Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Also so wie du Hilde beschreibst @Hummel sowas habe ich auch mit Dis hier sitzen.
    Ich mache aber einen großen Unterschied zwischen Hunden, die eine schlechte bzw. geringe Frusttoleranz aufweisen und daraufhin ggf. aus Übersprung hibbelig werden, grundsätzlich aber vom Kopf her da sind und solchen, die vollkommen kopflos sind, nur noch wie automatisch durch die Gegend schießen und die sich überhaupt nicht anders verhalten können.


    Gehorsam war z.B. bei Lucky nie das Problem. Gehört hat er durchaus und vermutlich hätte man ihn einfach nur noch frei laufen lassen können und hätte keine Probleme mehr gehabt, aber geht ja auch nicht immer. Und eben jeden Tag das Gleiche, Routine war da sehr wichtig.

  • Und wer einen Hund hat der "so tickt" und aus Unwissenheit falsch/unpassend mit ihm agiert, kann aus diesem Hund eine Katastrophe machen.
    Nicht umsonst gibt es den Satz: Wie der Herr, so das Gescherr.

  • @Hummel direkt südlich dran an der Berliner Stadtgrenze. Du bist jederzeit willkommen :smile:
    Im August fahre ich mit beiden Hunden zu einer Cum Cane Trainerin, die selber eine Huschu hat und hauptsächlich mit Hütehunden arbeitet. Wir sind dann drei Tage da. Sie unterrichtet öfter mit mir zusammen und ich habe schon in ihrem Unterricht gesessen und erhoffe mir da schon viel Hilfe. Allein schon über Erzählungen hat sie mir gute Tips gegeben.


    Im Gegensatz zu Zoey hat Emil schon wtp. Ist aber oft so gaga, dass er gar nicht zuhören kann, was ich wirklich will und dann bellend vor mir steht. Auf dem Platz (ausser beim Agi, aber das habe ich nun endgültig abgehakt) ist er ein Streber. Bellt nicht, passt auf was man will von ihm und ist einfach nur toll. Aber das ist dann halt eine Blase fernab der realen Welt. Mit normalen Reizen kann er kaum umgehen. Immernoch habe ich das Gefühl Jedes Geräusch, alles, was sich bewegt, jeder Windhauch...alles wird registriert und drauf reagiert.
    Bei meinem Mann an der Leine hört er auf uns an zu bellen, aber ruhig ist er dann auch nicht. Rennt herum und ist mega gestresst. Bellt nur nicht. Gassi mit anderen Menschen ist meist eine Katastrophe, es sei denn sie haben einen Hund. In einer kleinen Hundegruppe ist er sehr ruhig und angenehm, aber nur hier in "seinem" Auslaufgebiet. Sind es mehr als drei Hunde, ist das wieder vorbei. Und in fremden Umgebungen klappt es auch nicht.


    Emils Interesse an fremden Menschen ist leider sehr groß, denn er findet sie alle doof. Mit Z&B fahren wir recht gut, aber es klappt auch nicht immer. Letztens kam ein Mann mit einem großen Bund Osterzweige auf uns zu und da ist Herr Hund völlig ausgeflippt. Keine Ahnung, ob das mit den Zweigen zu tun hatte, ich nehme es aber an. und kids sind gruselig,. Kommt nicht gut an, wenn man Kinder ankeifft.
    Emils Interesse an fremden Hunden ist, wie ich ja schon oft geschrieben habe auch sehr groß, da arbeiten wir gerade dran. Aber dieses aufgeregte rumgebelle, wenn wir an denen vorbei sind ist echt irre anstrengend und dauert gefühlt jedes Mal länger. Mache mich jetzt auf in den Wald, mal sehen was mich heute erwartet.

  • Also so wie du Hilde beschreibst @Hummel sowas habe ich auch mit Dis hier sitzen.
    Ich mache aber einen großen Unterschied zwischen Hunden, die eine schlechte bzw. geringe Frusttoleranz aufweisen und daraufhin ggf. aus Übersprung hibbelig werden, grundsätzlich aber vom Kopf her da sind und solchen, die vollkommen kopflos sind, nur noch wie automatisch durch die Gegend schießen und die sich überhaupt nicht anders verhalten können.


    Gehorsam war z.B. bei Lucky nie das Problem. Gehört hat er durchaus und vermutlich hätte man ihn einfach nur noch frei laufen lassen können und hätte keine Probleme mehr gehabt, aber geht ja auch nicht immer. Und eben jeden Tag das Gleiche, Routine war da sehr wichtig.

    Ich denke auch, dass viele Hibbelhunde ganz einfach vollkommen normale Hunde sind, denen ganz einfach die richtigen Infos fehlen, wie sie sich angemessen verhalten sollen und können. Ist ein Lernprozess und eine Sache von Erlernen erwünschter Verhaltensstrategien, wie man auf spezielle Reize reagieren soll.
    Aber es gibt durchaus auch Hibbelhunde, die KÖNNEN sich in manchen Situationen nicht anders verhalten, bzw. fällt ihnen diesbezügliches Lernen unheimlich schwer, weil sie tatsächlich megagestresst sind, wenn gewisse Reize auf sie einwirken und da brauchts einfach mehr, als ihnen mal konsequent aufs Dach zu steigen.
    Ich finde dazu die Artikel sehr aufschussreich, weil die Unterscheidung getroffen wird, zwischen unerwünschtem Verhalten das aus hündischem Normalverhalten resultiert, Problemverhalten und Verhaltensstörungen.
    Verhaltenstherapie beim Hund - Teil 1 / 3
    Sind 3 Teile, kann man weiter blättern.

  • Das ist für mich immer - egal worum es geht - die alles entscheidende Frage: Kann der Hund nicht oder will er nicht? Demnach richtet sich dann mein Handeln.

  • Das ist für mich immer - egal worum es geht - die alles entscheidende Frage: Kann der Hund nicht oder will er nicht? Demnach richtet sich dann mein Handeln.

    ...und ich frag mich dabei auch noch: Kann er wollen?
    Ist ja auch eine Sache, ob der Hund überhaupt gelernt hat, dass Zusammenarbeit mit dem Menschen etwas Positives, für ihn Gewinnbringendes ist - oder ob er gelernt hat, dass folgen lediglich unangenehm ist, weil es bedeutet, in übermässigem Mass die hündischen Bedürfnisse zu unterdrücken und er nie einen echten Ausgleich dafür bekommen hat.
    Und ein Nicht Können - von Nicht Wollen zu unterscheiden ist nicht unbedingt immer offensichtlich und einfach.

  • Ich behaupte die allermeisten Hunde, nahe an 100% (bis auf die wirklich kranken Ausnahmen) können wollen lernen. Definitiv. Hängt halt am Geschick des Hundeführers.

  • Ja, sehe ich auch so.
    Da muss der Lernprozess aber erstmal beim HH eingeleitet werden, damit er es dem Hund beibringen kann.
    Dennoch hat es oft auch Grenzen. Die Lebenserfahrungen der Aufzucht und in den wichtigen Sozialisationsphasen, sowie ungünstige Anlagen, kann man nicht wegzaubern.
    Nicht jeder Hund kann im selben Mass das Gleiche und nicht im selben Tempo wie jeder andere erreichen. Dazu muss er nichtmal krank sein.

  • Garantiert können und wollen Hunde lernen.
    Sehe ich auch so.


    Schwierig finde ich nur, wenn oft solche Sätze kommen wie: Ein dreijähriger Hund muss dies und das können.


    Manche brauchen halt länger.


    Vor allem Leute mit weniger Erfahrung müssen ja auch erst einmal ihre Erfahrungen sammeln. In der Erwachsenwerdenphase lernt man seinen Hund dann auch noch immer wieder neu kennen.
    Bei uns ist es zumindest so, dass vieles nicht funktioniert an Methoden, was vor einem Jahr vielleicht geklappt hätte. Der Charakter verändert sich, die Motivationen verändern sich. Da muss man auch erst mal mitkommen als Hundehalter xD


    Ich denke, dass Balou mit fünf Jahren auch ziemlich unauffällig sein wird. Ein Kindskopf, stur und aktiv wird er bleiben - aber über Gewöhnung und immer wieder gleiches Verhalten abspulen wird auch er irgendwann von außen betrachtet "ruhig" bzw. im Gehorsam stehend sein. In nichtkritischen Situationen höre ich oft, wie toll mein Hund hört. Wie eng meine Führung dort aber ist, sieht man von außen betrachtet nicht. Mein Ziel wäre es, dass Balou irgendwann nicht für alles eine Anweisung braucht, sondern automatisiert agieren kann.
    Wobei wir auf geradem Feldweg bestimmt nie frontal entspannt auf einen anderen angeleinten Hund zugehen können werden.

  • Ja, sehe ich auch so.
    Da muss der Lernprozess aber erstmal beim HH eingeleitet werden, damit er es dem Hund beibringen kann.
    Dennoch hat es oft auch Grenzen. Die Lebenserfahrungen der Aufzucht und in den wichtigen Sozialisationsphasen, sowie ungünstige Anlagen, kann man nicht wegzaubern.
    Nicht jeder Hund kann im selben Mass das Gleiche und nicht im selben Tempo wie jeder andere erreichen. Dazu muss er nichtmal krank sein.

    Natürlich. Es hängt immer daran, wie gut der Hundeführer zum Hund passt und wie gut er erkennen kann, was der Hund braucht. Und wie gut er das Umfeld so gestalten kann, dass der Hund das bekommt, was er braucht zum Lernen. Das "Erkennen" ist dabei das Schwierigste, denn zumindest in meinem Umfeld erlebe ich sehr oft Fehldeutungen, etwas seltener technische Mängel in der Umsetzung.

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