Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn - Teil VII

  • Eine Frage... kann es sein, dass ein Hund ein Signal einfach nicht mag? Es geht um "Platz". Vielleicht interpretiere ich hier auch was falsch, aber folgende Situationen lassen sich beliebig wiederholen:


    1. Ich habe ein Leckerchen in der Hand, führe die im Platzsignal nach unten, Ivo legt sich.
    Alles gut.


    3. Ich habe kein Leckerchen oder eine erkennbare Belohnung, führe das Signal aus, Ivo schaut nur, setzt sich maximal, legt sich jedenfalls nicht. Ich dachte: hat er das Signal nicht verstanden und folgt nur dem Leckerchen? Also probiere ichs so:


    4. Ich zeige Ivo das Leckerchen, nehme es aber nicht in die Signalhand, führe dann das Signal mit der Signalhand durch, Ivo legt sich.


    Also er folgt nicht dem Leckerchen. Er weiß schon was ich von ihm will. Also denke ich: Ist da was mit der Konditionierung falsch gelaufen? Macht er das nur, wenn er vorher ein Leckerchen sieht? Also probiere ich eine vollständig neue Situation.


    5. Ich zeige Ivo einen Waschlappen, den er gerne apportiert. Ich gebe ihm das Platzsignal, er legt sich hin, zur Belohnung darf ers apportieren. Hat er sofort verstanden, obwohl wir bisher immer aus dem Sitz gestartet sind. Hab das später nochmal wiederholt, funktionierte wieder.


    Mir sagt das, dass Ivo, bevor er "Platz" ausführt, erst mal wissen will, ob es sich für ihn auch lohnt? Das macht er bei KEINEM anderen Signal. Mag er "Platz" einfach nicht? Hat jemand eine Idee?

  • Mir sagt das, dass Ivo, bevor er "Platz" ausführt, erst mal wissen will, ob es sich für ihn auch lohnt?

    Hört sich für mich so an. Wobei ich nicht sagen würde "er will erst wissen was er dafür bekommt" sondern, dass das "Zeigen von etwas" vorher für ihn zum Signal dazugehört. Ungünstige Verhaltenskette denk ich.



    Das macht er bei KEINEM anderen Signal. Mag er "Platz" einfach nicht? Hat jemand eine Idee?

    Überleg mal, ob du ein anderes Signal hast, dass eine ähnliche Vorgehensweise erfordert (hat). Vielleicht ist es nur Zufall, dass Platz die einzige Position ist, wo du ihn "mit Lecker in der Hand hinterführen" musstest. Schau mal, ob er im Kontext mit den Platz-Übungen irgendwelche Stress-Zeichen zeigt.

  • Ich würde auch vermuten, dass das zum Signal einfach dazukonditioniert wurde.
    Ist bei Dash mit dem "Sitz" z.B. so. Ich bestätige sonst alles über externe Belohnungen. Sprich Spielzeug oder Napf mit Futter liegt / steht irgendwo und wenn er etwas richtig macht, dann darf er hinrennen und es sich nehmen / einen Haps vom Futter nehmen.
    Beim Sitz hat das halt absolut null funktioniert, weil er das Kommando so ziemlich in Gänze scheiße findet :lol: Liege-Border halt. Und weil ich es für Fotos aber gern wollte, hab ich ihn mit Keks immer in die Position dirigiert. Da gehört der Keks für ihn auch einfach dazu.





    Zur Junghund-Erziehungs-Diskussion:
    Ich glaub es ist einfach wichtig, dass man vorher ungefähr weiß, was man vom Hund will. und dann auch mal selbst reflektiert, ob die Ansprüche die man stellt wirklich notwendig sind und vor allen Dingen ob der Hund das überhaupt leisten kann.


    In einen Junghundkurs in der Hundeschule oder auf dem Hundeverein würden mich, einfach meiner Grundsätze wegen und wegen dem, was ich vom Hund will, z.B. keine sieben Pferde kriegen :ka:

  • Ich hab ein bisschen das Gefühl, dass das kleine Junghund-Hirn nach der erfolgreichen Übung erst man die Konzentration "wegrennen" muss. Wisst ihr was ich meine?

    Ist schon ein bisschen her, aber wenn dem so ist, würde ich ihn abrufen und sofort als Belohnung nen Ball oder sowas werfen, wo er dann flitzen kann. Du weißt, er will/muss danach rennen, also fordere genau das von ihm danach. Und erst danach wird Sitz gemacht oder irgendwas anderes mit Konzentration. Vieles schmeißen ihr Leckerlie den Hunden ja auch zu, weil nach dem Befolgen eines Kommandos dann wieder Bewegung rein kommt. Ich lasse meine als Belohnung z.B. einen Handtouch machen.

    ch hoffe diese Verknüpfung (Pfeife = Boah, echt lecker Fleisch!") funktioniert tatsächlich udn werde weiter berichten - danke @Maja1377 für den Tipp!

    Auch wenn ein Golden sehr verfressen ist, so bezweifle ich ein bisschen, dass nur eine hochwertige Belohnung der Schlüssel ist. Da fehlt eine Konsequenz. Wenn du ihn im Wald hast und er ohne Schlepp bzw. auf Zuruf (Schlepp kannst du ja ruhig dran lassen, nur nicht dran herangeln) nicht kommt, würde ich hier bei mir ne Leine werfen. Ich hab die Doggyboxxleinen, also ultra leichte Teile und wenn das nicht reicht, ihn ruhig ein bisschen körpersprachlich bedrängen, bis er mich wieder wahrnimmt.
    Nicht, wenn er jetzt total vertieft in irgendwas ist, aber eher wenn ich merke, er hört den Rückruf, entscheidet sich aber dagegen.
    Für mich gehören einfach beide Seiten dazu, die Belohnung, die gerne hochwertig sein darf, aber auch die Absicherung bzw. das Zeigen, dass ich da jetzt die Aufmerksamkeit für mich beanspruche.

    Ich finde, es hängt stark vom Hund ab, ob man danach dieselben Dinge nochmal trainiert, was einem wichtig ist und was der Hund lernen muss.
    Hab hier ja nun einen Terrier-Shih Tzu Mix und einen Pudel. Also zwei Hunde, die vom Aussehen, vom Grundcharaker und von den Bedürfnissen her wie Tag und Nacht sind. Musste also alles nochmal komplett neu überdenken ;)

    Jupp. Ich muss hier bei Hund Nummer 3 jetzt gehörig umdenken. Im Grunde mache ich bei ihr nun alles, was bei Nummer 1 pures Gift war und bei Nummer zwei darum ziemlich vermieden wurde.
    Dummerweise darf ich somit alle paar Minuten den Erziehungsstil switchen. Klare Kommandos für den Rüden, marker of no rewards bzw. Markerworte und zu Tode freuen für die Dame.

  • Dummerweise darf ich somit alle paar Minuten den Erziehungsstil switchen. Klare Kommandos für den Rüden, marker of no rewards bzw. Markerworte und zu Tode freuen für die Dame.

    Jap, genauso hab ich es auch hier. Ehrlich gesagt finde ich schon, dass das anstrengend ist... Deswegen trainiere ich mit den Hunden in der Regel an zwei unterschiedlichen Tagen. Es hat aber auch andererseits Vorteile...

  • Überleg mal, ob du ein anderes Signal hast, dass eine ähnliche Vorgehensweise erfordert (hat). Vielleicht ist es nur Zufall, dass Platz die einzige Position ist, wo du ihn "mit Lecker in der Hand hinterführen" musstest. Schau mal, ob er im Kontext mit den Platz-Übungen irgendwelche Stress-Zeichen zeigt.

    Ich musste beim Platz-Beibringen tatsächlich viel ausprobieren, bis er das zeigte. Leckerchen reichte nicht, irgendwann hab ichs einigermaßen mit dem Bein hinbekommen, das man so ausstrecken muss. Da musste ich ihn dann mit Leckerchen durchlocken. Wahrscheinlich hat er von dem Theater was mit abgespeichert. Ist es sehr aufwendig das noch zu ändern?


    Stress... also er nimmt den Kopf nicht runter, bleibt aber im Platz wenn ich mich etwas entferne oder auch etwas werfe. Da machts auch irgendwo Sinn, dass er aufmerksam ist. Bellen oder Hecheln oder so tritt nicht auf.

    Ich würde auch vermuten, dass das zum Signal einfach dazukonditioniert wurde.
    Ist bei Dash mit dem "Sitz" z.B. so. Ich bestätige sonst alles über externe Belohnungen. Sprich Spielzeug oder Napf mit Futter liegt / steht irgendwo und wenn er etwas richtig macht, dann darf er hinrennen und es sich nehmen / einen Haps vom Futter nehmen.
    Beim Sitz hat das halt absolut null funktioniert, weil er das Kommando so ziemlich in Gänze scheiße findet :lol: Liege-Border halt. Und weil ich es für Fotos aber gern wollte, hab ich ihn mit Keks immer in die Position dirigiert. Da gehört der Keks für ihn auch einfach dazu.

    Bei Ivo wars genau anders herum. "Sitz" hat er ständig angeboten, das war einfach. Ihn hingegen ins Platz zu bugsieren... Tja, so unterscheiden sich die Wuffs. Dann hat er das wohl wirklich "mitgelernt".



    Ich reihe mich dann jetzt auch mal langsam mit Molly bei euch ein... morgen ist sie schon 18 Wochen alt :)

    Willkommen! =)

  • Ich reihe mich dann jetzt auch mal langsam mit Molly bei euch ein... morgen ist sie schon 18 Wochen alt :)

    Willkommen bei uns :)


    Wir fahren heute Nachmittag für ein paar tage in den Urlaub und ich hab natürlich gestern schon die Koffer rausgeholt und angefangen zu packen. Baxter war sowas von aufgedreht, der dachte echt das geht schon los... Musste ich den erstmal zur Ruhe "zwingen". Manchmal glaube ich,d er denkt wir fahren oder unternehmen was ohne ihn... :roll:

  • Wir waren zuerst in einer, wo alle Junghunde vor und nach der Stunde herumtoben konnten, teilweise 15 Hunde aller Kaliber. Bis ich gecheckt hatte, dass das für Charlie total das Falsche ist, war es eigentlich schon zu spät.

    War bei uns 1:1 das Gleiche.. hat nur hochgedreht.. bei manchen Hunden mag das ja nicht solche Auswirkungen haben, aber bei Maja wars einfach echt Gift.

  • War bei uns 1:1 das Gleiche.. hat nur hochgedreht.. bei manchen Hunden mag das ja nicht solche Auswirkungen haben, aber bei Maja wars einfach echt Gift.

    Das ist m.E. für die allermeisten Hunde "Gift", nur leider bemerken es die Hundebesitzer entweder gar nicht oder erst viel zu spät.

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