Wander-Quatsch-Thread
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Ich arbeite ja in einem der (vor-) alpinen Landkreise und habe da auch hin und wieder mit der Bergwacht zu tun. Ganz ebrlich: das hat mich noch vorsichtiger werden lassen, da ich halt diejenigen, die für meinen Leichtsinn/Größenwahn ihren Arsch riskieren auch persönlich kenne.
Der Jugendleiter meinte mal in einem Gespräch, es gibt den Unterschied zwischen "ob" und "wie". Bei "wie" überlege ich, was brauche ich, um die Tour zu schaffen - das Risiko wird damit kalkulierbar. Bei "ob" fehlt mir dazu Wissen und Erfahrung und das Ganze eher ein Glücksspiel. Das fand ich nen ganz guten Vergleich.Und da die Berge vermutlich auch nächstes Jahr noch da sind, kann man ja evtl "anspruchsvollere" Touren auch machen, wenn jemand mit mehr Erfahrung dabei ist.
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Wie hatten ja letzten Sommer ein Erlebnis das uns auch nur kopfschüttelnd zurück ließ.
Wir hatten eine Tagestour geplant, viele hm, langer zäher Aufstieg. am Weg trafen wir einen - wie es sich herausstellte - Touristen aus Hamburg. Wir kamen ins Gespräch da ich mir ziemliche Sorgen um den kreidebleichen Mann machte. Er saß unter dem letzten Anstieg, sah wie gesagt alles andere als gut aus. Ich fragte wie es oben so sei. Na da war er noch nicht. Er war zu dem Zeitpunkt schon fast 8 Std unterwegs (wir mit den Hunden im Schlepptau gerade mal 4, 5h). Zum Gipfel war es noch ca 1 Std steiler Aufstieg (im Normal Tempo) und dann bis zur Seilbahnstation noch ca 1,5Std. Also noch eine ganze Menge was er vor sich hatte an Strecke und hm.
Im Gespräch fand ich dann raus dass der Mann (Familienvater von 2 Kids, Frau und Labbi daheim) sonst einen Bürojob hat und nie in die Berge geht. Nur die eine Woche im Jahr die er irgendeinen Verwandten in Kärnten besucht, da nutzt er das aus und geht hoch hinaus.
Dass man solch anspruchsvolle Touren ohne jeglicher Kondition oder Erfahrung auch noch alleine macht fand ich sehr gewagt. Ich hab ihn auch durch die Blume drauf angesprochen dass das ja sehr schnell schief gehen kann wenn man alleine und so ganz ohne Training in den Bergen unterwegs ist und hab ihm paar leichtere Touren in der Umgebung vorgeschlagen. Nein, das wolle er nicht, weil wenn er dann mal in die Berge geht - dann richtig.
Dass sowas ganz schnell ganz schief gehen kann war ihm anscheinend nicht klar.
Ich frag mich auch wieso seine Verwandtschaft das zulässt dass der alleine loszieht. Aber andererseits, was will man tun. Als Erwachsener kann er ja selber entscheiden. Wir haben dann an Schlüsselstellen immer ganz zufällig Rast gemacht und auf ihn gewartet und er kam am Ende gut wieder runter. -
Warum darf der arme Mann nicht an sein Limit gehen und vielleicht eine ganz tolle Selbsterfahrung machen? Wenn ein David Lama, Ueli Steck, Dean Potter, Cedric Hählen, ... an sein (höheres) Limit geht und dabei sirbt, sind die Reaktionen komischerweise ganz anders als wenn ein vermeindlich schlecht trainierter Tourist sein persönliches Limit überschreitet. Macht es für einen Bergtretter einen Unterschied, ob er einen Staralpinisten oder einen Büroristen mit Labrodor zusammensucht?
Gruss von Zorro07
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Ich finde, es macht einen Unterschied, ob ein David Lama trotz Kenntnissen, bester Ausrüstung, guter Gefahreneinschätzung erwischt wird oder ob sich eine Horde an schlecht trainierten Touristen im Gebirge rumtreibt. Die David Lamas sind selten und tragisch, die Touristen haben wir jedes Jahr in übertriebenen Mengen. In Sandalen und ohne Seilsicherung am Klettersteig, in Sneakers auf 2000 Höhenmeter.
Ein David Lama geht trotz bestem Wissen drauf, ein Tourist stirbt aus Leichtsinnigkeit. Das ist wie zu sagen: Ja mir doch egal, ob da jemand ohne Führerschein rumgurkt, ist es für Feuerwehr und Rettung was anderes, ob sie Paul Walker aus dem Auto kratzen oder Max Müller?
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Für mich macht das keinen Unterschied. Ich denke mir sowohl bei einem David Lama als auch bei dem Büroristen mit Labrador: selbst schuld! Sorry, da bin ich ein wenig hart!
Zum einen ärgert mich aber, daß beide eben noch andere mit reinziehen, denn irgendjemand muss sie den Berg ja wieder runter bringen.
und zum anderen kommt der Bürorist mit Labrador vermutlich häufiger vor als ein David Lama. Also zumindest bei meinen Bergwachtler*innen. Die holen idR immer nur "basst scho" Idiot*innen aus der Gefahrenzone!Ich habe einige Alpinist*innen im Freundeskreis. Zum Teil Leute, für die die Alpen fast schon Hügel sind.
Alle trainieren regelmäßig neben dem Berggehen klettern, joggen etc.
Alle haben sich sowohl technisch als auch Ausrüstungmäßig nach und nach gesteigert und langsam aber sicher ihre Grenzen erweitert.
Niemand von denen würde bewusst ne Tour gehen, die - unter Abwägung von Faktoren wie Wetter, Können, Ausrüstung - weit über Ihren Grenzen liegt. Vor allem nicht alleine. Und das ist vermutlich der Unterschied zum "Büroristen mit Labrador": der macht sich einfach gar keine Gedanken. -
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Ich finde der Unterschied ist ob man Pech hatte oder man sich überschätzt hat... vor allem wenn es eben nicht nur falsch eingeschätzt ist, sondern man es eigentlich hätte besser wissen müssen.
Mein Vater ist auch so jemand. Knapp 60, schwanger mit Mehrlingen und ein kaputtes Knie, aber er bildet sich ein die Berge rauf und runter rennen zu können wie zu seinen Feldjägerzeiten. Meine Schwester und ich erfinden seit Jahren neue Ausreden warum uns diese und jene Tour zu schwer ist, weil absolut nicht einsehen will, dass er das nicht mehr schafft.
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Ich denke, wenn ich relativ schneefrei unterwegs bin gehe ich zwar auch Risiken ein, aber solche, die ich kenne und einschätzen kann.
Natürlich kann trotzdem etwas passieren, aber nicht, weil ich mich in totaler Unkenntnis in eine Situation begeben habe, die mir über den Kopf wächst.
Gehe ich in den Schnee, dann bewege ich mich in einem Element, welches ich fast gar nicht einschätzen kann.Also wäre ich im Schnee der Büro-Labrador über den man sich zu Recht aufregt, wenn er unnötige Risiken aus totaler Unkenntnis heraus eingeht.
Im schneefreien Gelände kann man davon ausgehen, daß ich weiß worauf ich mich einlasse und dementsprechend vorbereitet bin. Und erkenne, wann ein Risiko zu groß für mich wird und dementsprechend umdrehe.
Wenn dann was passiert, dann war es ein Unfall und nicht kopfloser Leichtsinn, der zu einer Extremsituation geführt hat.Macht für mich einen Unterschied.
Und bei den genannten Sportlern würde ich davon ausgehen, daß sie eher nicht kopfloser unterwegs sind, sonst wäre die Lebenserwartung ziemlich niedrig.
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Ich habe eine ganz doofe Frage
Lucy (Parson Russell Terrier) ist jetzt 1 Jahr alt - und wir würden auch gerne regelmäßig wandern gehen.
Wir wohnen für "gemäßigte" Wandertouren/Bergtouren eigentlich auch ganz gut.Nun habe ich mir verschiedene Wanderrouten rausgesucht - und es wären auch einige wirklich tolle Touren dabei, die jeweils mit einer Wanderzeit von zwischen 7 und 8 Stunden angegeben sind.
Strecke wäre jeweils ca. 20-23 km - mit Steigungen, aber vom Streckenprofil nicht besonders anspruchsvoll.Nun habe ich natürlich nicht vor, sofort mit einer 8 Stunden Wanderung zu beginnen - es sind auch sehr viele interessante Touren mit so um die 4 Stunden dabei, damit fangen wir natürlich erst einmal an
Aber ich bin mir mit den großen Touren insgesamt unsicher...
Ich finde 7 Stunden wandern für einen so kleinen Hund so lange...Andererseits sind Parson Russell Terrier ja sehr ausdauernd und Lucy ist sowieso ein richtiges Powerpaket.
Wie seht ihr das?
Denkt ihr, dass so lange Touren (also 7-8 Stunden) für einen kleineren Hund okay sind? -
Ich habe eine ganz doofe Frage
Lucy (Parson Russell Terrier) ist jetzt 1 Jahr alt - und wir würden auch gerne regelmäßig wandern gehen.
Wir wohnen für "gemäßigte" Wandertouren/Bergtouren eigentlich auch ganz gut.Nun habe ich mir verschiedene Wanderrouten rausgesucht - und es wären auch einige wirklich tolle Touren dabei, die jeweils mit einer Wanderzeit von zwischen 7 und 8 Stunden angegeben sind.
Strecke wäre jeweils ca. 20-23 km - mit Steigungen, aber vom Streckenprofil nicht besonders anspruchsvoll.Nun habe ich natürlich nicht vor, sofort mit einer 8 Stunden Wanderung zu beginnen - es sind auch sehr viele interessante Touren mit so um die 4 Stunden dabei, damit fangen wir natürlich erst einmal an
Aber ich bin mir mit den großen Touren insgesamt unsicher...
Ich finde 7 Stunden wandern für einen so kleinen Hund so lange...Andererseits sind Parson Russell Terrier ja sehr ausdauernd und Lucy ist sowieso ein richtiges Powerpaket.
Wie seht ihr das?
Denkt ihr, dass so lange Touren (also 7-8 Stunden) für einen kleineren Hund okay sind?ich denke, die Größe des Hundes ist da nicht entscheidend, eher sein Trainings/Gesundheitszustand.
Ich würde die Wanderungen langsam steigern (und vielleicht auch mit weniger als 4h beginnen), gerade weil sie erst ein Jahr ist und immer auf ausreichend Pausen achten. Dann sollten irgendwann auch Wanderungen von 7h möglich sein (mit entprechender Erholung danach).Wir waren mit unserer da 13 Monate alten, wanderunerfahrenen Hündin gerade in Südtirol und haben dort mit 2-4h Touren begonnen, ging wunderbar und hat allen Spaß gemacht.
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