Nestlé übernimmt Terra Canis
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Finde ich alles toll und löblich. Hat aber für mich gar nichts damit zu tun, was gerade an TC und der Übernahme durch Nestle kritisiert wird.
Ja, das finde ich auch. @Die Swiffer Du beziehst die ganze Thematik extrem auf Dich, Deine Situation, Dein Geschäft, Deine Selbstständigkeit - und irgendwie liest sich das immer, als wenn Du anderen, die nicht selbstständig sind, das Recht/die Kompetenz absprichst, solche wirtschaftlichen Betätigungen beurteilen zu dürfen/zu können. Fakt ist aber, dass bei diesem speziellen Fall die Verbraucher/Käufer betroffen sind und nachdem es viele Jahre gebraucht hat, den Menschen und Verbrauchern nahe zu legen, sich mit dem was sie konsumieren und wie dies alles zusammen hängt auch mal kritisch auseinander zu setzen, passiert gerade genau das: die Kunden zeigen ihren Unmut. Und das auch auf einer Plattform, die TC auch zum Werben und zur Darstellung ihrer Pseudo-Alternativen-Tierfutterwelt benutzt hat.
Das Argument "Ihr hättet auch nicht anders gehandelt wenn ihr in der Situation gewesen wärt!" greift da echt zu kurz. -
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Danke, @Jessica83 , mit deinem letzten Post bringst du es auf den Punkt!
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Gedankenspiele:
Wenn wie bei dem Blog von Dr. Rückert beschrieben, z.B. Nestlé bei euch die Tierarztpraxen und -Kliniken aufkaufen würde, was würdet ihr dann machen? Nicht mehr zum Tierarzt gehen? Oder in Kauf nehmen, 5 Stunden zur nächsten unabhängigen Praxis zu fahren?Wenn Nestlé, weil sie gemerkt haben, daß immer mehr zum BARF übergehen, BARF-Shops aufkaufen würde, was würdet ihr dann machen?
Oder wenn sie allgemein in die Fleischindustrie gehen würden? Veganer werden? Als Mensch ja. Aber was ist mit dem Hund? Wenn von diesen Fleischindustrien alle Futtermittel beliefert werden würden, inklusive BARF-Shops - was dann? Den Hund auch vegan ernähren?
Und wenn Nestlé sich dem veganen Trend anpaßt und da auch so manches aufkauft?
Was ist mit anderen Konzernen? Wie arbeiten die? Es gibt sicherlich noch andere Konzerne, die auch keine weiße Weste tragen. Wenn man die auch noch boykottieren will, bleibt einem ja kaum noch was, außer man wird Selbstversorger.
Deine Gedankenspiele sind in meinen Augen ein richtig gutes Argument FÜR den Boykott so lange er möglich ist. Denn wenn ich jetzt die Entwicklung ignoriere, dann kann es tatsächlich passieren, dass ich bald keine Alternative mehr habe. Aber wenn ich so lange es irgend geht, die Alternativen unterstütze und damit deren Überleben zu sichern helfe, dann vergrößere ich ich meine Chance, auch in Zukunft ohne Nestle überleben zu können.Sollte irgendwann mal mein oder meines Hundes Überleben von Nestle abhängen, dann muss ich wohl meinen Boykott aufweichen und mich auf andere Formen des Protests beschränken. Das hat aber mit der jetzigen Situation nicht wirklich was zu tun. Jetzt geht es darum, dass eine Unternehmerin, die sich noch vor kurzem mit sehr provokanten öffentlichen Worten von den "Großen" der Branche distanzierte sich jetzt unerwartet mit einem dieser "Müllverwerter" zusammentut.
In dieser Situation kann ich relativ problemlos sagen: nicht mit mir!off topic: Ich habe übrigens dank dieser Diskussion festgestellt, dass mein persönlicher Nestle-Boykott ein Loch hatte.
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nur weil etwas sachlich richtig oder logisch nachvollziehbar ist, muss es noch lange nicht moralisch richtig sein.
Der Vorgang (TC lässt sich von Nestlé schlucken) mag wirtschaftlich sinnvoll und daher sachlich richtig sein, aber man KANN da die Moral einfach nicht völlig außenvor lassen.
Und auch wenn das überraschend ist: Unternehmer (wie auch Politiker (auch die schlimmsten Schurken) und andere Entscheidungsträger) sind Menschen, und daher wird sich die Kritik an ihren Entscheidungen natürlich auf auf ihre Person beziehen. Menschen treffen Entscheidungen. Sicherlich in erster Linie rational (hoffentlich), aber die Auswirkungen sind eben auch auf anderer Ebene spürbar.Man kann doch Politiker mit einem Unternehmen vergleichen. Ich kann nicht nach der Wahl Politiker B wählen, weil Politiker A nicht gefällt. Und ich bin nicht darauf angewiesen, dass viele Personen B statt A wählen. Und selbst in diesem Fall ist Aufklärung besser, als ein paar traurige Smileys auf Facebook zu posten.
Ich sehe ein Unternehmen einfach als Anbieter von Wahren an, die ich kaufe. Emotional bin ich da kein bisschen verbunden. Wenn ich mit dem Produkt und den Rahmenbedingungen von Firma A nicht zufrieden bin, dann kaufe ich da einfach nicht mehr ein.
Ich denke aber Audrey II hat es sehr gut ausgedrückt.
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Ich denke auch, dass es da um zwei verschiedene Ebenen geht- zum Einen die rein Rationale. Sicher, wenn mir ein Produkt oder die Rahmenbedingungen unter denen es gefertigt wird nicht gefallen, kann ich mich entscheiden, es nicht mehr zu kaufen.
Die andere, schwierigere Ebene ist die Emotionale. Ich will da eigentlich gar nicht drauf hinaus, dass sich irgendwelche Leute zu sehr mit Hundefutter identifizieren, dass es da um Status gehen kann etc. - darum geht's mir nicht. Aber man fühlt sich als Verbraucher und Bürger heute leider sehr oft verarscht. Frust ist überall da, ob's jetzt um die angebliche Verteuerung durch den Euro oder die Politiker geht. Unterm Strich fühlt sich der Durchschnittsmensch einfach häufig hintergangen. Und wenn dann jemand kommt und sagt: 'Keine Sorge Leute, ich garantiere euch, ich glaube an das Gleiche wie ihr. Bei mir habt ihr einen sicheren Hafen, ich betrüge euch nicht, auf mich könnt ihr euch verlassen' und dieses Vertrauen/Versprechen wird dann enttäuscht, ruft das natürlich entsprechend enttäuschte und entrüstete Reaktionen hervor. Das finde ich persönlich durchaus nachvollziehbar. Das ganze Konzept von TC fußte genau auf diesem Prinzip Vertrauen, Gemütlichkeit, Wohlfühlatmosphäre. Es war beabsichtigt dass es sich für die Käufer so anfühlt, als würde da die Großmutter persönlich in der Küche stehen und den Kochlöffel für den geliebten Hund schwingen. Und genau dieses Bild ist jetzt ziemlich brutal zerstört worden- daher die emotionale Reaktion. Und das hat TC sich leider selbst zuzuschreiben. -
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Schlimm wäre es, wenn das niemanden mehr jucken würde, weil eh jeder davon ausgeht, dass in der Wirtschaft nur gelogen wird.
Nun, obwohl ich davon ausgehe, dass überwiegend in der Wirtschaft "nur gelogen" wird, bzw. die Aussen-Darstellungen mehr Schein als Sein sind, Marketing halt und nichts anderes mehr erwarte (Ausnahmen bestätigen die Regel), juckt es mich trotzdem.
Wir sind hier nicht im Wirtschaftsforum ( Die Swiffer oder sollte ich Die P+G sagen?) und haben es somit nicht nötig, uns auf eine rein solche Betrachtungsweise zu begrenzen.
Hier sind wir private Hundehalter, private Hundefutterkonsumenten, die jeweils individuell ihre persönlichen Kriterien für ihren Einkauf als Bewertungskriterium heranziehen.Ich muss übrigens Firmentechnisch ebenfalls ab und an meine eigene persönliche Meinung einfach mal runterschlucken und berufliches Handeln von privaten Ansichten trennen.
Dann trenne das doch (sehe bei Dir eher keine erfolgreiche Trennung).
Denn Du bist hier nicht beruflich oder doch? Wieso sollten Deine beruflichen Kriterien für andere, private Foristen von Belang sein?Wenn nicht im DogForum, wo darf man dann noch privat sein?
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OT:
die Nestle Deutschland AG von KPMG geprüft, das ist eine große Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die ihre Mandaten durch ein firmeninternes "Clearing" jagt, bevor sie das Mandat annimmt. Sinn und Zweck ist es, seinen Mandanten zu kennen und falls zB irgendeine Tochterfirma (und bei großen Konzernen gibt es schonmal hunderte Töchter) in irgendeinen Mist verwickelt ist (Blutdiamantenhandel in Afrika als Beispiel), dann wird man so ein Mandat auch ablehnen
Also im Laufe meiner jahrzehntelangen Erfahrungen innerhalb dieser Branchen-Riesen ... ist mir der Glaube alleine völlig abhanden gekommen ....
Keine Frage, es ist gibt Grenzen ... allerdings stelle ich mir schon die Frage, wo die Grenzen denn genau liegen sollten? Blutdiamanten nein, Sklaven ja?
Also davon abgesehen, dass Grosskonzerne ganz sicher nicht bei einem zwielichtigen WP/StB um die Ecke ... sie kommen alle innerhalb der BigFour unter ... Doch das zu diskutieren würde hier etwas zu weit führen, finde ich ...
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Ich selber finde es eher amüsant, dass ein derartiges Nobel-Label, das mit "Manufaktur"-Getue und besonderer Güte aufgrund Hausmannskostprinzip geworben hat jetzt quasi gegen Kritikansturm in Schutz genommen wird, nachdem es sich einem Multi angeschlossen hat, der genau NICHT für all das Propagierte steht.
Du sprichst mir aus der Seele ... Aus der Perspektive von Nestlé sicherlich ein Super-Deal, auch die Verteidigungs-Arien. Besser kann es doch gar nicht laufen.
Kann man sich auf den Standpunkt stellen: "Ist der Ruf erst ruiniert ..." und gleichzeitig: "Selbst schuld, wenn ihr an den Rotz geglaubt ..." sowie "beim Geldverdienen hört für JEDEN die Moral auf ..." und "lasst es endlich sein, denn seht, wir haben doch den längeren Atem".
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Von hetzerischem FB-Meuteverhalten lese ich da ehrlich gesagt nichts.
Danke ... als nicht FBer bekomme ich so wenigsten einen kleinen Einblick
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Gerne ;-)
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