Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn - Teil VII

  • Weiter oben steht doch auch wieder, dass der Hund geangelt wird. Ich kenne es nicht anders. Eigentlich nur zum Drauftreten oder Angeln.
    Ich kann es ehrlich gesagt einfach nicht anders und habe es nicht anders kennengelernt, es ist nicht meine Methode. Deswegen lasse ich es halt :tropf: Dass andere es schaffen sie anders anzuwenden, spricht doch für das Hilfsmittel :bindafür:

    Mir stellt sich nun auch ein bisschen die Frage, inwiefern sich die praktische Durchführung von Rückruf-erzwingen und Rückruf-absichern unterscheidet?


    Beim Rückruf absichern wird lediglich die Schleppleine festgehalten, also das weitere Weglaufen verhindert, ist das so gemeint? Durch den leichten Ruck, der erfolgt, wenn der Hund das Ende der Schleppleine erreicht, gibt es aber doch auch eine Konsequenz / Korrektur - hier ein leichter, negativer Reiz, der den Rückruf dringlicher gestaltet, oder?


    Nun muss der Hund nicht jedes Mal heran gezogen werden, das mache ich auch nicht. Aber wenn mein Hund den Rückruf weiter ignoriert, aus welchen Gründen auch immer, und auch auf ein leichtes (!) Zupfen, neuerliches Rufen oder ähnliches, nicht reagiert, dann nutze ich die Schleppleine auch zur konsequenten Durchsetzung meines Kommandos. Jetzt muss ich aber auch gestehen, dass ich weder Dakota, noch Pepper je in die Leine gestemmt zu mir ran schleifen musste ... |)


    Vielleicht habe ich mich da etwas zu drastisch ausgedrückt. :ka:


    Durchgeführt werden und Erzwungen bedeutet hier in erster Linie also:


    (a) Ende der Leine im Zweifel erreicht - leichter Ruck
    (b) Zupfen an der Schleppleine
    (c) Verhindern des Weiterlaufens
    (d) Schlussendlich den Rückruf erwzingen, zuerst durch sanften Zug, im Ernstfall deutlicher


    Und nicht:


    (e) Stumpf ranangeln, wie es etwa in der Flexileinen-Beschreibung steht ( xD - ernsthaft, lest die euch mal durch - ich weiß, keiner nutzt die wirklich so! :tropf: )



  • Ich bin der Meinung, je öfter ein Hund ein Fehlverhalten (auch mit anschließender Korrektur) zeigen kann, desto eher zeigt er es und befolgt dann vllt. irgendwann die Korrektur nicht mehr.
    Mal ein Beispiel an Sina:


    Wie man im Video sieht, geht sie nicht ins Feld.
    Da sie vor ihrem 1. Freilauf nie die Gelegenheit hatte ins Feld zu gehen, da ich sie immer mit der Flexileine rechtzeitig gestoppt hatte mit gleichzeitigem Kommando "raus", wusste sie quasi gar nicht, dass man da auch einfach reinflitzen könnte und erst dann wieder rauskommen könnte. Sina war noch nie in einem Feld weil ich das von Anfang an unterbunden habe und das hat sie so verinnerlicht, dass ich da gar nichts mehr sagen muss. Und wenn sie mal was Interessantes im Feld sieht oder riecht, bleibt sie auf dem Feldweg bzw. am Feldrand stehen und macht sich ganz lang um besser sehen/riechen zu können was da im Feld ist, aber sie geht nicht rein weil sie einfach noch nie da drin war und daher nicht weiß, dass man da reinlatschen könnte.

    Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Gerade was Jagen angeht - es ist einfach so extrem selbstbelohnend. Und gerade bei Cockern kenn ich so einige (ich kenne einige Cocker, weil eine Bekannte gleich 4 davon hat und deswegen auch dann oft andere Cocker-Leute um sich), die echte Jagdsäue sind.


    Ob man irgendwas trainieren "muss" hängt davon ab, ob es einen stört. Allerdings - und ich weiß, dass ich dafür bestimmt von @Theobroma nicht besonders gemocht werde: Ein Hund, der so jagt, wie es beim ersten Eichhörnchen beschrieben wurde. So instinktsicher, so schnell auf 180, obwohl sie es ja vorher gar nicht kannte - und dann zur Hälfte Cocker (und Pudelchen können es bei manchen Exemplaren auch) - ich würde ich persönlich tunlichst vermeiden, dass die Situation kommt, wo sie ein einziges Mal testet was kommt, wenn sie eben nicht auf deinen Rückruf oder sonst was Gerufenes reagiert. Denn dann ist sie schon Leinenschlau - weil dann wird die Schleppleine dran kommen, dann wird sie die Erfahrung machen damit geht es nicht und das ist alles, was ein "guter Jagdhund" wissen muss zum Thema "Leine ab, Leine dran".


    Ich selbst bin kein SL Freund. Und ich habe meinen sehr jagdpassionierten Mali (nein, die kommen nicht mit eingebautem Grundgehorsam auf die Welt, die sind extrem reaktiv und Beute-gierig und jagen deswegen sehr gern und gut) ohne SL erzogen. (Den Epagneul Breton noch mit SL, aber ich mag sie halt nicht) Aber nicht über Rückruf und "hoffen, dass es gut geht wenn sie schon hochgespult ist". Denn die süße (ist sie ja wirklich) Kamali, ist noch nicht richtig angekommen und hat noch nicht alle Erfahrungen ausgetestet. Erst dann hat sie alles was sie braucht, um durchzustarten. Ich glaub wohl, dass sie einen hohen WTP hat. Aber beim Thema Jagen ist das allein je nach "Erfolg" und nach Veranlagung leider keine Sicherheit.

  • Für meine Hunde ist die Leine Strafe. Da mache ich mir auch absolut nichts vor. :ka:
    Die ist hier keine "Auszeit", kein "Ort der Ruhe" etc.
    In bestimmten Situationen stört sie die Hunde nicht. Aber in den meisten ist sie einfach nur Strafe. :ka: völlig egal wie ich mir den Gebrauch da schön Rede mit aufgebrauchten Löffelchen und Möglichkeit zum runterfahren.

  • Für meine Hunde ist die Leine Strafe. Da mache ich mir auch absolut nichts vor. :ka:
    Die ist hier keine "Auszeit", kein "Ort der Ruhe" etc.
    In bestimmten Situationen stört sie die Hunde nicht. Aber in den meisten ist sie einfach nur Strafe. :ka: völlig egal wie ich mir den Gebrauch da schön Rede mit aufgebrauchten Löffelchen und Möglichkeit zum runterfahren.

    Upsi, wieso hast du ihnen das so vermittelt? Klingt ja schon sehr geplant. Aber naja, wenn sie dann nie an die Leine kommen, ist es auch egal.


    Ich bin froh, dass meine die Leine nicht als Strafe empfinden.

  • Naja, nur weil man sich der Wirkung der Leine bewusst Ist, heißt es ja nicht, dass man es den Hunden gezielt so vermittelt.
    Aber es stimmt: ich habe auch keine Extra-Arbeit investiert um es zu ändern (außer beim kleinen, weil er einfach übertrieben hat).


    In einigen Situationen ist die Leine ihnen egal und halt ein willkommenes Spielzeug.
    Aber so das Anleinen beim Spaziergang ist für sie einfach definitiv eine Strafe, völlig egal, dass ich sie gar nicht so nutzen möchte in der Situation. Sie empfinden es halt einfach so.


    Hängt denke ich einfach damit zusammen, wie man Leinen nutzt.
    Bei Dash kann ich mit seinen 13,5 Monaten immer noch an einer Hand abzählen, wie oft der bisher angeleint war.


    Meine Hunde laufen 99,9% des Alltags ohne Leine rum.
    Und wenn ich sie dann doch mal an die Leine nehme, dann in der Regel in Situationen, wo ihre Intention ist etwas anderes zu tun, als brav bei mir zu bleiben, obwohl es in der Situation angebracht wäre. Und damit hindere ich sie einfach an etwas was sie gern tun würden - und das empfinden sie schon einfach auch als Einschränkung in dem Moment und damit durchaus auch als Strafe.

  • Leine heißt bei Theo Sicherheit, ordentlich Laufen, er braucht sich um "nichts kümmern".
    Er kann sich entspannen.


    Könnte ihn hier in Berlin auch niemals permanent ohne Leine laufen lassen.

  • Hier kommt denke ich auch noch erschwerend hinzu, dass ich Leinen auch einfach nicht leiden kann. Und von Situationen in denen ich Anleinen muss, entsprechend genervt bin.
    Meist halt auch gar nicht von den Hunden, sondern von der Situation als solches. Überträgt sich natürlich zusätzlich auf die Hunde.

  • Wir haben Leinenpflicht im Ort.
    Ich finde es auch okay, es gibt immer wieder Leute, die Angst haben.
    Und wir sind schon auch mal in der Stadt unterwegs, wir üben zwar noch am sauberen an der Leine laufen, aber ich glaube nicht, dass er es als Strafe empfindet.


    Die Schleppi ist bei uns auch immer dran. Absicherung und Korrektur, wenn er was zu fressen findet, dann ist er nicht mehr abrufbar. :dagegen:

  • Wir wohnen im Nichts und meine Hunde laufen wirklich sehr viel ohne Leine .... aber mir wäre nie in den Sinn gekommen, dass sie die Leine als Strafe empfinden könnten. Das Gefühl habe ich auch wirklich nicht. Glaube die Einstellung zur Leine ist bei meinen Hunden und mir total neutral.


    Ich hab aber auch kein Problem mit Anleinen und an Straßen und in der Stadt sind sie einfach an der Leine. Punkt. Alles andere finde ich auch irgendwie nicht so verantwortungsvoll. Auch in Geschäften, im Restaurant. Da geht es ohnehin nicht ohne Leine. Ebenso auf Turnieren.


    Aber ich hätte jetzt auch keinen Bock irgendwo spazieren zu gehen, wo "Leinenpflicht" ist. Also für einen vernünftigen Spaziergang müssen meine Hunde schon zu 90 Prozent auch offline laufen dürfen, sonst ist das für mich auch einfach kein Spaziergang. Insofern verstehe ich das ein Stück.


    Wenn man sich so Leute anguckt, die mit ihren Hunden nur angeleint durch die Stadt spazieren gehen ... da frag ich mich auch immer ein bisschen, ob das wirklich Spaß machen kann.


    Dass die Hunde an der Leine jetzt prinzipiell mehr "entspannen" als offline .... das denk ich für meine jetzt mal nicht. Ich seh da absolut keinen Unterschied.

  • aber es benutzt ja nicht jeder die Leine nur in für den Hund und Mensch unangenehmen Situationen..
    Ich würde meine Hunde zb auch nie in der Stadt oder in einem Einkaufszentrum einfach so ohne Leine laufen lassen, so brav sie auch sein mögen, ich finde, das muss einfach nicht sein.. :ka:
    zumal in den meisten Städten ja auch durchaus auch Leinenpflicht herrscht. Und selbst nicht, es gibt immer auch mal Leute, die einfach Angst haben vor Hunden und die haben ja meist bei einem freilaufenden Hund noch mehr Angst..
    Und eben für solche Situationen ist es mir zb sehr wichtig, dass sie sich an der Leine nicht per se unwohl fühlen..
    Ich leine durchaus auch mal zwischendurch an, wenn auch nur kurz. Aber die Leine an sich ist für meine Hunde nicht schlimm und bedeutet auch nicht zwangsläufig das Ende des Freilaufs.

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