Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Zu früh abgeschickt:


    Genauso wie manche dauerhaft Grünlippenmuschelextrakt/Teufelskralle/Collagen etc. beim Barfen geben, machen es manche wenn dann nur kurweise.


    Ich möchte das jetzt auch gar nicht weiter diskutieren, ich habe mich ja nicht dagegen ausgesprochen, es zu geben - nur die Unbedarftheit von manchen Empfehlungen finde ich einfach nicht ganz so klasse, das ist alles.


    Nicht alle Nahrungsergänzungen, die es so gibt sind sinvoll, viele helfen auch gar nicht, oder sind z.T. auch total überdosiert und werden im besten Fall einfach ausgeschieden. Man sollte sich einfach immer gut informieren, denke ich.
    (Vitamin D kann der Körper über den Sommer auch speichern - ein temporärer Mangel ist aber z.B. jetzt wohl auch nicht so schlimm - anders als bei ner wirklichen Unterversorgung)


    Manche geben ihrem Hund alle 3 Monate Entwurmungen, manche lassen lieber mehrmals den Kot untersuchen und geben nur bei Bedarf eine Tablette.


    Früher war es total normal, dass das Tier halt die Tablette regelmäßig bekommen hat, man hat sich gar nicht weiter informiert darüber - was es allerdings für mögliche Konsequenzen haben kann - da hat sich jetzt das Bewusstsein erst langsam gesteigert.(Nicht nur am Tier selbst, sondern auch z.B. bez. Resistenzen etc...)


    Also ich finde Empfehlungen super - aber ein Hinweis auf mögliche Nebenwirkungen kann ja auch nicht schaden oder? Nicht jeder informiert sich ja so umfassend.


    /edit: Was die Milch betrifft - angeblich ist die Konzentration viiieeel zu gering in nem Becher, um wissenschaftlich Wirkung zu zeigen... .

  • Es gibt Tendenzen, dass der Placebo-Effekt bei psychischen Leiden ausgeprägter ist, als bei körperlichen.
    Ich kann mir also gut vorstellen, dass, selbst wenn der Hund gar keinen Mangel hat, der Besitzer eine Verbesserung feststellt.
    Ich denke, davon profitiert auch der Hund, weil der Mensch wohlmöglich wieder entspannter und selbstbewusster mit ihm umgehen kann.


    Ich habe auch mal kurz überlegt, ob ich Odin L-Tryptophan geben sollte. Ich entschied mich aber dagegen, weil ich a) eben gar nicht weiß ob er damit ein Problem hat und b) fand ich das richtig teuer :omg: Zumindest wenn man von einer längeren Gabe bei einem Hund dieser Größe ausgeht und dann (wie ja oft empfohlen) weit über der Tagesmenge.



    Ich lese hier immer noch mit, aber mein Bedürfnis, etwas an meinem Hund ändern zu wollen (das meine ich nicht negativ!), ist irgendwann abhanden gekommen.
    Er ist wie er ist und ich glaube, diese Grundtendenz kriege ich nicht weg. Wirklich störende oder für den Hund schadende Symptome gibt's nicht mehr häufig. Zum einen hat er Alternativen gelernt und kann im Rahmen drauf zugreifen, zum anderen vermeide ich mit ihm auch einfach viel. Er ist kein überall-mit-hin-Hund und da, wo andere Hunde "erst warm werden", muss ich mit ihm halt schon lang abbrechen, weil er drüber ist. Nuja, ist halt so. Finde ich nicht mehr schlimm.


    Seither leben wir entspannter.

  • Ich lese hier immer noch mit, aber mein Bedürfnis, etwas an meinem Hund ändern zu wollen (das meine ich nicht negativ!), ist irgendwann abhanden gekommen.
    Er ist wie er ist und ich glaube, diese Grundtendenz kriege ich nicht weg. Wirklich störende oder für den Hund schadende Symptome gibt's nicht mehr häufig. Zum einen hat er Alternativen gelernt und kann im Rahmen drauf zugreifen, zum anderen vermeide ich mit ihm auch einfach viel. Er ist kein überall-mit-hin-Hund und da, wo andere Hunde "erst warm werden", muss ich mit ihm halt schon lang abbrechen, weil er drüber ist. Nuja, ist halt so. Finde ich nicht mehr schlimm.


    Seither leben wir entspannter.

    Das Bedürfnis Emil umstricken zu wollen hab ich auch nicht mehr. Mir geht es da ähnlich wie Dir und zb auch @Juliaundbalou. Man konnte einiges verbessern, hat für anderes Ersatzhandlungen aufgebaut und managed quasi den Rest. Klappt hier auch ganz gut.
    Man darf auch nicht vergessen, was für einen Stress man dem Hund macht, wenn man von ihm genervt ist. Emil ist hütitypisch extrem dünnhäutig und spiegelt mich, weil er mich eben auch immer im Fokus hat, selbst wenn er abdreht. Er kann dann Kommandos nicht mehr umsetzen, das bedeutet aber nicht, dass er mich und meine Stimmung nicht wahrnimmt.
    Ich glaube es ist wichtig eben nicht genervt zu sein, sondern die Hilflosigkeit des Hundes zu erkennen und das gelingt mir immer besser. Früher kam ich frustriert aus den Huschu, wenn er da rumgeschrien hat, heute tut er mir dann leid. Er klinkt da heute auch nicht mehr total aus wie damals, aber er wird fahrig, guckt in der Gegend rum und kläfft immer mal. Kommandos kann er dann nicht ausführen, weil die Konzentration flöten geht. Und ich weiß, wie ihn das selber stört. Er WILL ja arbeiten, das weiß ich, denn er liebt unsere Trainingseinheiten. Mitleid mit dem Hund zu haben macht mich in dem Moment einfach weicher. Von der Körperhaltung, von der Stimme...und das hilft ihm häufig sich wieder zu fangen. Ärgere ich mich (wie früher des öfteren), steigert sich sein Stress.
    Genauso im Wald, wenn er sich aufregt und schreiend herumrennt. Hatten wir heute Morgen, weil der Wald so voll war wie ein Bahnhof im Feierabendverkehr. Mehrere nicht so tolle Begegnungen mit rüpeligen Großhunden und dann springt er um mich herum und bellt mich an. Intensiv, laut, nervtötend. Früher war ich halt genervt. Jetzt leine ich an, lasse ihn kurz weiterbellen, bis ich merke der Stress wird weniger und stelle dann das Bellen mit "Genug" ab. Kommt er dann runter, gibt’s nen Keks, die Leine kommt ab und er darf weiter. Das hilft ihm sehr.


    Die meisten Leute, die mich mit ihm im vollen Auslaufgebiet sehen denken mit Sicherheit, so einen Köter wollen sie nicht geschenkt. Hätte ich definitiv früher auch gedacht |) . Er ist zwar zuhause und wenn der Wald leer ist entspannt und still, aber so sehen Fremde ihn ja selten.
    Was toll läuft sind unsere Leineneinzelrunden im Ort. Der Hund ist entspannt, denn die Leine gibt ihm Sicherheit, ignoriert fremde Menschen und guckt viel zu mir. Sitzt vor jedem Bordstein und macht den Oberstreber. Da kriegen wir dann ganz verliebte Blicke und JEDER will ihn haben xD .
    Zwei Seelen in seiner kleinen Brust sozusagen. :herzen1:

  • Es wäre dann das allererste Placebo, dass hier Wirkung zeigt, und ich habe schon selbst wegen der Psoriasis sehr viel Zeug ausprobiert, in großer Hoffnung, dass es hilft... Was es nie hat!
    Max hatte auch schon das Adaptil-Halsband, was auch keine Wirkung gezeigt hat.


    Das sind keine Bachblüten, die nachweislich nur Placebo sind...


    Und ich ändere doch nicht den Charakter meines Hundes, ich helfe ihm lediglich, mehr in sich selbst ruhen zu können, bei für ihn schwierigen Dingen.
    Ganz ehrlich verstehe ich nicht, warum das als etwas Schlimmes angesehen wird :ka:


    Finde ich wirklich schade.

  • Hatte ich jetzt auch so nicht verstanden. Und wenn es etwas gibt, was Max hilft, dann ist das doch super und in meinen Augen total legitim, das einzusetzen ;)


    Ich hatte hier im Thread eigentlich immer den Eindruck, dass die hier Versammelten eigentich alle über den Punkt des ich-versuche-meinen-Hund-zu-ändern hinaus sind. Ein Grund, warum dieser Thread zu meinen Lieblings-Threads gehört :smile: die Akzeptanz, dass mein Hund ist wie er ist, hat mein (und sein) Leben leichter gemacht. Ich habe mich kürzlich noch mit der Besitzerin seiner Halbschwester ausgetauscht (die Hündin ist noch krasser drauf als Mozart) und wir waren und einig, dass gerade das die Hunde auch sehr besonders macht!
    Arbeit (auch kleine Gehorsamsübungen) auf den Spaziergängen geben Mozart enorme Sicherheit. geht natürlich nicht immer, aber er ist dann deutlich aufmerksamer. Menschen und andere Hunde meiden wir ja, auch das tut uns gut. Und mir ist egal, was die dann von mir halten, ich gehe nicht Gassi um neue Freunde zu finden :ka:

  • Und ich ändere doch nicht den Charakter meines Hundes, ich helfe ihm lediglich, mehr in sich selbst ruhen zu können, bei für ihn schwierigen Dingen.
    Ganz ehrlich verstehe ich nicht, warum das als etwas Schlimmes angesehen wird :ka:


    Finde ich wirklich schade.

    Ich hoffe du beziehst dich nicht auf meinen Post? Ich meinte das überhaupt nicht so, dass du es sein lassen sollst und den Hund halt gestresst sein lässt. Emil bekommt ja auch Sedarom, weil ich ihm damit helfen will. Dass ich den Stress des Hundes für mich akzeptieren kann und damit umgehe heißt doch nicht, dass ich nicht versuche ihn zu verringern. Nur meine innere Einstellung dazu hat sich geändert.
    Ich bin überhaupt kein Gegner von solchen Nahrungsergänzungsmitteln.
    Ich nehme auch Baldrian wenn ich in fremden Betten schlafen muss, was oft nicht wirklich gut funktioniert. Für mich selber habe ich auch Schlaftabletten um mich zur Not in den Schlaf zu schießen, denn ich muss dann am nächsten Tag arbeiten und das kann ich nicht, wenn ich die Nacht im Bett gestanden habe. Und nein, Emil kriegt im Umkehrschluss kein Diazepam, wenn das Sedarom nicht hilft xD

  • Am Ende macht es eh jeder anders. Und das muss auch so sein, denn DEN Hibbelhund gibt es nicht.
    Viele Sachen, die Hunde hier zum Hochdrehen bringen, interessieren meinen nicht die Bohne. Und umgekehrt genauso.


    Medikamente oder Ergänzungen sehe ich auch kritisch. Deshalb fand ich das Hinterfragen auch sehr interessant. Wenn es für einen selber funktioniert ist das doch trotzdem prima.


    Aber ich finde gerade bei Hibbelhunden muss man selber sehr diszipliniert sein und sich selber hinterfragen.

  • Ich glaube, du hast es anders verstanden, als ich es meinte :smile:
    Den Placebo bezog ich auf die vorherigen Beiträge, dass man ja gar nicht wüsste, ob so ein Mangel überhaupt vorliegt. Gegeben wirds trotzdem, eine medizinische Überwachung gibt's nicht und am Ende ist es der persönliche Eindruck, ob es besser wurde oder nicht. Ich vermute, häufig ist es einfach der Glaube (ich habe etwas getan!) und die Hoffnung (jetzt kann es besser werden!), die den positiven Effekt haben. Was nicht heißt, dass es nicht auch wirklich Hunde gibt, bei denen ein Mangel vorliegt und wo es eine messbare Wirkung gibt.



    Zum Thema den Hund ändern: kA, ich wollte das schon irgendwie. Odins Rumgestresse hat mich gestresst, Situationen waren anstrengend und gingen voll daneben. Das wollte ich abstellen (=ihm und mir helfen). Darüber habe ich dann aber jedes Dings, Gucken, Zucken totanalysiert, mir immer mehr Strategien überlegt... das hat hier nicht geholfen. Geholfen hat eigentlich erst, ihn so anzunehmen, wie er ist und damit dann umzugehen.


    Wobei hier wohl auch das Alter für mich gespielt hat. Der einjährige Hund war viel schwieriger zu handlen, als der nunmehr 2,5 jährige.

  • ich hatte ja im Junghundethread auch geschrieben, dass Ares seit Anfang des Jahre Tryptophan bekommt.


    Bei ihm wars weniger generelles Gehibbel sondern viel eher ein deutlicher Abfall der Konzentrationsfähigkeit.
    ich hatte das Gefühl, er will sich konzentrieren, er will mit mir zusammen arbeiten, aber in seinem Gehirn ist gerade so viel los (sicher auch hormonell, junger, unkastrierter Rüde, 18 Monate (zu dem Zeitpunkt) alt), er schafft es tatsächlich nicht, einen 'klaren' Gedanken zu fassen, weil alles irgendwie überschäumt.


    Ich habe es auch einfach mal auf eigene Faust probiert. Bei ihm hat es richtig richtig gut funktioniert. Er ist wieder viel viel klarer, kann sich wieder richtig gut konzentrieren und ist einfach viel mehr 'bei sich'. Er war (für einen Mali) nie ein hibbeliger Hund, aber jetzt ruht er noch viel mehr in sich.


    Er ist nicht ruhig gestellt, lethargisch oder schläfrig. Er kann seine Gedanken nur besser sortieren und ordnen.


    Zum Theama Placebo-Effekt: Ich habe im Verein bewusst nix davon erzählt. Aber beim ersten Training nach der Winterpause (nach knapp 3 Wochen Tryptophan) hat meine Trainerin sofort gefragt, was ich denn mit Ares angestellt hätte, er wäre ja so viel konzentrierter..
    Also jemand Außenstehendes, der nichts davon wusste, aber den Hund von Welpe an kennt und seit 20 Jahren mit Hunden zu tun hat, hat sofort ne Veränderung bemerkt. =)


    Ich habs ja oben schon geschrieben: ich glaube durchaus, dass das bei Ares auch ne hormonelle Komponente hat, er ist einfach ein junger Rüden mit 'überschäumenden' Hormonen. Aber wenn ihm das Tryptophan so deutlich hilft (und damit andere viel krassere 'Maßnahmen' verhindert), dann nehme ich das wirklich wirklich gerne.
    Zumal, wie ja schon gesagt wurde, Tryptophan, als Aminosäure, kommt ja durchaus auch in der Nahrung vor, es wäre also auch möglich, dem Hund einfach mehr Lebensmittel mit einem höheren Gehalt an Tryptophan zu füttern.

  • Ich hoffe du beziehst dich nicht auf meinen Post?


    Nein, alles gut! :bussi:




    Zum Thema den Hund ändern: kA, ich wollte das schon irgendwie. Odins Rumgestresse hat mich gestresst, Situationen waren anstrengend und gingen voll daneben. Das wollte ich abstellen (=ihm und mir helfen). Darüber habe ich dann aber jedes Dings, Gucken, Zucken totanalysiert, mir immer mehr Strategien überlegt... das hat hier nicht geholfen. Geholfen hat eigentlich erst, ihn so anzunehmen, wie er ist und damit dann umzugehen.


    Das finde ich alles völlig nachvollziehbar!
    Dennoch ist es sicher ein Unterschied, ob ich ansich damit besser umgehen kann, oder ob der Hund halt weiterhin gestresst ist.
    Das muss sich nicht gegenseitig auschließen! Ich weiß, manchmal steht man sich auch selbst im Weg, und wenn der Knoten platzt, geht es viiiiel leichter! Klar, natürlich gibt es auch einfach schwierige Phasen, die vorbeigehen.
    Es ist nur leider nicht immer so.


    Und für mich ist es einfach nicht das Ziel, dass ich gut damit umgehe bzw schlicht akzeptiere, ein Nervenbündel an der Leine zu haben; es mir damit besser geht, nur dem Hund halt nicht.
    Oder anders, einen Hund zu erleben, den kleine Ereignisse immer wieder aus der Bahn werfen, wie halt spielende Kinder vor dem Fenster. Und wenn ich ihm mit etwas Tryptophan helfen kann, über das normale Training hinaus, dann mache ich das eben.


    Sicher kann ich ihn vom Fenster wegholen/abrufen, nur hört er dennoch was da draußen passiert, und seine Aufregung und Empörung bleibt, auch wenn er ruhig auf seinem Platz liegt.
    Mit Tryptophan hakt er das was draußen passiert als unwichtig ab, und wendet sich von selbst ab. Das ist ein kleiner, aber für mich sehr wichtiger, Unterschied.
    Er lernt, es selbst gut zu entscheiden.


    Ja, das mit dem Placebo hatte ich anders aufgefasst! Danke für deine Antwort :bussi:

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