Nestlé übernimmt Terra Canis

  • Aus der Perspektive von Nestlé sicherlich ein Super-Deal

    Hausmannskost für Hunde by Nestle ;)
    Huii......da hat sich der Multikonzern ein kleines, trendiges Zugpferd vor seine eher langweiligen Hundefutterprodukte gespannt. Ist die Frage, ob das vielversprechende Projekt nicht doch am Negativ-Image des Konzerns scheitern wird. Hundehalter sind anders als normale Verbraucher.
    Tief sitzt das Misstrauen gegenüber Verunreinigungen und Frostschutz-Skandal. Das wird nicht verziehen.....und auch nicht mit dem Versprechen, nun wird alles besser. Nestle setzt auf "globale Ressourcen" und nicht auf Metzger. Da können die Marketing-und Imageberater noch so vie beschwören.
    Das Ziel ist, neue Kunden zu werben. Kein anderes Ziel. Einen neuen exklusiven Kundenstamm. Am besten erst mal die Stammkunden übernehmen und dann die nächste Generation der Hundehalter einwickeln.


    Vielleicht wird demnächst ein "Nestle-Hunde-Kochstudio" eröffnet. Gleich neben dem "Maggi-Kochstudio".
    Vielleicht lassen sich ja die Zutaten austauschen. Vor laufender Kamera und johlenden Gästen verschlingen Koch und Hund eine Tüten-Bolognese. Die Reste landen in der Terra Canis Dose. Das wäre nicht nur effizient, sondern befriedigt auch weiterhin den Anspruch auf Lebensmittelqualität.


    Ja.....ein Super-Deal :lol:

  • Wie viele von ihnen kaufen billiges Fleisch aus Massentierhaltung (inklusive Unterstützung von Tier- und Menschenleid, moderner Sklavenhandel in den Schlachtereien etc.).

    Ich finde diese Argumentation zugegeben ein wenig amüsant.


    Ich gehe tatsächlich davon aus, dass sich Menschen, die sich für ihre Hunden für 11 Euro pro Kilo "Muskelfleisch von Reh und Hirsch, Karotten, Kürbis, Zucchini, Knollensellerie, Rote Bete, Magerjoghurt, Amaranth, Leinöl, Preiselbeeren, Bio-Eierschalenpulver, Schnittlauch, Basilikum, Mineralerde, Seealge, Blütenpollen" aus einer Metzgerei in München anliefern lassen, ein paar Gedanken zum Thema Produktherkunft und Ernährung machen und genau dafür einen Premium- Preis bezahlen.




    Die Mutmaßung, dass sich die Käufer diesen Preis nur leisten können, weil sie selbst Fleisch aus Massentierhaltung vom Discounter reinziehen, oder sich an dieser Stelle schlichtweg keine Gedanken machen, finde ich entsprechend schräg. Wir reden hier nicht über Menschen, die an Lebensmitteln sparen, sondern über solche, die selbst für ihre Hunde monatlich ein dickes Budget raushauen.



    Mit der Argumentation "Ihr seid doch selbst nicht besser" mag die Gründerin ihre Doppelmoral verwischen wollen. Sie auf die Käufer übertragen zu wollen geht aber ganz offensichtlich in die Hose. Bei über 4.000 Kommentaren, von denen TC inzwischen die Hälfte gelöscht hat, würde ich nicht von ausschließlich gespielter Empörung ausgehen.

  • Gleich bekomme ich verbale Schläge, aber ich habe mir tatsächlich keine Gedanken gemacht um Lebensmittel. Benni wurde gebarft, hatte aber nur Durchfall. Trockenfutter hat er immer vertragen. Ich wollte aber, dass er auch was feuchtes bekommt. Also einige Sorten getestet. Terra Canis hat er prima vertragen und ich stand nun vor der Überlegung: weiter suchen und jede Woche Durchfall beim Hund riskieren oder das teure Futter kaufen.
    Ich bin also bei Terra Canis geblieben und um unsere Ernährung zu Hause haben wir uns null Gedanken gemacht. :ka:
    Da gab es genauso Maggitüten, Fleisch aus Massentierhaltung wie Obst und Gemüse und gesundes Zeug. Ich habe da nirgends auf den Packungen nach Firmen geschaut.


    Ich füttere seit 8 Jahren TC und erst vor etwa 3-4 Jahren hat sich bei uns die Einstellung zu Lebensmitteln geändert, so dass wir jetzt hauptsächlich frisch kochen und kaufen und eher Richtung vegan, d.h. kein Fleisch mehr, manchmal Fisch, so gut wie keine Milchprodukte mehr.
    Das hatte bei uns aber überhaupt nix mit dem Hundefutter zu tun.
    Ich weiß auch nicht, was Hundefutter mit Menschennahrung zu tun hat. Es ist doch bei den meisten Menschen so, dass sie bei ihren “Schutzbefolenen“ eher auf die Ernährung achten als bei sich selber.

  • Stimmt, die Löschen wirklich ordentlich Kommentare - und gehen auch weiterhin kein bißchen auf Nestlé ein, dürfen die bestimmt laut Vertrag auch nicht.
    Auf wenige Kommentare reagieren sie:


    "Das europäische Vertriebsnetz von Nestle soll genutzt werden!
    Wie soll die kleine Metzgerei zukünftig es schaffen, diese Mengen zu produzieren? Da kann die Qualität gar nicht konstant bleiben! Ganz zu schweigen, dass noch mehr Tiere getötet werden.
    Manchmal ist es besser, im Kleinen und Feinen zu bleiben!
    Lobenswert finde ich weiterhin, dass Terracanis große Mengen Futter spendet!"


    Antwort TC:
    "Liebe Simone,
    in der Münchner Metzgerei haben wir durch die Erweiterung der Maschinen noch ausreichend Produktionskapazität. Und auch langfristig ist die Produktion bei München durch unsere Metzgermeister gesichert. Terra Canis wird weiterhin auf den gleichen Qualitätsstandards produziert werden. Die Herkunft aus der Metzgerei kann jeder Kunde immer an unserer Herstellernummer auf den Etiketten erkennen und hat damit die Sicherheit, dass die Produkte weiter aus der Münchner Metzgerei kommen.
    Wir würden uns freuen, wenn unsere Kunden einfach in 3, 6 oder 12 Monaten eine Dose Terra Canis öffnen und die Qualität dann beurteilen.
    Liebe Grüße vom Terra Canis Team!"

  • Ob der Großteil der Kunden wirklich NUR wegen der Qualität das Produkt gekauft hat? :???:
    Der Futtermarkt ist riesig. Durch das Internet und die Möglichkeit überall zu kaufen und nicht auf den Futterhändler um die Ecke angewiesen zu sein erleichtert den Kauf ungemein. Und selbst wenn ... nicht wenige Dorfmetzger sind bereits darauf gekommen, das man mit Hundewurst aus eigener Produktion noch gut Geld machen kann.


    Der Großteil kaufte aufgrund des Marketings, mit dem es sich indentivizieren konnte. Es war nicht nötig, sich groß mit dem Futter auseinander zu setzten, denn der Name war bereits auf dem Markt bekannt und spiegelte wieder, was man wollte. Ohne groß zu recherchieren, zu vergleichen und ja, eventuell war es auch ein gutes Argument nicht selbst in der Küche Fleisch zu schnippeln oder sich mit Einkochen zu beschäftigen.
    Ein Marketing-Punkt, der im Ausland wohl weniger greifen wird ist der, das viele Kunden Futter aus innländischen Betrieben kaufen wollen um den eigenen Markt auch zu unterstützen.
    Ob sie sich da nicht ins eigene Fleisch geschnitten haben :???:


    Wenn ich so drüber nachdenke, sind wohl viele TC-Kunden die ich kenne Veggis oder sogar Veganer :???: Oder Barfer, die diese Dosen für faule Tage oder Urlaub nutzen.
    Die, die selbst Billigfleisch usw. kaufen würden niemals so einen Preis für ne Dose Hundefutter zahlen. Offen gestanden, ich selbst hab TC gefüttert als ich einige Dosen geschenkt bekommen hab oder wenn der Fressnapf die Sondereditionen fürn Apfel und ein Ei rausgehaut hat kam mal ne Dose mit. Das sind scheinbar auch die Dosen, die gerne gespendet werden, also so Sonderserien, die nur kurz im Laden sind.
    Für den Preis ist mir da ehrlich zu viel Krimskrams beigemischt (wieviel Fleisch ist da eigentlich so gesehen drin, in einer Dose? Als ich diese Berlin-Edition hatte kam mir das fast so vor, als wäre die Hälfte eher Brühe und anderes Zeug), da kauf ich lieber ne Fleischdose und hau Gemüse/Obst/sonstwas selber rein :ugly: .

  • Mir ist das vollkommen egal wer von wem aufgekauft wird. Solange ich mit dem Produkt zufrieden bin, werde ich es weiterhin kaufen.

  • Aber das ändert doch rein gar nichts daran, dass der Vorgang TC/Nestle der vollmundig propagierten Firmenphilosophie von TC komplett zuwiderläuft.

    Schön formuliert und trifft für mich genau den Punkt, der dazu führt, solch ein Produkt nicht mehr zu kaufen. Als Kunde habe ich nur dann eine Wahl und kann für mich entscheiden, wenn die Verfahrensweise transparent ist.

  • Als Unternehmen willst und mußt du Profit machen, um zu überleben. Das geht nicht mit Idealismus. Von Idealismus wird man nicht überleben können als Unternehmen. Und TC ist nun mal ein Unternehmen.

    Das was ich jetzt schreibe geht sicher weit über das Thema hinaus, aber egal:
    1. Nein, man muss keine Gewinne machen um als Unternehmer zu überleben. Mann muss all seine Kosten begleichen können. Das ist alles. Klar, Unternehmer wollen Gewinne machen, aber das ist ein veraltetes Modell, dass wir mit 7+ Milliarden Menschen nicht aufrecht erhalten können. Siehe: Steady-state economy - Wikipedia
    2. Es gibt unternehmerischen Realismus, und es gibt Handlungen die zu 100% konträr zur Firmenphilosophie laufen. Wie z.B. die kleine Hundefutterrebellin, die an Nestle verkauft.
    3. Mit würden da auf Anhieb ein paar Unternehmen einfallen, die den Idealismus nicht vergessen und trotzdem steigenden Aktienwert haben, SpaceX, Tesla... Companies Led By Moral Bosses Are Actually More Profitable | The Huffington Post Idealismus ist für Firmen in gewisser Weise ein Marketingversprechen wie jedes andere. Man muss es halt erfüllen, wenn man erfolgreich sein möchte.

  • SpaceX und Tesla gehören aber auch beide Alon Musk, der aus vorherigen Firmenverkäufen soviel Milliarden verdient hat, dass er die Minus-Jahre ordentlich abfedern konnte.
    Das ist dem normalen Unternehmer ja nicht möglich.

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