Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Unsere Trainerin sagte mal, dass wälzen eine übersprungshandlung ist bei manchen Hunden, bei uns ist es in Schnürsenkel oder Hosenbeine beißen bei anderen hochspringen. Das hat ja schon auch mit Stress zu tun.


    Vielleicht muss sich der Ablauf beim trailen noch festigen, kann schon sein, aber da kenne ich mich zu wenig aus.

  • Megan wälzt sich, nachdem wir an unangenehmen Dingen vorbei sind, ich dachte es wäre Erleichterung, aber vielleicht auch aktiver Streßabbau

  • Vielleicht ist es auch so ein Körper-Spüren-Ding für manche Hunde, was dann in der SItuation irgendwie ein bisschen hilft und einen kleinen Anker setzten kann.

  • Vielleicht mal etwas positives für alle die manchmal an ihrem Stressi verzweifeln.


    'Mein' Hibbelhund wird dieses Jahr 11. Als ich ihn vor 9 Jahren bekommen habe war er vor Stress draußen gar nicht ansprechbar, ist bei Triggern (Autos, manche Hunde) komplett ausgerastet und in fremder Umgebung fing das Ganze immer wieder von vorne an.

    Kurze Leine hat bei ihm z.B. auch sehr geholfen (auch wenn Leinenführigkeit bescheiden war), und immer wieder die Ansprechbarkeit üben in anderen Umgebungen (kurze Strecke, kurze Leine, hochwertige Belohnung und jede Reaktion auf Ansprache erst mal belohnen).

    Mittlerweile sind fremde Umgebungen in der Natur kein Problem für ihn mehr, selbst durch eine fremde Stadt zu laufen geht mal, wenn auch nicht perfekt oder tiefen entspannt - Aber diese Woche hat er sich z.B. beim Eiscafé in der Stadt auch einfach hingelegt.

    Ich denke, was bei ihm sehr geholfen hat, ist, dass ich nicht mehr allein für ihn sorge, seit einigen Jahren, sondern noch andere Familienmitglieder (in anderen Haushalten und ohne große Hundeerfahrung), und er dadurch auch mal aus der gewohnten Umgebung und dem gewohnten Umgang raus kam.

    Ich bin selbst sehr sensibel, wie er auch, und täglich diesem Stress ausgesetzt zu sein, mit den Erwartungen was passieren wird usw. hat uns einfach irgendwann nicht mehr weiter gebracht, denke ich. Ich kann zumindest empfehlen, wenn möglich, sich auch mal eine Auszeit zu gönnen von seinem Hibbelhund. Ich konnte so auch einfach wieder viel entspannter mit ihm umgehen und ging nicht mehr durchgehend auf dem Zahnfleisch.


    Was ich sagen will, vielleicht ist ein entspanntes Wandern o.Ä. mit eurem Hibbel in ein paar Jahren gar nicht mehr so unmöglich, wie es gerade scheint. Aber meinen Respekt an alle mit so einem Stressi!

  • Würde mich mal interessieren ob das bei euren auch so ist, aber mein Hibbel-Stressi-Hund scheint eine Art Adrenalin Junkie zu sein.

    Er will immer unbedingt dahin wo es (für ihn) stressig ist und er auch mal Ausrasten könnte (große und/oder laute Fahrzeuge hasst er). Z.B. will er bei einer Wegkreuzung immer in die Richtung laufen wo es zur gut befahrenen Straße geht, oder zum Bahnhof (zum Züge glotzen und im Zweifel anbellen), statt in die andere Richtung wo es entspannt und Ruhig ist, und rennt dann auch mal volle Kanne in die Leine in die Richtung und zieht dahin. Er geht Konfrontationen eben nicht aus dem Weg sondern sucht sie eher.

    Wäre mal interessant ob das bei ihm einfach ein Charakter/Rasse Ding ist, er ist halt mutmaßlich ein kroatischer Schäferhund-Terrier Mix, oder ob das häufiger vorkommt bei Stressis.

  • Hm, also bei Mara gibt es schon auch ne Tendenz HIN zum Auslöser, bei ihr interpretiere ich das als Unsicherheit im Sinne von "es verunsichert mich, deshalb checke ich es lieber ab damit es nicht hinterrücks angreift" oder so. Das ist dann aber bezogen auf konkrete Dinge oder Lebewesen. Zb Fremdhunde oder Menschen die gruselig sind, oder das Auto was vor unserem Grundstück parkt oder so; und nicht auf Orte im Sinne von Kreuzung/Bahnhof etc. Beim Abchecken ist sie dann halt super hektisch und überfordert. Wenn ich sie nicht lasse ist sie frustriert. Bzw. nicht mehr bei allem, aber teilweise.

  • Würde mich mal interessieren ob das bei euren auch so ist, aber mein Hibbel-Stressi-Hund scheint eine Art Adrenalin Junkie zu sein.

    Das ist hier auch so. Aber ich finde das auch logisch. Die stressen sich ja ständig, ihre neuralen Autobahnen im Kopf für diesen Impuls sind besonders gut ausgebaut, belohnt auch besonders stark und schnell das Gefühlszentrum. Die Rezeptoren sind dauernd startklar. Sind ja ähnliche Hormone/Botenstoffe/etc, die da aktiviert werden. Die werden zum einem besser befahren und zum anderen kämpfen die um ihre Existenzberechtigung.


    Hund bleibt in dem vertrauten Muster. Machen Menschen auch. Das kann man umtrainieren, aber dauert halt bis eine alternative Autobahn steht und man die neue Strecke auch nehmen will.

    Dazu kommen natürlich auch genetische Grundstrukturen.


    Betti würde auch mit wehenden Fahnen in ihren größten Stress rennen. Stress/Action ist ihr Vertrauter. Und der zufriedene Blick, wenn wir das Grauen dann erfolgreich besiegt haben. Da kann ich das Dopamin springen sehen. Wenn wir einen Bogen um die Sache laufen, findet weniger Party im Körper statt.

  • Ja, so ungefähr hatte ich mir das auch zusammengereimt. BettiFromDaBlock

    Aber uns ist es in den 9 Jahren leider nicht gelungen ihm das irgendwie im Kopf um zu trainieren. Allerdings ist mir auch erst vor wenigen Jahren die Idee gekommen, dass er da einfach eine Art Adrenalin Junkie ist. Gab vorher wahrscheinlich viel zu viele andere Probleme mit ihm, dass ich da bisschen betriebsblind war.^^


    snik_mara Ja, ähnliche Denkmuster könnte meiner auch haben, aber schon in die Richtung Angriff ist die beste Verteidigung.


    'Positiv' nutzen lässt sich diese Eigenschaft bei ihm aber auch, wenn er geduscht werden muss, was er eigentlich nicht mag, ist es tatsächlich sehr einfach ihn in die Dusche/Wanne zu kriegen. :ugly:

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