Kastration/Chip - danach eigentlich das 'bessere' Leben?

  • Ich kenne nur einen Rüden bei dem das so ist, zumindest belästigt mein Kastrat ihn sexuell.
    Aber ehrlich gesagt biedert dieser Hund sich meinem auch so extrem an, das ist nicht normal. Er leckt ihm die Lefzen, schmeißt sich vor ihm auf den Rücken, verfolgt meinen regelrecht, da kann meiner gar nicht anders als darauf einzugehen xD
    Alle anderen Kastraten die ich kenne sind kein bisschen so.

  • Mein Kastrat hat einen Beagle-Kumpel, halb so alt wie er, halb so groß -
    und anscheinend unwiderstehlich. Dieser Rüde wurde als intakter Kerl von Hündinnen & Rüden gleichermaßen besprungen.
    Lupo versuchte schon beim ersten Treffen vor Jahren (Kumpel intakt) ständig,
    ihn zu besteigen. Ich hab es natürlich nicht zugelassen. Auch heut noch (Kumpel inzwischen kastriert), als alter Opa, findet Lupo ihn faszinierend und klebt an ihm, besteigen lässt er sein.

  • Mein Spike wurde mit drei Jahren kastriert. Ich muss zugeben das mir keine sonderlichen Veränderungen aufgefallen. Die Einzige sichtbare Veränderung war der Verlust seiner wunderschönen plüschigen Halskrause.
    Spike wurde kastriert da er eine Beißerrei mit einen anderen Rüden hatte. Dabei wurde er in die Hoden gebissen. Leider kam es zu einer Entzündung.
    Ich hatte mit Spike also von jeher keine Probleme welche sich auf sein Rüdentum zurückführen ließe. Am liebsten hätte ich ihn intakt gelassen. Er war trotz läufigen Hündinnen ansprechbar und ist nicht mehr als normal mit anderen Rüden aneinander geraden.
    Was mir aber aufgefallen ist ist das andere Rüden ihn anders behandeln. Zum Glück wird er nicht bedrängt oder gar besprungen aber sie scheinen ihn nicht sonderlich ernst zu nehmen.

  • Der Kastrat einer Bekannten wurde auch extremst belästigt von intakten Rüden.
    Da hat die TÄ dann empfohlen, regelmäßig "das beste Stück" zu spülen, weil sich dort sonst wohl ein bestimmter Geruch entwickelt, der die Kastraten so anziehend macht.
    Die Bekannte hat das regelmäßig gemacht und der Hund wurde nicht mehr belästigt.
    Inwieweit das generalisierbar ist... :ka:

  • Mh... also es scheint ja doch so, als wären viele mit der Kastration sehr zufrieden... .


    Offenbar ist es nicht so 'schlimm', wie es manchmal dargestellt wird - und macht doch z.T.(bzw. kann es machen) einiges 'einfacher'.


    Meine Recherche hat übrigens bisher nicht ergeben, dass es einen Chip für ne Hündin gibt - was wohl u.A. daran liegt, dass das hormonelle Zusammenspiel bei einer Hündin komplexer sei... .

  • Ich glaube ja das dies eine urbane Legende ist


    Keiner unserer kastrierten Rüden wurde je belästigt. Die kastrierte Hündin meiner Schwester wird immer mal von Rüden angeflirtet. Aber sonst noch nie erlebt.
    Ein sicherer Rüde bleibt ja danach ein sicherer Kastrat. Ein unsicherer Rüde wurde sicher schon vorher gemobbt.
    Ich glaube viele bemessen den Testikeln und ihren Hormonen zu viel Gewicht bei. :)

    Wir wissen jetzt, dass du Kastrationsbefürworter bist. Es gibt aber tatsächlich Kastraten die "nicht selbst schuld sind". :roll:
    Meiner hatte nach Auslaufen des Kastrationschips dahingehend auch plötzlich keine Probleme mehr. Zufall? Wohl kaum!
    Ich denke man kann natürliche Hormonen gar nicht zuviel Gewicht bemessen. Die gehören da eben hin und wenn sie weg sind, hat das einfach Nachteile, in welchem Ausmaß ist je nach Hund individuell.

    Der Kastrat einer Bekannten wurde auch extremst belästigt von intakten Rüden.
    Da hat die TÄ dann empfohlen, regelmäßig "das beste Stück" zu spülen, weil sich dort sonst wohl ein bestimmter Geruch entwickelt, der die Kastraten so anziehend macht.
    Die Bekannte hat das regelmäßig gemacht und der Hund wurde nicht mehr belästigt.
    Inwieweit das generalisierbar ist..

    Das hilft übrigens auch manchmal bei verliebten Rüden. Als ich mal eine gut riechende Hündin zu Besuch hatte über mehrere Tage, hat es auch geholfen nach dem Gassi ihren Poppes zu waschen. Danach wollte er ihr nicht mehr die ganze Zeit am Po hängen.

  • Ich hab meine Chihuahua Hündin im August 2015 mit 7 Jahren aus dem Tierschutz adoptiert. Sie war Zuchthündin in einer puppy mill in Belgien, wurde - nachdem sie nicht mehr genug Welpen produziert hat und weg geworfen wurde - aus der Tötungsstation geholt und kannte NICHTS, abgesehen von anderen Hunden. Keine Menschen, keine Autos, kein Gras, gar nichts. Sie wurde von der Orga dann direkt kastriert und ich hab das Gefühl, dass es das schlimmste ist, was man hätte tun können. Sie ist dermaßen ängstlich und unsicher, hat die erste Woche nichts gefressen, hat 2 Monate gebraucht, bis sie sich anfassen ließ, hat die Flucht ergriffen, sobald sie in 100 Metern Entfernung einen Menschen sah, versuchte sich kreischend aus ihrem Geschirr zu winden usw.


    So langsam kommt ihr eigentlicher Charakter durch. Sie traut sich mehr, markiert ohne Ende (benimmt sich durch und durch wie eine Rüdin ;) ), läuft erhobenen Hauptes durch die Gegend und geht absolut souverän an großen Menschengruppen, Radfahrern, spielenden Kindern etc. vorbei. Das erste Jahr war absoluter Stress, sowohl für sie, als auch für mich und ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass sie mit der völlig veränderten Situation so viel besser klar gekommen wäre und man den Eingewöhnungsprozess hätte beschleunigen bzw. für sie erleichtern können, wenn man ihr den Eingriff erspart hätte. Natürlich kann ich die Kastration nachvollziehen - immerhin wurde sie jahrelang als Gebärmaschine missbraucht und man wollte verhindern, dass sie erneut trächtig wird - dennoch finde ich, dass ihr die Kastration zumindest am Anfang eher ein schlechteres, als ein besseres Leben beschert hat.

  • Samson (fast 9) ist nicht kastriert,bekommt aber jährlich 1x einen Chip gesetzt ,wenn es NÖTIG ist. Nötig ist es imA dann, wenn der Hund sich anfängt “zu quälen. Wenn in det Umgegend haufenweise läufige Hündinen sind stellt Samson irgendwann stressbedingt das fressen komplett ein... anfangs dezimiert er es “nur“.( Leider ist das nicht nur eine Phase...er schafft das tatsächlich über mehr als 6 Wochen sehr wenig zu fressen bis er's dann komplett einstellt, wir hatten da schon Abnahmen bis zu 6 kg). Zudem ist er draussen mit nichts anderem mehr beschäftigt als den Urin von Hündinen aufzuschlabbern und gestresst umherzulaufen. Im Haus rennt er unruhig umher und jault fast permanent. Dieser Zustand ist dann der Grund ihm den Chip setzen zu lassen.....der Hund ist nicht mehr er selbst und leidet . Dann gibt's den Chip und er wirkt meist schon recht gut nach bereits 3 Wochen, vollends nach 5-6 Wochen. Dann ist Samson wieder ausgeglichen ,nimmt seine Umgebung wieder wahr und sogar Begegnungen mit läufigen Hündinen lassen ihn dann (GsD) völlig kalt. Es ist nach dem setzen des Chips für uns jedesmal wirklich schön anzusehen wie aus Samson wieder der ausgeglichene Hund wird,der er eigentlich auch ist. Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Aber es gab/gibt auch Jahre wo er diese Veränderungen nicht zeigt(e), dann benötigt er auch keinen Chip. Er bekommt ihn nicht prophylaktisch,sondern erst dann wenn er sein Verhalten ( deutlich) ändert. Und es hilft ihm,nicht mir. Ich kann ihn auch ohne Chip bei Spaziergängen händeln,wie gesagt darum geht es nicht.Samson ist bei Hundebegegnungen nie einfach zu händeln,bei Rüden oft sehr problematisch, da ändert auch der Chip nichts .....und den bekommt er wenn dann ja auch aus anderem Grund.


    Susi ( fast 10) wurde zwischen der 1. und 2. Läufigkeit kastriert. Ich weiß nicht wie sie sich charakterlich entwickelt hätte ohne eine Kastra. Sie ist lieb zu uns,schon immer, hat aber auch schon immer ihren eigenen Kopf,kaum “ Will to Please“, macht ihr eigenes Ding und trotzdem sind wir doch irgendwie ihr Mittelpunkt. Sie ist eine liebevolle Hündin,und oftmals so verdammt eigenwillig und stur. Aber ich weiß das sie seither ein absolut unverträglicher Hund ist. Seitdem ist ,ausser mit Samson, keinerlei Umgang mit anderen Hündinen oder Rüden mehr möglich. Vor der Kastra war das total unproblematisch,sie spielte mit allen Hunden,es gab nie Probleme . Nach der Kastra hatte ich innerhalb von 1-2 Wochen stattdessen einen unverträglichen Leinenpöbler an meiner Seite. Das hätte ich mir nie vorgestellt !
    Bis heute ist sie unverträglich,die Pöbelei hat deutlich nachgelassen...es kommt dennoch ab und zu vor.


    Für mich steht fest das ich zukünftig keinen Hund ,ausser aus gesundheitlichen Gründen, kastrieren lasse. Nur damit ein Hund sein Verhalten ändert( ändern soll) würde ich nie kastrieren lassen, das war auch niemals mein Anliegen......Und jedes Jahr hoffe ich das Samson ohne Chip durchs Jahr kommt,ich verzichte so gut wie möglich auf Chemie bei den Hunden,wird nur dann eingesetzt wenn nichts anderes hilft.

  • Ich hab meine Chihuahua Hündin im August 2015 mit 7 Jahren aus dem Tierschutz adoptiert. Sie war Zuchthündin in einer puppy mill in Belgien, wurde - nachdem sie nicht mehr genug Welpen produziert hat und weg geworfen wurde - aus der Tötungsstation geholt und kannte NICHTS, abgesehen von anderen Hunden. Keine Menschen, keine Autos, kein Gras, gar nichts. Sie wurde von der Orga dann direkt kastriert und ich hab das Gefühl, dass es das schlimmste ist, was man hätte tun können. Sie ist dermaßen ängstlich und unsicher, hat die erste Woche nichts gefressen, hat 2 Monate gebraucht, bis sie sich anfassen ließ, hat die Flucht ergriffen, sobald sie in 100 Metern Entfernung einen Menschen sah, versuchte sich kreischend aus ihrem Geschirr zu winden usw.

    Ich hatte in meinem Kurs mal eine ausrangierte Zuchthündin, die genauso wenig kannte. Sie wurde nicht kastriert. Spannend war, dass sie in der Zeit, in der sie läufig wurde und war viel offener in die Umwelt ging. Klar, sie war auf der Suche nach einem Kerl - die einzige Freude, die sie kannte. Sie war da auch absolut auf ihre Rasse geprägt, baggerte nur Rüden in dieser Optik an. Aber diese Zeit eröffnete auch ein Fenster, in dem man sie viel leichter mit neuen Situationen konfrontieren konnte als sonst.



    Da ich die Überschrift irgendwie falsch interpretiert habe (ich dachte, es ginge nur um gechippte Hunde), habe ich mein zweites Beispiel gar nicht erwähnt. Frühkastratin, nie läufig gewesen, ausgesetzt, ängstlich ... Sie entwickelte sich zum Schläger. Bevorzugt bekamen dabei Kastraten eine auf die Fresse.
    Sie selbst war zeitlebens im Kontakt mit anderen Hunden zwiegespalten. Zuhause die unangefochtene Cheffin, draußen unsicher bis zum Abwinken und in diesem Zug dann zum Schläger geworden.
    Sie war sehr gehorsam, ist mir nie zu anderen Hunden abgehaugen. Aber es war quasi Gesetz, dass die anderen Hunde sich zur ersten Kontaktaufnahme immer SIE ausgesucht haben aus meiner Hundegruppe. Ich hatte immer den Eindruck, dass sie meine Intakten schnell zugeordnet bekamen, aber diese Hündin eben nicht und daher genau gucken mussten. Und sie hasste es!
    Sie markierte übrigens fast schlimmer als ein Rüde und das steigerte sich noch zyklusabhängig. Und in diesen Phasen war sie dann zum Teil auch noch heftiger drauf. Ich habe über die Jahre irgendwann am Verhalten herausgefunden, wann sie läufig wäre und wann die Phasen dazwischen waren.
    Es tut mir heute noch im Herzen weh, dass ich damals so blöd war. Ich selbst habe sie nämlich auf Anraten meiner Tierärztin so früh kastrieren lassen.


    Mein verstorbener Rüde war übrigens auch ein Kastraten-Vergewaltiger. Wobei ich auch vermute, dass viele Kastraten Probleme mit Entzündungen haben. Er hat nämlich Hunde mit eiternden Wunden genauso behandelt.

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