• Ich halte von Knotenhalfter nicht viel. Vor allem nicht beim reiten. Da kann schnell mal etwas passieren.


    Unser Oldi läuft uns überall hinterher. Wir könnten mit ihm ohne Führstrick spazierengehen, natürlich haben wir einen Fürhstrick dran. Wir brauchen nur etwas sagen oder zeigen und er geht zurück, vor, weicht usw. So langsam klappt das auch mit unserem Pony. Wir könnten auch nur mit einem Halfter reiten oder ohne alles. Er geht ohne murren auf den Hänger. Am liebsten läuft er hinter uns. Manchmal auch schräg neben/hinter uns.


    Bei uns haben die Erfahrungen mit Pferden und die Bücher von Mark Rashid gereicht. Auch wenn die Bücher von Rashid nur Erzählungen sind kann man sehr viel durch die Bücher lernen.


    LG
    Sacco

    • Neu

    Hi


    Schau mal hier: Parelli* Dort wird jeder fündig!


    • und das Halfter sitzt so locker, das es unter normaler Benutzung nicht einschneidet.

      Im Prinzip ist es wie bei der Kandarre:
      RICHTIG angewandt ein Hilfsmittel, um sehr fein (da eben sehr scharf) Kommunizieren zu können (oder auch Befehle erteilen zu können ;) ), falsch angewandt ein Marterinstrument!
      Ein bei normaler Benutzung EINSCHNEIDENDES Knotenhalfter habe ich noch nie gesehen :shocked:
      Aber sehr viele viel zu locker verschnallte, die dann lose um den Nasenknorpel baumeln und bei Zug (egal ob von Mensch oder Pferd verursacht) so richtig fies schmerzhaft da sehr konzentrierten Druck ausüben.

    • Ich bin mir sicher dass es einiges gibt, was man sich von Parelli abschauen kann und dass er durchaus einige richtige Ansätze hat, was das Pferdetraining angeht.
      Was mir sehr negativ aufstößt (neben einigen sehr unschönen Videos die in den letzten Jahren erschienen sind), ist dass die zum Teil wirklich stressigen und ernsten Unterordnungsübungen, die dazu dienen die Dominanz des Menschen über das Pferd klarzustellen als "Spiele" bezeichnet werden.
      Die Pferde werden bei Parelli klar unter Druck gesetzt, haben im Gehorsam zu stehen. Das ist bei einem Tier, welches so viel mehr Kraft hat als der Mensch auch nötig. Mit Spiel und Spaß hat das für das Pferd aber rein gar nichts zu tun. Ich sehe auch nicht, inwiefern es jetzt besonders pferdefreundlich ist, aller Monty Roberts, junge Pferde in kürzester Zeit mit massenhaft Bodenarbeit aber kaum ernsthaftem Gymnastizieren zu Reitpferden auszubilden.
      In erfahrenen Händen klappt das oft ausgezeichnet, aber gerade diese Wischiwaschi-begriffe locken Anfänger an, die ihr Pferd gaaanz natürlich und gewaltfrei ausbilden wollen und da muss man nun einmal sagen, dass Parelli nicht gewaltfreier ist als die klassische FN-Reitweise.
      Parelli ist ganz klassisch "Klingeln, Klopfen, Tür eintreten".


      Hier ein Video von Parellis Frau, Linda Parelli:


      alles nur Spiele?
    • Ja, dies Video kommt immer, oder? Everytime the same, meist kommt es leider ohne die zugehörigen Informationen, etwa dass es sich hier um ein Pferd handelt, das Menschen angreift und das wirklich gefährlich ist.


      Eines der Sorte, um die wir alle einen großen Bogen machen, wenn wir ihnen begegnen. Da ist mir diese Methode doch lieber als die, die ich von Pferdefachleuten unter dem Deckmäntelchen tiefsten Schweigens kenne.


      Und, jede Art mit Tieren umzugehen, jede.... wird Leuts haben, die es können und verstehen und verinnerlichen und solche die aus einer guten Idee Murks machen und an der Umsetzung scheitern.


      Für mich scheint das eine Glaubensfrage zu sein, NHS oder nicht. Was könnte man voneinander lernen. Aber ich glaub, darum ging es hier gar nicht.


      Gymnastizieren des Reitpferdes? Ehrlich? Ich glaube allein dahinter steht die Aufgabe oder sollt ich schreiben Stellung, die das Pferd für den Reiter hat? Und das steht auch jedem frei, wie er sich seinen Partner Pferd vorstellt. Das auf die Bodenarbeit das Reiten der der gleichen Dinge folgt - sollte aber auch klar sein.


      Sundri

    • Also Parelli = NHS? Man lernt nie aus! In dem Video hat das Pferd keinerlei Ansätze gemacht Frau Parelli anzugreifen. Ich würde niemanden verurteilen, der ein Pferd nach einer versuchten Attacke maßregelt, das muss sein. Bei Parelli sieht man aber häufig vorallem eines: Man will etwas von dem Pferd, das Pferd weiß nicht was man will, man baut mehr Druck auf um das Verhalten zu erzwingen. Parelli wartet nicht darauf, dass das Pferd etwas richtig macht, sondern darauf dass es etwas falsch macht.
      Am Strick schütteln hat doch bis das Pferd darauf konditioniert ist gar keine Bedeutung für das Pferd, außer dass es unangenehm ist. Bis das Pferd endlich das gewünschte Verhalten zeigt wird der Druck mehr und mehr erhöht.
      Selbstverständlich funktioniert das. Aber niemand kann mir erzählen das sei stressfrei und "natürliche Pferdesprache".


      Ich habe persönlich kein Problem mit Parelli. Aber seine Anhänger die behaupten es sei alles zu 100% pferdefreundlich und man spiele mit dem Tier in einiger Glückseeligkeit sind meiner Ansicht nach etwas verblendet. Das "porcupine game" zum Besipiel ist nichts anderes, als Druck auf empfindliche Druckpunkte des Pferdes aufzubauen bis es ein gewünschtes Verhalten zeigt und dann zu belohnen indem der unangenehme Reiz wieder entfernt wird. Erziehungs- und Dominanzsicherung, kein "Spiel".



      Edit: Deinen letzten Abschnitt habe ich nicht ganz verstanden. Ich denke wir sind uns alle einige dass es für ein Reitpferd nötig ist ausreichend gymnastiziert ist, damit es ohne Schaden zunehmen und bei guter Bemuskelung einen Reiter tragen kann?

    • Gymnastizieren heißt geht genaus das: Gymnastizieren.
      Damit das Pferd die Chance erhält Muskeln zu trainieren, die es ohne einen Reiter in der Stärke nicht braucht und folglich auch nicht hat.
      Das Pferd hat sonst Mühe sich mit einem Reiter im Rücken auszubnalancieren und die Gangarten zu wechseln. Es verkrampft und wirkt dann träge, hektisch, widersetzlich - je nachdem wie es versucht mit seiner Lage klar zu kommen.


      Aber da reicht ein schönes Buch und ein Kurs nicht aus. Es braucht ein bisschen Übung um zu erkennen, wann ein Pferd im Takt läuft (fleißig aber nicht verkrampft), wann es die Hinterhand benutzt um sich besser zu tragen oder wann es auf der Vorhand läuft. Der Unterschied zwischen gelöst (ohne Verkrampfung) und auseinandergefallen (ohne die positive Körperspannung).
      Wie es aussieht wenn sich ein Pferd "verwirft" (Biegung vortäuscht), wie es aussieht wenn es ohne "Natürliche schiefe"(Pferde sind links oder Rechtshänder, laufen daher in eine Richtung etwas quer) Kurven in beide Richtungen laufen kann ohne zu schleudern.


      Beispiel: Jungoferde laufen Kurven in leichter Außenstellung und lehnen sich wie ein Motorrad nach innen.
      Mit Gewicht auf dem Rücken ist es aber schlauer, sich in die Kurve zu biegen, weil Pferd sonst umkippt.


      Ein guter Pferdeausbilder oder spezialisierter Tierarzt kann sagen, ob ein Reitpferd Muskeln hat, die von ständer Verkrampfung kommen, oder ob es Muskeln hat, die es beweglicher machen und seine Vorhand und Rücken schonen.


    • Beispiel: Jungoferde laufen Kurven in leichter Außenstellung und lehnen sich wie ein Motorrad nach innen.

      Das ist jetzt nicht auf dich bezogen. Du hast es nur so schön formuliert.


      Ich kenne und sehe leider viele Freitzeitpferde, die sind keine Jungpferde mehr, die auch so laufen. Dann noch auf der Vorhand und den Rücken weggedrückt. Und die Besitzer finden das ihr Pferd ja so super läuft. Da wird auch nicht longiert, sondern das Pferd wird gekreiselt ( in allen Gangarten). Aber man macht ja alles richtig und kann das ja.
      Und die setzten sich dann auch so auf das Pferd und reiten. Die sind der meinung da sie alles richtig machen und so super können brauchen sie keinen Trainer/Reitlehrer.


      Das macht mich traurig und die Pferde tun mir einfach nur leid.


      LG
      Sacco

    • Ja, ich hab mich, glaub ich, ungeschickt ausgedrückt. Natürlich sind wir uns darin einig und wir sind uns, hoffentlich auch darin einig, das jegliche Ausbildung, in der ein Tier etwas lernt, was es von sich aus nicht tun würde - Stress bedeutet.


      Egal ob nun per Parelli oder klassisch englisch.... trotzdem weiß ich, aus vielen Beispielen (mein Tochter macht grad Praktika in diversen Reitställen) dass grad klassische Reiter sich gern mal vergreifen, am Sportgerät Pferd. Oder das von ihr verlangt wurde, und mit der Leine wackeln ist sicher anderer Stress als Zuschlagen mit der Gerte.


      Zumindest sollten wir nicht unterschätzen, das es genug Menschen gibt, die ihr Pferd nicht verstehen wollen, sondern die es beherrschen wollen.


      Und ich habe in all der Zeit mit Pferd gelernt, das es eben immer Trainer braucht, die einen korrigieren. Früher war ich auch mal so naiv, das ich dachte "wenn einer reiten kann, dann kann er reiten, so what?" Aber sich selbst allein überlassen, den Wunsch nach einem jungen Pferd, das so ist, wie man sich das vorstellt, das geht vermutlich in 99 % von 100 schief....


      Ich glaub aber tatsächlich das Parelli und Co eher vom Pferd verstanden wird und dass das Vertrauen zwischen Beiden anders aufgebaut ist. Abgesehen davon ist der Umgang dann wohl eben doch sehr individuell. Schrieb ich ja schon.


      Sundri

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