Kastration/Chip - danach eigentlich das 'bessere' Leben?

  • Ich finde es auch schräg, wie hier teilweise mit dem Wort Stress umgegangen wird. Als wenn es Hunden gut täte wie unter einer Glocke komplett stressfrei zu leben.


    Stress gehört zum Leben dazu, ebenso wie das Erlernen von Stress- und Konfliktbewältigung. Ohne Stress keine Lernen von Stressbewältigung.


    Souveräne Hunde sind Hunde, denen man Gelegenheit und natürlich Unterstützung zur Entwicklung gegeben hat und die erlernt haben, wie man mit Stress und Konflikten sinnvoll umgeht.

    Und ich finds schraeg, dass gleich alles als 'unter der Glocke leben' bezeichnet wird. Wenn ein Hund massiven Stress hat, gehoert dem Hund geholfen! Voellig egal, wegen was er Stress hat. Wenn du meinst, es gehoert dazu wenn ein Ruede die komplette Hitze ueber nicht frisst, schreit (nicht jammert!) sobald er die heisse Huendin nur erahnt, massive Probleme mit der Prostata hat, ... dann bitte. Ich will nicht, dass mein Ruede sowas aushalten muss, weil 'Stress gehoert zum Leben' und da Sam exakt so ^^ reagiert (und es absolut keine Besserung gibt), gab es den Chip und dem folgt die Kastration..

  • Vielleicht noch ein Nachtrag: Natürlich hat das mit Erziehung, Auslastung und Sozialisierung zu tun und auch damit, welche Stelle ein Hund im Rudel hat. Aber ich finde dabei sollte nicht vergessen werden, dass die Vierbeiner durch Zucht, individuelle körperliche Gegebenheiten und Umgebung beeinflusst sind. Einem Menschen mit Schilddrüsenproblemen wird auch nicht erstmal ne Verhaltenstherapie nahegelegt, egal ob Hormone fehlen oder übersprudeln - da wird erstmal auf die Einstellung eines hormonellen Gleichgewichts geachtet und dann geschaut, was an weiterer/anderer Therapie nötig ist, um das Gleichgewicht zu begünstigen. Letzteres geht aber nicht, wenn hund gerade kaum oder auch gar nicht ansprechbar, sondern völligst den Hormonen unterworfen ist. Den Umgang mit Stress beziehungsweise Stressbewältigung zu lernen, ist dann einfach nicht möglich. Punkt.

  • Vielleicht noch ein Nachtrag: Natürlich hat das mit Erziehung, Auslastung und Sozialisierung zu tun und auch damit, welche Stelle ein Hund im Rudel hat. Aber ich finde dabei sollte nicht vergessen werden, dass die Vierbeiner durch Zucht, individuelle körperliche Gegebenheiten und Umgebung beeinflusst sind. Einem Menschen mit Schilddrüsenproblemen wird auch nicht erstmal ne Verhaltenstherapie nahegelegt, egal ob Hormone fehlen oder übersprudeln - da wird erstmal auf die Einstellung eines hormonellen Gleichgewichts geachtet und dann geschaut, was an weiterer/anderer Therapie nötig ist, um das Gleichgewicht zu begünstigen. Letzteres geht aber nicht, wenn hund gerade kaum oder auch gar nicht ansprechbar, sondern völligst den Hormonen unterworfen ist.

    Einen ähnlichen Gedankengang hatte ich auch gerade. Allerdings finde ich es schwierig zu sagen, wo das Problem nun herkommt - ob Huhn oder Ei zuerst da war. Beides beeinflusst sich ja - also, ein durch äußere Umstände gestresstes Tier (dazu zähle ich auch Erziehung, Umgang etc.) ist hormonell im Ungleichgewicht, es kann also gar kein normales Hormonlevel haben.


    Noch eine Anmerkung am Rande:
    Ich habe den Eindruck, dass bei der Zucht - oder sollte man besser sagen Vermehrung? - mancher Rassen nur noch die Optik eine Rolle spielt. Und mir scheint, als ob gerade diejenigen Rüden, mit (stark) überzeichneter Muskulatur eine besonders hohe Neigung haben sich exzessiv ins Sexualverhalten zu steigern. Könnte das zusammenhängen?

  • Noch eine Anmerkung am Rande:
    Ich habe den Eindruck, dass bei der Zucht - oder sollte man besser sagen Vermehrung? - mancher Rassen nur noch die Optik eine Rolle spielt. Und mir scheint, als ob gerade diejenigen Rüden, mit (stark) überzeichneter Muskulatur eine besonders hohe Neigung haben sich exzessiv ins Sexualverhalten zu steigern. Könnte das zusammenhängen?

    Stark "maskuline" Eigenschaften im Phänotyp (breiter Kopf, breite Brust, etc.) gehen wohl häufiger einher mit einem höheren Testosteron-Spiegel. Wurde zumindest neulich in dem Thread, wo es um prollige Rüden im Ausstellungsring ging, gesagt.

  • Interessanter Gedanke. Kann ich so nicht bestaetigen, was aber eben auch am HH liegen kann.. Die Malirueden die echt ordentlich aufgebaut sind vom Koerper her verhalten sich nicht ander wie Rueden mit wenig Geschlechtsauspraegung (bezogen auf die, die ich kenne).
    Sam ist ein halbes Hemd, dem sieht man den Rueden mAn auch nicht an und der ist echt voellig weg wenn ne Huendin heiss ist...

  • Interessanter Gedanke. Kann ich so nicht bestaetigen, was aber eben auch am HH liegen kann.. Die Malirueden die echt ordentlich aufgebaut sind vom Koerper her verhalten sich nicht ander wie Rueden mit wenig Geschlechtsauspraegung (bezogen auf die, die ich kenne).
    Sam ist ein halbes Hemd, dem sieht man den Rueden mAn auch nicht an und der ist echt voellig weg wenn ne Huendin heiss ist...

    Nee, das hast Du falsch verstanden. Ich meine die, die ohne irgendein Training schon "aufgeblasen" daherkommen wie z.B. Englische Bulldoggen und so.

  • nur fragt man sich, wann das normale maß an stress voll ist

    Das wird möglicherweise jeder anders sehen.
    Ich ziehe z. B. die Grenze dort, wo der Hund Gefahr läuft durch den Streß krank zu werden. Wenn der Körper mit Entzündungen reagiert oder wenn der Hund kaum noch frißt und somit anfälliger für Erkrankungen ist, dann bin ich der Meinung, daß man da eingreifen sollte. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten und die sollte man natürlich abwägen. Hat man einen guten Tierarzt, dann wird dieser sicherlich beratend zur Seite stehen.

  • Einen ähnlichen Gedankengang hatte ich auch gerade. Allerdings finde ich es schwierig zu sagen, wo das Problem nun herkommt - ob Huhn oder Ei zuerst da war. Beides beeinflusst sich ja - also, ein durch äußere Umstände gestresstes Tier (dazu zähle ich auch Erziehung, Umgang etc.) ist hormonell im Ungleichgewicht, es kann also gar kein normales Hormonlevel haben.


    Noch eine Anmerkung am Rande:
    Ich habe den Eindruck, dass bei der Zucht - oder sollte man besser sagen Vermehrung? - mancher Rassen nur noch die Optik eine Rolle spielt. Und mir scheint, als ob gerade diejenigen Rüden, mit (stark) überzeichneter Muskulatur eine besonders hohe Neigung haben sich exzessiv ins Sexualverhalten zu steigern. Könnte das zusammenhängen?

    Ich denke, es ist sogar noch komplexer als das Huhn-Ei-Dilemma. Weil es eben von Anfang an dominantere/hormonell gefördertere Hühner/Eier gibt und solche, bei denen das nicht so intensiv ausfällt. Die Anlagen werden durch Gene und Im Mutterleid gelegt. So wie manche pubertierende Menschen extreme Beschwerden haben, gleiten andere biologisch bedingt problemlos durch die Jugendjahre.


    Von den Vorgängen bei Menschen übertragen und von Rüden ausgehend könnte das tatsächlich eine Rolle spielen. Eine übermäßig ausgeprägte Muskulatur spricht für viel Testosteron, Testosteron macht dominant/durchsetzungsfähig/ etc.

  • Ah ok...gut so Hunde kenne ich kaum :lol: Ich kenne Labbis als recht uebertrieben, aber sonst keine Rasse.. Ich bin aber auch in Kreisen unterwegs, in denen die Halter bei Bedarf regulierend eingreifen wenn der Ruede sich aufspielen will...

  • Ich denke, es ist sogar noch komplexer als das Huhn-Ei-Dilemma. Weil es eben von Anfang an dominantere/hormonell gefördertere Hühner/Eier gibt und solche, bei denen das nicht so intensiv ausfällt. Die Anlagen werden durch Gene und Im Mutterleid gelegt. So wie manche pubertierende Menschen extreme Beschwerden haben, gleiten andere biologisch bedingt problemlos durch die Jugendjahre.

    Ja klar - es geht dann ja noch im epigentischen Bereich weiter und der ist sicher nicht unerheblich. Hat ja schon was damit zu tun, welche Geschwister nebeneinander im Mutterleib lagen ... ob Männlein oder Weiblein.

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