Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Das find ich überhaupt das Anstrengendste an der ganzen Sache. Man managat ja nicht nur am Hund rum, sondern muss auch die ganze Zeit reflektieren, wie ist man selber drauf, bin ich jetzt ruhig genug oder verbreite ich unbeabsichtigt Hektik. Ich finde das auch ganz interessant, sich quasi so durch die Hundeaugen wahrzunehmen, aber es ist nicht immer einfach.

    Da muss ich beim Emil auch immer drauf achten. Ich gehe auch nicht ans Handy, wenn ich mit ihm unterwegs bin. Ich habe da jetzt einen Automatismus entwickelt, je lauter und schneller er wird, um so leiser und langsamer werde ich. Das kann ich inzwischen echt gut xD . Er achtet dann automatisch mehr auf mich. Zum einen fragt er sich vermutlich wo ich bleibe, ausserdem will er ja immer wissen, was ich zu sagen habe. Daher hält er auch tatsächlich mal den Rand, wenn ich leise etwas sage, während er bellt.


    Bellen und bellen sind bei Emil nicht gleich, er hat ein echt großes Repertoire verschiedener Belllaute, die ich inzwischen recht gut unterscheiden kann. Insofern nehme ich mir raus ihn abzubrechen, wenn ich denke jetzt ist das nicht wichtig, was er zu sagen hat. Unsicherheit nehme ich Ernst, melden auch, aber eben am Fahrrad nen Flitz kriegen und rumschreien, weil ne Amsel im Gebüsch pupst, das wird abgebrochen. Das klappt inzwischen auch.

    Danke für Eure Erfahrungen.
    Ich müsste wohl auch mal darauf achten, wann Zoey 'anders' drauf ist - aber meistens merkt man das schon am Morgenspaziergang(der nur kurz ist).

    Kann aber auch hormonell sein, denke ich. Bei Emil definitiv. Riecht irgendwo ne Hündin gut ist er recht ruhig, aber die Spracheingabe ist mäßig. Treffen wir viele Rüden verliert er seine Löffel schneller, als bei Begegnungen mit Hündinnen und so Sachen...

  • Mich würde mal interessieren, wie lange ihr eure Hibbelhunde schont, wenn für sie draußen mal das worst case Szenario eintraf, alle Löffelchen mit einem Mal weg sind, das Nervenpensum also richtig massiv im Dispo.
    Man muss ja irgendwann wieder raus. Bei uns gibt's z.B. an solch einem Tag nur noch kurze Löserunden, denn dass da keine Reserven mehr für einen durchschnittlichen Spaziergang sind, mussten wir auf die blöde und harte Tour lernen. Ich war da auch ehrlich lange Zeit sehr merkbefreit. Im Rückblick tut mir mein Hund diesbezüglich Leid. :verzweifelt:


    Aber über den Tag hinaus? Da wir hier im Haus eigentlich keinerlei Schwierigkeiten haben, also auch wenig Stresssignale gesendet werden, stelle ich oft erst wieder vor der Haustür fest, "ok...ein Tag Ruhe hat offensichtlich noch nicht gereicht". Im Zweifelsfall wird Henry dann, falls notwendig, auch drei Tage abgeschirmt und es gibt nur ruhige Kopfarbeit im Haus und draußen nur das Nötigste.
    Wie läuft das bei euch so?

  • Ich taste mich mit Ayu langsam vorwärts.
    Wenn es ihm zuviel wird bleibe ich mit ihm ein Weilchen irgendwo sitzen und schau, ob er nach einer Pause weiter mag und kann,
    ob ihm ein Spiel, etwas Ablenkung, ein paar Happen leckerer Dinge... ausreichen um wieder entspannt genug zu sein, oder ob wir lieber heim bzw. an einen für ihn unproblematischeren Ort gehen und da was nettes zusammen erleben.

  • Mich würde mal interessieren, wie lange ihr eure Hibbelhunde schont, wenn für sie draußen mal das worst case Szenario eintraf, alle Löffelchen mit einem Mal weg sind, das Nervenpensum also richtig massiv im Dispo.


    Denke, es kommt auch ein wenig auf den Hund an, und wie sehr er drüber ist.
    Bei einer "normalen" Belastung, also einmal ausrasten, drin aber ok sein, ist bloß den Rest des Tages Ruhe angesagt.


    Wir haben allerdings auch selten mal - wie gerade erst überstanden - eine total Schieflage, bei der er dann so überreizt ist, dass er auch daheim in aggressives Verhalten rutscht. Da ist für 2-3 Tage wirklich die Bremse drin.
    Heißt, nur eine "große" Runde von max. 30 Minuten, und die muss sehr ruhig sein.
    Sonst nur Lösen im Garten, und zuhause wird nichts gemacht. Kein Tricksen, Gymnastik etc, nur Ruhe.


    Früher kam das öfter vor, und da war dann aber eine ganze Woche nötig, damit er wieder halbwegs auf normalem Level war, und wir sind über etliche Monate hinweg nur langweilige Runden gegangen. Es hat seine Zeit gedauert, bis er relativ belastbar war, wie heute.
    Die letzte Zeit war hier einfach viel los, ich war ungewöhnlich viel und oft unterwegs, es war wenig normal, und wir haben auch ein paar neue Tricks angefangen.
    Dafür hat er es noch wirklich gut gemacht!

  • Wenn es bei uns eskaliert ist, bleibt Mozart auf unbestimmte Zeit bei Spaziergängen an der Leine (ich benutze eine 3m-Leine). Nur Pipi-Runden sind hier keine Alternative, aber mit der Leine kann er trotzdem schnuffern (und damit Stress abbauen) ohne das ich die Kontrolle abgeben muss (wenn ich zB merke, dass er sich auch beim Schnuffern zu sehr da rein steigert oder so). Das ist dann immer eine Gratwanderung, ob es ihm hilft oder nicht. Aber mit der Leine kann ich ihn halt aus seinem Wahn rausholen und das funktioniert für uns eigentlich ganz gut.

  • Mich würde mal interessieren, wie lange ihr eure Hibbelhunde schont, wenn für sie draußen mal das worst case Szenario eintraf, alle Löffelchen mit einem Mal weg sind, das Nervenpensum also richtig massiv im Dispo.
    Man muss ja irgendwann wieder raus. Bei uns gibt's z.B. an solch einem Tag nur noch kurze Löserunden, denn dass da keine Reserven mehr für einen durchschnittlichen Spaziergang sind, mussten wir auf die blöde und harte Tour lernen. Ich war da auch ehrlich lange Zeit sehr merkbefreit. Im Rückblick tut mir mein Hund diesbezüglich Leid. :verzweifelt:


    Aber über den Tag hinaus? Da wir hier im Haus eigentlich keinerlei Schwierigkeiten haben, also auch wenig Stresssignale gesendet werden, stelle ich oft erst wieder vor der Haustür fest, "ok...ein Tag Ruhe hat offensichtlich noch nicht gereicht". Im Zweifelsfall wird Henry dann, falls notwendig, auch drei Tage abgeschirmt und es gibt nur ruhige Kopfarbeit im Haus und draußen nur das Nötigste.
    Wie läuft das bei euch so?

    ich schränke weniger das Pensum ein, als eher die Reize. Also gehe ich, falls ein weiteres Gassi ansteht auf unserem "Ausruhfeld". Das ist ein Feld, wo wir einmal im Monat ein Pferd am Horizont sehen und das wars. Emil muss sich für Stressabbau bewegen können. Sonst kommt er mir vor wie ein Schnellkochtopf unter maximaler Befeuerung. Spätestens am nächsten Tag geht er dann in die Luft. Fehlt nur der Dampf aus den Ohren :lol: .

    Ich taste mich mit Ayu langsam vorwärts.
    Wenn es ihm zuviel wird bleibe ich mit ihm ein Weilchen irgendwo sitzen und schau, ob er nach einer Pause weiter mag und kann,
    ob ihm ein Spiel, etwas Ablenkung, ein paar Happen leckerer Dinge... ausreichen um wieder entspannt genug zu sein, oder ob wir lieber heim bzw. an einen für ihn unproblematischeren Ort gehen und da was nettes zusammen erleben.

    Irgendwo sitzen bleiben ist hier keine Option, dann habe ich wieder Modell Schnellkochtopf. Er kommt nur in Bewegung runter, also reizarme Umgebung.


    Ich habe gestern mal den Freilauf gefilmt. Ist zwar belebtes Auslaufgebiet, war aber relativ wenig los. Eine viertel Std vorher ist ein ca. 6-jähriger Junge dem Emil vor die Füße geplumst. Da Kinder eh gruselig sind rannte Emil sofort hinter mich, dann kam noch die Hündin der Mutter und wollte ihn verhauen. Dafür hat er sich recht schnell beruhigt.
    Er schränkt noch immer Chica recht häufig ein, aber nicht mehr so massiv. Früher ist er ihr richtig in die Seite gedonnert, was man jetzt noch sieht ist davon übrig. Da bin ich recht zufrieden mit. Ist natürlich ausbauwürdig :smile: . Muss mal irgendwann einen Ausraster filmen. Das ist immer recht schwer, weil ich dann ja zu tun habe. Im Urlaub mache ich das mal, wenn der Gatte ja auch noch dabei ist.


    [Externes Medium: https://youtu.be/k3Jift4VZ4g]
  • Dann oute ich mich mal, dass es hier regelmäßig mehrere Tage zum Regenerieren gibt. Erst seitdem gibt es hier auch Fortschritte. Also nur Haus und Garten, auch keine kurzen Pipirunden.

  • Leine ist für viele Hibbler wohl hilfreich, weil sie wie ein Anker ist.
    Hier auch. Beide Jungs kommen auch gerne zum Anleinen.


    Allerdings gibt es (speziell wenn er gereizt ist) auf unserer kleinen Feldrunde auch Freilauf, zeitlich begrenzt, und nur wenn dort nichts los ist.
    Das tut Max auch gut.
    Zuviel Freilauf, und je mehr er selbst glaubt, entscheiden zu müssen, desto schlimmer wird es, wenn er ohnehin schon drüber ist.


    Freilauf ging in der Verfassung auch nicht von Anfang an. Da muss man schauen, was dem eigenen Hund gut tut, und was nicht.
    Grundsätzlich immer lieber etwas zu wenig, als zuviel.

  • Das ist sicher auch vom Hund abhängig. Da wir sehr städtisch wohnen sind kurze Pipirunden deutlich anstrengender für Herrn Doof, als im Auto zum Nixlosfeld fahren. Und wie gesagt, Bewegung tut ihm gut.
    Er ist auch, gerade in ruhigen Phasen mit einem Sparprogramm zufrieden. Es geht nicht darum, dass ich denke er muss drei Std pro Tag durch die Gegend socken. Aber wenn er Stress hat, dann braucht er mehr Bewegung.
    Ich finde auf dem Video sieht man, dass er momentan recht gut drauf ist. Anfälle von Hüpfbellen kriegt er nur noch nach sehr aufregenden Begegnungen, ich leine dann kommentarlos an und warte bis der Besteckkasten wieder gefüllt ist.
    Gut tut es ihm auch, dass er ja am Rad läuft zum Auslaufgebiet. Das heißt er läuft sich doofe Begegnungen auf dem Rückweg quasi wieder ab.

  • Erst mal frohe Weihnachten an euch alle! :weihnachtsgeschenk_2: Ich hoffe, ihr habt alle ein paar erholsame Tage gehabt!


    Wir sind für ein paar Tage an der Nordsee gewesen und Balou war so toll! Ich bin so stolz auf den Bären! :shocked:
    Er ist in fremden (anderen als den Standard-) Umgebungen ja immer sehr drüber und kann nix mehr. Nun ja, der erste Tag im Ferienhaus war etwas schwierig, da kam er schlecht zur Ruhe, aber ab dem zweiten Tag war alles super :dafuer: Er hat viel kontaktgelegen (immer. Beim Fernsehen, beim Essen, beim Schlafen...), unterwegs wurde es auch von Tag zu Tag besser :applaus:
    Wir sind mehrfach am Strand gewesen, er hat andere Hunde ignoriert (natürlich mit etwas Abstand), konnte viel freilaufen, in Naturschutzgebieten lief er beinahe locker an der Leine, auch über lange Zeit (einmal sogar zwei Stunden lang, wo er erst gegen Ende zerren musste), in ruhigen Orten lief er ebenfalls relativ entspannt mit, genauso in Parks u. ä. Wir sind zweimal am Tag unterwegs gewesen und er war immer dabei und hat es wirklich bravourös gemeistert! Kein langes Ausklinken um im Kreis hüpfen, kein kopfloses Gezerre, ganz oft hat er sich von sich aus umorientiert, wenn er den Kopf verlieren wollte :herzen1:
    Menschen und Hunde haben ihn nur minimal interessiert, er hat niemanden angepöbelt und lief mit uns mit, als hätte er noch nie Probleme gehabt :herzen1: Kein Erbrechen, kein Durchfall, kein Schmatzen und Grasfressen - alles super!
    Wir sind total glücklich und Lou hat seinen Urlaub vom Urlaub redlich verdient. Diese Woche werden wir unsere Standardrunden zuhause laufen und es ruhig angehen lassen.


    Es gibt also Hoffnung für uns alle! Mit der Zeit werden unsere Hibbelhunde alle entspannter :bindafür:



    Balou auf der Promenade.


    Am Hundestrand.


    Am hauseigenen See.


    Und mit mir im ewigen Moor.
    Man sieht an seiner Körperhaltung sehr gut, dass er recht entspannt war und sich wohl gefühlt hat =)

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