Charakterliche Unterschiede Aussie - Border

  • Also das ein Aussie kein Anfängerhund sein kann bestreite ich.
    Meine ist mein erster Hund und wäre wirklich im Alltag ein total einfacher Anfängerhund. Meine Eltern kennen sich mit Hunden absolut nicht aus, können aber meine ganz einfach händeln.
    Im Sport ist das ganze etwas anders bei ihr. Da ist sie nicht ganz soo einfach zu führen.


    Bzgl. Verträglichkeit find ich kann man schwer vergeallmeinern. Allerdings konnte ich schon beobachten (habe ziemlich viele Aussies und Border im Bekanntenkreis), dass Border oft etwas ungern gesehen sind bei anderen Hunden. Vor allem wenn sie ihre tiefe Körperhaltung und vl. dann auch noch das fixieren im Spiel zeigen. Da reagieren andere Hunde oft ziemlich verwirrt.


    Meine Aussiehündin ist total verträglich, wird sie total provoziert ist sie allerdings keine die ängstlich flüchtet, sondern sich wehr, aber immer schaut das sie das ganze dann entspannen kann.


    In der Rettungshundearbeit haben wir auch einige Aussies und Border. Die Aussies sind um einiges "härter" und haben weit mehr Aggression (nicht verwechseln mit Aggressiev!!). Kommt mal ein etwas schwierigers Gelände sind oft die Border die dann zu Mami oder Papi laufen und hilflos gucken. Die Aussies kämpfen sich einfach durch und weiter gehts.
    Allgemein hab ich den Border als relativ weichen Hund kennen gelernt.

  • Kommt mal ein etwas schwierigers Gelände sind oft die Border die dann zu Mami oder Papi laufen und hilflos gucken. Die Aussies kämpfen sich einfach durch und weiter gehts.

    Witzig. Bei der Arbeit am Schaf erlebe ich es eher andersrum.

  • Witzig. Bei der Arbeit am Schaf erlebe ich es eher andersrum.

    Wirklich, sehr interessant!!


    Es sind sowohl Aussies als auch Border nicht aus Arbeitslinien.


    Allerdings ist ein anderer Border einer Freundin im alltäglichen Umgang (in der Hütearbeit hab ich ihn noch nie gesehen, er stammt aber aus Arbeitslinie und wurde auch auf einem Schafbetrieb groß) sehr weich. Die Besitzerin hat auch eine Aussiehündin. Und sobald die etwas schärfere Worte ansetzt ist der Border gleich ziemlich geknickt. Ein ziemlich weicher Hund im Alltag

  • Und sobald die etwas schärfere Worte ansetzt ist der Border gleich ziemlich geknickt. Ein ziemlich weicher Hund im Alltag

    ... lässt aber null Rückschlüsse auf die Führigkeit während des Jagens zu.


    Ob ein Hund sich durchs Gelände wurschtelt, ist dann noch mal ein ganz anderes Thema und hat wiederum nichts mit dem Will to please zu tun. Meine erste Hündin war stur wie nur noch was an den Schafen und hat bei jeder kleinen Brennessel eine entrüstete Vollbremsung hingelegt. Meine viel führigere zweite Hündin ist überall durch ... ohne Hirn. Das war auch nicht immer so richtig dolle. Bei der nächsten fanden wir dann das Mittelmaß. :D

  • Diese Rassen sind für mich einfach so grundlegend unterschiedlich, dass ich nicht sagen kann "Das ist typisch BC, das typisch Aussie". Das ist als ob man einen LZ DSH mit einem Mops vergleichen wollen würde. Ich wüsste gar nicht wo ich anfangen sollte zum aufzählen.



    Ich hab hier Show-Aussie und AL-Border sitzen. Letzterer noch ein Welpe. Und wenn ich mich an den Aussie-Welpen erinner und mir jetzt den kleinen Zwerg anschau....wie zwei unterschiedliche Welten. Noch unterschiedlicher geht kaum.

  • Nein ich find auch das sind zwei ziemlich unterschiedliche Rassen.
    Gut es sind beides Hütehunde aber das wars auch schon.


    Bei mir zieht in naher Zukunft ein Aussies aus AL ein, meine jetzige Hündin ist aus Showlinie. Mal sehen wie da die Unterschiede sind

  • @Stadtmensch


    Was mich interessieren würde: Warum fragst Du? Überlegst Du dir einen davon anzuschaffen?

    Ich frage,weil eine Freundin von mir einen etwas schwierigen Aussie hat (obwohl sie jahrelange Hundeerfahrung hat und ihre Briards immer sehr gut erzogen waren). Jetzt meinte ein Hundetrainer zu ihr ,dass der Border Collie einfacher zu erziehen wäre und sich meistens besser mit anderen Hunden verträgt. Das kann ich mir aber auch nicht vostellen,deshalb möchte ich gerne wissen,was die Experten hier im Forum dazu meinen.

  • Ich hab hier Show-Aussie und AL-Border sitzen. Letzterer noch ein Welpe. Und wenn ich mich an den Aussie-Welpen erinner und mir jetzt den kleinen Zwerg anschau....wie zwei unterschiedliche Welten. Noch unterschiedlicher geht kaum.

    Wie genau unterscheiden sich die beiden?

  • Gemein haben die Rasse eigentlich nur, dass sie ähnlich aussehen (für den Laien...Rassekenner sehen den Unterschied schon) und beide irgendwas mit Vieh zu tun haben. Hier enden für mich die Gemeinsamkeiten auch schon. Das sind für mich zwei komplett unterschiedliche Rassen mit unterschiedlichen Anlagen. Keine ist "leichter" oder "schwieriger". Sie sind eben anders. Genauso könnte man einen Pudel mit einem Labrador vergleichen. Der von @pardalisa verlinkte Artikel zum Vergleich Border/Aussie trifft es meiner Meinung nach sehr gut. Für mich käme zB ein BC gar niemals in Frage. Das sind einfach überhaupt nicht meine Hunde.


    Ob der Aussie ein Anfängerhund ist oder nicht, kommt immer auf den Anfänger an. ;)
    In den richtigen Händen sind Aussies tolle Hunde und bereichern das Leben, wenn sie zu einem passen. Dabei geht es nicht mal darum, wie viel Hundeerfahrung man hat oder was man alles aus der erzieherischen Trickkiste kramen kann, sondern mehr darum, ob man selbst vom Typ her zu diesen Hunden passt. Verbissene, sehr genaue Typen werden mit dem Aussie mehr Probleme haben, als welche, die auch auch mal achselzuckend neben ihrem Hund stehen und über ihn lächeln können. In den falschen Händen werden sie zu nervigen, lauten und negativ auffälligen Hunden, die viele Lebensbereiche einschränken können.


    Hier leben Aussie Nr 2 und 3.


    Aussie Nummer 1 kam aus reiner Arbeitslinie. Sie war eins Schatz. Ein idiotensicherer Hund, viel Wach,und Schutztrieb, sehr eigenständig mit wenig Rückversicherung an uns, nicht hibbelig, nicht laut, eher unauffällig, freundlich reserviert, an Menschen und Hunden desinteressiert, Aufgaben mussten Sinn machen, damit sie diese auch erfüllte.


    Aussie Nummer 2 ist papierlos. Zur Linie kann ich daher nicht viel sagen. Ich vermute aber eine Mischlinie. Aufpassen ist sein Ding. Wachtrieb ist im massig gegeben, Schutztrieb ist gut händelbar. Ebenfalls ein sehr eigenständiger Typ, der gerne alles im Blick hat. Er ist freundlich, sehr ausgeglichen, hochverträglich mit allem und jedem, eher aufgeschlossen dem Menschen gegenüber. Im Hundesport ist er sehr sehr kniffelig zu führen. Macht ihm etwas nicht zu 100% Spaß, macht er alles mit dem halben Arsch. Liebt er eine Aufgabe, ist er aber sehr bemüht und voll dabei.


    Aussie Nummer 2 stammt aus einer Mischlinie. Schutz,-und Wachtrieb sind vorhanden, aber sehr gut händelbar. Sie überlässt das Aufpassen zuhause hauptsächlich dem Rüden, würde mich aber definitiv schützen. Sie ist ein Teamplayer und will mir gefallen. Sie braucht viel Feedback über das, was sie tut und ist, im Gegensatz zu den anderen beiden Aussies, ein Hund, der sich sehr oft bei mir rückversichert. Sie ist freundlich gegenüber Menschen, aber reserviert. Mit Hunden ist sie schwieriger. Es gibt welche, die mag sie und andere, die sie hasst. Viel dazwischen gibt es nicht. Das ist eher abhängig vom Hundetyp, nicht von Geschlecht oder Optik. Ein gesteigertes Aggressionspotenzial ist ihr absolut nicht abzusprechen. Sie ist ein sportlicher Allrounder, der fast jede Aufgabe Spaß machen würde. Sie ist auch der erste eher stressanfällige, aufbrausende Aussie, was sich aber durch Training und Regeln ebenfalls gut händeln lässt, sodass sie in der Öffentlichkeit und zuhause ein sehr ruhiges, unauffälliges Bild abgibt.


    Zusammenfassend: Laut im Sinne von Dauerkläffen ist keiner meiner Aussies. Ja, sie schlagen an, wenn es klingelt, melden aber nicht jeden Luftzug. Und sobald ich "Entwarnung" gebe, ist wieder Ruhe. Beim Arbeiten sind sie ruhig, da ich von Anfang an darauf geachtet habe, ihren Erregungspegel nicht durch die Decke knallen zu lassen.
    Alle Hunde lernten problemlos, dass gewisse Regeln gelten, hinterfragen aber regelmäßig, ob diese noch bestehen. Da muss man am Ball bleiben. Alle schützen und wachen in unterschiedlichen Ausprägungen. Nicht ganz unkompliziert mit fremden Hunden (im eigenen Grüppchen ist sie sehr verzeihend und friedliebend) ist bloß meine Jüngste. Die ist aber gerade auch erst 3 geworden und so langsam kehrt auch da etwas Vernunft ein. (Ja...ab 3 wird alles anders ;) )


    Grundsätzlich sind Aussies Hunde, die nicht nebenher laufen können/sollten.
    Sie sind extrem nah an ihren Menschen gebunden und verlangen Interaktion. In Form von Beschäftigung, aber auch was das Aufstellen und Einhalten von Regeln angeht. Wer sich einen Aussie anschafft, muss davon ausgehen, einen Hund zu bekommen, auf den man immer irgendwie ein Auge haben muss. Besonders in den ersten drei Jahren, wenn sich die Hunde entwickeln. Lenkt man sie da in die richtigen Bahnen, hat man danach einen tollen Hund. Tut man das nicht, werden es mitunter echte Nervensägen. Das sieht man ja oft genug und ich kann den schlechten Ruf verstehen. Mir ist das aber zu pauschal. So mancher Nervaussie wäre bei einem anderen Besitzer ein total unauffälliger Hund. Nur verbiegen lässt sich der Aussie nicht. Man muss ihn nehmen wie er ist und unter diesem Augenmerk handeln und erziehen. Schema F gilt für diese Hunde nie. :D

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