Nestlé übernimmt Terra Canis

  • Unternehmer stehen im Fokus der Öffentlichkeit (und das muss auch so sein, denn sie tragen mehr Verantwortung als normale Angestellte), natürlich werden sie für ihre Entscheidungen berwertet. Es wäre schlimm, wenn es nicht so wäre.
    Ein bisschen kritisch hinterfragen sollte wohl erlaubt sein!

  • Jedem das Seine.


    Ich bin manchmal ganz froh, dass meine Eltern versucht haben, mich so zu erziehen, eine Person nicht nach ihrem Äußerem, einen Zeitungsartikel oder sonstigen Kram zu bewerten und zu beurteilen, wenn man weder diese Person persönlich kennt noch über Hintergründe Bescheid weiß.


    Ich bin zum Glück nicht verpflichtet, die Welt an meinem persönlichen Moralvorstellungen zu messen und bin ebenfalls zum Glück nicht dazu verpflichtet, mich an den persönlichen Moralvorstellungen anderer messen zu lassen.

    Ist die Aussicht gut, da oben auf dem hohen Ross?
    Und willst Du ehrlich sagen, dass wenn Du Deine Erziehung ins Spiel bringst und darauf rumreitest, dass Du nicht nach dem Äußeren wertest (und ich anscheiend schon, außer, dass ich das natürlich nie gesagt habe), das keine implizite Wertung derer ist, die nicht Deiner Meinung sind? Schon klar :headbash: :lachtot:

  • gerade Frau O. hat einen guten Teil des Erfolges ihrer Firma der Attitüde der Abwertung anderer Unternehmen bzw Konzepte zu verdanken.

    Mein Eindruck ist auch, dass es GENAU DAS ist, was vor allem bei FB so kritisiert wird (in zu bestimmt 90% eher sachlichem als beleidigendem Ton, wie ich finde), dieses Wasser predigen und Wein saufen. Und das hat ja mit der eigentlich Person dieser Frau als Individuum nichts zu tun, sondern einfach mit ihrem geschäftlichen Handeln. Und da ist es positiv, dass es so viele Menschen empört, die an eine andere Art des Futter-Konzepts (eben wie TC es propagiert hat) "geglaubt" haben und gerne bereit waren dies (auch mit höheren Preisen) zu unterstützen und die nun merken, dass jegliche Ideologie am Ende heiße Luft war. Schlimm wäre es, wenn das niemanden mehr jucken würde, weil eh jeder davon ausgeht, dass in der Wirtschaft nur gelogen wird.

  • Nun, wenn es dabei bliebe, den Unterehmer bzw. dessen Entscheidung dann auch wirtschaftlich zu beurteilen und nicht als Mensch.. Aber genau das vermengt sich, die Privatperson wird mit dem Unternehmer vermischt, (Nestlé-Schlampe ist übrigens eine "tolle" Bewertung"), Sachlichkeit wird mal eben außenvor gelassen.


    Ich bin extremst christlich erzogen worden, mir wurde so viel Moral und Ethik ins Hirn gebrannt, dass ich sehr, sehr wohl kritisch hinterfrage, nicht alles mit einem Achselzucken abtue @Bubelino


    Ich muss übrigens Firmentechnisch ebenfalls ab und an meine eigene persönliche Meinung einfach mal runterschlucken und berufliches Handeln von privaten Ansichten trennen.

  • Von Beschimpfen habe ich nicht geredet und von Verunglimpfen auch nicht. Lediglich von bewerten. Und diese Bewertung führt eben bei manchen Menschen im Fall von TC nun zu einer negativen Kaufentscheidung und Enttäuschung über eine wirklich vollmundige Gründerin.
    Hätte ich keine moralischen und ethischen Vorstellungen und Wertigkeiten, an denen ich mich orientiere, dann würde ich doch vollkommen orientierungslos im Leben dahindümpeln.

    Ich gebe Dir mit Deiner Aussage recht, aber ist es nicht oft so im Leben, dass eben solche Wertigkeiten gerne mal so angepasst werden wie man es gerade für sich selbst braucht?


    Nehmen wir mal an, die beste Freundin von einem selbst wäre seit Jahren arbeitssuchend und würde nun ein Jobangebot von Nestle erhalten.
    Wäre es dann nicht mehr meine beste Freundin, wenn sie dieses Jobangebot annehmen würde?


    Auf Facebook habe ich gelesen, dass Nestle als "Verbrecher" beschimpft wird... bei mir stellt sich dann gleich die Frage: Sind alle Mitarbeiter von Nestle also "Verbrecher"?

  • Nichtmal Nestlé wird am Ende "Verbrecher" im strafrechtlichen Sinne sein - laut Jahresabschlussbericht bei Bundesanzeiger.de wird die Nestle Deutschland AG von KPMG geprüft, das ist eine große Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die ihre Mandaten durch ein firmeninternes "Clearing" jagt, bevor sie das Mandat annimmt. Sinn und Zweck ist es, seinen Mandanten zu kennen und falls zB irgendeine Tochterfirma (und bei großen Konzernen gibt es schonmal hunderte Töchter) in irgendeinen Mist verwickelt ist (Blutdiamantenhandel in Afrika als Beispiel), dann wird man so ein Mandat auch ablehnen, einfach um mit sowas nicht in Kontakt zu kommen. Ich gehe stark davon aus, dass Nestlé sich in allen Ländern, in denen sie vertreten sind, an die Gesetze hält - nur moralisch ethisches Handeln und strafrechtliche Relevanz sind ja nun auch zwei verschiedene Sachen.


    Als Verbraucher kann man Dinge ja durchaus anders sehen als als Arbeitnehmer. Ich bin da moralisch in vielerlei Hinsicht ja auch flexibel, aber auch bei mir gibt's Grenzen. Ich hab als Studentin mal einen Ferienjob bei einer Firma abgelehnt,die auch Tierversuche durchführt - und ich hätte ja nur Infomaterial ausdrucken und verschicken sollen, aber
    nichtmal damit wollte ich den Laden unterstützen. Wäre das die einzige Möglichkeit gewesen, um (erstmal) wieder an Geld zu kommen, wäre die Entscheidung da vllt auch anders gewesen, kA.
    Die Situationen in denen man absolut keine Wahl hat, für Satan arbeiten MUSS und dann da nie wieder weg kommt, die halte ich aber auch für selten.

  • Mein Eindruck ist auch, dass es GENAU DAS ist, was vor allem bei FB so kritisiert wird (in zu bestimmt 90% eher sachlichem als beleidigendem Ton, wie ich finde), dieses Wasser predigen und Wein saufen. Und das hat ja mit der eigentlich Person dieser Frau als Individuum nichts zu tun, sondern einfach mit ihrem geschäftlichen Handeln. Und da ist es positiv, dass es so viele Menschen empört, die an eine andere Art des Futter-Konzepts (eben wie TC es propagiert hat) "geglaubt" haben und gerne bereit waren dies (auch mit höheren Preisen) zu unterstützen und die nun merken, dass jegliche Ideologie am Ende heiße Luft war. Schlimm wäre es, wenn das niemanden mehr jucken würde, weil eh jeder davon ausgeht, dass in der Wirtschaft nur gelogen wird.

    Erzählen und darstellen kann man ja vieles. Wer sagt denn, ob TC wirklich nach dem Konzept gearbeitet hat, wie immer dargestellt? Ich will jetzt nichts behaupten, aber man sollte ja immer kritisch sein. Erzählen kann man ja vieles. In Werbung und Vermarktung wird ja vieles behauptet und versprochen.


    Und wenn jemand andere niedermacht und sich selber gut darstellt, dann ist das psychologisch gesehen eine Ablenkung von sich selber, damit keiner sieht, daß man selber so ist bzw. daß man selber irgendwas verheimlichen will - oder daß man sich klein fühlt und es braucht, andere schlechtzumachen, um sich groß zu fühlen. Von solchen Leuten sollte man sich fernhalten (egal, in welcher Sparte; ob nun bei den Mitmenschen, in der Politik, in der Wirtschaft etc.).
    Damit will ich jetzt aber nicht sagen, daß TC auch so ist!!! Nicht, daß ich hier noch eine auf den Deckel bekomme.
    Wenn ich allerdings hier lese, daß andere Futtermittel niedergemacht wurden ... nun ja.




    Gedankenspiele:


    Wenn wie bei dem Blog von Dr. Rückert beschrieben, z.B. Nestlé bei euch die Tierarztpraxen und -Kliniken aufkaufen würde, was würdet ihr dann machen? Nicht mehr zum Tierarzt gehen? Oder in Kauf nehmen, 5 Stunden zur nächsten unabhängigen Praxis zu fahren?


    Wenn Nestlé, weil sie gemerkt haben, daß immer mehr zum BARF übergehen, BARF-Shops aufkaufen würde, was würdet ihr dann machen?


    Oder wenn sie allgemein in die Fleischindustrie gehen würden? Veganer werden? Als Mensch ja. Aber was ist mit dem Hund? Wenn von diesen Fleischindustrien alle Futtermittel beliefert werden würden, inklusive BARF-Shops - was dann? Den Hund auch vegan ernähren?


    Und wenn Nestlé sich dem veganen Trend anpaßt und da auch so manches aufkauft?


    Was ist mit anderen Konzernen? Wie arbeiten die? Es gibt sicherlich noch andere Konzerne, die auch keine weiße Weste tragen. Wenn man die auch noch boykottieren will, bleibt einem ja kaum noch was, außer man wird Selbstversorger.

  • Es geht doch gar nicht darum, rigoros alles zu boykottieren, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Es geht darum, mit offenen Augen zu betrachten, was man da kauft, von wem man das kauft, warum man das kauft. Heutzutage kann man nicht alle Konzerne boykottieren, die moralisch fragwürdig sind, das ist klar. Aber man kann die Finger von denen lassen, bei denen es einem selber (!) möglich ist.


    Natürlich, wenn Nestle alle Tierarztklinken, Barfshops und whatever aufkaufen würde, hätte man keine große Wahl mehr. Aber NOCH hat man die Wahl. Es gibt Alternativen zu Terra Canis. Es gibt Alternativen zu Nestle-Produkten. Es gibt sogar noch Alternativen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit keinem Monsterunternehmen angehören. Also warum nicht darauf ausweichen?


    Und ich verstehe einfach nicht, warum diejenigen, die jetzt boykottieren wollen, dauernd niedergemacht werden. Hier im Thread habe ich von keinem gelesen "Du musst das auch machen, sonst schmorrst du auf ewig in der Hölle!!!". Jeder hat gesagt, er für sich kann das nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. ER FÜR SICH!!! Eine Entscheidung, die jeder doch treffen darf, ohne hören zu müssen "Dann musst du aber das und das und das auch boykottieren".

  • Das sind nur Gedankenspiele gewesen. Ich mache niemanden nieder, der boykottiert. Im vorigen Post habe ich schon mal geschrieben, daß ich das im Gegenteil sogar gut finde, wenn man auf diese Art ein Statement abgibt, wenn man gewisse Produkte nicht kauft.
    Es sind nur Überlegungen, "was-wäre-wenn".
    Ich selber habe keine Produkte von Nestlé, aber eher unbewußt. Daß die so einen Mist machen, habe ich vorher noch nicht gehört oder gelesen. Jetzt, wo ich es weiß, werde ich darauf achten, daß das auch so bleibt, daß kein Nestlé ins Haus kommt (wobei auch mal Ausnahmen die Regel bestätigen könnten).

  • Es geht doch gar nicht darum, rigoros alles zu boykottieren, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Es geht darum, mit offenen Augen zu betrachten, was man da kauft, von wem man das kauft, warum man das kauft. Heutzutage kann man nicht alle Konzerne boykottieren, die moralisch fragwürdig sind, das ist klar. Aber man kann die Finger von denen lassen, bei denen es einem selber (!) möglich ist.


    Natürlich, wenn Nestle alle Tierarztklinken, Barfshops und whatever aufkaufen würde, hätte man keine große Wahl mehr. Aber NOCH hat man die Wahl. Es gibt Alternativen zu Terra Canis. Es gibt Alternativen zu Nestle-Produkten. Es gibt sogar noch Alternativen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit keinem Monsterunternehmen angehören. Also warum nicht darauf ausweichen?


    Und ich verstehe einfach nicht, warum diejenigen, die jetzt boykottieren wollen, dauernd niedergemacht werden. Hier im Thread habe ich von keinem gelesen "Du musst das auch machen, sonst schmorrst du auf ewig in der Hölle!!!". Jeder hat gesagt, er für sich kann das nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. ER FÜR SICH!!! Eine Entscheidung, die jeder doch treffen darf, ohne hören zu müssen "Dann musst du aber das und das und das auch boykottieren".

    Ja, so sehe ich das auch. Ich habe niemanden als Nestle-Schlampe bezeichnet. Genau das kommt aber als Antwort auf meinen Post. Nun ja.
    Auch "extrem christliche Erziehung" ist für mich kein Grund, immerzu vornehm zu schweigen, @Die Swiffer. Ich weiß auch nicht, was je nach Sichtweise berechtigte Kritik mit christlicher Erziehung zu tun hat. Ich beispeilsweise bin mit einem Pfarrer verheiratet, dessen Aufgabengebiete u.a. die kirchlich geförderte Entwicklungshilfe und die Stärkung der Rechte der Ärmsten der Armen weltweit sind. Gerade in diesem Zusammenhang sind Nestle und vergleichbare Großkonzerne immer und immer wieder mehr als schwierige Verhandlungspartner.
    Ich selber verurteile niemanden, der dieses Hundefutter kauft. Wenn es gut für den entsprechenden Hund ist - bitte. DA mische ich mich nicht ein und halte mich zurück.
    Unternehmen und die Personen, die dahinter stehen sind für mich aber nur teilweise reine Privatpersonen. Wäre es so, würde man nicht vor laufender Kamera Hundefutter aus Dosen vespern, um die Qualität der eigenen Produkte hervorzuheben. Und wenn ich dann noch mit einer Metzgerei um die Ecke usw werbe, dann passt die Expansion in den gesamteuropäischen Markt sowieso nicht mehr ins Konzept, weil man diese Margen so auf keinen Fall mehr bedienen kann. Wenn es denn überhaupt schon vorher so gewesen ist...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!