Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Danke @Die Swiffer


    Übrigens um das auch unumwunden zuzugeben. Ich war mit Hudson früher durchaus völlig überfordert. Abgabe stand im Raum, aber im letzten Augenblick konnte und wollte ich es dann doch nicht. Lieber weiter kämpfen. Hudson und ich haben uns aneinander aufgerieben. Wir haben uns es nicht leicht gemacht, ein 24 kg Muskelpaket, dass relativ mühelos ziemlich eindrucksvoll vorwärts und auch rückwärts auslöst ist irgendwie unlustig.


    Ich glaube unser letztes richtig tiefes Tal haben wir vor 4-5 Jahren durchschritten, seitdem ist es ziemlich friedlich geworden zwischen uns. Vor ein paar Wochen gab es eine blöde Situation, die aber meine Schuld war. Ich darf Hudson auch heute noch, einfach nicht unterschätzen. Er ist nicht ohne.


    Nie würde ich meinen Hudson mehr abgeben. Ich bin froh, dass es so gekommen ist. Nur wegen Hudson mache ich jetzt meinen 11er.


    Lg

  • Meine Hündin ist definitiv ein "Hibbel" - sie ist sogar für einen Mali übermäßig auf 1000 Volt. Extrem reaktiv, extrem energiegeladen, extrem hoch im Beutetrieb - und ohne irgendwie auch nur ansatzweise veranlagten Ausschalter. Ich nenne sie liebevoll meine "Autistin". Es hat ewig (!) gedauert, bis sie in der Wohnung ohne räumliche Begrenzung (und da hat auch sonst nix geholfen) zur Ruhe finden konnte, bis heute hat sie nur drei Orte, wo das sofort geht: Wohnung, Auto, Büro. Alles andere ist erstmal neu und sie würde, wenn ich sie ließe ununterbrochen rumrennen (und sie sieht zwar zierlich aus, ist aber ein Elefant im Porzellanladen). Sie braucht etwa 2-3 Tage am Stück in einer neuen Umgebung, bis sie dort ohne Begrenzung zur Ruhe finden kann von selbst.


    Mittlerweile ist sie 5,5 Jahre alt. Über ganz klare Regeln, sehr enge Führung, gezielte Rituale, triebliche Ventile hat sie für die alltäglichen Situationen gelernt, sich nicht ununterbrochen selbst um die Ohren zu fliegen. Über Gehorsam war und ist sie am ehesten regelbar. Abgesehen von den drei "Säulen" wird sie aber vermutlich immer ein Hund sein, der mich und die Regeln absolut braucht. Dabei ist sie aber kein Kläffer und sehr freundlich mit Menschen und - wenn die Situation von mir unter Kontrolle ist - mit fast jedem Hund absolut sozial und freundlich bis ignorant. Was nicht geht sind Tutnixe die in uns rein brettern - oder hysterisch angepöbelt werden unter einem Meter Distanz. Aber das finde ich sehr nachvollziehbar. Ich weiß, wie es ist, wenn der Turbo ohne Eigenregulation neben einem vibriert :roll:


    Das beschreibt das Wiesel recht gut. Mit 3 Ausnahmen.
    1. Runterfahren ohne Begrenzung (im Haus) ging von Anfang an super
    2. aktuell wuerde sie am liebsten jeden Fremdhund schreddern (wenn sie duerfte)
    3. Sie kippt im Turbomodus und das auch innerhalb der Gruppe


    Ich arbeite bei ihr so wie Rike und Gammur es zum Teil beschrieben haben. Das klappt (bei ihr) echt gut. Ich sehe einfach keinen Grund wieso ich da ewig dran rumdoktoren sollte. Das hilft dem Hund nicht.
    Klar gibts Tage, da isses schlechter bzw. wenn Leute was machen, was sie nicht sollen. Aber das gehoert mAn dazu!

  • @Gammur
    Tolle Liebeserklärung! Wie war das vor einiger Zeit? Jeder sollte einen Hudson haben! :D



    Aber um auf einen anderen Post noch einzugehen von @Mona X


    Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe, aber ich brauch gar kein Mitgefühl dafür, dass ich nicht ohne Strafen auskomme. Ich mach das mit voller Überzeugug - sowohl die Strafen als auch jeden anderen Weg nutzen in der Form, wie meine Hunde das brauchen.


    Und bezogen auf das:



    Grad wenn man sehr auf positive Verstärkung gesetzt hat und damit Erfolge hat, hat man neben den Fortschritten (zumindest geht es mir so) auch wirklich viel Glück im Alltag für sich und seinen Hund bekommen.
    1000 Momente der Freude für beide und in meinem Fall zB auch eine viel wohligere Perspektive auf andere Lebensbereiche.


    Das ist bei mir nicht anders und das, obwohl ich nicht nur auf positive Verstärkung, sondern auch auf positive Strafe, negative Strafe und auch negative Verstärkung setze. Da gibt es keinen Unterschied. Ich hab meine Hunde ebenso lieb.


    Ich wollt das nur mal erwähnen, weil das immer so klingt, als würde man nur deshalb strafen, weil man keinen anderen Weg weiß oder aus Bequemlichkeitsgründen schnell fertig werden will. Ich mach das, weil ich das gut und richtig und als angenehmsten Weg für den Hund so sehe, wie ich das tu. =)

  • Oh, nein sorry @Hummel! Das hab ich nicht implizieren wollen.
    Ich setz ja auch bewusst auf meinen Weg. Ich wollt niemandes Überzeugung anzweifeln! Hab garnicht an sowas gedacht. :ops:


    Was meinst du damit @Murmelchen:

    Ich sehe einfach keinen Grund wieso ich da ewig dran rumdoktoren sollte.

    Wie stell ich mir dein Vorgehen/ das Tempo (ging es dir darum?) der Fortschritte deiner Hunde vor?
    Bei den beiden auf die du dich beziehst klangs mir ja nun auch nicht nach Wunderheilungen, sondern eher nach langen Prozessen.
    Oder hab ich was missverstanden?

  • Es geht mir nur indirekt um die Geschwindigkeit. Es geht darum, was mein Hund versteht/womit er umgehen kann. Ewig dran rumdoktoren ist fuer diesen Hund zu schwammig. Ihr hilft der Tanz um den heissen Brei einfach 0,0. Im Gegenteil!
    Sie braucht und versteht ein glasklares schwarz und weiss. Keine Grautoene.
    Wie gesagt: Dieser Hund!
    Ein Pan oder eine Fou brauch ich nicht so zu 'arbeiten'. Kalle auch nur zum Teil. Aber die 3 fahren auch nicht so hoch und vor allem kippen die nicht, wenn sie es doch mal tun!

  • Ah! Danke @Murmelchen! Alles klar :smile:




    Ich hab noch grad mal eine ganz andere Frage in die Runde:


    Hier im Thread wurde schon öfter geschrieben, dass für Hibbelhunde allgemein Regelmäßigkeit sehr wichtig ist.
    Bei Ayu ist das in Maßen auch so. Nicht extrem, aber es spielt schon eine Rolle.
    Nun möchte ich eine regelmäßige Unregelmäßigkeit in seine Tagesabläufe bringen. Will sagen, an bestimmten Tagen soll seine große Runde mittags stattfinden und an anderen spät.
    Haltet ihr es für realistisch, dass er das nach ein paar Wochen einsortiert bekommt?
    Oder haltet ihr es für wahrscheinlich dauerhaft stressig?
    Wie lang haben (evtl. ähnliche) Gewöhnungen bei euren oordnungsliebenden ;) Hunden gedauert?

  • Das ist endlich mal was, was bei Hudson schnurz egal ist. Die Abläufe des gassies sind immer sehr ähnlich, die Uhrzeiten völlig unterschiedlich. Das ist ihm egal und hat aufs hibbel keinen Einfluss. Nur eben die Abläufe, wo er im Auto sitzt, wie die Gänge losgehen (Hudson steigt immer als erster aus von den Hunden) usw. diese Abläufe sind immer gleich für ihn. Auch das Zuhause losgehen, anziehen, hbs an usw. immer gleich. Uhrzeit egal.


    Lg

  • Meine "Hibbeltrine" hat zum Beispiel ein wirklich MASSIVES Stress-Problem in einem Auto, wo kein "Hundebereich" ist.
    Sie fährt immer hinten mit und da liegt so eine Schutzdecke und ein Gitter nach vorne.


    NUR Rückbank....da bricht für diesen Hund schon Stress aus...das ist wirklich sagenhaft..

  • Hier ist es auch so, dass die Zeit nicht die Rolle spielt, sondern der Ablauf immer gleich sein muss.
    Damit ich für Erbse zB kein Einbrecher bin, wenn ich nach Hause komme, muss der Ablauf immer gleich sein.
    Erst auf die Einfahrt fahren, Fenster runter, Autoradio muss laufen, Garagentor mit der FB öffnen, reinfahren, Garagentor zu. Und dann in einem bestimmten Zeitfenster ins Haus.
    Fertig machen zum Gassi - immer gleich.
    Einsteigen und Aussteigen ins Auto immer gleich.
    Sie braucht nen anderen Hund bei sich in der Box, sonst brüllt se.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!