Mein Hund hat meine Katze (tot)gebissen...

  • Ich finde es ja generell sinnfrei einem Hund etwas wegzunehmen, das ich ihm vorher gegeben habe.

    Jein. Ich übe schon sehr bewusst mit meinen Hunden, dass ich ihnen jederzeit alles abnehmen kann. Allerdings mache ich das so, dass sie erst gar nie in Versuchung kommen müssen, es vor mir oder irgend jemand anderem verteidigen. Im Gegenteil, ich baue mein Training so auf, dass mein Hund sogar selbständig die Entscheidung trifft, mir sein Eigentum zu überlassen (weil das in den meisten Fällen nämlich grosszügig mit etwas noch viel Besserem belohnt wird).


    Ich finde es schon sehr wichtig, meinen Hunden jederzeit etwas abnehmen zu können. Das bedeutet aber nicht, dass sie während des Fütterns dauernd gestört und in Stress versetzt werden müssen.


  • Alle möchten so schnell wie möglich eine neue katze.ich bin noch stark am zweifeln...
    Wie schätzt ihr die situation ein??

    Hallo,


    leider kenne ich mich mit Hunden zu schlecht aus um etwas Sinnvolles zu raten, aber ich will Dich doch in diesen Zweifeln bestärken! Es hört sich sinnvoll an, jetzt keine Katze mehr dem Risiko auszusetzen.
    Und ich kann mir auch vorstellen, dass Du Zeit zum Trauern und zum Verarbeiten brauchst.


    Es tut mir sehr Leid um Deine Katze. Selbstvorwürfe verstehe ich, aber ich finde, dass eine unglaublich ungünstige Verkettung von Voraussetzungen und Ereignissen zu diesem Vorfall geführt haben und dass Du nicht für jeden dieser Aspekte die Schuld übernehmen solltest mit den Worten: "Ich bin Schuld." Sondern ich finde es wichtig, dass Du Deine Anteile realistisch anerkennst und Konsequenzen ziehst (Stichwort: Sicherheit der Kinder), aber eben auch anerkennst, dass Du nicht allein und nicht ganz für den Tod der Katze verantwortlich bist.


    Liebe Grüße
    Europa
    (Katzenlieberin)

  • Jein. Ich übe schon sehr bewusst mit meinen Hunden, dass ich ihnen jederzeit alles abnehmen kann. Allerdings mache ich das so, dass sie erst gar nie in Versuchung kommen müssen, es vor mir oder irgend jemand anderem verteidigen. Im Gegenteil, ich baue mein Training so auf, dass mein Hund sogar selbständig die Entscheidung trifft, mir sein Eigentum zu überlassen (weil das in den meisten Fällen nämlich grosszügig mit etwas noch viel Besserem belohnt wird).
    Ich finde es schon sehr wichtig, meinen Hunden jederzeit etwas abnehmen zu können. Das bedeutet aber nicht, dass sie während des Fütterns dauernd gestört und in Stress versetzt werden müssen.

    Klar, das mache ich mit meinem auch. Aber eher über Kaustange oder Spielzeug u.ä. Das ist (für mich) situativ anders, als das “essentielle“ Futter zum satt werden. Verstehst du was ich meine, ich kann das schlecht erklären.

  • Verstehst du was ich meine, ich kann das schlecht erklären.

    Ich verstehe was Du meinst.


    Tauschgeschäfte Knochen gegen Wurst, altes Brötchen gegen Käse als Übung für das Ausgeben, ja, das wurde hier auch gemacht. Damit dann draußen nichts Unrechtes gefressen, sondern auf Verlangen ausgespuckt wird.


    Aber die Futterschüssel ist eigentlich unantastbar. Ich glaube ich habe sie einmal einem Hund weggenommen, da hatte ich die Schüsseln vertauscht und in einer waren schon die Medikamente für den anderen Hund. Ansonsten habe ich höchstens mal etwas reingelegt, was noch gefuttert werden durfte.

  • Wieder nicht zitiert - sorry - copy+paste...



    ***Selbstvorwürfe verstehe ich, aber ich finde, dass eine unglaublich ungünstige Verkettung von Voraussetzungen und Ereignissen zu diesem Vorfall geführt haben und dass Du nicht für jeden dieser Aspekte die Schuld übernehmen solltest mit den Worten: "Ich bin Schuld." Sondern ich finde es wichtig, dass Du Deine Anteile realistisch anerkennst und Konsequenzen ziehst (Stichwort: Sicherheit der Kinder), aber eben auch anerkennst, dass Du nicht allein und nicht ganz für den Tod der Katze verantwortlich bist.***




    Das war keine ungünstige Verkettung sondern der Hund hat seinen Teil gefressen und rennt? zum Teller der Katze, schubst sie weg und als die Katze natürlich ihren Teil selber fressen will schnappt er ab.


    Da ist von Anfang an der "Unfall" quasi vorprogammiert!


    1. hat der Hund an fremden Tellern nix zu suchen


    2. da er das anscheinend nie gelernt hat (Erziehung) und die Besitzerin das weiß ist es mehr als fahrlässig nicht zu sichern


    3. "ein Hund ist ein Hund" ;) Management ist angesagt und dazu gehört selbstverständlich der Schutz der Katze (jetzt ist sie "verunfallt")


    4. wenn ein Kind sich seinen Keks (oder was auch immer) nehmen will und der Hund hat ihn aber schon als "meins!" im Kopf bzw. vor der Schnauze... auweia...


    5. ein nicht erzogener Hund gehört gesichert und natürlich soll und muss er lernen - der Besitzer muss ihn erziehen!


    "Aus Schaden wird man klug" - hier zum Nachteil der armen Katze - der Hund hat ja keinen Schaden erlebt, von selber kann der nicht "klug werden", und sich die eigene! "Schuld" klarzumachen ist hoffentlich der Anfang von Veränderung und Erziehung des Hundes?!


    Natürlich ist der Besitzer ***allein und ganz*** für den Tod der Katze verantwortlich - wer denn sonst - mit dem Wissen wie der Hund sich benimmt stellt doch kein Mensch das Futter so hin, dass DAS passieren kann?!


    Leider hat die Katze dem Hund beim Abschnappen? ihren Kopf in's Maul gesteckt - das ist Pech für die Katze...


    Ich habe hier übrigens zwei Hunde und vier Katzen...

  • Da unser Hund in einen kinderreichen Haushalt gekommen ist "musste" er lernen, das man ihm alles wegnehmen kann.
    Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern, nach irgendeinem Plan vorgegangen zu sein.


    Ich habe ihm gezeigt, das, wenn ihm jemand etwas weg nimmt, er es auch wieder bekommt. Egal ob Spielzeug oder Futter. Gerade bei kleinen Kindern ist es so, das sie dem Hund aus dem Körbchen mal ein Spielzeug klauen. Natürlich soll das nicht sein. Paralell dazu habe ich den Kindern vermittelt, das der Hund samt seiner Sachen zu respektieren ist. Aber so wie der Hund sich runtergefallene Kekse der Kinder klaut, ist meine jüngste damals mit einem seiner Spielzeuge unterwegs gewesen. Und da Oskar wusste, das er es wieder bekommt, brauchte er es sich auch nicht wieder holen.


    Er brauchte auch nie futterneidisch zu sein. Er ist ein vollwertiges Familienmitglied. Klar frisst er nicht alles das was wir essen, aber beim Grillen gibt es für ihn auch eine Wurst und an Weihnachten ein Plätzchen.


    Bei unseren Katzen zieht er immer den kürzeren. Die beiden Damen haben ihn sich früh genug "erzogen". Trotzdem bekommen sie ihr Futter an einer Stelle zu der der Hund keinen Zugang hat.


    Ich finde es nicht ganz unwichtig an die Dinge heran zu dürfen, die ein Hund im Maul hat. Wichtig ist für mich, das der Hund weiß, das ihm nichts weggenommen wird!! So ist die Tendenz zur "Verteidigung" vielleicht etwas geringer. Sicher aber auch von Hund zu Hund verschieden.

  • Zuri Denia,


    da haben wir beide aber ziemlich grundsätzlich verschiedene Ansichten über Verantwortungsübernahme, über Schuld und über Vielschichtigkeit bzw. Eindimensionalität von Ursachen und Wirkung.


    Ich denke, die Betroffene wird sich aus unseren Positionen herausnehmen, was hilfreich für sie und ihre Zukunft ist.

  • Zuri Denia,


    da haben wir beide aber ziemlich grundsätzlich verschiedene Ansichten über Verantwortungsübernahme, über Schuld und über Vielschichtigkeit bzw. Eindimensionalität von Ursachen und Wirkung.


    Ich denke, die Betroffene wird sich aus unseren Positionen herausnehmen, was hilfreich für sie und ihre Zukunft ist.

    Ursache und Wirkung ;) und Eindimensionalität...


    ***
    Hallo,



    leider kenne ich mich mit Hunden zu schlecht aus um etwas Sinnvolles zu
    raten, aber ich will Dich doch in diesen Zweifeln bestärken! Es hört
    sich sinnvoll an, jetzt keine Katze mehr dem Risiko auszusetzen.***



    ...ich kenne mich mit Hunden für den Hausgebrauch :D gut genug aus - Du Dich, wie zu selber schreibst - zu schlecht?!


    Niemand sollte "dem Risiko" ausgesetzt werden - Hund erziehen und Risiko weg - ein RestRisiko bleibt immer und überall, that's life! Für's RestRisiko gibt's vorausschauendes Management!

  • Hallo erst mal,


    traurig, was hier passiert ist und jetzt im Nachhinein für alle "Experten" , sicher inzwischen auch für die Besitzerin, total vorhersehbar.
    Trotzdem, den Vertrauensverlusst in den Hund kann ich nachvollziehen, auch wenn das Tier selber das nicht kann.
    In diesem Fall würde ich von der Anschaffung einer neuen Katze absehen, einfach um nicht weitere Risiken einzugehen und die Zahl derer, die es zu beaufsichtigen gilt nicht noch zu vergrößern...


    Unsere Hündin hat bei ihrer Ankunft hier sehr deutlich ihr Futter verteidigt, sie hätte kompromisslos, allerdings nicht ohne Knurren, den Napf verteidigt. Wir haben nicht mit ihr das Futter Wegnehmen geübt sondern sie von Anfang an in Ruhe fressen lassen. Anfangs habe ich sie nur in meiner Anwesenheit gefüttert wenn die Kinder sicher im Bett oder aus dem Haus waren, später in unserer Anwesenheit aber während alle zum Beispiel relativ ruhig am Tisch saßen, nächste Steigerung war, es wurde auch mal aufgestanden, es gab Leckerli aus der Hand, auch von den Kindern. Hat nicht lange gedauert und inzwischen gibts kein Theater beim Fressen mehr.
    Zusätzlich lernte Madame das Warten beim Fressen und den Befehl "Aus" woraufhin sie mir inzwischen ihre Beute ( egal was) abgibt, finde ich wichtig da sie sonst eventuell auch draußen unerwünschtes fressen würde. Ihren Napf kann ich ihr abnehmen (vorher spreche ich sie immer an damit sie sich darauf einstellen kann da kommt jetzt wer) geschieht aber eh nur zum Nachfüllen.


    Völliges, uneingeschränktes Vertrauen hab ich dennoch nicht, es gibt Regeln auch für die Kinder, der Hund wird nicht beim Fressen gestört, es wird da weder rumgerannt, noch geht man da hin. Fällt etwas unter den Tisch und der Hund liegt zufällig auch dort (das darf sie nur wenn kein fremder Besuch zum Beispiel da ist), darf Harley es fressen oder wird von mir angesprochen, dann lässt sie es liegen und ein Erwachsener kann es aufheben. Unter dem Tisch, vor der Hundeschnute wird nicht durchgekrochen.
    Besuch darf den Hund aus der Hand füttern, wegnehmen darf er dem Hund nichts, gibts aber auch keinen Grund zu.
    Zweifelhafte Situationen werden umgangen indem zum Beispiel Kausachen nur dann verfüttert werden wenn Ruhe herrscht (also kein Besuch, Kinder schauen fern oder sitzen voraussichtlich länger ruhig oder schlafen) oder Hund hat einen ruhigen Platz zum Kauen, zum Beispiel auf dem Balkon, wo er nicht gestört wird.


    Bei Kindern gibt es immer wieder unvorhergesehene Situationen, es wird immer mal was essbares rumgetragen, fällt herunter usw. daher war Harley zwar immer mit dabei aber anfangs entweder direkt bei mir wenn Essbares ins Spiel kam oder, wenn ich gleichzeitig mehrere Kinder zu beaufsichtigen hatte war sie auf ihrem Platz, weit weg vom Essen notfalls angeleint um Missverständnisse garnicht erst aufkommen zu lassen.


    Da man aber nun eine Katze nicht auf einen Platz festlegen kann und abgesehen von der regulären Fütterung (die ja durchaus planbar ist) eben doch mal was am Boden landen kann, was das Interesse beider Tiere eventuell erregt, ich würde es einfach nicht riskieren...


    Interessanterweise haben die Kinder eine eigene Stellung beim Hund (wohlgemerkt, unsere Eigenen, Besuch steht da nochmal woanders), ihnen wird nicht zwingend gehorcht falls sie Befehle erteilen, es sei denn sie haben Leckerli dafür. Essen würde ihnen zwar versucht zu klauen, halten sie aber den Keks zum Beispiel fest oder heben etwas auf, wird darum nicht gerangelt oder gar geknurrt, der Hund zieht ab oder versuchts garnicht erst, sie merkt sehr genau ob es sich lohnen könnte oder ob gerade garnicht mit ihr geteilt werden soll. An den Hundenapf zu gehen würde ich den Kindern dennoch nicht raten, da bin ich mir sehr sicher, das würde sie sich nach wie vor nicht gefallen lassen, warum sollte sie auch, ist ja Ihres. Das ist eben dagegen bei Sachen, die runtefallen eher mal Verhandlungssache...


    Da eine Katze aber eben noch nicht mal ein Kind ist, auch nicht in den Augen des Hundes, würde ich hier einfach ein noch höheres Risiko vermuten.


    Unsere vorherige Hündin war einfach eine Seele, total lieb mit allem verträglich, Futter hat sie nie verteidigt, musste sie ja ebenfalls nie. Auch Katzen mochte sie sehr. Trotzdem hat sich mit ihr mal eine ähnliche Situation ergeben als hier mal eine Streunerkatze hereinkam und an den ungefüllten Hundenapf schnüffeln ging, Bella sprang ohne Vorwarnung, kein Knurren, nix, sofort hin und schnappte in Richtung Katze. Sie hat ihr nichts getan, war reines abschnappen aber in einem ungünstigeren Moment oder hätte die Katze sich falsch bewegt oder wäre Bella größer gewesen, es hätte Ähnliches passieren können. Tiere sind nun mal Tiere.

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