Die große kleine Leserunde: Paul Cleave, Der siebte Tod
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Habe heute angefangen und ca. 30 Seiten gelesen.
Die Grundidee finde ich gar nicht so schlecht, bisher gefällt mir die Sprache aber nicht besonders gut. Dafür liest es sich angenehm weg und geht auch gut zwischendurch, insofern lese ich einfach weiter und gucke, ob es mir vielleicht noch besser gefällt im Laufe des Buchs.
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Ich habe jetzt etwas mehr als 100 Seiten und wenn ich nun mein aktuelles Buch (gleich während ich beim Friseur sitz) zuende lese, freue ich mich darauf mich ganz dem Siebten Tod widmen zu können.
Die Geschichte über den Gejagten der selbst zum Jäger wird ist ja nicht neu, allerdings wird sie hier wirklich gut und auf eine interessante Art umgesetzt. Die Taktik sich als -leicht-behindert auszugeben ist zumindest mir neu und ich finde die Person des Joe noch sehr interessant. (Sprachlich ist es jetzt nicht soo er Hit, da ich aber gerade mehrere Bücher durchhabe die sprachlich top waren und auch weil es ein Krimi/Thriller ist kann ich da locker drüber hinweg lesen.)
Sally und wie sie sich entwickeln wird -und auch die Geschichte um sie und ihre Familie- ist mir noch etwas suspekt, mal sehen wie es damit weiter geht. Ebenso mit Joes Mutter. -
So, durch... meine Meinung ist durchwachsen
Ich musste mich hier auch sehr erstmal mit dem Sprachstil anfreunden. Hat etwas gedauert, aber irgendwann habe ich mich dran gewöhnt.
Ich fand es schon mal sehr positiv, dass es hier nicht so viel Gemetzel, Mord und Totschlag gab. Also, gab es schon, aber nicht so ausführlich geschildert.
Aber sonst.. die Idee fand ich gut. Der Serienkiller, der sich nicht in die Suppe spucken lässt war ganz interessant. Leider ging mir das etwas zu schnell. Innerhalb kürzester Zeit hatte er eigentlich den potentiellen Nachahmer. Naja.
Die Geschichte um Sally war mir irgendwie... zu doof. Vor allem ihre Rolle. Ja, okay, sie war die unterschätzte Kollegin, die quasi zum Genickbruch für Joe führt. Na gut. Aber sonst war sie so farblos, dumm und blind. Ihr Handeln konnte ich nicht so ganz nachvollziehen.
Die Darstellung der Polizei fand ich auch etwas lahm. Alle sind zu dumm, als das sie auch nur die geringste Ahnung haben. Joe ist aber super intelligent und schlägt allen ein Schnippchen. Was aber eigentlich nicht so schwer ist, die sind ja alle doof. Naja. Ich hätte es interessanter gefunden, wenn die Polizei ein ebenbürtiger Gegner gewesen wäre und nicht so waschlappig.
Und Melissas Rolle fand ich auch ein wenig merkwürdig. Sie kommt, foltert ihn, taucht dann als Erpresserin auf und es ist die große Liebe. Hmpf.
Was mich dann aber wirklich gestört hat, war die Willkürlichkeit der vielen Morde. Von einem echten Serienkiller erwarte ich etwas mehr Klasse. Nicht einfach jeden ermorden, der einem grad in den Kram passt. So hat sich die Zahl der Leichen auf bestimmt.. keine Ahnung, zehn oder zwölf erhöht. Das wurde dann auch vom Autor zum Teil so nebenbei beschrieben, so austauschbar, dass es irgendwie ein wenig seltsam wirkte. Als ob er selber keinen Bock mehr auf die Story gehabt hätte.
Insgesamt hat es mich nett unterhalten, mit einigen Schwächen, wenigen Stärken, und viel ungenutzem Potential. Statt einem verzwickten Katz-und-Maus-Spiel wurde es irgendwie zu einer verdrehten Liebesgeschichte. Keine verschwendete Lesezeit, aber nichts, was ich nochmal lesen oder weiter empfehlen würde.
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Ich bin jetzt auch durch, hier mein Fazit:
Mir geht es ganz ähnlich wie @Monstertier, also keine vertane Zeit, aber ich für meinen Teil gehe mit dem Buch wohl bald zum Tauschschrank, behalten muss ich es nicht, das ist immer so der Gradmesser für meine Begeisterung....Vorweg, auf meinem Klappentext steht, dass das Buch in Australien mit "American Psycho" und "das Schweigen der Lämmer" verglichen wird, da sehe ich tatsächlich keinen Vergleich, muss ich ehrlich sagen....
Ich konnte mich bis zum Schluss mit der Sprache nicht anfreunden. Also dran gewöhnt habe ich mich wohl, es liest sich so natürlich auch leicht und geht irgendwie schnell weg, aber gefallen hat es mir nicht. Die ganze Zeit im Präsens und letztlich dann doch viel zu einfach geschrieben, dafür, dass Joe so klug und gewieft sein soll. Ich fand an ihm das einzig Spannende dieses absurde Verhältnis zu seiner Mutter, dass er sie zweimal umbringen will und dann ja aber völlig gespalten ist und ausflippt, als wirklich was passiert. Das hat mir tatsächlich gut gefallen, auch deren Dialoge, da war ich tatsächlich dann mal "dabei".
Dann war ich auch sehr, sehr genervt von der Figur der Sally. Ich bin da vielleicht etwas empfindlich, aber mich hat diese geschilderte dumm-Christlichkeit wirklich abgestoßen. Und letztendlich bringt sie ihn ja auch nur so mehr aus Versehen zu Fall, weil sie eben verhaftet wird.
A propos Christlichkeit, richtig rappelig dann hat mich dieser geschilderte Schwulen-Hass gemacht, dass der liebe Gott das nicht will.... Also Nein, wirklich nicht. Entweder der ist jetzt ein Psychopath oder ein christlicher Fundamentalist. Aber irgendwie fand ich beides zusammen echt zu heavy.Die Figur der Melissa fand ich ziemlich absurd, aber durchaus amüsant, wie sie ihm dann den Hoden zerquetscht und irgendwie ja selbst völlig durchgeknallt ist. Am Ende, naja, große Liebe und so, weiß ich jetzt nicht, aber vorher fand ich es lustig.
Also, mein Fazit ist sehr durchwachsen, nochmal lese ich es auf keinen Fall, aber die Geschichte an sich hat ja durchaus Potenzial.
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Habe das Buch eben beendet.
Mir ging es nachher so tierisch auf den Keks, dass ich nur noch quer gelesen habe. Die letzten 100 Seiten waren am schlimmsten, das ging für mich gar nicht mehr. Alles wirkte für mich nur noch an den Haaren herbeigezogen. Dann diese Sally Und die Geschichte um die Mutter ging irgendwie auch gar nicht weiter.
Sehr schade! Dieser Plot hätte wirklich Potenzial gehabt, bis zur Hälfte fand ich das Buch wirklich interessant, insbesondere die Person des Joe und hatte auf eine Steigerung gehofft. Dann passierte dieser Mist mit der (halben) Kastration, und dann die Sache mit und um die Katze und von dem Rest ganz zu schweigen. -
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Dank der lieben @Monstertier bin ich nun bei Seite 140 rum. Also ich find's bisher genial
Ich liebe Joes... Humor...?! Der haut manche Sachen raus... brutal gut. Zum Inhalt selbst kann ich noch nichts groß sagen. Bin mal gespannt, ob da noch groß was passiert. Da mir Joe aber einfach unglaublich... “sympathisch“ ist (sehr süß, wie er um Fluffy trauert ), ist mir das halbwegs egal, solange der Schreibstil bzw meine Stimme im Kopf beim Lesen von Joe so bleibt manchmal ist er schon gemein... aber hey, es ist fiktiv und da find ich's super lustig
Die Story um Sally find ich stattdessen noch etwas öde. Und ich verstehe nicht, wieso er seiner Mutter Rattengift in den Kaffee mischt, wenn er doch gar nicht möchte, dass es ihr schlecht geht..
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So, ich habs dann gestern auch nochmal gelesen und finde es sehr interessant, wie ihr das Buch so fandet. Hier nochmal mein Eindruck, gerne auch zur Diskussion (weil ich zu blöd zum Spoiler kopieren bin):
Die Idee
Fand ich einfach gut. Ein Serienkiller, der sich in seiner Ehre gekränkt fühlt und deswegen auf eigene Faust ermittelt. Für mich ein gutes Ausgangspotential.
Der Erzählstil
Zuerst etwas gewöhnungsbedürftigt. Ich persönlich mag die Ich-Perspektive sonst nicht sonderlich, aber hier passte es für mich irgendwie. Fand es beim Lesen auch ganz angenehm, dass mit den Personen auch jeweils die Stile wechselten
Joe
Sehr verquerer Charakter mit seiner angeblichen Menschlichkeit und super Intelligenz, aber sich bei der Polizei dauerhaft als Behinderter auszugeben, um an den Ermittlungen teilzuhaben, Respekt. Seine angebliche Überintelligenz wird ihm ja nachher bei Sally zum Verhängnis, das fand ich eine irgendwie witzige Randnotiz. Das Verhältnis zur Mutter finde ich auch sehr abstrus, mag aber, wie im Verlaufe der Geschichte heraus kommt, das er letztendlich der Mörder seines Vaters ist, dies aber immer erfolgreich vor sich verheimlicht.
Sally
Ja, ich finde sie auch etwas anstrengend, da ich ihre Beweggründe doch etwas dürftig finde. Ja, sie fühlt sich für den Tod ihres Bruders verantwortlich und will sich deswegen um Joe kümmern - mir persönlich auch zu wenig.
Melissa
Die habe ich zuerst als völlig abstrus erfunden ("sie steht auf Cops"), mag aber den Part des Gegenspielers und Widersachers, den sie erfüllt. Da von der Polizei dafür von Beginn an niemand in Frage kommt, ist es eine unerwartete Wendung.Die Liebesgeschichte hätte man sich in meinen Augen sparen können, die Patt-Situation fand ich aber gut.Dadurch, das Joe zwischendurch Sally und Melissa verwechsel, macht er sie in meinen Augen auch größer, als sie tatsächlich war.
Bezüglich des Serienkillers, ich glaub, das hatte @Monstertier erwähnt
Falls nicht, bitte korrigieren, aber: Ich fand das keineswegs willkürlich von der Auswahl her.Okay, doch, die Frau im Rollstuhl, die war völlig willkürlich, aber ansonsten beschreibt er doch jedes Mal, weshalb dieses oder jenes Opfer. Oder was meintest du da genau?
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Ich fand das Verhältnis von Joe zu seinen Eltern auch ziemlich gut dargestellt. Gut, diese ganzen Schwulenhass-Sache hätte man weglassen können (bzw. die Motivation ändern), aber dass er sich nicht an den Mord an seinem Vater und die Vergiftung seiner Mutter erinnert, fand ich ziemlich passend. Er hat ja eh ein verqueres Selbstbild: Er ist weder sonderlich intelligent, noch tierlieb oder familiär, hält sich aber dafür und hat dadurch natürlich noch ein anderes Bild zu seinen Morden. Fand ich schon ziemlich gut.
Die Rolle von Melissa fand ich einfach etwas mau. Als Gegenspielerin hätte sie gut was getaugt, aber dann taucht sie quasi nach der Folterszene erstmal überhaupt nicht mehr auf, und schließlich gipfelt es in dieser unnötigen Liebesgeschichte. Also, gute Idee, aber einfach nicht so richtig vernünftig umgesetzt.
Willkürlich in anderem Sinne. Er hatte ja sechs Opfer, die nach seinem Schema waren. Dann wurde angedeutet, dass er schon vorher jemanden getötet hatte? Und dann einige Morde, die nicht in sein Schema gepasst hatten. Und das finde ich willkürlich, weil Serienkiller ja eigentlich nicht wahllos töten. Sie töten, um einen Trieb zu befriedigen, was bei ihm ja nicht der Fall ist. Es ist noch nicht mal immer, um sich zu schützen. Die eine Prostituierte war nur aus Rache, die zweite, die er wegen dem Detective ausgefragt hatte... da weiß ich schon gar nicht mehr, warum er sie getötet hat. Die dritte, die dann aber auf Melissas Konto gegangen ist, hätte er vermutlich auch getötet. Das ist einfach wahllos. Es passt nicht ins Schema eines Serienkillers, er tötet einfach nur, weil ihm grad danach ist. Und das hat mich ein wenig gestört. Ein Serienkiller, der seinen Intellekt genutzt hätte, um an die Antworten zu kommen, hätte mir besser gefallen. Stattdessen hat er ja nur potentielle Zeugen bedroht, und sie danach im Zweifelsfall zum Schweigen gebracht. Irgendwie lame.
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Ich bin jetzt auch durch!
Und ich muss sagen, mir gefiel es ziemlich gut (mit einigen Schwächen). Da ich sonst kein Thriller- Leser bin, waren mir die Ideen auch neu. Die Erzählweise/Perspektive war zuerst ungewohnt, aber da war ich schnell mit ausgesöhnt. Und ehrlich, Pickle und Jehova waren der Brüller!
Joe hat in der Tat ein verqueres Selbstbild- er stimmt ja auch den meisten Sachen im psychologischen Profil nicht zu, obwohl sie doch sehr naheliegend und stellenweise korrekt sind. Gerade der Passus mit der dominanten Mutter- ich konnte schon fast verstehen warum er ihr Rattengift verabreicht hat. Die Frau hat mich wahnsinnig gemacht. Hier wäre dann auch die Motivation für seine Morde zu finden- er glaubt nur, er täte es aus reinem Vergnügen. Ich glaube allerdings, dass sich hier wieder einmal zeigt, dass er die Welt und sich selbst anders wahrnimmt. Allerdings hätte der Umstand, dass er dann doch anscheinend seinen Vater umgebracht hat, für mich gerne noch etwas ausgeleuchtet sein können, das ging mir am Ende ein bißchen zu schnell.
Die Geschichte mit Sally fand ich gar nicht so doof, lustig, wie sie sich beide für geistig minderbemittelt hielten und keiner war's. Sally selbst fand ich etwas dämlich, ein bißchen zu einfach gestrickt.
Und bei Melissas Auftauchen und der Folterszene hab ich echt den Atem angehalten und habe mich echt darüber amüsiert, dass er anscheinend sein Pendant gefunden hat. Daher fand ich das mit der Liebesgeschichte gar nicht so falsch, im Gegenteil. Eine Beziehung zu einer normalen Frau konnte er ja nicht eingehen. Davon hätte ich mir tatsächlich noch mehr gewünscht, also so eine hübsche komplexe Beziehung in der die beiden permanent umeinander herumschleichen und hoffen, nicht doch in einem schwachen Moment vom andern umgebracht zu werden. Melissa ist der Hauptcharakter in einem der anderen Romane von Cleave... der würde mich schon auch interessieren, um sie besser kennen zu lernen. Sie erschien mir nämlich weit kränker als Joe.
Mein Fazit: Gute Unterhaltung. Ich mag den Stil des Autors und ganz besonders mochte ich Joe. -
In welchem Roman spielt sie die Hauptrolle? Ich muss nicht dringend ein ähnliches Buch lesen, aber interessieren würde es mich schon....
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