Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Balou packt bei anderen Leuten auch seine Menschenabneigung nicht so aus und geht besser an Hunden vorbei. Das kommt daher, dass er dann in anderen Umgebungen unterwegs ist und so abgelenkt ist, dass er nur vorwärts zieht und alles andere ist egal. Bei uns fühl er sich sicherer und zeigt seine Kreativität auch trotz Ausklinken.
    Seine Sitterin z. B. hat immer sehr viel unternommen und hat ihre Hündin ja auch immer dabei. Da war Lou immer so platt, dass er gar nicht viel Blödsinn machen konnte. Zusätzlich hat sie ganz andere Anforderungen an einen Hund. Bellen ist nicht schlimm, ziehen an der Leine auch nicht, Signale von ihm sieht sie nicht so gut - also hat sie weniger Probleme mit ihm gehabt.


    Aber: seit er nicht mehr regelmäßig (vielleicht alle paar Monate mal ein paar Stunden) dort ist, ist er sehr viel ruhiger und Menschen stressen ihn nur noch selten. Also machen wir wohl was richtig xD


    @oregano Lou ist im Freilauf meistens auch ruhiger (außer wenn irgendwas richtig toll riecht, das pusht ihn dann ins Unermässliche). Obwohl wir an wiesen und Wäldern wohnen, kann er aber trotzdem nicht freilaufen xD

  • Aber mich interessiert dabei - ebenso wie bei den "aggressiven" Hunden wirklich immer, inwieweit das, was der derzeitige StatusQuo ist vom Hund und wieviel vom Halter bzw aus genau dieser Konstellation kommt und ob es da wirklich keinen Weg raus gäbe. Oder ob es den nur aufgrund der Konstellation und der damit verbundenen Sichtweise nicht gibt.

    Ich denke auch unsere Baustellen wären in andern Händen, an einem anderen Ort, keine wirklichen Baustellen. Es sind auch keine echten Schwierigkeiten, finde ich. Vielleicht hätten andere Halter andere Ecken & Kanten, an denen sie arbeiten müssten, von denen wir glauben, dass sie eigentlich gar keine Schwierigkeiten darstellen. Wahrscheinlich gäbe es sicher Halter, die so gar keine Komplikationen feststellen würden. :tropf:


    Allerdings stellen mein Mann und ich nur marginale Unterschiede beim Rausgehen fest (sie schnuppert mehr bei ihm und erwartet bei mir mehr Action, aber das ist auch allen Erfahrungen geschuldet), auch @grPups, die schon als Sitterin mit Dakota raus gegangen ist, hat kein anderen Verhalten erkannt (eher ein noch anstrengenderes).


    Lou ist im Freilauf meistens auch ruhiger (außer wenn irgendwas richtig toll riecht, das pusht ihn dann ins Unermässliche). Obwohl wir an wiesen und Wäldern wohnen, kann er aber trotzdem nicht freilaufen

    Dakota ist im Freilauf deutlich unruhiger, auch wenn sie sich den Stress natürlich abrennt, sie pusht sich damit auch, das ist immer sehr Situations- und Tagesform-abhängig. Ihr tut die Begrenzung eigentlich immer gut. In der Stadt ist das bisweilen praktisch ... hier gibt es ohnehin Leinenpflicht. |)

    Ich habe andere Hunde gesehen, die sind hibbelig aber auf ihren Menschen fixiert, dann welche, die hibbelig sind, voller Energie - aber trotzdem hören.

    Dakota ist hibbelig, aber sie achtet dabei (gerade im Freilauf) viel auf uns und hat einen wirklich guten Grundgehorsam. Wenn sie uns ausblendet, dann geschieht das oft gar nicht bewusst, sie kriegt dann einen echten Tunnelblick. Nun, ihre Achtsamkeit bezieht sich einfach nicht auf alles andere (insbesondere nicht auf Fremdhunde) ... sie ist einfach ( grPups nannte es zuletzt so) sehr reaktiv. xD Aber gut, ich denke, dass wir inzwischen weit von echtem Hibbeltum entfernt sind, da hat sich in den vergangenen 5 1/2 Jahren schlicht sehr viel getan.

  • Zum Thema Hibbel:


    Hilde hat 1000 Volt. Sie ist einfach bis obenhin voller Energie -lasse ich sie wie sie will wäre das vermutlich vor allem für sie gesundheitsgefährdend. :pfeif: |)


    Aber sie hat kein Problem mit der Umwelt. Auch nicht mit Hunden. Nicht mit Menschen. Nicht mit Geräuschen.


    Sie hört gut und sie weiß das ein "Nein" ein "Nein" ist und ihr ansonsten der liebe Gott (also ich :D ) aufs Hirn steigt und das ist für sie definitiv etwas, was sie vermeiden will (nachdem sie halt immer mal wieder getestet hat, ob ich denn wohl noch Gott bin, oder den Titel anderweitig vergeben habe)


    Heißt: Optisch und sicherlich auch temperamentsmäßig eindeutig "Hibbel". Aber trotzdem keine ("keine die sich lohnen würden, als solche zu gelten. Nicht mehr als mal Meinungsverschiedenheiten halt.") Probleme. Auch solche Hibbels gibt es (zum Glück). =)


    @physioclaudi


    In welcher Ecke lebt ihr noch mal? Wenn ich mal da in der Gegend bin komm ich euch vielleicht wirklich mal besuchen. Reine Neugier =) Aber keine Sorge, keine drei Wochen. Leider muss ich ja Geld verdienen.

  • Border Collies und Aussies sind ja z.B. auch oft sehr energetisch - aber trotzdem oftmals eben sehr an einer Zusammenarbeit interessiert - so ist Hilde vermutlich auch, denke ich.


    Das stelle ich mir viel leichter im Umgang vor, als ein Hund, der dazu noch sehr eigenständig ist und keine Lust auf deinen Kram hat.


    Hunde, die für die 'Arbeit mit dem Menschen' gezüchtet wurden, sind vermutlich auch einfach noch was anderes als z.B. Herdenschutzhunde, die zwar auch mit dem Menschen arbeiten, aber auch sehr viele eigenständige Entscheidungen treffen mussten.


    Ich glaube, bei Zoey ist einfach viel in ihrer Mischung, das es uns nicht einfach macht.


    Aber z.B. kann sie eben auch mal einfach nur ruhig rumstehen, wenn andere (kleinere) Hunde um sie herumwuseln.
    Da ist sie dann wieder nicht hibbelig.


    Vielleicht trifft bei uns auch "nervös"/mit schwachen Nerven eher zu... X-D(Also bei Zoey, nicht bei uns - haha... ;D)


  • Das stimmt schon.


    Wobei Theo genauso war. Und dabei ein passionierter Jagdhund. Der hatte auch tausend Dinge, die erstmal wichtiger waren.


    Es hängt auch viel an der Passung zwischen Mensch und Hund, denke ich. Ich persönlich brauche triebige Energiebomben - sind einfach mein Typ Hund, passt zu mir, kann ich mit.

  • Jo... und wir z.B. sind flexibel - wir hatten ja keine großen Ansprüche/nix besonderes vor. :D


    Aber das romantische "Und er(der Hund) ist immer dabei und liegt dann gechillt neben uns, während wir Eis essen"(und sowas in der Art) :,-D - das ist es nun nicht geworden... ... X-D...
    Oder "Vielleicht eine Rettungshundausbildung"(hahaaaa).
    Oder "Romantisch im Park sitzen... ."(Hohoho)


    So genügt uns der eine Hund, wo andere z.B. 2 haben, da der 1. einfach keine Arbeit (mehr) macht - und man aber z.T. was anderes sich vorgestellt hatte/möchte.
    :roll:

  • Ich war mit meinem kleinen Energiebündel vorgestern beim Rallye Obedience und muss sagen, der Hund hat sich im letzten Jahr echt gemacht. Er war zwar übereifrig wie immer, aber tatsächlich sehr sehr konzentriert. Und das, obwohl nur fremde Hunde da waren.
    Das dauernde Üben zahlt sich doch aus - wobei wir ja nicht nur Aufmerksamkeit von ihm geübt haben, sondern auch Impulskontrolle und Frustrationstoleranz von mir. Wir spulen uns bei Stress tatsächlich gegenseitig so richtig schön hoch.

  • Hier ist es eher so, dass Max deutlich schlimmer/schlechter drauf ist, wenn ihn jemand anders führt. Reicht schon bei meinem Mann, ist aber auch bei Dexter so.
    Das was beide Hunde gemeinsam haben, ist dass sie draußen Regeln brauchen und sich darauf verlassen möchten, dass ich den Überblick habe.


    Mein Mann achtet einfach auf viele Dinge garnicht oder nicht schnell genug oder zu lasch. Dann läßt er die Leine weiter locker und die Hunde sein, wo sie gerade sein wollten, statt sie auf die abgewandte Seite zu holen und verbal etwas einzuwirken.
    Hat seine Grund auch schlicht darin, dass er nicht oft mit ihnen unterwegs ist. Für die Hunde ist es dann auch aufregender.


    Viele Sachen, die bei uns normalerweise schon länger kein Problem mehr sind, sind wenn mein Mann mit ihnen unterwegs ist wieder ähnlich schlimm wie anfangs. Mit ein Grund, weshalb ich die Jungs beide eher ungern aus der Hand gebe... zudem Max dabei natürlich gleich wieder überdreht ist.

  • Ist hier ähnlich, wie bei @persica.


    Milla ist ja zwischenzeitlich ein echt unauffälliger Hund und wir haben selten Probleme. Aber in ihren schlimmen Tagen hat es gereicht, wenn uns nur jemand (ohne Hund) zum Gassi begleitet hat. Das reichte schon aus, um alles zu verschlimmern.


    Generell hatten wir dieses "bei anderen tritt es nicht auf" eher nicht. Außer bspw in Situationen, in denen der Hund wirklich unsicher war und versucht hat sich unsichtbar zu machen (wie bspw. beim Tierarzt, weshalb meine Sorge auch nie ernst genommen wurde).
    Aber das wäre keine Dauerlösung gewesen den Hund einfach immer so zu verunsichern, dass er kleine Brötchen backt. Man hätte natürlich deckeln deckeln deckeln können. Aber irgendwann explodierts dann halt....


    Heute habe ich aber wieder mal gemerkt, dass "es" halt doch noch schlummert im Hundetier. Mein Freund: "lass uns über die Wiese (ohne Weg) heimlaufen"
    Ich: "ich weiß nicht.... Wiese ist doch immer doof für Milla"
    Mein Freund: "ach Quatsch, das macht sie schon sicher gut!!"
    Also Wiese gelaufen. Wir waren 200m da drehte das Tier frei und rannte unansprechbar im rasigen gestreckten Galopp von dannen (kein Auslöser), zog einen Kreis, vor, zurück, rum, umher. Also Pustekuchen. Die Wiesen, die wir geübt haben, gehen gut. Aber sowas kann sie tatsächlich trotz all der Fortschritte noch aus der Bahn werfen.


    Zuhause hat sie prompt ihre Sachen umdekoriert.


    Alles nicht wild, aber da merkt man mal, wie sensibel die Köterchens für "Auslöser" (auch wenn es keine zu sein scheinen) sein können.

  • Was ich noch erzählen wollte, weil es sehr interessant war:
    Gestern Abend bin ich mit Lou noch um das Feld gelaufen. Wir mussten an zwei Hunden vorbei (war ok: Anstarren und etwas Zug auf der Leine), ein paar Radfahrer kreuzten unseren Weg (Lou schnüffelte weiter - top!) und dann war der Freund seiner ehemaligen Sitterin mit Kind hinter uns. Balou hat die beiden seit eineinhalb Jahren nicht mehr gesehen, mag den Freund nicht... ich hatte Angst, er würde das Kind nicht erkennen und bin also schneller geworden, habe Druck gemacht, Tempo Tempo Tempo.
    Tada Herr Überfordert war da xD
    Als wir dann aus der Schusszone waren, bin ich etwas Kreuz und quer gelaufen und dann war es wieder gut.


    Später kam auf geradem Feldweg jemand mit großem Hund auf uns zu. Der Hund wirkte sehr desinteressiert und Lou war bei 100 m Entfernung angespannt, dann fixierte er durchgehend, wollte auf Zug gehen. Ein Frustbeller. Ich latschte also auf das Feld und drehte meine achten in einigen Abstand, während Herr Hund immer wieder die Pfoten in den Boden stemmte, um zu fixieren. Der andere guckte uns verdutzt zu :ka:


    Ein wenig danach war Lou wieder ruhig.


    Wie ich bei den "Hundebegegnungen" üben soll, keine Ahnung.

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