Österreich - Private öffentliche Tierverkäufe künftig verboten

  • Das Gesetz ist meiner Meinung nach nicht zu Ende gedacht...


    Man darf als Privater sein Tier im öffentlichen Raum und im Internet weder verkaufen noch verschenken (auch verschenken gilt als "in Verkehr bringen" und ist genauso strafbar. BTW: Anzeigen in Zeitschriften gelten genauso als "öffentlicher Raum").
    Somit hat man keine normale Möglichkeit selbst zu bestimmen wo sein Tier im Falle einer Abgabe landet, sofern man eben nicht im privaten Umfeld jemanden findet.
    Bzw der legale Ausweg: Man meldet die Vermittlung/Abgabe der Behörde, hat die gesamten Auflagen und Besuch vom Amtsvet usw zu erfüllen und bekommt für diesen Fall eine Genehmigung.


    Schwierig seh ich es bei Tierarten, bei denen die Privatabgaben üblich sind. Also grad im Bereich Reptilien, Amphibien, Zierfische, usw.
    Was macht Lischen Müller nun mit den Unmengen an Guppys in ihrem Aquarium? Sie kann diese schließlich weder zum Verkauf noch zum Verschenken öffentlich anbieten...
    Korrekt müsste sie nun also bei der Behörde §31 anmelden, die gesamten Kontrollen über sich ergehen lassen, wobei da dann wohl festgestellt wird, dass das Aquarium für die Anzahl der Fische ja aktuell nicht ausreichend ist. Bekommt also eine Nachfrist um diesen Missstand zu beheben - nur wie wenn man ja keine Tiere abgeben darf...


    Um beim Thema Hunde zu bleiben, man kann nach wie vor vermehren, meldet halt nur die Haltung/Zucht bei der Behörde. Hat die Auflagen vom Amtsvet zu erfüllen und darf dann ganz offiziell weiter Unmengen an Welpen verscherbeln. Wer sich mit den Voraussetzungen beschäftigt hat, dem wird auch klar sein das es selbst für einen Vermehrer keine große Sache ist, diese einzuhalten

  • Ich finde die haben total den Denkfehler. Man sollte doch gerade Privatverkäufe unterstützen und Händler verbieten (außer Tierschutz und seriöse Züchter). Dann würde man Vermehrern das Handwerk legen, denn jeder der regelmäßig dort anbietet ist doch automatisch kein Privatverkäufer mehr. Und dann interessiert das ja auch das Finanzamt oder?


    Die meisten Vermehrer auch die großen mit den Welpenfabriken im Osten arbeiten schon mit Verkäuferfamilien.
    Sprich da bietet heute Tante Käthe einen Wurf an, morgen ist es Nachbarin Susi und nächste Woche dann Cousin Kevin und opa Bernd.

  • Die meisten Vermehrer auch die großen mit den Welpenfabriken im Osten arbeiten schon mit Verkäuferfamilien.
    Sprich da bietet heute Tante Käthe einen Wurf an, morgen ist es Nachbarin Susi und nächste Woche dann Cousin Kevin und opa Bernd.

    Die besorgen sich in Zukunft einfach einen Händler bzw. Teile werden selbst zu Händlern. Diese Händler werden rechtlich genauso schwer zu fassen sein (Firma irgendwo im Ausland angemeldet etc.), wie Tante Käthe, Cousin Kevin oder Opa Bernd. Und wer prüft eigentlich die Herkunft der Welpen aus dem Ausland nach? Niemand, der Import ist ja nicht verboten.


    Früher vor dem Internet gab es Zeitschriften, TS-Orgas (viel weniger als heutzutage, deshalb viel überschaubarer), Tierheime und Zoofachhandlungen. Gerade bei den Zoofachhandlungen bin ich sehr froh, dass die, bis auf die eine große in DE (wo kommen deren Welpen eigentlich her?), keine Hunde- und Katzenwelpen mehr verhöckern. Aber mit solch einem Gesetz holt man die zurück und die sind heutzutage auch alle online.

  • Die meisten Vermehrer auch die großen mit den Welpenfabriken im Osten arbeiten schon mit Verkäuferfamilien.
    Sprich da bietet heute Tante Käthe einen Wurf an, morgen ist es Nachbarin Susi und nächste Woche dann Cousin Kevin und opa Bernd.

    Ja deswegen wäre es ja sinnvoll den privaten Verkauf zu unterstützen und Händler (außer Tierschutz und Züchter im Verein) einzudämmen. Dann könnte man Tante Käthe und Co nämlich auf die Schliche kommen wenn sie regelmäßig Welpen verhökern. Sobald man immer wieder Welpen anbietet ist es ja gewerblich und kein Privatverkauf mehr. Das sollte man verhindern und damit würde man auch der Welpenmafia Steine in den Weg legen und nicht den Leuten die mal einen Hund abgeben, warum auch immer.

  • ...und die Hobbyvermehrer die aus Unwissenheit fröhlich Mischlinge produzieren unterstützt man gleich mit und macht das nächste Problemfeld auf.

  • Eben ja nicht, denn das ist ja dann kein Privatverkauf mehr. Aber ja versteh mich ruhig falsch. Ich unterstütze natürlich Hobbyvermehrer :tropf:

  • Ich hab vor kurzem eine Freundin beim Gebrauchthundekauf begleitet. Sie wollte einen erwachsenen Hund, keinen Welpen, zwischen 1 und 4 Jahre. Eine Hündin, aber egal ob Rasse oder Mix, nur gefallen sollte er ihr. Er sollte freundlich, ruhig und unkompliziert sein, da sie ihre Unerfahrenheit mit Hunden richtig eingeschätzt hat und weder einen traumatisierten Angsthund noch einen wüsten Leinenpöbler noch einen autarken Kontrolletti gehandelt bekommen würde.
    Der Markt in den Kleinanzeigen diesbezüglich war eher mager. Viele Welpen direkt vom Züchter/Vermehrer. Viele Tierschutzhunde, die noch im Ausland sitzen und die man nicht kennen lernen kann und vom Foto kaufen soll. Einige heimische Tierheime, da hat sie auch angerufen, die Telefonate hat sie aber als irritierend empfunden und es ist kein Besichtigungstermin zustande gekommen (sie hatte den Eindruck, die wollen ihre Hunde gar nicht hergeben).
    Und einige Privatinserate, auf die hat sie sich dann konzentriert und Kontakte aufgenommen.
    Vor ein paar Wochen hat sie dann ihre Hündin bekommen, Rassehund mit Dissidenzpapieren, gesamte Geschichte nachvollziehbar, lieb, vertrauensvoll, mit Grunderziehung, geimpft, gechippt. Besichtigt und abgeholt von der Vorbesitzerin, die wegen Jobwechsel und Trennung vom Partner keine Zeit mehr für die Hündin hatte. Kontakt über WhatsApp besteht bis heute, da die Vorbesitzerin ehrliches Interesse am Wohlergehen der Hündin hat und sie eben keine Handelsware war.
    Ich bin jetzt im Nachhinein echt froh, dass die Sache noch im April über die Bühne gegangen ist, ich wüsste nicht, wo sie heute nach einem ähnlich gut für sie geeigneten Hund suchen sollte. Und ich bin absolut sicher, sie ist kein Einzelfall.

    Unabhängig von dem Gesetz, das ist in DE nicht besser. Habe letztes Jahr ja einen Hund gesucht und privat nichts gefunden. Tierschutzvereine waren auch alle irgendwie abwegig und nen Hund, der nicht erst noch eingeflogen werden muss zu finden, der noch keine 11 Jahre aufm Buckel hat mit Beißvorfall als Vorgeschichte ist auch nicht mehr einfach.

  • Und schon geht es los:


    kleine, nicht-gewerbliche Tierschutz-Stationen dürfen ihre Hunde nicht mehr vermitteln. Bzw vermitteln schon, aber nicht mehr öffentlich inserieren und Geld nehmen auch nicht mehr. Sei das nun eine Meerschwein-Notstation, eine Katzenhilfe oder ein kleiner Verein der sich einer gewissen Hunderasse verschrieben hat.


    Es wird genau das passieren was zu erwarten ist: die öffentlichen Tierheime werden überquellen und Tiere ausgesetzt werden weil man sich die Abgabegebühr nicht leisten kann (von will gehe ich nun mal nicht aus).

  • Es wird genau das passieren was zu erwarten ist: die öffentlichen Tierheime werden überquellen und Tiere ausgesetzt werden weil man sich die Abgabegebühr nicht leisten kann (von will gehe ich nun mal nicht aus).

    Dann wird Österreich demnächst das nächste Land werden, aus dem Hunde gerettet werden müssen, weil die Tierheime sonst auch irgendwann wieder auf Tötung von Langzeitinsassen zurückgreifen müssen um der Massen Herr zu werden....

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