging bei mir nicht.

  • Naja der richtige Umgang mit dem Halti ist der, dass man die Leine in HB und Halti einhakt (oder Geschirr und Halti) und das Ende was an HB oder Geschirr ist, ist kürzer. Ein Sprung wird erstmal abgefangen und dann lenkt man den Kopf nur um - da ist keine Kraft im Spiel.


    Es ist halt nur so, dass man einfach zwei Leinenstücke kontrollieren muss. Wenn man das tut, dürfte die Verletzungsgefahr nicht höher sein als bei HB oder Geschirr sowieso.


    Wenn man die Leine NUR im Halti einhakt und der Hund wirklich unkontrolliert reinsemmelt - am besten noch mit Anlauf - dann ist es natürlich gefährlich.

  • Genau so handhaben wir es auch, mit dem Lenken.


    Mozart stört das Halti ja zum Glück nicht und in Phasen, in denen es gut läuft, habe ich es lediglich in der Tasche dabei. Ich ziehe es dann nur auf, wenn ich ein schlechtes Bauchgefühl habe bei entgegenkommenden Hunden. Ich bin sehr froh, dass ich es habe, weil ich mit dem Halti die Möglichkeit habe, ein Ersatzverhalten aufzubauen (sodass wir es gerade nicht ehr brauchen).

  • Ayu dreht sich dann und mir den Arm um.
    Ihn davon abzuhalten ist nicht nur schwer für mich, sondern auch ganz furchtbar für ihn.
    In einer Umarmung geht es, aber am Geschirr, ohne diese Nähe dabei, erträgt er ein solches Maß an Unfreiheit (wenn er sich wirklich fürchtet) nicht

    Angst und Hibbeligkeit ist für mich schon ein arger Unterschied. Bei Angst würde eher gefreezed. Wirkliche Angst kommt fast nie vor, wenn dann eher Unsicherheit bei hoher Reizdichte von neuen Reizen.
    Hibbeligkeit hat bei uns vor allem mit Übermotiviertheit zu tun- auch in Unsicherheitsituationen. Seitlich kurz zum Hund Kauern (allerdings keinesfalls Umarmen) mache ich gelegentlich in beiden Fällen.
    Die Richtung geht immer Richtung Auslöser- es gibt bei uns keine rückwärtsgerichtete Aggression oder diese Dinge.( Also schon ausgeprägtes Vertrauen, auch bei tierärztlicher Behandlung usw ).
    Mein Hund braucht keine Umarmung um diese Nähe zu ertragen. Das finde ich auch eher ungewöhnlich, normalerweise ist so ein Hund nicht gerade Fan von Umarmungen.
    Es wird toleriert, aber ich glaube in den meisten Fällen nicht angenehm empfunden.


    Sich Winden klappt beim seitlichen Festhalten eines Brustgurtes nicht gut, da wird schnell aufgehört.
    Außerdem ist mein Hund vergleichweise gut verbal erreichbar. Mit Stimme Gegenkonditionieren und durch eine Situation damit manövrieren funktioniert eher gut.



    Es ging mir um den Einsatz von positivem STRESS und
    meine Frage zielte da auf Literatur bzw. Link Empfehlungen oder auch ggF eigene Erfahrungen

    Eigene Erfahrungen wären- Gutes Spiel klappt immer. Hunde mit starker Bindung haben wohl auch die niedrigsten Cortisollevel beim Spiel mit dem Besitzer. Und Cortisol dauert, bis es abgebaut ist.
    Links.. :???: . auf den Hund bezogen leider nur eher standardmäßig
    https://www.wuff.eu/wp/stress-…nstypen-und-stressfolgen/
    und
    https://www.wuff.eu/wp/stress-…oerungen-gegenmassnahmen/



    Da wird kurz auf die Oxytocinwirkung eingegangen. Das wird ja u.a. vermehrt beim Spiel ausgeschüttet.

  • Aber das hatte sie meines Wissens nicht. Sondern im Gegenteil, nur an zwei Stellen geschrieben, dass sie ihre Erfahrungen gern teilen möchte, so dass auch andere etwas davon haben können.

    Das erstmal vorweg: Das ist richtig! Ich habe nur an einer einzigen Stelle (Geräusche melden) nach Tipps gefragt.
    Ich habe Whiskey seit 3 1/2 Jahren und bin an einem Punkt, an dem ich weiß, was funktioniert und was nicht. Und es ist eben so, dass ich akzeptiert habe, dass ich auf Grund seines Stresslevels in manchen Situationen nicht mit ihm arbeiten kann. =)


    Ich verwende kein Halti. Aber wenn die Umstände doof waren, Ayu richtig hochspulte und unbedingt angreifen wollte, hat das Gefühl selbst umgerissen werden zu können... schon nennenswert negativen Stress bei mir ausgelöst. Es ist zumindest sehr schwer da noch souverän und ruhig auf den Durchdrehenden zu wirken. Ich hätte zu viel Sorge ihm mit einem Halti uU das Genick brechen zu können oder so um es zu verwenden.

    Whiskey wiegt ~23kg und ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass ich ihm mit dem Halti das Genick brechen könnte :shocked: Habe ich bei den Pferden mit den Halftern auch nicht. Ist ja dasselbe Prinzip.
    Der Hund läuft nie nur am Halti, die Leine ist immer noch am Geschirr eingehakt und da ist auch der Hauptzugpunkt. Nur wenn er im Streß nach vorne prescht, kann ich ihn mit dem Halti umlenken, ich kann ihn nah bei mir halten und auch das Drehen/Kreiseln verhindern, weil ich ihn da mit dem Halti super "blockieren" kann. Ich verhindere so, dass er sich "hochspult" und ja, es gibt mir auch Sicherheit, weil ich ihn damit besser kontrollieren und er mich nicht umreißen kann.


    Abbrechen und nach Hause Gehen erhöht auf Dauer das Aufgeregtheitsgrundlevel, es besteht immer die "Gefahr" des Abbruches.

    Konnte ich so nicht feststellen. Natürlich hast Du in der Theorie recht, dass Bewegung Streß abbaut. Whiskey steigert sich aber einfach nur immer weiter in seinen Streß rein. Mit jedem einzelnen Schritt. Da ist der Weg nach Hause eine echte Qual für uns beide (wenn ich zu spät abgebrochen habe).
    Wenn er seine Löffel verbraucht hat, MUSS ich nach Hause gehen. Ansonsten verschlimmert sich sein Verhalten nur noch. Ist ja logisch, er hat ja nix mehr, mit dem er arbeiten kann :ka:


    Je nach Hund kann ein konditioniertes , gemarkertes Ruhesignal oder sogar positiver Stress wie ein Zerrspiel helfen, ihn aus dem Film rauszubringen.

    Wie ich im Punkt "Ruhe halten" geschrieben habe, funktioniert das Konditionieren eines Ruhesignals leider nicht. Jegliche Ansprache von mir an ihn sorgt dafür, dass er eben nicht mehr ruht, sondern "Aufnahmebereit" ist.
    Spielen auf Gassigängen geht nicht (ich kann nicht mal 5 Schritte mit ihm rennen). Das fährt ihn extrem hoch und wenn ich das Spiel beende, braucht er unheimlich lange, um wieder runterzufahren. Von daher ist das keine Option.


    Wie "bestätigst du ein Calming Signal wie Gähnen? Ich rede ruhig mit dem Hund, würde das aber nicht "Bestätigen" nennen.

    Je nachdem in welchem Zustand er ist mit einem Wort, einem Lächeln oder einem Leckerli.


    Wenn er so gut auf den Ball anspringt würde ich mit Spiel gegkonditionieren.

    Whiskey springt so gut auf den Ball an, weil er ein Balljunkie vor dem Herrn ist. Wer sich mit diesem "Phänomen" befasst hat weiß, dass das Streß bedeutet, der nicht schön für den Hund ist.
    Ich nutze den Ball deshalb nur beim Abruf. Sind wir auf "unserer" Freilauffläche unterwegs darf er halt auch machen was er will. Einzige Bedingung: Wenn ich Rufe hat er zu kommen.
    Es ist unmöglich in dieser Erregungslage mit ihm zu arbeiten. Wir fahren deshalb idR auch nur 1-2x pro Woche zu der Fläche, weil der Streß sonst zu viel wird.
    Hier hast Du aber auch wieder Recht mit "Bewegung baut Streß ab", denn wenn wir nicht regelmäßig dort hin fahren, steigt sein allgemeiner Streßlevel und die normalen Spaziergänge werden immer ungemütlicher.

  • @flying-paws: Wir fahren zwar auch öfters raus, aber um überhaupt zum Auto zu kommen, müssen wir teils etwas länger gehen. Die Parkplätze sind nicht so üppig. :,-D


    Bei uns ist der 'Ort' ja die Großstadt, da wird man erstmal fröhlich von ratternden Straßenbahnen, LKW's und co empfangen.


    Dafür hält Zoey sich echt gut, sie ist ja nun nicht gerade mit einem besonders starken/starker Charakter/Wesen/Souveränität gesegnet.


    Aber ich glaube, ich hätte auch einfach gar nicht die Zeit, immer rauszufahren, denn das wären ja allein bishin zu 30 Minuten Wegstrecke durch die Stadt gurken - und eigentlich ... trifft man immer irgendwen, egal wo man hier in der Gegend ist. Auch oft Hunde.


    Da gäbe es sicher auch 'bessere' Orte zum Wohnen.


    ---


    Merkt ihr eigentlich Unterschiede in der Tagesverfassung Eurer Hunde?
    Bei uns ist es manchmal so, da ist Zoey ruhig, konzentriert, da stört sie auch ein bellender Hund nicht, der an ihr vorbeigeht... - und dann gibt es Tage, da ist sie irgendwie sehr unruhig, hört gar nicht und reagiert auf alles kleine.


    Wir haben die Vermutung, dass es ja auch mit ihrer Allergie zusammenhängen könnte - also wenn sie nen schlechten Tag hat/es juckt oder was auch immer - dann ist sie einfach nicht gut drauf und sehr anfällig für Nervosität.


    Oder ist es bei Euren eher gleichbleibend von der Art und Weise?

  • Merkt ihr eigentlich Unterschiede in der Tagesverfassung Eurer Hunde?

    Bei uns ist es mega unterschiedlich und extrem davon abhängig, was so die Tage bei uns passiert ist.
    Ich habe zwei Jahre lang ein Trainingstagebuch geführt, um herauszufinden, wovon sein Streßlevel abhängig ist. (Zusätzlich hat uns das bei seiner schlechten Verdauung geholfen, die ist nämlich auch streßabhängig und durch das Tagebuch haben wir auch rausgefunden, was er an Futterkram nicht verträgt.)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!