Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • flying-paws

    Weil du angesprochen hast, dass Labbis nicht dafür gemacht sind, selbst zu entscheiden...kann man allgemein sagen, dass Hunde mit viel Willtoplease nicht gut darin sind selbst Entscheidungen zu treffen? :???:

    Nein. Es sind vor allem Hunde, bei denen das Gefühl für Überlastung wegselektiert wurde. Also alle Arbeitshunde, die, wenn mal stoßweise so viel anliegt, dass man es braucht, über ihren Erschöpfungspunkt drüber gehen.

    Kann ich unterschreiben. Meine würde machen bis zum Umfallen, von selbst aufhören, wenn sie müde ist - keine Chance.


    Es ist besser geworden, aber ich muss sie immer noch hin und wieder zur Ruhe zwingen.

  • Das seh ich auch so. Meine muss auch immer noch vor sich selber beschützt werden. Es gibt keinen Moment wo sie nicht bereit für Arbeit wäre.


    Bei uns hält sich der Fortschritt ganz gut - Vespa ist auf normalen Spaziergängen meistens im Freilauf und ist irgendwo zwischen lebhaft/temperamentvoll und easy unterwegs. Kleine Momente der Überforderung gibt es noch, aber mittlerweile kommt sie schnell wieder runter und braucht dabei auch weniger Hilfestellung. Ich kann nun je nach Situation Aufregung auch mal nur abbrechen und kurz warten. Das ist wirklich super. Andere Hunde passieren geht schon sehr gut. Sobald der Hund vorbei ist, zieht sie mir noch hin zum riechen, daran arbeiten wir grad. Sie darf dann hin, aber MIT mir und bei Fuss bis ich freigebe.


    Was noch gar nicht gut geht sind Hundekontakte. Mit ihrem Schäfifreund kann sie wirklich toll - sowohl ruhen wie auch Wildsaumässig spielen. Beim Erstkontakt ist die Aufregung jeweils gross, aber da ist es dann nur Freude, keine Unsicherheit, meiner Meinung nach. Bei anderen Hunden ist es einfach schwer. Ich limitiere die Kontakte sehr. Aber sie kriegt es einfach kaum hin, einigermassen höflich auf den anderen Hund zuzugehen. Sie beruhigt sich zwar, wenn der andere Hund sehr souverän ist, aber in einem Bogen und angemessenem Tempo hin ist unmöglich. Wir ich ihr das beibringen kann, ist mir nach wie vor schleierhaft. Wir hätten eigentlich eine spannende Kontaktgruppe gebucht bei einen guten Trainer in der Region - aber Coronatechnisch ist das natürlich abgesagt. So kommt Vespa da leider immer noch zu kurz - zur Zeit eh, da verabreden flach fällt und Zufallsbegegnungen wegen ihrer Aufregung ich nicht anleiten kann.

  • Ich habe hier auch so einen Hibbelhund sitzen (Border-Labrador-Mischling, fünfeinhalb Monate) und würde mich kurzerhand mal mit einer Frage dranhängen: Und zwar, ob eine Box in unserem Falle Sinn ergibt.


    Kurz die Situation: Die Kleine ist jetzt seit zwei Monaten bei mir und dreht von Anfang an superschnell hoch - und danach natürlich komplett am Rad. Die anfängliche verrückte Stunde (oder zwei ...) haben wir inzwischen weitgehend eliminiert, das spielerische Schnappen nach allem, was sich bewegt, ebenfalls, sie schläft mittlerweile 10-11 Stunden durch und tagsüber auch genug. Programm besteht aus einer nachmittäglichen Runde von 30-45 Minuten Freilauf, ansonsten Klorunden im Garten, drinnen herrscht bis auf Kauspielzeug Ruhe. Also eigentlich alles super - außer, dass der Fernseher sie offenbar langsam, aber sicher hochdreht.


    Wenn wir abends im Wohnzimmer lümmeln und ich ein Buch lese, ist alles super. Sie schläft tief und fest, schnarcht, träumt. Wenn ich stattdessen Fernsehen schaue oder an der Playstation spiele, liegt sie zwar auch gemütlich rum, schläft aber offensichtlich nicht fest und ist beim kleinsten Anzeichen von "könnte mich interessieren" wie Hundegebell oder einem sich bewegenden Tier sofort hellwach und am Lautgeben/Grummeln/Hochspringen. Resultat: Ziemlich pünktlich um 21:30 Uhr ist die Kleine komplett durch. Dann beginnt das Schnappen, in Klamotten festbeißen usw. Wenn ich sie jetzt ins Bett bringe (sie schläft trotz Hundebett immer unter meinem Bett), ist alles gut, aber sofern ich sie da nicht alleine lassen will, muss ich zwangsweise auch um 21:30 Uhr ins Bett, was mir ein gaaaaanz klein bisschen früh ist.

    Überlegung: Eine Box bzw. "Höhle" fürs Wohnzimmer, wo sie (hoffentlich) ebensogut entspannen kann wie unter dem Bett. Ergibt das Sinn? Ist ja keine ganz günstige Anschaffung für etwas, was ich sonst nicht brauchen würde. Oder hat jemand einen guten anderen Tipp? Ist jetzt natürlich alles kein Beinbruch, aber wäre schon nett, wenn man mit der Kleinen noch ein, zwei Stunden länger irgendwo verbringen könnte bzw. wenn sie generell auch mal woanders schlafen könnte als unter dem Bett.

  • @Shrew

    War hier auch so mit dem Fernseher. Box hat hier nicht geholfen.


    Inzwischen interessiert sie der Fernseher nur noch, wenn ein Hund bellt. Und sie pennt an guten Tagen zu hause ständig und überall, an schlechten Pack ich sie zwischendurch ins Schlafzimmer oder setzt mich mit Laptop oder Buch in die Ecke.


    Gibts einen Grund, warum du die Kleine nicht im Schlafzimmer alleine lassen willst?

  • Überlegung: Eine Box bzw. "Höhle" fürs Wohnzimmer, wo sie (hoffentlich) ebensogut entspannen kann wie unter dem Bett. Ergibt das Sinn? Ist ja keine ganz günstige Anschaffung für etwas, was ich sonst nicht brauchen würde. Oder hat jemand einen guten anderen Tipp? Ist jetzt natürlich alles kein Beinbruch, aber wäre schon nett, wenn man mit der Kleinen noch ein, zwei Stunden länger irgendwo verbringen könnte bzw. wenn sie generell auch mal woanders schlafen könnte als unter dem Bett.

    Mit dem Kommentieren der Fernsehgeräusche, das habe ich hier mit den Jungs auch gehabt. Hat sich von alleine gegeben, ich habe es ignoriert. Für Herrn Zwerg habe ich dennoch eine Box im Wohnzimmer, weil er gerne abends drin schläft, wenn wir fernsehen.

    Eine Box anschaffen ist tatsächlich nicht so verkehrt, kann man immer mal gebrauchen. Fiete hat keine, aber dem ist alles zu warm, der würde da eher nicht rein gehen. Zwei habe ich für die Zwerge.

    Es gibt recht preiswerte Softboxen. Die kann man auch zusammenklappen und zb mitnehmen, wenn man mit Hund jetzt mal nen Besuch macht und Sorge hat, dass er abdreht, oder in den Urlaub als Ruhepunkt für den Hund.

  • Danke euch! Dann schaue ich mal nach einer Softbox, das klingt in der Tat ganz praktisch als universeller Ort zum Runterkommen/Entspannen.

    Gibts einen Grund, warum du die Kleine nicht im Schlafzimmer alleine lassen willst?

    Eigentlich "nur", weil ich an der gut funktionierenden Abfolge 'Schlazimmer = sofort Ruhe und schlafen' rütteln will. Bin echt froh, dass die Kleine dort so prompt und lange pennt und möchte sie ungerne auf die Idee bringen, dass man dort gegebenenfalls noch andere spannende Dinge anstellen oder anknabbern könnte ...

  • Shrewd

    Hm, also hier ist das gröbste an aufdrehen und sich durch Fernseher ablenken lassen Gott sei dank jetzt mit 6 Monaten vorbei. Ich hab aber auch echt jeden Tag Ruhe Ruhe Ruhe geübt.


    Kennt sie denn eine Box überhaupt schon? Sonst musst die die komplett aufnbauen.


    Ich hab tatsächlich zuerst den Fernsehkonsum arg eingeschränkt, bin früher ins Bett als sonst, mehr gelesen. Und es mit der Zeit immer weiter gesteigert. Es war ein harter Kampf, aber inzwischen kann ich an 6 von 7 Tagen ganz normal fernsehen und zu meiner gewohnten Zeit ins Bett. Mein Labbi pennt dann irgendwann so ab 20/21 Uhr spätestens durch.


    Was habt ihr denn bisher versucht?

  • Was noch gar nicht gut geht sind Hundekontakte. Mit ihrem Schäfifreund kann sie wirklich toll - sowohl ruhen wie auch Wildsaumässig spielen. Beim Erstkontakt ist die Aufregung jeweils gross, aber da ist es dann nur Freude, keine Unsicherheit, meiner Meinung nach. Bei anderen Hunden ist es einfach schwer. Ich limitiere die Kontakte sehr. Aber sie kriegt es einfach kaum hin, einigermassen höflich auf den anderen Hund zuzugehen. Sie beruhigt sich zwar, wenn der andere Hund sehr souverän ist, aber in einem Bogen und angemessenem Tempo hin ist unmöglich. Wir ich ihr das beibringen kann, ist mir nach wie vor schleierhaft. Wir hätten eigentlich eine spannende Kontaktgruppe gebucht bei einen guten Trainer in der Region - aber Coronatechnisch ist das natürlich abgesagt. So kommt Vespa da leider immer noch zu kurz - zur Zeit eh, da verabreden flach fällt und Zufallsbegegnungen wegen ihrer Aufregung ich nicht anleiten kann.

    Balou hat sich genauso benommen, als er noch jünger war. Irgendwann schlug die Unsicherheit/Freude in starkes Abwehrverhalten um.


    Also ich gehe mit Balou immer an der kurzen Leine ohne Kontakt neben dem anderen Hund her, bis er ruhig ist. Danach darf er ohne Leine Kontakt aufnehmen. Klar, bei uns sind das nur seine Hundefreunde, aber auch mit unbekannten Hunden würde ich es so machen.

    Wir haben vor wenigen Wochen beispielsweise einen älteren intakten Rüden kennengelernt, als eventuellen Zweithund. Ich bin genauso wie immer vorgegangen und Balou war dann SEHR höflich. Der andere hat Stunk gesucht und hätte ich Balou ohne die behutsame Heranführung da so hinballern lassen, wäre das Ganze eskaliert. So ließ er sich abrufen und beide Rüden konnten ihren Dingen nachgehen.


    Das ist aufwändig, ich weiß. Und Zufallsbekanntschaften lassen sich leider oft nicht darauf ein. Aber denk drüber nach, was da wichtiger ist. Und bevor Vespa in ihrer Überforderung bleibt, würde ich ihr an deiner Stelle helfen und ggf. den Kontakt eher meiden.

  • Kennt sie denn eine Box überhaupt schon? Sonst musst die die komplett aufnbauen.


    Nein, sie kennt noch keine Box. Die würde ich dann komplett neu aufbauen. Aber so ein mobiler Schlaf- und Rückzugsort erscheint mir inzwischen keine schlechte Idee bei so einem reizoffenen Hundi.

    Was wir schon versucht haben? Hm. Vielleicht anders rum: Als ich sie Ende Januar geholt habe, war sie natürlich a) ängstlich, weil plötzlich neue Umgebung und Menschen und b) extrem hibbelig und laufend überdreht. Sie hat vorher einen Monat bei anderen Leuten gelebt (davor Rumänien), die zwei ältere Hunde hatten, sodass ich annehme, dass die erwachsenen Hunde Ruhe- und Spielzeiten vorgaben und sie jetzt verständlicherweise überfordert damit war, sich selbst runterzufahren. Also hab ich schrittweise das tägliche Programm gesenkt, nach den für mich wichtigen Grundkommandos (Sitz, Platz, Nein und Aus) keine weiteren mehr dazu genommen, Spielsachen bis auf Kauartikel entfernt, weil sie sich damit ständig selbst hochgedreht hat. Mittlerweile fahren wir damit bis auf das abendliche Ritual eigentlich echt gut.

    Zweimal habe ich sie in der ganzen Zeit im Wohnzimmer an die Leine genommen und 10 Minuten an der Heizung festgemacht, weil es zu doll wurde und kein Durchdringen mehr möglich war. Da ist sie sehr schnell und zuverlässig runtergefahren, allerdings hat sie jetzt panische Angst vor der Heizkörperleine. Wirklich panisch im Sinne von "ich renne wie von der Tarantel gestochen aus dem Zimmer, wenn ich diese Leine nur sehe". Ich war beide Male natürlich im Zimmer, da war kein Vorfall, keine Schmerzen, immer mehr als genug Spiel an der Leine. Aber jetzt nutze ich sie lieber nicht mehr, die Reaktion ist mir ein wenig zu krass. Deshalb dachte ich an eventuell an eine Box.

  • Ich glaub eher, dass die ein Problem mit der Begrenzung hat und auf eine Box auch mit Meiden reagiert.


    Hier half und hilft gar nicht erst hochfahren besser als runtergefahren.


    Hast du ne Idee, woran es liegt?


    Bei uns war es eine Kombination von alle kommen von der Arbeit heim - Yeah! - viel zu lange wach - ab Heimweg gegen 16:30 uhr oft bis 19 uhr am stück- Hunger und Fernsehen.


    Geholfen hat

    -Stress aus der Begrüßung rausnehmen

    - gezielt ein bisschen üben oder spielen

    - danach ruhig hinsetzen und mir eine Deadline setzen (zB wenn die um 18:30 uhr noch wach ist greife ich ein)

    - Hund ignorieren

    -wenn sie zur Deadline nicht schläft - ab in die Box


    Meine hat die Box aber von klein auf gekannt, keine Ahnung wie das ist, wenn ihr das jetzt aufbaut.


    Ist alles sehr individuell und du musst rausfinden, was das hochdrehen bei euch verursacht.


    PS:


    so sieht das inzwischen aus. Sie ist noch 10 mal um die Couch gelaufen, wollte aufmerksamkeit. Wir haben sie ignoriert. Und...sie pennt.


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