Klein und fleißig und bald für immer verschwunden

  • Was Genzeug angeht, macht Euch nichts vor Konsumieren tut ihrs täglich. Man kann nur die aufgenommene Menge in Grenzen halten. Ab einer gewissen Konzentration muß ein Stoff nicht mehr deklariert werden und in D gilt das Produkthaftungsgesetz. Sprich jeder haftet nur für das was er verspricht. Beispiel: Wenn also Händler A am Hamburger Hafen Biosoja käuft (das gibts und findet auch in Biohaltungen Anwendung), deklariert ers als Bio, Zwischenhändler B käufts ihm ab, deklarierts als Bio und gibts an Futtermischer C weiter. Der wiederum verkäuft sein Biozusatzfutter an Bioschweinehalter D, ders verfüttert. Bei Klage gehts immer eine Stufe höher bis zum Hamburger Hafen und von da aus denn nach brasilien oder den USA (hauptsojaerzeuger). Und wer wills da noch richtig nachverfolgen wos (und obs überhaupt) von da kommt. Also wirklich sicher ist man da nie.


    Übrigens Imkerei. So schwer ists nicht. Wer sich für interessiert, dem kann ich zwei Bücher empfehlen (hoffendlich keine unerlaubte Werbung, dann bitte entfernen):


    Pohl, 1 x 1 des Imkerns (vom DIB empfohlen und als Schnupperlecktüre gut)
    Lampeitl, Bienen halten (geht schon etwas tiefer)


    Und nicht vergessen, die Bienen hat im Gegensatz zu allen anderen "Haustierchen" einen Vorteil: Man muß nicht täglich danach gucken (im Gegenteil, das ist sogar schädlich fürs Volk). Im Winter sogar gar nicht, und jetzt im Frühjahr auch nur kurz. Und auch wie früher allzu schwer heben muß man auch nicht mehr. Da gibts mittlerweile schon rückenfreundliche Systeme.


    Gruß Christian
    PS: 49 ist für Imker noch kein Alter, Du wärst ws ein ähnlicher Jungspund wie ich für den Durchschnittsimker ;) . Durchschnittliches Imkererbeginnalter 60 +, also von soweg, bist Du Altersmäßig voll im Rahmen.

  • Fassi,


    das stimmt schon, dass man, sofern man klagen will, einen weiten Weg vor sich hätte.
    Viel härter aber als eine Klage trifft den Hersteller und Verkäufer von gentechnisch veränderten Lebensmitteln allerdings der Boykott der Ware.
    Laß doch Müller, Landliebe und Weihenstephan einfach stehen im Regal. Macht den Bogen um Campina. Und erzählt es jedem, der es wissen will oder auch nicht, was er da kauft.
    Da bekommt das Kassenschlangengespräch doch echt eine Funktion: "Waaaas Frau Schmidt, sie ernähren ihre Familie mit diesen genverseuchten Nahrungsmittel. Also wir machen das schon lange nicht mehr!"
    :shocked:


    Gruß

  • Hallo,


    da gibt es von Greenpeace so einen kleinen Führer. Da stehen fast alle Geschäfte + Lieferanten von Lebensmitteln drin. Der Tegut (sehr gute Lebensmittelkette in unserem Raum) hat diese Heftchen oft. kann man aber auch über Greenpeace beziehen.

  • Wir haben das Thema heute abend auch in unserer Imkerversammlung diskutiert. Nebenbei bemerkt, es hat nicht nur die USA erwischt, sondern in Polen muß auch einige Imker getroffen haben. Soviel sei vorne weg gesagt, wer die Apokalypse erwartet hat, muß warten ;) (kleiner Spaß am Rande muß auch mal sein). Man ist zwar immer noch nicht ganz sicher, hat aber die Ursachen schon mal näher eingeschränkt. Folgend 2 kommen derzeit in Betracht (in den USA):


    1. Genmaisanbau: MAn vermutet, das der Pollen des Genmaises (oder gernerell genetisch "überarbeiteter" Pflanzen) bei den Bienen irgendwas auslößt, was sie sterben läßt. Beim Mais kann ichs mir schon vorstellen, da er ja ein Insektengift gegen Maisschädlinge produziert. Die Sache scheint also nicht so harmlos wie Monsanto sie darstellt und die Folgen von Genzeug, doch nicht so kalkulierbar wie gedacht.


    2. Hier muß ich etwas weiter ausholen: Die Beinenhaltung in den USA ist eine komplett andere wie die in Europa. Hier stehen bei den meisten Imkern nicht der Honig im Vordergrund, sondern die Bestäubungsprämie von Obstbauern (den Effekt hatte ich ja weiter oben beschrieben). Daher ist die Betriebsweise eine völlig andere, und auch die Größe (etwas übertrieben gesagt: Die zählen ihre Völker, wie ich meine Bienen :shocked: ). Daher erfolgt die Entlohnung der Arbeit auch nicht über den Honigverkauf, sondern es wird pro Volk eine Prämie bezahlt (daher schmerzt ja auch jeder Verlust).


    Auf Grund des nichtvorhanden Honignutzens, setzen sie Medikamente gegen die Varroamilbe (Hauptbienenschädling, kann zum völligen Verlust) wesendlich häufiger und höher dosiert ein als wir Europäer, die wirs zur Trachtzeit auch gar nicht dürfen (nebenbei bemerkt ich nutze Medikamente gar nicht, ich arbeite wie die meisten anderen Imker mit organische Säuren und biotechnischen Methoden). Somit wird jetzt vermutet, dass dort die Milben resistent gegen die Medikamente geworden sind und somit die Bienen sterben.


    Zu den leeren Kästen sei noch folgendes angemerkt: Kranke und sterbende Bienen verlassen in der Regel den Stock (zumindest die meisten). Bienen sind da drinne sehr hygenisch. Und bei zu hohem Varroabefall verlassen Bienen ihre Beute und siedeln sich irgendwo neu an (versucht mal auf gut Glück ein Bienenvolk in der Wildnis zu finden, ist ziemlich schwer). Dabei kann im Extremfall die Brut zurück bleiben, zumal sie vom vermehrten Befall am stärksten betroffen ist und uU nicht lebensfähig ist. Ist mir diesen Herbst passiert und meinem Nachbarn letztes Frühjahr.


    Gruß Christian

  • Den Anbau genmanipulierten Pflanzen sehen ja viele als Auslöser für das Bienensterben, da es die Imker in den USA ja vorrangig betrifft und in den USA sorglos mit dem Anbau von Gen-Pflanzen umgegangen wird.
    Vielleicht soll es so sein, dass die Amis endlich mal eine auf das Dach kriegen, um zu erkennen, dass sie auf dem Holzweg sind. Der Honigverlust wäre duch Importe auszugleichen, aber der wirtschaftliche Schaden durch die ausbleibende Bestäubung nicht.


    http://www.greenpeace.de/theme…en_forschungsergebnissen/


    In diesem Bericht aus dem letzten Jahr wird bereits darauf hingewiesen, dass es negative Einflüsse auf die Bienen gibt, besonders in Kombination mit einem Schädlingsbefall.


    Gruß

  • Und da heißt es fast überalle Genmanipulation wäre nicht schlimm usw.


    Ich habe von einem befreundeten Förster mal eine unglaubliche Geschichte gehört.


    (hat nix mit den Bienen zu tun, muss die aber umbedingt los werden. :roll: )


    Rehe fressen ja sehr gerne Rapps und der Rapps wird mittlerweile auch Genmanipuliert. Jedenfalls ist es bei dem nicht manipulierten Rapps so das die Rehe irgendwann aufhören weiter zu fressen weil die Säure die im Rapps enthalten ist ihnen unangenehm wird und sie davon so etwas wie Magenschmerzen bekommen. Jetzt wurde der Rapps so verändert das er diese Säure nicht mehr produziert (ist besser im Verkauf) und die Rehe haben diesen Rapps gefressen. Da sie nicht merkten wann sie genug haben, haben sie um einiges mehr gefressen als normalerweise. Ein paar Tage später lagen überall im Wald Rehe mit aufgeplatzten Bäuchen rum. Der Rapps ist aufgequollen (oder gegohren) und das hat dazu geführt das den Rehen der Magen geplatzt ist.


    :x

  • Erinnert mich an das Buch von Frank Schätzing "Der Schwarm", auch wenn es darum nicht um Bienen geht.


    Mich stimmt das sehr nachdenklich und man könnte es tatsächlich als Warnung an die Menschheit betrachten. Kein Mensch weiss, warum u.a. hochkultivierte Völker ausgestorben sind, was die Ursache war und so weiter, wie z.Bsp. bei den Mayas.
    Und - gab es Atlantis wirklich und so weiter und so weiter...


    Darüber könnte man sich stundenlang unterhalten, ein neverending Thema, hochinteressant und brisant. :zauberer3:

  • Beim Raps ist das noch nicht wirklich Genmanipulation, sondern eher eine Zuchtrichtung. Hintergrund ist nicht die bessere Eignung zum Verkauf, sondern das einige der Inhaltsstoffe Krebsauslösend sein können. Daher sind sie aus dem Raps für die menschliche Ernhrung rausgezüchtet. Bei Raps als regenerative energie, sorgen andere Inhaltsstoffe für eine schwerere Verarbeitung, und sind somit rausgezüchtet worden. Das ganze nennt sich dann Doppel Null Raps.


    Und daran liegt der Haken. Raps enthält normalerweise Bitterstoffe, welche Tiere von einer zu hohen Aufnahme abhalten (ist ja irgendwo auch klar, wir essen zB ja auch Sauerampfer nur in begrenzten Umfang weils irgendwann einfach zu viel das Guten ist). Bei dem 00- Raps fehlen diese, und wie Du schon sagtest, sie fressen wortwörtlich bis sie platzen (er sorgt für eine stärkere Gärung im Pansen als sie normalerweise vorherrscht). Daher weide ich auch keine mir angebotenen Rapsflächen mehr ab, weil mir das Risiko zu hoch ist, auch wenn RAps ne prima Futterpflanze ist.


    Gruß Christian

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