Österreich - Private öffentliche Tierverkäufe künftig verboten

  • man stelle sich mal vor, man hat da ein top ausgebildetes Turnierpferd (nur mal um auch den wirtschaftlichen Verlust zu verdeutlichen) und muss es aus irgendwelchen Gründen verkaufen. Nach dem Gesetz bleiben einem ja nur noch diese Möglichkeiten:


    - Pferd an den Händler verscherbeln, ohne Mitbestimmung bei wem es landet


    - Aushänge in Vereinen


    - verschenken



    Das ist doch total dämlich, wen soll das in diesem Fall schützen und vor allem vor wem oder was??
    Wie sieht es mit dem wirtschaftlichen Schaden für Verkaufsportale aus?




    Dieses Gesetz ist für mich einfach völlig daneben und beweist, dass da jemand nicht weiter gedacht hat :dagegen:

  • Gestern waren 2! Pferde auf Willhaben angeboten.
    Was passiert jetzt mit den ganzen Pferden?
    Bei den Hunden waren es um die 300, gestern noch 98. Was passiert jetzt mit den 200! Hunden?
    Und die grausigen Händler und Vermehrer dürfen weiter anbieten?!


  • Aber gerade mit einem ausgebildeten Turnierpferd hat man aber doch Kontakte zu entsprechenden Interessenten. Der private Verkauf ist ja nicht verboten, "nur" das öffentliche Anbieten. Und es schützt das Pferd in einem gewissen Maß davor, in unerfahrene/unpassende Hände zu gelangen, wenn es über "Vitamin B" verkauft wird. Denn selbst wenn ich mir bei einem privaten Verkauf an Fremde Mühe gebe und nur die beste Absicht habe, man kann Menschen nur vor dem Kopf schauen.


    Für Hunde jedenfalls finde ich es einen Schritt in die richtige Richtung, wenn auch noch mit einigem Bedarf an Feinjustierung.


    Vielleicht bin ich da einfach zu misstrauisch, aber wenn mir ein Fremder seinen Hund verkaufen will, gehe ich erstmal davon aus, dass er a) den Hund (schnell) loswerden will/muss, also an fast jedem abgibt und mir deshalb b) nicht alle (Wesens-)"Mängel" mitteilt. Er hat ja schließlich seinen Grund, warum er den Hund abgibt. Da finde ich den Umweg über den Tierschutz gar nicht so verkehrt, wobei ich zugeben muss, auch nicht allen privaten Tierschutzorgas diese Aufgabe zuzutrauen. Nicht zuletzt erhoffe ich mir von diesem Gesetz, langfristig die Anzahl der Ups- und Nur-einmal-Würfe erheblich zu verringern.


  • Ich kann das Pferd auch im Auftrag über den Händler verkaufen lassen.
    Kostet dann halt Provision.


    Interessant wären die genauen Rahmenbedingungen. Wer zählt als "Züchter". Gilt es bei Hunden zB wirklich nur für ÖKV Züchter, wäre es ein großer Schlag gegen illegalen Welpenhandel und wurde vermutlich vielen Hobbyvermehrern das Wasser erfolgreich abgraben.


    In der Ausführung ist es vielleicht noch nicht ganz ausgereift, aber hier im DF wird doch auch ständig beim Thema Welpenmafia und Vermehrer nach einer Regulierung gerufen, die das unterbinden soll.
    Die Österreicher haben den ersten Schritt in die Richtung gemacht, jetzt muss man nur noch abwarten, wie das Feintunig aussieht,.

  • Problematisch sehe ich das Verbot bei anderen Tierarten die quasi NUR "Privat" gezüchtet werden. Mir ist kein GUTER gewerblicher Züchter von Reptilien, Amphibien oder Arachnoiden bekannt. Ebenso nicht bei vielen Kleintierarten (wie z.b die doch eher exotischen Chinesischen Streifenhamster, Weißbauchigel,...)


    Und klar geht alles "irgendwie" über Mundpropaganda. Aber mal ehrlich- da kann man ebenso voll ins Klo greifen.


    @Helfstyna: wenn nur noch ÖKV-anhängige Züchter auch als "züchter" gelten wird es für manche Rassen kritisch. Auch in Österreich gibt es genug Rassen die ich NICHT unter dem ÖKV kaufen würde...

  • Bei den "mal Welpen haben wollen" gibt es doch oft eh Interessenten im Bekanntenkreis. Da wird der Wurf dann eh gemacht.
    Die überzähligen Welpen, oder die wo die Interessenten abspringen, lädt man halt im TH ab oder entsorgt sie. Wie damals zu Ommas Zeiten..

  • Na, wenns “nur“ um Welpenhandel geht, warum wurde dann nicht auch nur der Welpenhandel verboten :ka:


    Rundumschläge und Pauschalisierungen sind selten sinnvoll!

  • Es wird sowieso nichts ändern.. wer wirklich weiter illegal mit Welpen handeln will wird sich entweder die Zulassung als Händler holen (ich wette ja die einzige Voraussetzung dafür ist dass man dann brav Steuern abführt und den Wisch vorab bezahlt- Fachwissen wird sicherlich nicht vorausgesetzt werden) oder sie finden jemanden der seinen Wisch dafür hinhält.


    Ich sehe es auch schon kommen dass sich da ein neuer Zweig des "Betruges" ausbilden wird- da werden dubiose Händler für teures Geld als "Vermittler" fungieren. Dann kann man sein Tier verkaufen und zahlt fett Provision an den Händler.


    Also mein letzter Stand ist dass Vösendorf gut gefüllt ist mit Tieren jeder Art. Die Abgabe eines Hundes kostet dort 160€... ich kann mir schon denken dass viele Hunde entweder ausgesetzt werden oder Vösendorf irgendwann sagt "Ende im Gelände, wir sind voll!" Zumal deren Kriterien wenn man nen Hund will sowieso... ohne Worte sind.

  • Es ist ja nicht das erste Mal, dass es einem Bange wird, wenn man sieht, was für inkompetente und kurzsichtige Leute heutzutage Gesetze formulieren dürfen!
    Wahrscheinlich ist dieses Gesetz mit EU-Gesetzen nicht vereinbar und nicht lange leben wird, vorausgesetzt jemand klagt dagegen.
    Ansonsten gibt es ja Möglichkeiten...
    Da es ein nationales Gesetz ist, kann man sich über deutsche Portale zum "Verbrechen" zu verabreden... In D ist es ja nicht verboten und Ö hat hier keine Handhabe!
    In Polen gibt es übrigens schon eine Weile (ab 2012?) ein ähnliches Gesetz, auch ein Verkaufsverbot auf den Märkten, müsste dort mittlerweile vorbildlich sein! ;-)


    Die Händler werden "reinrassige ohne Papiere"-Züchter bestimmt gerne vertreten, die Gewinnspanne ist ja enorm!


    Übrigens: Verkauf von Welpen in Zoogeschäften bleibt weiterhin erlaubt...


    Da fällt mir spontan der Wahlspruch von Wolfgang Kubiki:
    Wollen reicht nicht.
    Man muss es auch können.

  • Also ganz so doof finde ich das Gesetz nicht, denn das geht m.E. schon hauptsächlich gegen die Vermehrer.

    Um Vermehrer geht es schon mal gar nicht, denn außerhalb der Hundeforumswelt ist es den Menschen (incl. Politikern) ziemlich schnurz, ob ein Hund unter "Aufsicht" eines Rassehundevereins auf die Welt gekommen ist, oder ob Mutti einmal Babys von ihrer Prinzessin haben wollte oder ob eine Hündin regelmäßig in einer Pferdebox Welpen zur Welt bringt, die dann ungeoimpft, nicht entwurmt und nicht sozialisiert verhökert werden.


    Es geht um illegalen Welpenhandel, der damit eingedämmt werden soll.


    Nun ist dieser Handel auber auch ohne dieses Gesetz schon illegal, dennoch gibt es ihn, da ändert auch ein weiteres Gesetz nichts dran!




    Aber gerade mit einem ausgebildeten Turnierpferd hat man aber doch Kontakte zu entsprechenden Interessenten.

    Nein.
    Wenn man ein "top ausgebildetes Turnierpferd" hat, ist das Gros dieser Pferde das, was sich im Bereich E - L rumtreibt.
    Für diese Pferde (Töchterchen aus Pony rausgewachsen und soll auf großes Pferd umsteigen, Pferd wegen leichter gesundheitlicher Probleme nicht mehr sportlich einsetzbar, aber als Freizeitpferd noch gut zu reiten....) gibt es keine Interessenten, die Schlange stehen.


    Und die paar Spitzenpferde aus dem großen Sport sind eh eine andere Liga. Die gehen oft über Auktionen bzw. Interessenten schauen sich die Pferde in den Spring- / Reitpferdeprüfungen an.
    Aber das sind wenige, die so verkauft werden.

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