Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Klingt gut Feyra478 :bindafür:





    Wir waren mit Frodo im letzten halben Jahr bei zwei Trainern, da sich seine Hibbelproblematik aufgrund der neuen Umstände im letzten Jahr stark verschlimmert hat.

    Die erste Trainerin war völlig umsonst. Insgeheim glaube ich, dass sie nicht wusste, was sie raten soll, aber statt das zu zugeben, hat sie halt irgendwas geraten. Sehr schade.

    Deshalb war ich sehr froh, dass wir es vor ein paar Wochen zeitlich endlich zu der Trainerin geschafft haben, zu der ich eigentlich wollte.

    Das war für mich ein wirklich harter Schlag, was uns bzw. besonders mir da erklärt wurde :omg:

    Aber was solls...sie hat Recht (hat sich in den Tagen darauf direkt gezeigt) und so kämpfen Frodo und ich weiter.

    Laut Trainerin ist Frodo sehr ähm...speziell...selbst für einen Pudel und mir dazu sehr ähnlich, so dass wir uns gegenseitig völlig irre machen können und das auch noch unterbewusst :ugly:

    Dazu ist er ein sensationeller Schauspieler, der meine nette Art (die ich mir damals für Finya zugelegt habe, weil die das halt so braucht) gern zu seinen Gunsten ausnutzt und sich daraus sonst was bastelt.


    Ich denke, wir sind jetzt auf einem wirklich guten Weg, aber ob wir das "Problem" jemals wirklich beseitigen können, bezweifle ich etwas. Mir liegt diese Art der Hundeführung absolut überhaupt nicht. Es wird für mich also immer eine Gratwanderung bleiben.

  • Für mich ist die Art, wie ich Emil jetzt führe auch nicht so einfach gewesen. Von Wattebausch zu mal nen deutlichen Abbruch, wenn es denn sein muss. Das hat mich was gekostet. Aber der Hund hat wahnsinnig schnell gelernt sich zurück zu nehmen, wenn ich quasi auf den Tisch haue. Erst gibt es beim Hochfahren und/ oder Kontrollieren der anderen beiden Hunde einen verbalen Abbruch, gerne mit Alternativverhalten, das ist ein "ÄH" . Meist reicht das inzwischen und erfährt runter. Klappt das nicht, gibt es einen aversiven Abbruch. Den braucht es nur noch extrem selten

  • oregano


    Welche Art der Hundeführung? Darf ich fragen was du ändern solltest?

    So wie physioclaudi das in etwa schreibt. Für mich ist das das, was ich unter "Schäferhund-Erziehung" verstehe xD

    Knappe Kommandos, viel Führung, viel Konsequenz, wenig bis kein Freiraum.


    Das ist in etwa das Gegenteil von dem, was ich von der Hundehaltung möchte. Ich möchte keinen Soldaten, der nur darauf wartet, dass ich ihm sage, was er tun soll :verzweifelt:

    Es war für mich erleichternd und gleichzeitig traurig zu sehen, dass diese Art der Führung Frodo gut tut. Ich habe darunter anfangs sehr gelitten und finde es eigentlich immer noch schlimm, wenn ich darüber nachdenke.

  • Ich hab mir bei sowas angewöhnt, mir bewusst zu machen:

    Wer mit Freiheit nicht umgehen kann, kann auch keine Freiheiten bekommen.

    =)


    Und da ist es egal ob es der Hibbler, der Jäger, der Hunde vermöbelnde, Menschen sch.. findende Hund ist.


    Und das nicht im Sinne von „der nutzt das dann aus“ etc. Sondern wirklich einfach „er kann es nicht“. Ohne Wertung. Weil es den Hund nicht zu einem schlechteren Hund macht.

    Meine eine Hündin kann mit Aufregung nicht umgehen und braucht da einfach Hilfe.

    Mein alter Rüde findet Menschen doof und braucht da Hilfe.

    Meinem Knirps fliegt ab und an das Hirn bei Dynamik raus - ergo braucht er Hilfe, wie er mit solchen Situationen umgehen kann.

    Meine jüngste Hündin kommt mit der Freiheit einer Ressource nicht gut klar und braucht Hilfe.


    Die Hilfe ist eine Anleitung, um im Endeffekt richtig böse Konflikte mit mir, den anderen Hunden oder der Umwelt zu vermeiden.


    Wenn ein Hund Schwächen hat, dann ist es meine Aufgabe als Mensch, ihm zu helfen, damit umzugehen.

    Und wenn die Schwäche Mangelnde Stressresistenz heißt, dann bekommt der Hund die Hilfe, die er braucht.

    Wenn ein Hund nicht mit Freiheit umgehen kann, dann bekommt er die Hilfe, die er braucht.

    =)

  • Das war bei meinem Pointer genau so. Unter enger und strenger Führung ist der erst ein passabler Begleiter geworden. Ich konnte das aber nur bis zu einem gewissen Maß umsetzen.

    Mein Freund war da strenger, und das hat Bob so gut getan, dass er letzten Endes auch bedeutend mehr Freiheiten hatte.

    Wir haben das nach einer Weile aber auch nicht mehr so bierernst genommen- ich war bis zu seinem Tod die Weichere in Sachen Erziehung und er ist, wenn er Quatsch gemacht hat und es einen Anpfiff gab, auch oft genug zu mir geflitzt, um sich ganz artig an mich zu kuscheln :D

    Ist ja auch immer eine Einzelfallentscheidung, wie lange man das in welchem Maße 100%ig durchziehen muss.

    "Der perfekte, unkomplizierte Hund" ist er nie geworden, für uns hat das aber gepasst und ich würde sagen, dass wir trotz Strenge und sämtlicher Komplikationen immer Spaß miteinander hatten.

  • Auch wenn es oftmals gern anders interpretiert wird: Ich setze Grenzen aus Liebe. Und zwar aus tiefster Liebe. Wenn es das ist, was der Hund braucht, dann ist es das. Und in einem Maße, wie er es braucht. Nicht so, wie ich es "noch nett fände". Darum setze ich sie auch mit Spaß und Freude. Ebenso wie ich mit Spaß und Freude spiele, kuschle und Gas gebe mit den Hunden.


    Ich glaube, sein Gegenüber als das zu akzeptieren, was er ist, ist der wahre Ausdruck von Liebe.

  • Ich schätze eure Beiträge sehr, aber bei uns steckt da ja noch mehr dahinter, als nur die Stressproblematik und die Tatsache, dass ich mir mit dem Grenzen setzen schwer tue. Aber dazu möchte ich öffentlich nichts schreiben.


    Es fällt mir nicht schwer einem Hund zu verbieten jagen zu gehen, sich einen anderen Hund zu krallen oder sich aufzuregen bevor er aussteigen darf. Das bekomme ich alles nett oder streng hin, wies halt gerade nötig ist, aber dort liegen unsere Probleme auch nicht.

    Wahrscheinlich hätte ich lieber gar nichts dazu schreiben sollen, da man, wenn man nur die Hälfte der Geschichte kennt, einfach zu wenig Anhaltspunkte hat.

    Tut mir Leid.

  • oregano

    Dafür musst du dich doch nicht entschuldigen. :streichel:


    Meine Antwort war drauf bezogen, weil es dich traurig macht. :bussi: und das finde ich - mal ganz unabhängig von deiner Situation- muss es nicht.

  • So empfinde ich meine Art der Führung zum Beispiel gar nicht. Mein kleiner "Was kann ich für Dich tun "-Soldat/ -Junkie war Emil auch schon vor unserem Training. Ich habe ja niemalsnicht das Problem, dass er nicht im Kommando steht, der kommt auf RR auch noch, wenn er schon völlig hirnlos schreiend durch den Wald ballert.

    Auch bei Micha war es so, dass der Hund absolut sein Ding machen durfte. Leinenlos laufen, schnuppern, was immer. Solange er es ruhig gemacht hat. Seinen Radius zu mir hält er ja. Wenn ihn dann irgendwas aufregt und er sich hochfährt, dann schreite ich ein.

    Ansonsten gibt es im Alltag schon Dinge, die ich vermeide, weil er es nicht kann. Empfinde ich nicht als soooo schlimm. Fremde Umgebungen gehen inzwischen, allerdings keine fremden Auslaufgebiete mit Hundedichte. Das wird nie gehen. Muss auch nicht. Viele Menschen in einem Raum, die ihn nicht ignorieren können. Erträgt er eine Weile und dann kommt irgendwer um die Ecke und der Zwerg flippt aus. Kann ich zwar auch abbrechen, aber er steht dann irgendwann völlig neben sich. Also muss er es eben nicht mehr. Für sowas kann ich mir halt Fiete krallen, der taugt als Begleithund.


    Momentan haben wir aber auch eine mäßige Phase, wo ich ihn viel korrigieren muss. Ich hoffe das wird wieder besser, wenn nicht mehr der halbe Wald läufig ist.

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