Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Korki vielleicht überlese ich es, aber wann darf er denn mal rennen? Ich verstehe deinen Ansatz, aber ich lese hier überwiegend von häufigem gleich wieder umdrehen.

    Auch das fördert die Spannung, bzw. kann. Da sind die Hunde verschieden. Aber ein bisschen strecken muss er sich als Ausgleich ja schon auch.

    Wie sieht es bei deinem Mann denn mit joggen, vielleicht sogar im Zug aus?


    Ist er auch mal müde nach gewissen Distanzen? Ich meine nicht, dass ihr in jeden Tag laufen lassen sollt, bis er müde ich, aber wenigstens hin und wieder.


    Tut mir Leid, wenn ich’s überlesen habe. Aber schon bei deiner letzten Beschreibung konnte ich auch Frust beim Hund nachvollziehen.

  • Ich verstehe deinen Ansatz, aber ich lese hier überwiegend von häufigem gleich wieder umdrehen.

    Dann habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Wenn wir in den Wald fahren, durfte er bisher viel rennen. Wir sind dann durchaus eine Stunde und länger unterwegs, wo er überwiegend im Freilauf ist. Umgedreht sind wir nur gestern relativ früh, weil er sofort mega drüber war und der Wald voller Spaziergänger und Pilzsammler. Ich wollte einfach nicht riskieren, dass er unkontrolliert zu Bewegungsreizen (Menschen, Hunde) hinbrettert. Es war einfach zu viel los. Also sind wir nach ca. 10 min wieder zurück zum Auto. Ohne Freilauf für ihn.


    Ansonsten kann er auf unserem Grundstück rennen und toben.


    Also Frust erkenne ich bei ihm nicht. Auch nicht, wenn wir Trainingsspaziergänge an der Leine in unserer Wohnsiedlung schon früh abbrechen müssen. Im Gegenteil, er wirkt eher erleichtert, wenn wir wieder auf unserem Grundstück sind…


    Und nein, müde wird er nicht. Selbst nach 1 h Stunde anstrengender Übungseinheit zusammen mit dem Trainer im Sommer, hat er sich anschließend, als wir noch ein bisschen gequatscht haben, nicht abgelegt sondern stand oder saß in totaler Erwartungshaltung weiterhin neben uns… :ka:

  • Ich verstehe deinen Ansatz, aber ich lese hier überwiegend von häufigem gleich wieder umdrehen.

    Dann habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Wenn wir in den Wald fahren, durfte er bisher viel rennen. Wir sind dann durchaus eine Stunde und länger unterwegs, wo er überwiegend im Freilauf ist. Umgedreht sind wir nur gestern relativ früh, weil er sofort mega drüber war und der Wald voller Spaziergänger und Pilzsammler. Ich wollte einfach nicht riskieren, dass er unkontrolliert zu Bewegungsreizen (Menschen, Hunde) hinbrettert. Es war einfach zu viel los. Also sind wir nach ca. 10 min wieder zurück zum Auto. Ohne Freilauf für ihn.


    Ansonsten kann er auf unserem Grundstück rennen und toben.

    Ach tut mir Leid, dann vergiss es! Das hatte ich tatsächlich falsch verstanden.


    Einen Ausgleich für ‚solche‘ Hunde finde ich nämlich extrem wichtig. So wichtig es auch ist, dass sie runter kommen.

  • Guten Morgen, was macht einen Hibbelhund zu einem Hibbelhund?


    Ich frage mal so in die Runde... Ich bin ja Ersthundehalter und habe hier eine sehr lebhafte Goldie Hündin mit 15 Monaten sitzen. Und mir fällt es tatsächlich schwer einzuordnen, was einfach das junge Alter ist und sich in der Entwicklung noch legt und was vielleicht darüber hinaus ihr Charakter oder eben ihre "Hibbeligkeit" ist..

  • Hibbeligkeit ist hier bei Emil eine Lebensaufgabe quasi Lima21 . Ich muss im Alltag immer ein Auge auf seinen Zustand haben, da er sich enorm schnell hoch spult und es dann schwer wird ihn wieder runter zu regeln. Erwartungshaltungen und Verhaltensketten waren von Anfang an mega schnell etabliert, also Training zu der gleichen Zeit, oder am gleichen Ort wie gestern ist schonmal ungünstig. Training sowieso immer sehr dosiert, weil er sich da halt wahnsinnig gerne abschießt. Agi früher, oder Hoopers jetzt, ist eher nix für ihn, kommt zu viel Bewegung ins Spiel schiesst er sich ab. Tricksen ist bei ihm eher was, da muss er denken. Was auch nicht jeden Tag klappt. Bewegt sich irgendwer im Haus, ist er quasi sofort on fire. Besuch stresst ihn total, selbst wenn es nur meine Töchter sind. Generell sieht man ihn häufiger mit Stressgesicht. Generell neigt seine Rute dazu kerzengerade in der Luft zu stehen, auch zuhause. Um runter zu kommen braucht Emil quasi immer Hilfe. Inzwischen kriege ich das ganz gut hin, er ist jetzt aber auch schon sieben.


    Als Gegensatz dazu hab ich den knapp zweijährigen Junghund, der als Welpe ein Piranha und generell wahnsinnig anstrengend war, Regeln bis heute gerne mehrfach täglich hinterfragt (was der Sheltie, trotz Hibbeligkeit nicht macht). Lucifer ist frech, körperlich, hat unterwegs einen gigantischen Aussenfokus ist jagdambitioniert und regt sich gerne mal auf, weil er im Dunkeln Angst hat, zb. Aber hibbelig ist der trotz all seiner intensiven, jugendlichen Bewegungsfreude und den Special effects nicht. Zuhause haut er sich aufs Ohr und ratzt. Ob ich da rumkrame, ist relativ wurscht. Als hormonell Geplagter hatte er wahnsinnig anstrengende Fiepphasen, aber hibbelig war das nicht. Er bleibt immer ansprechbar. Heißt nicht, dass er immer hört, aber er meldet sich geistig nicht ab, wie Emil. Merke ich zb auch beim Tricksen. Emil kann aufgrund seines höheren Alters natürlich mehr Tricks, aber neigt beim Hibbeln dazu alles durcheinander zu werfen. Lucifer hört besser zu, beobachtet genauer und ein Trick auf Kommando, den er einmal gelernt hat, vergisst er nicht mehr.

  • Guten Morgen, finde die Frage von dir Lima21 spannend und mach da grad weiter. Ich hab einen 1.5 J Hund und würde definitiv sagen, sie gehört in diese Kategorie. Warum oder ja, was macht es aus?


    ich trenne bei Tara die für mich "normalen" Energie- oder Frechheitsschübe eines noch pubertären Junghundes vom Hibbelhundedasein. Vieles was sie tut empfinde ich als ganz normal für einen jungen Hund, darunter fallen auch Energieschübe, zeitweise eine gewisse Ruhelosigkeit und vor allem Aufregung insbesondere in neuen Situationen und auch die Anfälle von Frechheit oder Spielwut. Für mich alles normal.


    Zum Hibbelhund macht sie für mich eigentlich ihre naja, fast Grenzenlosigkeit (wurde oben beschrieben in Bezug auf das Rennverhalten von Edward, das Tara teilweise teilt). Also das gar nicht mehr Runterkommen in für sie aufregenden Situationen. Das kann eben Rennen sein, was bei Tara aktuell etwas weniger wird und wo ich das Gefühl einschleicht, ich habe da mit etwas zu tun, schreibe ich gerne nachher mehr zu. Oder, und das ist häufiger bei meinem Hibbel, eben die Aufregung, die so extrem sein kann bei ihr dass sie wirklich nicht mehr ansprechbar ist und das auch über eine gewisse Zeit. Sie kann sich in für sie aufregenden Situationen zum Teil über Stunden nicht selber beruhigen. Bei ihr ist es primär alles, was mit fremden oder auch bekannten Menschen zu tun hat. Einfach alle Menschen, die sie nicht täglich sieht. Da kommt sie nicht mit klar. Diese Grenzenlosigkeit empfinde ich als drüber. Als nicht mehr normal Junghundetypisch sondern echt mehr. Man hat ja auch Vergleiche aus der Hundeschule oder so. Wichtig dabei ist, dass Tara in Situationen so drüber ist, die bei anderen Hunden eben kein solch krasses Verhalten provozieren. Also Situationen, die vielleicht andere Hunde auch aufregen können, aber nie so stark und wo die anderen dann nach einer gewissen Zeit von selber runter kommen, was Tara nicht kann. Daran mache ich fest, sie gehört in diese Kategorie :thinking_face: und ehrlich gesagt war das für mich nie eine Frage, darum, wenn du dich das fragst, hast du vielleicht (hoffentlich für dich) keinen solchen Hund :winking_face:


    Zum Rennverhalten und der damit verbundenen Grenzenlosigkeit (also Rennen bis in die Ewigkeit und noch viel weiter):

    ich frage mich, ob ich es t.w. mitverschulde, weil ich Tara eben auch nur selten ganz frei laufen lasse. Also sie hat täglich Freilauf an der 5-10m Schlepp die schleppt. Sie trabt, schnüffelt und rennt auch mal etwas. Aber dieses Grenzenlose was sie zu suchen scheint, 30 oder 40m oder weiter vorrennen und dann wieder zurück und nirgends ist eine Gefahr oder ein anderer Mensch/Hund den sie Umbolzen könnte, das kann ich ihr selten geben. weil ich gar nicht passend dafür wohne. ich denke, das ganze Thema des städtisch wohnen hat bei uns Einfluss auf den Umgang mit ihrer Hibbeligkeit. Aber nicht auf den Fakt, dass sie ein Hibbel ist.


    Korki hat dein Edward auf dem Grundstück oder sonst wo Fraps? also quasi Rennflashs? Habe eines deiner Videos gesehen, da wo dein Mann Gassi geht, und so geht Tara auch wenn sie kurz vor dem Explodieren ist. Darauf folgt meist an ausgewählten Stellen solch ein Frap. Anfangs sorgte ich mich deswegen, jetzt suche ich diese Orte ganz bewusst auf, damit die Energie komplett raus kann

  • @CathymitTara ich denke nicht, dass du das mitverschuldest, weil dein Hund selten ganz frei läuft. Emil hatte zwar als Junghund mal ne Weile SL-Knast, weil er Menschen gestellt hat, aber als das Thema rum war war er unterwegs immer offline. Rennflashs lösen das Problem aber nicht, eher im Gegenteil. Bewegung baut Adrenalin ab, aber nur gleichmaäßige, ruhige. Wie zb beim Traben neben dem Rad. Rennflashs erhöhen u.U. den Stress nur. Emil kann rennen wie eine Kanonenkugel und darf das auch. Er hört ja gut. Aber wenn er drüber ist, begrenze ich das eher und sehe zu, dass er ans Schnüffeln kommt. Lasse ich ihn dann rennen, wird er kläffig und wuselt mit Stressgesicht herum, das bringt keine Punkte.

  • Danke für deine Erfahrungen liebe physioclaudi :relieved_face: ja, SL muss hier halt sein. Würd ich doch nur in der Pampa leben :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Aber doch, nach über 1 Jahr Erfahrung explizit kann ich sagen: Tara Rennflashs sind ein Ventil für ihren Stress und zum Teil auch für ihre Energie und übei dieses Ventil kann der Stress zumindest teilweise entweichen. Ich weiss, dass zu viele Flashes ein Zeichen sind, dass sie Stress hatte und den eben abbauen muss. Dann schrauben wir am Alltag. Die Fraps (eben frenetic randon activity periods) selber sind aber kein Problem.

    Meinst du im übrigen wirklich echte Fraps oder meinst du einfach "Rennen bis zur Unendlichkeit"? Ein Frap bei Tara ist örtlich und zeitlich extrem begrenzt und kommt abfallartig. Nach 2-3 min ist der wieder vorbei und sie viel ruhiger. Das ist nichts stundenlanges, wie eben das RennenbiszurUnendlichkeit. Darum lasse ich diese kontrollierte Art des wilden Rennens zu.


    Dirk Biller hat zu den fraps ein tolles Video gemacht.

  • Meinst du im übrigen wirklich echte Fraps oder meinst du einfach "Rennen bis zur Unendlichkeit"? Ein Frap bei Tara ist örtlich und zeitlich extrem begrenzt und kommt abfallartig. Nach 2-3 min ist der wieder vorbei und sie viel ruhiger. Das ist nichts stundenlanges, wie eben das RennenbiszurUnendlichkeit

    Und genau da liegt der Unterschied.


    Wilde 5 Minuten; Zoomies; Frap im Gegensatz zum Blödrennen, das eben nicht nach 2,3 Minuten wieder vorbei ist, wo man wunderbar die Wandlung sehen kenn, die Bewegungen sind nicht weich, die Augen werden größer, die Pupillen werden größer, die Stressfalten legen sich ins Gesicht. ..

    Das hat nichts mehr mit Spaß zu tun, nichts mehr mit Stress ablaufen, nichts mehr mit Gräten strecken.

    Auch der Gesichtsausdruck, wenn der Hund dann wieder bei einem ist, spricht Bände. Da sieht man kein glückliches Hundegesicht, keine Lebensfreude pur.

  • Meinst du im übrigen wirklich echte Fraps oder meinst du einfach "Rennen bis zur Unendlichkeit"?

    Nein, Emil wäre gerannt bis zur Unendlichkeit, kommt mit Stressgesicht zurück und da ist dann nix positives dran.

    Zoomies hat er dann eher heutzutage, wo er erlebten Stress mal eben loswerden muss, gerne mit jemand, der mit ihm rennt, wo er den Hintern einklemmt und dann wie eine kleine Plüschkugel loszischt. Das ist dann flott wieder vorbei. Und danach kommt er heutzutage auch schnell wieder runter.

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