Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Wenn ich früh genug loskomme gehe ich am Wochenende manchmal in der Gassi-Meile bei uns am Ort. Dann ist da nämlich noch keiner, weil die Schwemme am Wochenende später kommt. Jetzt Ostern zum Beispiel bin ich morgens ganz früh los. Da war ja noch Frost, also waren wir allein. Aber, was für den Hund ja da ist: Die Masse an Gerüchen von den ganzen fremden Menschen und Hunden, die da immerzu unterwegs sind. Meine Sheila ist da dann entsprechen aufgeregt. Mittlerweile geht es, dass ich sie runterregeln kann. Manchmal ist sie aber so gestresst davon, dass sie nicht Zeitung lesen kann, sondern nur herumrennen muss. Dann kommt sie auch an die kurze Leine oder ich lasse sie hinter mir gehen (das habe ich über Strafe aufgebaut) bis sie runtergekommen ist. Manchmal kann ich sie nach einer Weile wieder laufen lassen und dann geht es. Manchmal muss sie an der kurzen Leine bleiben, weil nix geht.

  • Das ist jetzt keine Trainer-Empfehlung, sondern nur meine Feststellung, was meinem Hund beim wandern gut tut. Ich packe ihn, wenn ich wandern will und weiß, dass Streckenlänge und/oder Reize eigentlich zu viel sind ins Zuggeschirr.

    Ihm hilft das sehr, weil er Stress gerne in Bewegung umsetzen würde. Sich ins Zuggeschirr hängen und den Widerstand zu spüren zu dürfen entspannt ihn. Zusätzlich hat er zwar weniger Freiheit als im Freilauf, muss sich aber auch nicht auf Leinenführigkeit oder sonst was konzentrieren. Mir hilft es, weil ich mich einfach entspannen kann, ohne ständig das Gefühl zu haben, dass ich mir gerade mein Training zerschieße. Ist jetzt natürlich nicht die super duper Lösung, aber für mich gutes Management, wenn mein Bedürfnis eine lange Wanderung ist und der Hund mit muss.


    Gibt aber sicher auch Hunde, die sich gerade beim Ziehen weiter hochpushen, weil sie einen Job haben.

  • Das kommt mir sehr bekannt vor mit Alana.

    Sie ist ja nur 2 Monate älter als Mara.

    Seit der Kastra packt sie auch neue Gegenden viel besser. Schnüffelt viel mehr aber ruhig. Und pendelt nicht mehr.

  • Ach, danke für eure Beiträge und Antworten! Das tut immer wieder gut, zu lesen, dass man nicht die einzige mit dem Problem ist. Man kommt sich schon so komisch vor, wenn alle um einen herum auch gar nicht verstehen was das Problem ist. Die freut sich halt. Die rennt halt gerne. Etc. Die tat mir so leid zwischendurch, so richtig müde gestresste Augen, ein kleines bisschen Wahnsinn und ganz viel Überforderung im Blick. Das ist echt nicht schön mit anzusehen.


    Zuggeschirr würde ich unter anderen Umständen tatsächlich ausprobieren, aber zumindest das was wir haben verbindet sie mit Mantrailing, ich hätte die Befürchtung dass sie dann permanent im Trail-Arbeitsmodus ist. Weiß nicht, ob es mit einem anderen Zuggeschirr ginge, ob sie das unterscheiden könnte, aber ich würde vermuten, eher nicht.

    Tatsächlich hab ich ich auch gefragt, ob es am Trailen liegt. Unsere Trainerin meinte, es kann schon passieren, dass der Hund, der das trailen neu angefangen hat, am Anfang ne Schippe Jagdtrieb drauflegt, bis er es sauber unterscheiden kann. Außerdem haben wir n neues Halsband, was sie bislang oft beim trailen und weniger oft einfach im Alltag anhatte. Vielleicht war sie da irgendwie mit Trailen, Arbeiten beschäftigt und auch deshalb so unter Strom? Muss ich unsre Trainerin nochmal zu befragen.


    Ich denke, ich werd jetzt erstmal und vor allem Entspannung an der Leine üben. Ganz viel. Und das hinten laufen auch, das kann sie noch nicht, das wird aber sicherlich helfen. Die muss einfach lernen, dass man völlig unbedarft neben oder hinter mir herlatschen kann. Dann kann ich sie sicher auch bisschen runterfahren, bevor gar nix mehr geht.


    ich würd ja zu gern mal jemand erfahrenem den Hund in die Hand drücken und losschicken. Ich frag mich, wie viel Aufregung und Stress ich ausstrahle. Vielleicht wäre sie bei wem anders entspannter.

    Am liebsten hätte ich einmal personal Hundetrainerin für eine Woche, die uns im Alltag begleitet und uns einschätzt und Tipps gibt und der Dinge auffallen, die mir garantiert nicht (mehr) auffallen. Das wär schön. :D

  • Am liebsten hätte ich einmal personal Hundetrainerin für eine Woche, die uns im Alltag begleitet und uns einschätzt und Tipps gibt und der Dinge auffallen, die mir garantiert nicht (mehr) auffallen.

    Also "meine" Hundetrainerin würde sich garantiert mit der Bitte auseinandersetzen und versuchen, das nächstmögliche (und sinnvolle) umzusetzen. Sie hat was ähnliches auch schonmal gemacht. Vielleicht fragst Du einfach nochmal nach?

  • Hmm.. ja, vielleicht frag ich sie mal. Ich fürchte bloß, das würde vor allem am Finanziellen scheitern ;) also, 24/7 is ja eh Quatsch, aber mehrere Stunden pro Woche sind dann auch direkt ganz schön teuer. Befreundet müsste man sein, Mitbewohner*innen oder so.. das wär praktisch. :D

    Nee, aber ich hab sie auf jeden Fall schonmal angefragt und ihr geschildert, dass ich nochmal nen Blick von Außen auf unseren Alltag und das Verhältnis Auslastung, Ruhe, ALltagskram brauche. Mal schauen wie wir das machen :)

  • Die tat mir so leid zwischendurch, so richtig müde gestresste Augen, ein kleines bisschen Wahnsinn und ganz viel Überforderung im Blick. Das ist echt nicht schön mit anzusehen.

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    Du meinst diesen irren "Scrat hat seine Nuss verloren" Blick?


    Das war nach ca. einer Viertel Stunde Spaziergang im Böhmerwald. Kurz nachdem ein Hirschrudel unseren Weg gekreuzt hat.


    Da hilft dann auch nur noch Hund mit kurzer Leine an meine Seite tackern. Er darf atmen und eine Pfote vor die andere setzen, mehr nicht.

    Jede weniger Freiheit er hat, desto schneller kommt er wieder runter.

  • Dass Mylo so hochfährt, habe ich auch bei Spaziergängen. Bei uns gehts oft schon ab der Haustür los, wenn er Katzen riecht. Das ist aber zum Glück nicht jeden Tag so, sonst würde ich glaube ich verzweifeln. :ugly:

    Im Wald habe ich ihn inzwischen soweit, dass er auf Richtungswechsel von mir reagiert und auf den Stoppbefehl. Dort sind wir fast immer mit Schleppleine unterwegs. Er darf aktiv nach Wild schnüffeln und dann gibts auch wieder Pausen wo er langsam auf dem Weg gehen muss oder wir halten an und er muss sitzen und verschnaufen weil ihn das auch wirklich anstrengt. So wie beim Mantrailing.


    snik_mara habt ihr außer dem anderen Halsband noch ein weiteres Ritual? Eigentlich können die Hunde das dann anhand des Rituals und des Ablaufs sehr schnell unterscheiden wann Mantrailing angesagt ist und wann nicht.

  • MMTERRIER Ja, haben wir natürlich. Gibt ein extra Trail-Geschirr, das vorm Trail angezogen wird, gibt nen festen Ablauf, festes Start- und Weiter- Signal. Aber wir machen das noch nicht lange, und ich hab mich gefragt, ob sie es einfach noch nicht so ganz verinnerlicht hat und deshalb noch nicht sauber trennt. Und irgendwie das Körpergefühl von Alltagsgeschirr mit Schleppleine und eben diesem auch recht breiten Halsband da ne Verknüpfung hervorgebracht hat.


    Ich kenn das nicht von ihr, dass sie sich im Wald so abschießt. Wir sind zugegeben auch nicht super oft in richtigem Wald unterwegs, aber wenn, dann war es bislang noch nie so extrem. Aufgeregt, ja ok, aber so drüber dann doch nicht. Wie gesagt ging Freilauf im Wald auch schon, allerdings war es da eher Herbst und nicht Brut- und Setzzeit - Supergeruchswelt.


    Ist wälzen ein Stress-Zeichen? SIe hat sich sooo oft gewälzt. Das macht sie sonst nie. Kann ich an einer Hand abzählen, wie oft Hund sich in ihrem Leben bislang gewälzt hat. Auf der "Wanderung" ständig.

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