Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Und was soll daran schlimm sein?

    Stell dir das von @flying-paws beschriebene doch mal in der Kindererziehung vor.
    Ich will nicht, dass mein nervöses Kleinkind einfach auf die Strasse läuft. Also fange ich an ihm so beizubringen, dass mein Drohsignal Substanz hat:


    Ich verbiete alles mögliche, was ein Hund im Alltag so tut. Einfach mal so. Zeitung lesen. Einfach mal abbrechen. Klar, Unrat aufsammeln - ist aber meist schon wieder eine stressigere Situation. Kuscheln. Spielen. Der Hund will trinken gehen.


    Ich will den Fluchtreflex, das Bedrohungsgefühl auslösen.


    Dieses Angstgefühl wird durch das Wort/ die Drohung immer wieder wachgerufen im Alltag, grundlos, damit es in Erinnerung bleibt und dann auch funktioniert.


    Papa kommt heim und sagt "Raus aus dem Bett, sofort." Das "Sofort" ist die konditionierte Drohung.
    Ich bin froh so nicht aufgewachsen zu sein!

  • Ein Hund ist aber kein Kind. Und auch ein Kind kennt und lernt Worte der letzten Mahnung, bevor es Konsequenzen gibt.
    Ein "nein" oder ein "lass das!" Schaden keinem Kind. Regeln und Gesetze und deren Befolgung sind Bausteine unseren Zusammenlebens und ja, dass müssen Kinder lernen. Bedrohung ist etwas anderes. Bedrohung ist, wenn man sich gar nicht "falsch" verhält und trotzdem bedroht wird, ohne vorher gewarnt worden zu sein.


    z.b. Mein Hund und ich spielen miteinander, Hudson übertreibt und zwickt mich in den Arm. Ich sage:"lass das!" Er hört prompt auf, nimmt sich zurück und wird belohnt durchs weiter spielen.
    Anders wäre es, wir spielen, er zwickt, ich sage "lass das". Er macht weiter, ich unterbreche das Spiel, aber da er als hibbelhund nun aufs unterbrechen nicht mit aufhören reagiert, sondern mit anspringen, weiter zwicken usw. setzte ich unser Abbruch Signal "verschwinde" obendrauf. Evtl gehe ich kurz auf ihn zu. Daraufhin bricht er ab, beschwichtigt und alles ist ok.


    Ganz einfaches system. Sogar sehr fair, eben weil der Hund die absolute Chance bekommt, sich richtig zu verhalten, oder wenn du es so sagen willst, der Strafe zu entgehen.


    Hat mit terror nichts zu tun. Und ist doch super fair es aufzubauen, wenn der Hund nicht in Mega stressbereichen ist. Alles andere wäre doch echt übel.


    Lg

  • ach, wir sind jetzt neuerdings ein elternforum? hab ich wohl mal wieder was nicht mitbekommen :gott:


    was hat das hier mit kindererziehung zu tun?

    um mal wieder ein bissl die kurve zurück zum thema zu kriegen :tropf:
    hunde wie kinder zu behandeln, ist meiner meinung nach auch oft ein großer stressfaktor, weil sie diese rolle eben nicht ausfüllen können und auch nicht müssen sollten.



    gambit hat heute morgen auch wieder ziemlich gehibbelt, war wohl ne läufige vor uns unterwegs...dem gesang nach zu urteilen xD
    da gabs bi mir auch keinen abbruch für, sondern einfach bummelgang im zeitlupentempo, mit vielen pausen, vielen keksen und noch mehr ruhe. hilft ihm in dieser situation am besten um sein gehirn wieder zu finden :)

  • Und auch ein Kind kennt und lernt Worte der letzten Mahnung, bevor es Konsequenzen gibt.

    Mit meinem heutigen Wissen über Hunde und das Lernen lernen, hätte ich bei der Erziehung meiner Tochter seinerzeit einiges anders gemacht... (z.B. im Hinblick auf (ruhige) Konsequenz)

  • Ich hab nicht gesagt Hunde seien Kinder. Ich habe nur einen Vergleich gemacht um das problematische daran so manchen vielleicht eher nachvollziebar zu machen.

    Mit diesen Abbrüchen werden aber nirgendwo willkürlich im Alltag normale Dinge verboten. Wo steht das?

    Siehe vorletztes Zitat.

    Ein "nein" oder ein "lass das!" Schaden keinem Kind

    Es geht ja niemandem hier um dass "Nein" an sich! Es geht um das Wie des Aufbaus.

    Bedrohung ist etwas anderes. Bedrohung ist, wenn man sich gar nicht "falsch" verhält und trotzdem bedroht wird, ohne vorher gewarnt worden zu sein.

    Aber der Hund hat sich hier ja nicht falsch verhalten:


    Ich verbiete alles mögliche, was ein Hund im Alltag so tut. Einfach mal so. Zeitung lesen. Einfach mal abbrechen. Klar, Unrat aufsammeln - ist aber meist schon wieder eine stressigere Situation. Kuscheln. Spielen. Der Hund will trinken gehen.

    Ich will den Fluchtreflex, das Bedrohungsgefühl auslösen.



    Es gibt andere Wege. @Cindychill zB und ich kommen wunderbar ohne dieses Mittel aus.


    Der Grundsatz des (dt.) Tierschutzgesetzes lautet: „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schaden zufügen“
    In meinen Augen ist Angst ein Leid.
    Da es andere Wege als den oben beschriebenen gibt, meinem Hund (und mir mit ihm) ein frohes, stressarmes Leben einzurichten (um beim Hibbelthema zu bleiben), ziehe ich diese halt vor.

  • Kannst du ja auch. Sagt niemand was gegen. Ich ziehe den anderen vor. Weil ich einen Hund habe der schwarz/weiß braucht.
    Der mit Abbruch und Konsequenz zu führen ist. Und da ich einen Hund habe der das braucht, mache ich es bei den anderen angepasst ähnlich.


    Wie schon gesagt, ja, ich verbiete auch mal das schnüffeln, weil ich flott von A nach B muss, oder weil da ein gerissenes Tier liegt. Ich verbiete auch das saufen aus abgestandenen Pfützen, oder ölpfützen, obwohl sie sonst aus Pfützen saufen dürfen.


    Lg

  • Hm, glaub, der Kern des Missverstehens ist, dass im Verlauf der Konditionierung des Abbruchs Verhalten abgebrochen wird, wo der Hund zwar einem Interesse nachgeht, es ihm aber um nix geht.
    Weil man ja eben nicht den Aufbau anfängt, wenn Hund auf 180 ist.


    Was aber wiederum dann in einen Topf geschmissen wird, ist die Dauer.
    Nein, diese Phase der Konditionierung dauert nicht 5 Jahre.
    Es geht um einen überschaubaren Zeitraum, bis der Abbruch so sitzt, dass er im Zweifelsfall dem Hund das Leben retten kann - nicht nur „eigentlich“, nicht nur „klappt schon ganz gut“, nicht nur „ziemlich zuverlässig“, nicht nur „meistens“, sondern immer.
    (Giftköder, Jagen Richtung vielbefahrene Straße bla und blubb, gibt ja genügend Handlungen, die einen Hund das Leben kosten können).


    Und dann - sorry, dass muss einfach jeder für sich selbst entscheiden, welchen Weg er gehen will - stehen zb
    6 Monate Konditionierung und 12 Jahre größtmögliche Freiheit gegen zb 4 Jahre Leinenknast, 2 Jahre MK draußen und 8 Jahre größtmögliche Freiheit...
    :ka:

  • ich versteh nicht, warum sich an diesem willkür-begriff so aufgehangen wird. ich finde das überhaupt nicht tragisch. :ka:
    das ganze leben besteht aus willkür. die spritpreise, das wetter, wem ich so begegne den ganzen tag...das ist halt das leben. und ich bin eben überhaupt kein freund davon, den hund immer nur in watte zu packen, eben WEIL das nicht immer möglich ist. ich finde es viel unfairer, mal überspitzt gesagt, eine heile welt vorzugaukeln und irgendwann kommt das böse erwachen.


    bei einem fairer abbruch geht es eben nicht darum, dem hund angst zu machen, aber das wurde ja nun zur genüge erklärt.
    es hat ja auch niemand hier geschrieben, dass für jeden hund immer der einzig richtige weg ist. dass es aber für keinen hund der bessere weg stimmt ist, aber eben einfach nicht.
    und zum thema tierschutzrelevant...genau dazu diente das von mir gewählte beispiel. um zu zeigen, dass stress eben ein wesentlich größeres leid (um mal bei deiner wortwahl zu bleiben) sein kann, als ein kurzer schreckmoment.
    btw. in einer gesunden mensch-hund-beziehung, reicht ein hier beschriebener beschriebener abbruch nicht aus, um den hund in wirkliche angst zu versetzen.

  • Ich habe sehr wohl Hibbel..2 Stueck. Ich hab bisher nur nicht mitgeschrieben, weil es nicht gepasst hat. Und die letzten Beitraege zeigen genau das, was fuer mich nicht gepasst hat..





    Zum Abbruch/Schnuller:
    Ich kann natuerlich meinem einen Hibbel nen Schnuller geben. Findet der Hund auch geil, weil voelliger Beutegeier. Funktioniert auch super...bis der Turbo da ist. Dann ist der Schnuller egal und man krallt sich den anderen Hund (wenn ich es zulasse). Ist verdammt ungesund (fuer beide Hunde!).
    Der Abbruch sorgt dafuer, dass der Turbo beendet wird bzw. er sorgt dafuer, dass diese Erregungslage gar nicht erst erreicht wird. Mir tausendmal lieber und ich denke den Hunden (unbewusst) auch. Die stehen mAn nicht so auf Loecher und TA-Besuche ;)



    Und ja, ich breche sehr wohl auch alltaegliche Dinge ab und wer behauptet, er tut das nicht, der lebt entweder voellig anders als ich oder luegt sich in die Tasche.
    Ich breche Urin schlecken bei den Jungs ab, weil ich kein Bock hab dass sie sich festsaugen und dann ihr Hirn ausschalten
    Ich breche kuscheln ab, weil ich aufstehen muss
    Ich breche rumlaufen ab, weil sie jemanden nerven (der nicht sehr sicher im laufen ist)
    Usw. Usf.
    Punkt 2:
    Wtf!? Nu kommt das TierSchG!? :shocked: Dann mal was dazu:
    Da steht explizit 'ohne VERNUENFTIGEN Grund' und exakt das ist ein Bereich den sicher kein anderer HH mal eben so durch ein paar Texte bewerten kann.



    Und damit bin ich hier wieder raus... Das ist einfach nicht der passende Thread (trotz der Hibbelhunde...).

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