Fremdhütung ---> Mindestalter

Ich weiss nicht, wie es gesetzlich bei euch ist, aber hier in Wien ist es so, dass Kinder erst ab einem Alter von 14 Jahren alleine mit einem Hund Gassi gehen dürfen. Das habe ich vor ca. 7 Jahren, als ich den freiwilligen Hundeführschein gemacht habe, gelernt. Wusste ich bis dahin nicht.

Newton und ich haben ja "beruflich" mit sehr vielen Jugendlichen (Alter 15-19 Jahre) zu tun... Die Schüler, denen ich Newton bedenkenlos zum Gassi gehen mitgeben würde, kann ich an einer Hand abzählen... Zum Einen haben viele (v.a. Schülerinnen) einem 36g-Labrador rein körperlich im Zweifel relativ wenig entgegen zusetzen, zum Anderen glaube ich, dass die meisten Jugendlichen nicht wüssten, wie sie in brenzligen Situationen angemessen reagieren.

In meiner 12. Klasse habe ich zwei Mädels, die selbst Hunde aktiv im Sport führen (IPO bzw. Agility) in meiner jetzigen 13 war ein Schüler dessen Vater Tierarzt ist. Da hätte ich keine/wenige Bedenken... Alle anderen Schüler sind schon damit überfordert, wenn sich Newton (verbotenerweise) in meiner geistigen oder körperlichen Abwesenheit den Tafelschwamm greift.

Was ich damit sagen möchte: Ganz davon ab, ob das jetzt gewerblich, etc. ist, würde ich mir gut überlegen, ob ich meinen Hund überhaupt einem Mädchen in diesem Alter zum Gassi gehen anvertraue...

Du stellst der Generation Rücksitz ein ganz schlechtes Zeugnis aus, Raphaela.

Einer 13-Jährigen würde ich keinen Hund über 8 kg- Gewicht mitgeben.
Manche sind zwar sehr verständig und sorgfältig, aber unsere Um-und Mitwelt ist doch etwas zu komplex, um einen großen Hund mit dem sie nicht immer zusammenlebt, sicher zu führen.
Ich fände die Verantwortung für eine Jugendliche viel zu groß.

LG, Friederike

Zitat von Ulixes

Du stellst der Generation Rücksitz ein ganz schlechtes Zeugnis aus, Raphaela.

So war das nicht gemeint.

Es gibt auch sehr wenige "Erwachsene", denen ich Newton anvertrauen würde. Nicht, weil Newton so unmöglich wäre, sondern weil man meiner Meinung nach schon "Ahnung" haben muss um einen großen Hund zwischenfallsfrei zu führen.

Einen kleinen Hund an der Flexi. Kein Problem. Aber einen großen Rüden mit 36kg Gewicht, der bereits (mit damals "nur" 30kg) einen "ausgewachsenen" Mann von den Beinen geholt und in den Bach gezogen hat... Ich weiß nicht...

Gut, ich bin vielleicht die Oberglucke... Aber wenn ich bedenke in was für brenzligen Situationen wir schon (unverschuldet) waren, da bezweifle ich doch, dass da jemand Unerfahrenes direkt Handlungsweisen parat hätte... Schon gar nicht ein Teenie.

Zitat von RafiLe1985

Einen kleinen Hund an der Flexi. Kein Problem.

Da muss ich widersprechen. Es gibt Menschen, denen würde ich nicht einmal meinen Dackel anvertrauen, weil sie es einfach nicht verstehen, dass das kein Schoßhund ist, sondern ein richtiger Hund der Führung braucht.

Kommt es nicht auch ein bisschen auf den Hund an der da ausgeführt wird?
Ich denke da an ein Labrador-Mädel, dass ich selbst ausführe und gut kenne. Die könnte theoretisch wirklich von einer dreizehnjährigen ausgeführt werden.

Außerdem weiß niemand von uns wie verantwortungsvoll das Mädchen ist um dass es hier geht.
Ich würde das ganz individuell entscheiden.

Zitat

Da gebe ich dir Recht, aber erstmal kann man ja anrufen. Da kommt man schneller weiter als mit dem Schreiben und dann kann man ja, wenn die Auskunft positiv ist, immer noch um eine schriftliche Genehmigung bitten.

Ich würd ja so ganz spontan sagen, daß das eher daran scheitern wird, daß dass Kind erst 13 ist - Gassigeher unter einem bestimmten Mindestalter werden in vielen Haftpflichtversicherungen von vornherein ausgeschlossen... Checkt mal vorsichtshalber Eure Versicherungsbedingungen dahingehend, bevor Ihr weiter in die Richtung plant....

Abgesehen davon: ich würd meine Hunde nienicht ner 13jährigen anvertrauen..... Was macht die, wenn ein Fremdhund zu Eurem hinrennt und ihn attackiert? Selbst ein erwachsener Nichthundebesitzer, der mit dem Hund selbst noch nicht richtig vertraut ist, geschwiege denn, daß er wüßte, was da zu tun wäre, hätte in solchen Situationen ein Problem, die richtige Entscheidung zu treffen.

OK, meine Tochter war 14, als sie mit Biene damals rausgehen durfte - aber sie hatte auch die Auflage, maximal bei uns im Park ne Runde zu gehen. Und die war mit mir zusammen in der Hundeschule, kannte also Hund genauso gut wie ich und hat Biene mit erzogen. Und ich wußte, ich konnte mich auf unsere Vereinbarungen hinsichtlich Aufpassen, der Erziehung etc. bei ihr blind verlassen. Aber "Fremd"kind mit 13 Jahren - ich weiß net......

Ging nimmer zu editieren:

PS: bin mir auch nichtmal sicher, ob ich meiner Tochter mit 14 heute nochmal den Hund so anvertrauen würde - mir geistern da Bilder im Kopp rum von dem Angriff auf Biene vor nem Jahr, bei dem ich sie nur knapp gerettet habe und die Vorstellung, wie es dem Kind ginge, zu wissen, es konnte nicht eingreifen und deswegen wär dem Hund was passiert......

Was heißt Fremdkind?

Wir wissen doch gar nicht wie gut die TS die Nachbarstochter kennt.

Und alle 13 Jährigen über einen Kamm scheren geht auch nicht. Meine Tochter konnte mit 13 Jahren Großpferde reiten und damit umgehen und mit unseren Neufundländern erst recht.

Pauschal ohne näheres über Kind und Hund zu wissen, würde ich das nie ablehnen.

Ich meinte mit Fremdkind in dem Fall ein Kind, das nicht mit dem Hund zusammen lebt und ihn daher nicht so gut kennt in seinen Reaktionen und Angewohnheiten, und allgemein nicht so sehr vertraut ist mit hündischen Verhaltensweisen, der hündischen Kommunikation etc.

Wenn Deine Tochter Großpferde geritten hat, gehe ich davon aus, sie hat das vorher beigebracht bekommen :-) Dann hatte sie genau das Wissen, das sie brauchte, um mit den Tieren umgehen zu können.

Habs auch nur erwähnt als Entscheidungsgrundlage für die TS - was sie nun letztendlich tun werden, müssen sie halt abwägen, denn sie kennen die Kleine bestimmt besser als wir hier. Hab eben nur Punkte aufgezählt, die mir selbst in dem Fall am Herzen lägen. ;-)