Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Hat Jemand ein paar SOS Notfall Hibbel Tipps? :p


    Ich bin heute Nachmittag auf einen Kaffee eingeladen und überlege Holly mitzunehmen. Es ist kein Muss und momentan tendiere ich auch dazu sie hier zulassen. Das Problem ist, dass die Einladung von Jemandem kommt, bei dem Holly bereits als Welpe 2x war und es war eine Hibbel Katastrophe. Auf einer Hibbel Skala von 1-10 eine 15.
    Zu der üblichen Aufregung, wenn wir irgendwo zu Besuch sind, käme also die wesentlich größere "abgespeicherte" Aufregung.
    Könnte sehr schwierig sein da den Punkt zu treffen, bevor sie in anderen Sphären schwebt.


    Wie gesagt, ich tendiere ohnehin dazu sie nicht mitzunehmen. Andererseits wäre es dort echt schön für Holly. Großer, eingezäunter Naturgarten, viel Raum für Blödsinn und Spaß. Dazu ist eine Person nicht da, die Holly nicht leiden kann. Würde sich heute also quasi schon anbieten.

    Ich würde sie mitnehmen und wenn irgendwas nicht klappt wenn sie "alleine" im Garten unterwegs sein darf, dann käme der Hund bei mir an die Leine und müsste neben mir liegenbleiben - fertig.

  • Interessanter Thread @Juliaundbalou :gut:


    Übrigens die hier bereits erwähnte Bandage bzw das Thundershirt ist wirklich empfehlenswert. Durch eine neulich notwendige Bandage ist mir aufgefallen, wie es meinen Knallkopf half runterzufahren bzw sich erst gar nicht so hochzustressen. Leider ist er ja auch sehr wärmeempfindlich, aber ich werde das jetzt wirklich mal ins Auge fassen in für ihn stressigen Situationen (Nicht gerade im Hochsommer versteht sich ).
    Wenn wir wo sind und es für Mr. zu stressig werden würde, kommt er ins Auto in die Box. Da kann er gut entspannen.
    Ansonsten habe ich immer seine Decke dabei, die kommt in ein kuscheliges, sicheres Eckchen hinter oder neben mir ,und es ist nach ner Zeit ok für ihn.

  • Wenn Liegenbleiben bei höchstem Hibbel eine Option wäre, würde ich hier nicht schreiben xD
    Das geht bevor es so hoch prescht, nur ist der Punkt nicht immer einfach zu erwischen (in Situationen wie dieser zum beispiel).



    Danke auf jeden Fall für die Tipps =)
    Ich habe Holly doch mitgenommen, vorsichtshalber das Auto im Schatten geparkt und hatte Kong sowie Shirt dabei.
    Die ersten Minuten waren auch echt gruselig. Kaum war der Hund aus dem Auto, war sie nicht mehr ansprechbar. Innerhalb von einer Millisekunde war sie komplett weg.
    Wie schon vorher vermutet, muss sie den Ort abgespeichert haben. Keine Chance mehr da einzugreifen.


    Aber sie hat sich echt schnell gefangen, ließ sich dann super anleiten und war fantastisch! :bindafür:
    Knapp 2 Stunden waren wir da. Es gab sogar noch extra Ablenkung in Form eines Handwerkers im Garten, spielende Kinder Nebenan und freilaufender, extrem neugieriger Schildkröten. (Laut Holly gruuuuuuuselig! :lol: )
    Sie durfte nach einer halben Stunde freilaufen und war ein Schatz. Entspannt, freundlich, neugierig und immer mit Ohr bei mir.
    War also eine sehr gute Entscheidung sie mitzunehmen :D

  • Hilde hat auch sehr lange gebraucht um mit fremder Umgebung zurecht zu kommen und es ist immer noch nicht angenehm für sie. Sie gehorcht, aber sie hat Stress. Was ihr hilft ist die viel verpöhnte Box. Das kennt sie nämlich und da ist ihr scheißegal was drumrum ist. Das heißt, sie kann in einer neuen Umgebung sein und bevor es sie zu sehr stresst, geht sie halt eben mal schlafen in der Box. Oder in der Autobox.

    Ja, so ist es bei uns auch. "Aus den Augen, aus dem Sinn" könnte Boleros Motto lauten. Oder auch: "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß". Er will dann auch nichts zum Kauen oder so, sondern einfach in Ruhe gelassen werden. Wir warten schon immer, ob er vielleicht das "Don`t disturb!"-Schild raushängt.

  • Wir waren für 3 Tage im Harz, ein Treffen von Freunden aus ganz Deutschland, über 20 Leute, hundefreundliches Hotel, wir waren viel Spazieren und mit den Hunden unterwegs und zwischendurch mussten sie auch mal eine Weile im Hotelzimmer auf uns warten.


    Da ist mir der Unterschied zwischen Hibbelhund und einfach nur unerfahrenem, ängstlichem Junghund sehr bewusst geworden.


    Für unseren Jungspund war alles das erste mal, lange Autofahrt, Hotel, unbekanntes GElände, viele Leute um ihn herum. Er ist erstmal aufgeregt, aber wenn wir entspannt sind und er sich alles in Ruhe anschauen darf, entspannt er sich auch sehr schnell. ZB auf der Terasse im Hotel, er sitzt neben mir und 10 Leute sprechen ihn an und möchten ihn kennenlernen...huii buhh, hinter mir verstecken . Und dann wieder rauskommen und merken, dass alle nett sind und auf meine Anweisung ihn unterm Kinn kraulen und nicht von oben auf den Kopf fassen. Dann fängt er an, sich alles genau anzuschauen, es spannend zu finden. Dabei immer mit einem Ohr bei mir und ansprechbar. Im Ort ist er fröhlich an durchhängender Leine neben mir gelaufen und hat sich bei Pausen entspannt abgelegt.


    Hibbel Jules kennt Hotel schon vom letzten Jahr, viele Leute auch - das geht. Aber in fremder Umgebung an der Leine ist echt gruselig, wenn ihre Aufmerksamkeit weg ist, ist wenig zu machen. Egal ob Natur pur im Nationalpark oder im Ort mit vielen neuen Eindrücken... sobald sie ganz viel um sich herum riecht, ist ihre Aufmerksamkeit überall und nicht länger als 2 minuten bei mir.


    Sie ist echt ein spezieller Hibbel. Sie geht immer freundlich auf alle Menschen zu, ist auch dabei nicht gestresst. Freut sich über nette leute, die sie ansprechen und kraulen. Schläft auch wirklich entspannt im Hotelzimmer, auch ohne uns, steht morgens gutgelaunt und fröhlich auf..bellt fast nie, verteidigt kein Territorium... es sind glaub ich wirklich die Gerüche, sobald da zu viele neue um sie rum sind, ist mein Nasenhund durch mit der Konzentration. Das können die Fischreiher im Nationalpark sein oder die Enten im Graben neben dem Café, oder die vielen Hundespuren im Kurpark, egal, bei zuviel Nasen input ist es zuviel für sie. Klar, ich übe noch weiter mit Ruhe halten und wenigstens kurze Aufmerksamkeit auf mich - immer ein Stück mehr - aber ich denke, es wird immer was davon da bleiben.


    Fremde Umgebung üben finde ich übrigens trotzdem sinnvoll. Junghund wird das eh das nächste mal noch entspannter mitmachen- und Hibbel Jagdhund lernt zumindest, die direkte Umgebung von unserem neuen Aufenthaltsort dann als "kenne ich" abzuspeichern und sich da bei kurzen Runden zum Lösen etwas ruhiger zu bewegen. Wenn ich Zeit hätte, würde ich mit den beiden eine 4 Wochen Wohnmobiltour machen als Training :smile:


    Lg, Elzbeth

  • Wie läuft es denn bei euch so auf dem Hundeplatz oder in der Hundeschule?
    Ich bin mit Caspar 2-3x die Woche auf dem Hundeplatz und gerade beim Agility knallen ihm zu anfangs die Sicherungen komplett raus. Die Gruppe ist anfangs sehr unruhig, viele jüngere Hunde plus 1-2 Hibbel (und zwei weitere Terrier) und es gibt immer viel Gebelle. Dann gibts ein wenig Unterordnung und der ganze Platz ist ruhig. Der ganze Platz? Nein, ein kleiner braun-schwarzer Terrier kläfft fröhlich noch einige Minuten weiter.
    Sobald es richtig ans Arbeiten geht, ist er hochkonzentriert und kein Ton kommt ihm mehr über die Lippen - aber die ersten 5-10 Minuten machen mich echt fertig. Ihn auch. Und jedes Mal überlege ich, ob ich nicht besser abbreche und nach Hause fahre, oder ob er irgendwann begreift, dass er sich nicht so aufregen muss. Wir waren ja erst 4x dort und auf dem anderen Hundeplatz, auf dem wir schon länger sind, ist er mittlerweile deutlich unaufgeregter. Die Entscheidung wäre einfacher, wenn er sich im weiteren Verlauf nicht so komplett beruhigen würde, an sich glaube ich nämlich, dass es ihm durchaus gut tut, in der Anwesenheit von anderen Hunden fokussiert zu arbeiten. Seit wir so viel unter diesen Bedinungen machen, verhält er sich ansonsten auch wieder normaler anderen Hunden gegenüber.

  • Meine war ein absoluter Streber. Wir haben Unterordnung und Schutzdienst (das wirklich nur kurz) gemacht. Gerade Schutzdienst war halt für meinen Hund einfach nur ein super Ausgleich. Agility würde sie vermutlich auch aufregen.


    Hast du mal versucht einfach erst reinzukommen, wenn der Platz ruhig ist? Was machst du um das bellen zu unterbinden?

  • Der Agility-Teil regt ihn null auf, da ist er absolut ruhig und fokussiert. Es ist wirklich nur die Anfangssituation.
    Reinkommen wenn es ruhig ist, wird schwierig, da er ja auch nicht ruhig ist. Und die anderen sind halt auch aufgeregt und dann entlädt sich die Spannung schnell im Bellen, da genügt der kleinste Anstoß.
    Wenn er erstmal kläfft, kann man nicht mehr so viel machen. Der Druck muss halt irgendwie raus, das Kläffen ist sein Ventil. Wir gehen dann erstmal im Abstand den Platz ab, da fährt er langsam runter. Und dann nähern wir uns langsam wieder dem Rest der Runde an, mit Belohnen von ruhigem Verhalten. Jetzt wo ich das so schreibe, kommt bei mir der Eindruck, dass es gar nicht zwingend die vielen Hunde sind, sondern die räumliche Nähe, bevor er die Lage richtig sondieren konnte. Werde ich nächstes Mal anders handhaben, vielleicht ist das der richtige Ansatz.

  • Meiner ist auf dem Hundeplatz auch ein Streber. Ich könnte mir aber vorstellen, dass das unter den Bedingungen, wie du sie beschreibst, anders wäre. Ich mach kein Agility, sondern Obedience. Wenn ich ankomme, gibts kein Rumgebelle (von keinem Hund) und es geht insgesamt sehr ruhig zu. Manchmal ist Charly im Auto hibbelig, wenn wir ankommen, aber ich krieg ihn schnell ruhig. In dem Zustand würd ich ihn sonst gar nicht erst aus dem Auto lassen. Vielleicht würde es ja wirklich helfen, wenn du später erst dazukommen würdest, wenn es auf dem Platz schon ruhiger zugeht? Und dann vielleicht außerhalb des Trainings öfter mal hinfahren und gar nichts machen, dann mal ohne Hund kurz über den Platz laufen und wieder nach Hause fahren und wenn er da nicht mehr rumhibbelt Schritt für Schritt das ruhige Aussteigen üben, damit die Erwartungshaltung weg geht, dass gleich voll die Post abgeht, wenn ihr auf dem Platz ankommt. Nur so als Idee.

  • wir sind auf zwei verschiedenen Hundeplätzen und Chaco ist auf beiden grundverschieden.Auf dem einen sind wir seit 2 Jahren zum longieren mit unserer Trainerin. Wir haben sie ja mal kontaktiert gehabt um an seiner Hibbeligkeit und Leinenpöbelei zu arbeiten, deswegen haben wir dort in einer kleinen Gruppe gestartet wo jeder einzeln seine Hunde aus dem Auto geholt hat und so jedes Team individuell trainiert wurde usw. Erst nach und nach haben wir daran gearbeitet, dass auch mit anderen Hunden auf dem Platz gearbeitet werden kann und mitlerweile sind wir in einer offenen Longiergruppe wo jedesmal bis zu 12 Hunde an 4 Zirkeln gleichzeitig arbeiten. Dort ist Chaco generell ruhig, arbeitet streberhaft mit und alle anderen Hunde sind ihm egal, auch wenn mal ein Kläffer dabei ist.
    Nun dacht ich mir, gehen wir zusätzlich auch bei uns im Ort zum Rally-O in den Hundeverein, Hundeplatz kann er ja mitlerweile ganz gut und er liebt UO. Naja, wir machen das jetzt seit 6 Monaten und manchmal ist es okay, manchmal der Horror. Die Pausen gehen noch, da bellt er nur selten aber fiept recht häufig, aber das wird immer besser da mach ich mich keine Sorgen. Nur sobald wir an den Start laufen, geht das gekläffe los. Ich warte immer bis er ruhig ist, aber sobald wir loslaufen geht das gekläffe von vorne los. Und manchmal springt er total wild den anderen Hunden die am Rand warten entgegen, es ist zum wahnsinnig werden. Und immer wenn ich denk, wir hören damit einfach auf weil das so keinen Spaß macht, haben wir wieder eine Trainingsstunde die super läuft und der Hund auch wirklich mit Freude dabei ist. Keine Ahnung woran das liegt. Ich hab mir jetzt selbst alle Karten laminiert und wollte regelmäßig selber nur gezielt am gekläffe arbeiten, weil irgendwie tut ihm die Arbeit doch gut.Er kann sich schon viel besser konzentrieren und das Beißfußlaufen unter Ablenkung können wir zum Beispiel mitlerweile super im Alltag bei Hundebegegnungen einsetzen.

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